– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Bäume in grösserer Ansammlung

Aus gegebenen Anlass, also gerade ganz passend nach dem letzten Beitrag (und auch zu Manni’s aktuellem Fotoprojekt, in dem es genau darum geht: Viele Bäume – also Wald – in den verschiedensten Ausführungen.) möchte ich Euch mal zu einem Bilderspaziergang  von einer Wanderung im Juni 2014 einladen, kurz nach dem Katholikentag in Regensburg – auf dem Weg von Kehlheim Donau-aufwärts bis zum Kloster Weltenburg.

Damals – ich konnte noch besser laufen als heute – bin ich noch ein paar Tage länger in Regensburg geblieben und habe mir die Zeit mit Ausflügen vertrieben, während meine Liebste noch „im Auftrag des Herren“ mit den Aufräumarbeiten nach dem grossen Ereignis beschäftigt war.
Und so kam es, dass ich mich an einem schönen Frühsommertag auf den Weg gemacht habe, um das Kloster noch einmal zu besuchen, in dem wir im vorhergehenden Herbst schon einmal zusammen gewesen waren.Auf dem Hinweg zu Fuss auf der südlichen Donauseite, weil mich der Weg und die möglichen Aussichten einfach reizten   -und mit dem Gedanken im Kopf, ich könne für den Rückweg das Schiff nehmen, welches zwischen Weltenburg und Kehlheim durch den Donaudurchbruch fährt. Schon, weil ich mir den schwierigen Weg über die Felsen am nördlichen Ufer ersparen wollte. (zumal ich auch damals schon nicht mehr so richtig gut zu Fuss unterwegs war)Aber es kam anders, worüber in einem zweiten Teil meines Bilderspazierganges noch zu berichten sein wird, genau wie über das Kloster selbst….
Einstweilen also wird es jetzt nur um den Hinweg gehen, zu dem ich die Bilder wieder auf einer Extra-Seite zusammen gefasst habe:

-> Bitte hier mal klicken <-

BTW.: ist mir gerade beim Bilder bearbeiten wieder aufgefallen, dass ich ja damals auf einem Teil des Jacobsweges unterwegs war – ich mir einen kleinen Teil meines Wunschtraumes also schon erfüllt habe, mal Pilgern zu gehen
Aber das muss mich ja nicht davon abhalten, es nicht noch mal (auf anderen Wegen) zu versuchen


In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns.
Der Wilhelm


-75-

Jahresringe

Ihr habt sicher schon bemerkt, dass ein gelegentlich wiederkehrender Themenkreis in diesem Blog sich um das Altern dreht  – um mein eigenes Altern im speziellen (ich bin nun fast 62 und möchte gerne nochmal mindestens die Hälfte drauf legen), aber auch um Altersthemen im allgemeineren Sinne und alles, was damit zusammen hängen könnte.

Nachlassende Fähigkeiten und zunehmende Einschränkungen sollen dabei weniger mein Thema sein als neu entdeckte Lebensqualitäten (es wird nicht schlechter, es wird anders!) und mögliche Perspektiven, die sich aus der zunehmenden Zahl an Lebensjahren ergeben werden. Denn es geht mir ja nicht darum zu jammern und verlorene Fähigkeiten zu betrauern, sondern ich möchte einen Blick in die Zukunft zu wagen bis hin – und das wird wohl auch irgendwann zum Thema werden – zum unausweichlichen Ende. Wozu natürlich auch manchmal ein Blick zurück in die Vergangenheit gehören muss, alleine, um Vergleiche ziehen zu können.
Aber keine Sorge, all zu ernst will ich das Thema trotzdem nicht angehen, wenn auch eine gewisse Nachdenklichkeit zum vorherrschenden Tonfall in diesem Themenkreis werden könnte. Aber wir werden sehen, wie sich das entwickelt….

Der Übersicht halber und damit das Kind einen Namen bekommt, habe ich mir überlegt, alle Beiträge zu diesem Thema in einer gesonderten Kategorie zusammenzufassen:

„Jahresringe“

 – einem Begriff also, der eigentlich eher mit Bäumen als mit Menschen in Verbindung gebracht wird.
Ich denke aber, dass er trotzdem ganz treffend ist, denn Bäume und Menschen haben bei genauerer Betrachtung doch einige Gemeinsamkeiten:
In der Jugend wiegen wir Menschen uns wie junge Bäume im Wind, entwickeln uns je nach Umgebung mehr oder weniger gut, können uns anpassen und wachsen – manche gerade, manche etwas krumm. Wir schlagen Wurzeln, die um so stärker werden, je mehr wir an Alter zunehmen, werden stärker und können auch Stürmen besser trotzen. Unsere Rinde wird dicker und runzeliger und manche tragen Narben davon wie von Blitzen, die einschlagen (oder Borstenviechern, dies sich an uns reiben).

Bäume können blühen oder sie können auch verkümmern, wenn sie nicht ausreichend bekommen, was sie brauchen:
Licht, Wasser(Nahrung), Zuwendung (ja, auch Bäume brauchen Zuwendung – denkt mal an die Insekten, die sie bestäuben) und Schutz.
Manche von Ihnen stehen lieber alleine, andere gedeihen am Besten in der Gemeinschaft des Waldes, geschützt von vielen Artgenossen und dem sozialen Ökosystem, in dem sie leben.
Und alle Bäume sind  Individuen wie wir,  jeder mit eigener Geschichte und eigenem Leben – wobei  uns allen eines gemeinsam ist:
Ja älter wir werden, um so schlechter kann man uns umpflanzen und um so unbeweglicher beharren wir auf unserem Standort. Auch darin sind wir Bäumen ähnlich – wie auch in manchen  Fällen, dass  wir mit den Jahren an Umfang zunehmen und und unsere Jahresringe auch optisch sichtbar werden.
Beispielsweise bei mir, der ich auch die Jahresringe auf der Hüfte trage.
Das passt also durchaus, zumindest, was meine Person betrifft und ich hoffe sehr, dass ich noch einige Jahre(sringe) sammeln kann, ohne das mein Umfang noch weiter zunimmt.

Doch das werden wir sehen – wie alles, was die Zukunft bringt.
Sicher ist nur, dass wir alle dabei im Lauf der Zeit Blätter und Äste verlieren werden und unser Rinde immer knorriger wird, aber auch das ist normal im Alter und kein Grund, sich damit nicht zu beschäftigen. Im Gegenteil, denn es ist Teil unseres Lebens und für mich damit aus Teil dieses Blogs.
Womit wir wieder beim Thema wären und bei dem, was sich daraus ergeben wird.
(Aber das hatte ich ja oben schon geschrieben)


In diesem Sinne:
Haltet Euch aufrecht, bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns
Der Wilhelm


-74-

Da kommt wohl einiges auf uns zu …

Schrieb ich eigentlich schon mal, dass meine Liebste und ich ein gemeinsames Sonntag-Nachmittagshobby haben, wenn wir nicht unterwegs sind, sondern den Nachmittag in trauter Zweisamkeit auf dem heimischen Sofa verbringen?
Nein?
Dann kann ich es Euch jetzt ja verraten:

Wir gucken Kochsendungen!

Als Inspiration und zur „Fortbildung“, weil wir ja beide gerne kochen und auch ebenso gerne noch etwas dazulernen. Und weil dabei immer mal wieder Rezepte auftauchen, die uns das Wasser im Munde zusammen laufen lassen und zum nachkochen anregen.
Wie beispielweise heute  Sauerkraut-Pflanzerl mit Kartoffeltalern und Quark-Senf-Dip,  Rinderleber-Ragout mit Kässpätzle und Mini-Rouladen vom Schwein auf Orangen-Ragout als leckere Magenfüllung, die sicher bald auch auf unseren Tellern landen wird.
Zumal bis auf die Rouladen alles aus „Bordmitteln“ möglich wäre und sich damit ein täglich wiederkehrender  Dialog in dieser Woche teilweise erübrigt:

Ich: „was soll ich Dir heute kochen?
Sie:“Keine Ahnung“
Ich: „Wir hätten da noch….“
Sie: „Das mag ich heute nicht“
Ich: „Dann könnte ich auch….“
Sie: „Na gut“
Ich: „

Aber bei „neuen“ Rezepten gibt es meist keine Diskussion, allenfalls nachher „Manöverkritik“ und die gemeinsame Überlegung wie sich das verbessern und unserem Geschmack anpassen liesse.
Und so wird es wohl auch bei diesen Rezepten sein, obschon die sich eigentlich erst mal so lesen, als ob die schon ohne grosse Anpassungen perfekt für uns wären.

Aber man wird sehen  und ich werde berichten…..


Also:
Gutem Appetit zu allem, was bei Euch heute auf den Tisch kommt.
Bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns.
Der Wilhelm


-73-

Der Marsianer – Roman

Ein Escape-Game feinster Güte – mal nicht in irgend einem dunklen Verlies, sondern auf den unendlichen Weiten der Marsoberfläche.

So könnte man kurz zusammenfassend die Aufgabe beschreiben, vor die sich Mark Watney gestellt sieht, nachdem alle anderen Teilnehmer seiner Mars-Expedition fluchtartig den Planeten verlassen mussten, weil ein Sturm ihr Raumschiff zu zerstören drohte – den einzigen Weg um zur Erde zurück zu kommen.
Mark blieb dabei zurück, nachdem sein Überlebensanzug beschädigt und er verletzt und bewusstlos war….

Soweit der Plot des sehr unterhaltsamen Romanes, den ich nun schon zum zweiten mal gelesen habe:

Der Marsianer
von Andy Weir

Aber Mark – eigentlich Botaniker und zudem auch Mechaniker der Expedition  – hat überlebt und ist nun auf sich alleine gestellt , ohne Kontakt zu irgendwem. Und Mark ist ein Typ, der nicht aufgibt, sondern – seine Fähigkeiten und die vorhandenen Ressourcen  nutzend – einen Weg finden will, solange zu überleben, bis er entdeckt  wird und schlussendlich eine Rettung möglich scheint. Aber das ist ein langer Weg, für den er zuerst die Basis schaffen und dann auch noch um den halben Planeten herum reisen muss – Rückschläge und Irrtümer inklusve…..

Spannung ist also vorprogrammiert.
Aber das Buch lebt auch von seiner naturwissenschaftlich recht fundierten Kulisse, soweit es sich um die natürlichen Gegebenheiten auf dem Mars handelt, den logisch erscheinenden technischen Möglichkeiten, die Mark vorfindet, den Zufällen, die auch eine Rolle spielen und – für mich der Hauptgrund es nochmal zu lesen – von der in Ich-Form recht witzig erzählten Handlung und der eher flapsigen Sprache, die Weir seinem Helden mitgegeben hat.

Der Klappentext – etwas reisserisch, aber passend – auch von der Sprache her:

Gestrandet auf dem Mars

Der Astronaut Mark Watney war auf dem besten Weg, eine lebende Legende zu werden, schließlich war er der erste Mensch in der Geschichte der Raumfahrt, der je den Mars betreten hat. Nun, sechs Tage später, ist Mark auf dem besten Weg, der erste Mensch zu werden, der auf dem Mars sterben wird: Bei einer Expedition auf dem Roten Planeten gerät er in einen Sandsturm, und als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, ist er allein. Auf dem Mars. Ohne Ausrüstung. Ohne Nahrung. Und ohne Crew, denn die ist bereits auf dem Weg zurück zur Erde. Es ist der Beginn eines spektakulären Überlebenskampfes …

Amazon

Bleibt noch anzumerken, dass ich auch beim zweiten Lesen sehr viel Spass am Buch und an der Geschichte hatte. Wie wohl auch viele andere Leser, wenn man sich die durchgehend positiven Bewertungen und Rezensionen ansieht. ‚

Müsste ich das Buch bewerten, würde ich also wohl auch fünf Sterne dafür geben….


Und wie immer:
Bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns.

Der Wilhelm


-72-

Was nicht bei „drei“ auf den Bäumen ist…

Vor ein paar Tagen  habe ich mich auf der Suche  nach einer neuen Lese-Idee mal wieder durch die Liste  der E-Books geklickt, die sich in den letzten Jahren auf Festplatten und mehreren E-Book-Readern angesammelt haben. Gut achthundert Stück sind da archiviert, von denen ich die meisten tatsächlich schon gelesen habe.
Viele davon vor ewigen Jahren noch „richtig auf Papier“ und aus rein nostalgischen Gründen in dunklen Ecken des Internets nochmal in elektronischer Form zusammen „organisiert“ – manche  selbst gescannt und so aufbreitet, dass sie Reader-tauglich sind  – und (was neuere und aktuelle Titel angeht) auch ein grosser Teil,  der ganz regulär gekauft ist und den ich nie auf Papier besessen habe.

Wobei ich es inzwischen bezogen auf neue und aktuelle Bücher sehr schätze, dass es  im grossen Fluss (also bei Ama..n – *schäm*) die Möglichkeit gibt, sich Leseproben herunterzuladen, bevor man ein Buch endgültig kauft. Denn es hat sich schon  all zu oft erwiesen, dass sich Bücher als vergeudete Lebenszeit erweisen, wenn sie mich nicht schon auf den ersten dreissig Seiten wirklich ansprechen. Rausgeworfenes Geld, wenn sie teuer bezahlt sind
Da helfen auch keine Klappentexte (schreiben die eigentlich die Marketing-Abteilungen der Verlage?) und keine positiven Kritiken oder Rezensionen.
Mein Lesegeschmack ist nun mal mein Lesegeschmack und muss sich mit dem von Kritikern oder Rezensenten nicht decken.

Zumal ich fast alles lese, was mich interessiert und was nicht „bei drei auf dem Baum ist“ – und manchmal auch nur, weil mich der Titel anspricht (so war es bei den letzten drei Büchern).
Früher viel Krimis und Science Fiction, heute eher Gegenwartsliteratur in Form von Romanen und Autobiographien. Und dazu gelegentlich auch mal Fachbücher, wenn ich mich an einem Thema festgebissen habe und es über das hinaus vertiefen möchte, was dazu im Netz zu finden ist. Früher regelmässig, heute eher ausnahmsweise, weil die beruflich induzierten Gründe dafür ja weg gefallen sind.

Wobei ich bezüglich der Romane noch anmerken muss, dass ich da gerne dazu neige, gleich mehrere Bücher ähnlicher Thematik hintereinander weg zu lesen, oder auch Romanzyklen, wie zum Beispiel die zuletzt gelesenen drei Bücher von Stewart O’Nan oder (umfangreicher) Kempowkis deutsche Chronik, die mich über  Monate hinweg begleitet hat, ohne langweilig zu werden, obwohl ich einzelne Teile davon schon mehrfach gelesen habe……
Was dann gelegentlich dazu führt, dass es erst mal ein wenig „hakt“, wenn ich mit einem Thema „durch“ bin oder einen Zyklus zu Ende gelesen habe
Denn „ohne Lesen“ geht ja auch nicht.
Aber es ist auch immer ein Anlass, mal meine Festplatte zu flöhen, was ich mal wieder lesen könnte.
Und dann kommen dabei auch manchmal skurile Sprünge heraus wie jetzt, wo ich wieder bei einem Science-Fiction-Roman gelandet bin, nachdem ich mich durch 1600 Seiten einer Familien-Chronik gefressen habe. Und danach schnappe ich mir wohl mal wieder eine Autobiographie…… beispielsweise (anlassbezogen) die von Herbert Feuerstein….


Doch einstweilen:
Bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns.
Der Wilhelm


-71-

Musik: The Notting Hillbillies

Als eingefleischter Dire Straits– und damit auch  Mark Knopfler-Fan gehört natürlich auch das Album zum Pflichtprogramm, welches ich Euch heute ans Herz legen möchte – obwohl ich es bei seinem Erscheinen vor dreissig Jahren schon ein wenig abstrus fand – passte es doch so gar nicht in das, was man sonst von Knopfler gewohnt war. Mehr Country, Folk und Blues als Rock und schon ein wenig Stilrichtungen vorwegnehmend, welche Knopfler in späteren Jahren mit Alben wie beispielsweise All the Roadrunnig  (zuammen mit Emmilou Harris) meisterhaft zelebriert hat (wenn auch der Sound da wieder deutlich anders ist)
Auch die Hinwendung zu mehr akustischer Instrumentierung war damals für seine Musik neu, allerdings kamen auch seine Stratocaster und die Gibson zum Einsatz, die sonst so typisch für den unverkennbaren Sound seines Gitarrenspieles sind:

The Notting Hillbillies – Railroad Worksong

Trotzdem blieb

nur ein Einzelstück, einziges und nur mässig erfolgreiches Produkt eines „Garagenprojektes“ namens The Notting Hillbillies, weil die Musik darauf für echte Dire Strait-Fans zu befremdlich klang und  eingefleischte Country, Folk und Blues-Fans sich am Knopflertypischen Gitarrenspiel störten:

The Notting Hillbillies – Feel like going home

Was für mich mit meiner Affinität zu beiden Musikrichtungen dennoch kein Problem war – ich fand das Album damals toll und so ist es bis heute geblieben. …

Und natürlich habe ich (wie immer) wieder einen Link zu Spotify hinter dem Bild hinterlegt.
Wer also probehören möchte – ein Klick darauf genügt.


Auch wie immer mein Wunsch für Euch:
Habt ein Schönes Wochenende, bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns.
Der Wilhelm


-70-

Wenn alle das tun, dann will ich auch mal!

Nachdem es zuletzt ja eher um ein schwieriges Thema ging, möchte ich jetzt mal etwas aufs Korn nehmen, das momentan in aller Munde ist.
Auch,  wenn es üblicherweise eher am gegenüberliegenden Ende des Vedauungstraktes zur Anwendung kommt und normalerweise kaum vieler Worte wert ist.

Und ihr ahnt es sicher schon – es geht um Klopapier und um den Erwerb desselben.Und darum, dass viel zu viele Leute glauben, dass es bald damit  zu Ende ist und man nie wieder etwas derartig wertvolles kaufen kann…..

Ein Irrglaube, wie wir alle wissen, weshalb ich mich bei meiner Betrachtung auch gar nicht erst mit einfachen Erwerb und den hinlänglich bekannten Argumenten gegen die Hamsterei beschäftigen möchte, sondern lieber (nicht ganz ernst gemeint) aufzeigen will, dass ein „Zuviel davon“ auch nachteilig wirken kann :

Klopapier

      1. nimmt es in grösseren Mengen sehr viel Raum ein.
        Was gerade in kleineren Wohnungen zu Platzangst führen könnte und die Feuergefahr erhöht.
      2. taugt als Nahrungsersatz nur bedingt, weil der der hohen Anteil an Ballaststoffe auch noch das das Volumen der ausgeschiedene Feststoffe erhöht
        – was wiederum einen Mehrverbrauch  am anderen Ende des Verdauungtracktes bedingen würde.
        Ein Teufelskreis, solange es knapp ist.
      3. ist auch zum Rauchen nicht zu gebrauchen,
        weil als Zigarettenpapier zu luftdurchlässig
        und vom Material her nicht mal geeignet für einen guten Rausch
      4. ist  keine gute Wertanlage.
        Es ist teuer im Einkauf verliert es schnell an Wert, wenn der Markt sich erholt
      5. eignet sich auch nicht wirklich als Heizmaterial.
        Es brennt zwar leicht,hat aber für sein Volumen nur wenig Energie und erfordert als zusätzliche Voraussetzung auch noch das Vorhanden sein eines kostspieligen Kamines.
        Sein Geld direkt zu verbrennen, wäre wohl einfacher.
      6. kann man  nicht mal als Mundschutz gebrauchen.
        Es feuchtet schnell durch und behindert bei mehrlagiger Anwendung die Atmung mehr, als der Arzt erlaubt.
      7. ist für dekorative Zwecke ist es eher ungeignet..
        Wer will schon Papierrollen als Kunstobjekte im Bücherregal oder einen Wandbelag, der langweiliger ist als jede Rauhfasertapte?
      8. hilft nicht gegen Langeweile.
        Es es denn man reisst die Bätter einzeln ab und zählt, ob davon soviel auf der Rolle sind wie auf der Packung angegeben.
      9.  scheidet als als Lesestoff aus, selbst wenn es bedruckt ist.
        Man kann nicht hin und her blättern, um schon vorab zu lesen, was auf der letzten Seite steht.
        Ausserdem droht bei bestimmungsgemässem Gebrauch als Nebenwirkung eine schwarze Rosette. Wer will das schon?
      10. selbst zu bedrucken sollte man tunlichst unterlassen.
        Moderne Drucker können mit Endlospapier nicht mehr umgehen!
      11. droht bei übermässigen Genuss Verstopfung.
        Nicht nur im Abfluss
        (sowohl beim üblichen Gebrauch als auch bei den unter 2. und 10. angeführten Möglichkeiten)
      12. lässt sich in den meissten Fällen auch gut durch Wasser, Seife und ein Handtuch ersetzen.
        Oder durch ein weich geknetetes Kohlblatt,
        welches – anschliessend kompostiert – sogar noch in Zweitverwendung als humöser Dünger für die Zimmerpflanzen dienen könnte.

Ihr seht:
Da gibt es nichts, was als Alternativ-Verwendung ernsthaft dafür sprechen würde, mehr Klopapier zu kaufen als man alsbald verbrauchen kann. Und wenn es doch mal knapp werden sollte, ist das höchstens das Ende der Rolle, aber nicht das Ende  der (zivilisierten) Welt.

Also:
Denn die Lösung ist  so einfach:
Im nächsten Laden haben sie so viel davon, dass sie es sogar verkaufen.

-_-_-_-

Einen ernsthaften  Grund gibt es aber wohl doch, Klopapier in rauhen Mengen zu erwerben und auf Halde zu legen – nämlich dann, wenn man  in Österreich Briefmarken daraus machen will:
So meldet es jedenfalls der Spiegel als kleine Kuriosität am Rande des grossen Corona-Nachrichten-Wustes:

-> klick <-

Gar nicht so dumm, denn so kann man sich zur Not  denn Allerwertesten auch mit einem Postwertzeichen abputzen – und klein genug ist die Marke auch, um sie immer dabei zu haben


Und damit  wünsche ich Euch viel Spass beim Kopfkino und  ein wunderbares Wochenende:
Bleibt gesund, bleibt behütet und habt immer genug Papier auf der Rolle!
Wir lesen uns.
Der Wilhelm


-69-

Liebevolle Rituale und undenkbare Gedanken

Mein zuletzt gelesenes Buch hat mich doch nachhaltig beeindruckt – so nachhaltig, dass es mir momentan etwas schwer fällt, mich auf ein neues Lesethema einzustellen:

Der Grund dafür ist weniger, das es nun „schwere Kost“ gewesen wäre (was es nicht war) – als vielmehr, das ich zwischen der Hauptfigur (Henry) und mir immer wieder Parallelen entdeckt habe, die mich abschweifen liessen und Anlass zu weiterem Nachdenken geben – teils bei ganz alltäglichen Dingen, teils aber auch bei tiefer gehenden Überlegungen, die er gedanklich anstellt, um sein Leben zu meistern.

So sind Henry (genau wie mir)  die täglichen Rituale sehr wichtig, die das Zusammenleben mit Emily (seiner Frau) prägen und er vermisst sie sehr, wenn die beiden mal nicht zusammen sind.
Beispielsweise in dieser, uns sicher allen bekannten Situation:

„Sie konnten nicht auseinandergehen, ohne «Ich liebe dich» zu sagen, ein Ritual, das inzwischen fast eine Vorsichtsmaßnahme war, als würden sie sich vielleicht nicht wiedersehen.“

Ein Satz, bei dem ich mich unwillkürlich grinsend bei dem Gedanken ertappt habe, dass es mir genau so geht, denn man weis ja nie…
Wobei nach menschlichem Ermessen eigentlich nichts schlimmes passieren kann und Henry (auch wieder genau wie ich) die Welt mit viel Gottvertrauen betrachtet und den Glauben an einen guten Ausgang der Dinge nie aufgibt. Bis auf die kurze Momente, die ihm einen Stich ins Herz versetzen, weil die Frage

„Was wäre wenn?“

sich nicht mehr verdrängen lässt.
Ein Gedanke übrigens, der Henry im Lauf des Buchs immer wieder beschäftigt, schon aufgrund seines und Emily’s Alters und der Krankheiten, die beide haben.

Nun sind Henry und Emily zwar um einige Jahre älter als meine Liebste und ich, aber den Gedanken „Was wäre wenn?“ haben wir beide wohl auch schon gehabt.
Im Geheimen und jeder für sich, wie Henry das für sich handhabt, aber auch schon mal offen und zusammen  überlegend, was wirklich sein könnte, wenn das „Unvorstellbare“ eintreten sollte. Zumindest ansatzweise haben wir da schon über vieles geredet, manchmal im Scherz, manchmal aber auch sehr ernsthaft, aber doch nie bis in die letzte Konsequenz hinein.
Wobei wir realistisch genug sind zu erkennen, dass es noch ein sehr weiter Weg ist bis zu unserer goldenen Hochzeit, die wir uns beide ganz am Anfang unserer Beziehung als gemeinsames Ziel vorgenommen haben. Ein Wunschtraum, den zu erreichen schwer möglich sein wird, wenn er nicht ganz und gar unerreichbar bliebt, weil einer von uns die Kraft nicht mehr hat.
Und das ist – leider- wohl das wahrscheinlichere Szenario, wie auch, dass einer den anderen überleben wird – womit sich die Frage auftut, was mit dem wird, der „übrig bleibt“ – der Punkt übrigens, an dem auch Henry  scheitert, weil er jeden weiteren Gedanken darüber für undenkbar hält -zumindest bezogen auf seine eigene Person:
Er mag sich nicht – und er kann sich wohl auch nicht – mit dem Gedanken befassen, was wäre, wenn er selbst derjenige wäre, der Emily überlebt. Mehr als diffusen Nebel vermag er da nicht zu sehen, wenn er versucht sich das vorzustellen – verbunden mit einem ängstlichen-vorahnenden Gefühl des „Alleine-gelassen-werdens“, welches ihm schon seit Kindertagen bekannt ist. Ein Gefühl, dass er immer wieder schnell zu unterdrücken versucht, in dem er sich in Aufgaben flüchtet, die ihm näher liegen (und auch das kenne ich nur zu gut).

Anders jedoch, wenn er beginnt, über seinen eigenen Tod nachzudenken: Da plant er vor, achtet darauf, dass es Emily an „nichts fehlen soll“ und sieht selbst seine eigene Beerdigung sehr pragmatisch:

„Wie die Beerdigung gehörte ein Geburtstag nicht einem selbst, sondern war für die Menschen bestimmt, die einen liebten. Warum sich dem Unvermeidlichen widersetzen?“

Allerdings nicht, ohne sich darüber hinaus auch Sorgen um Emily zu machen, obwohl er im grossen und ganzen zuversichtlich ist, dass sie ohne ihn wohl besser zurecht kommen würde als er ohne sie  – dabei aber ausser Acht lässt, dass ihr sehr wohl etwas fehlen wird, nämlich er selbst.

Und an dieser Stelle kommen die beiden anderen Bücher der Reihe ins Spiel, bei denen insbesondere das zweite Buch (welches gut zehn Jahre später einsetzt und sich mit Emily beschäftigt) zeigt, dass Henry mit seiner Überlegung  in Bezug auf Emily wohl Recht gehabt hatte, aber gleichzeitig  auch ein Defizit offenbart, welches beide zusammen in ihrer Beziehung hatten. Nicht reden zu können über das, was unvermeidlich kommen würde: das Sterben und die Zeit danach.

Obschon Emily nach aussen hin gut mit Henrys Tod zurecht kommt und auch die Trauer um ihn gut verarbeitet zu haben scheint, gibt es in ihrem Leben immer wieder Momente der Sehnsucht und das bittere Gefühl, manches nicht zu Ende besprochen zu haben, ja sogar unvorbereitet gewesen zu sein auf die Einsamkeit und die Lücke, die er hinterlassen hat. Ein Vorwurf an ihn, der gelegentlich in ihren Gedanken wabert und nicht zu Ende gedacht, geschweige denn ausgesprochen wird, aber doch zeigt, dass die beiden sich keinen Gefallen damit getan haben, einander schonen zu wollen, indem sie dieses Thema weitgehend ausgespart haben und jeder nur versucht hat, alleine damit klar zu kommen.
Auch das wieder eine Parallele, die mir zu denken gibt, obschon ich glaube, das wir (die Liebste und ich) da ein kleines Stück weiter sind als Henry und Emily:

Nicht dass es akut einen Anlass gäbe, aber wenn es so kommt, dass einer alleine bleibt (alleine bleiben muss), dann könnte es doch hilfreich sein, sich darauf gemeinsam vorzubereiten. Nicht heute, nicht morgen und ganz sicher nicht in einem einzigen Gespräch, aber ganz langsam, peu-a-peu und ohne etwas übers Knie zu brechen?
Denn wenn wir alle Sorgen  gemeinsam tragen, warum also nicht auch dann, wenn es um dieses schwierige Thema geht?
Zumal wir wissen, was kommen wird – unvermeidlich, irgendwann….

Ich jedenfalls würde mir das wünschen (nicht nur meiner Ängste wegen) und ich glaube zu wissen, dass meine Liebste das auch tut.
Nur dass es noch keiner offen ausgesprochen hat…..

-_-_-_-

Noch eine Bemerkung zum Schluss:
Ja, ich weis, es ist ein schwieriges Thema, was ich Euch da gerade zugemutet habe – und ich war mir auch nicht sicher, ob ich es Euch zumuten kann, obschon es mich nicht erst seit  ein paar Tagen bewegt. Keine grau gefärbten  „Novembergedanken“ also – und das Buch war auch nicht die Initialzündung dazu, sondern „nur“ ein Anlass, meine Gedanken in Worte zu fassen, die  – zugegeben – auch nicht frei von Ängsten sind.
Aber wer hätte die nicht bei diesem Thema?

Ich danke Euch fürs lesen und auch – falls ihr Lust habt – für Eure Kommentare dazu  – in denen ihr mir gerne auch mitteilen dürft, dass es Themen gibt, die man besser ruhen lassen sollte. Denn ich kann auch verstehen, wenn jemand sich nicht damit auseinandersetzen möchte.


Und dennoch:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns.
Der Wilhelm.


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Anderes Thema

Schliesslich müssen wir mal weg davon, immer nur an Corona zu denken, wo es doch auch noch ganz anders gelagerte Gefährdungen für unsere Gesundheit gibt
Aber die jetzt bitte nicht all zu ernst nehmen, auch wenn der gleich verlinkte (schon etwas ältere) Artikel vermutlich völlig ernst gemeint ist und leider für manche auch ein wenig unappetitlich erscheinen mag, denn es geht ums Popeln und die Kunst des in der Nase bohrens:

Viele tun es und die meisten bevorzugen es dabei unbeobachtet zu sein: Die Rede ist vom Nasebohren. Ist das Rumhantieren mit dem Finger in der Nase schädlich und was passiert, wenn man Popel isst? Anlässlich des „Tag des Nasebohrens“ am 23. April haben wir uns die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema mal etwas genauer angeschaut. 

Ich muss gestehen, auch ich bohre gelegentlich mal in der Nase – wie wohl die meisten Menschen das tun.
Gerne im Auto, aber auch zuhause, wenn ich alleine bin. Und immerhin weiss ich jetzt, dass das nicht übermässig schädlich ist, ja so gar einen kleinen Nutzen haben kann.
Glaubt ihr nicht?

-> na, dann lest doch einfach selbst <-

Bleibt noch anzumerken, dass ich bei meinen Bohrarbeiten zwar weder auf Öl gestossen, noch stecken geblieben bin  – aber es mir (trotz Androhung von Pestilenz, ewiger Verdammnis und Fegefeuers) bisher auch nie geschadet hat


In diesem Sinne:
Lasst euch nicht erwischen, bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns.
Der Wilhelm


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Nachher

Tja, das Leben ist nicht immer leicht!
Besonders am Morgen nicht, wenn die Finger noch steif sind und es mir nicht gelingen will „unfallfrei“ zu schreiben.
Und wenn jedes zweite Wort aussieht, als habe es jemand mit Hammer und Meissel bearbeitet, völlig verdreht, verformt und mit fehlenden Buchstaben, weil ich die entsprechende Taste nicht sauber angeschlagen oder gar daneben getroffen habe.
Sowas kann man doch niemandem vorsetzen!
Da versteht doch kein Mensch, was ich geschrieben habe  – ausser der Frau, die das schon seit Jahren kennt und liebevoll darüber hinweg sieht , ja sogar manchmal meine Fehler klammheimlich korrigiert, wenn sie gar zu augenfällig sind….
Aber peinlich ist mir das trotzdem – und deshalb versuche ich jetzt einfach, mir das zu merken, was ich eigentlich schreiben wollte.
Vielleicht geht das nachher besser…..


In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns.
Der  Wilhelm (der sich gerade mal wieder über sein Rheuma ärgert)


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