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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Haben ist besser als Brauchen?

Moin zusammen!

Wer sich in unserem Haushalt umguckt, wird schnell feststellen, dass wir beide doch ziemlich Technik-affin sind. Nicht nur unserer stattlichen Sammlungen an Computern oder Fotozubehör wegen (davon auch einiges schon länger ungenutzt), sondern auch, weil wir (ausser mit einer „grossen“ Küchenmaschine samt umfangreichem Zubehör) auch haushaltstechnisch über reichlich Equipment verfügen, was teilweise (wie wohl bei vielen anderen Menschen auch) schon jahrelang unbenutzt in irgendwelchen Schränken darauf wartet, doch mal wieder verwendet zu werden…

Unsere Getreidemühle sei da nur als Beispiel genannt oder das Waffeleisen und der Sandwichmaker, die nach anfangs enthusiastischem Gebrauch allesamt schon ewig nicht mehr hervorgeholt wurden und nur deshalb noch ihr kümmerliches Dasein bei uns fristen, weil „haben besser ist als brauchen“ und sie vielleicht, irgendwann doch noch mal zum Einsatz kommen könnten….
Aber das kennt Ihr sicherlich auch selbst, oder wer von Euch hat nicht auch noch irgendwo einen Eierkocher oder eine alte Kaffeemühle rumstehen, die Sie/Er schon ewig nicht mehr in Betrieb hatte?

Deshalb habe ich auch lange gezögert, der Liebsten gegenüber einen Wunsch nach einer Neuanschaffung zu äussern, der schon länger in meinem Kopf herum spukt, aber womöglich auch für das betreffende Gerät so enden könnte wie für das Sahnesyphon, das vor einiger Zeit als letzte Anschaffung dieser Art ins Haus kam:
Im Schrank im Flur, bei all den anderen Geräten, die sich dort im Wartestand befinden und eigentlich auch überflüssig sind.

Und dennoch hab ich es getan, nicht ahnend, dass die Liebste über genau das Gerät auch stolpert, als sie vor ein paar Tagen nach der Arbeit noch ein wenig shoppen war – und mir anschliessend einen grossen Karton in die Arme drückte mit diesem Mitbringsel, mit dem ich nicht gerechnet hätte:

Ein Joghurtbereiter, der bei der Menge unseres Konsumes auch durchaus Sinn macht, noch dazu, seit ich vermehrt dazu über gegangen bin, keinen fertig angerührten Fruchtjoghurt mehr zu kaufen (weil mir der meist viel zu süss ist), sondern das Milchprodukt pur zu nutzen, angereicht mit selbst gemachter Marmelade aus unserem Fundus….

Und ich hoffe sehr, dass das nun wieder nicht nur eine Phase ist, sondern so zur bleibenden Einrichtung wird – zumal man mit dem Ding auch Frischkäse machen kann oder den von meiner Liebsten so geschätzten griechischen Joghurt, der im Übrigen auch hervorragend für Salatdressings geht…
Das macht also durchaus Sinn, zumal man dabei auch noch einiges an Plastikmüll einsparen kann und das Ergebnis nach der ersten „Nachtschicht“ * des Gerätes durchaus überzeugte. Fein und mild, wenn auch für meinen Geschmack noch etwas zu flüssig.
Aber daran kann man ja arbeiten, wenn man eine andere Joghurtkultur verwendet und ein wenig mit Zeit und Temperatur spielt…. Rezepte und Anleitungen dazu gibt es jedenfalls im Netz genug.
Und das ist ja dann auch wieder was für das Spielkind in mir B-)

*) Nachtschicht deshalb, weil es mindestens 10 Stunden braucht, um aus einem Liter Milch und einem Becher Joghurt das fertige Ergebnis zu erhalten. Schnell-schnell ist da nun mal nicht…. :wacko:

-_-_-_-

Was mir dabei im übrigen gerade auch noch auffällt ist unsere (gemessen an althergebrachten Vorbildern) völlig auf den Kopf gestellte Rollenverteilung:
Während die Liebste sich mehr und mehr technisches Zubehör für ihr Hobby wünscht kann man mich (inzwischen ganz Hausmann) tatsächlich schon mit so einfachen und preiswerten Haushaltsgeräten glücklich machen. Aber das ist auch völlig OK, solange es kein Themomix und keine Heissmangel sein muss B-)


Habt also alle ein feines Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der das jetzt doch mal aufs Korn nehmen musste….und gerade überlegt, wie er seine Liebste überzeugen kann, mal einige der „überflüssigen“ Geräte zu entsorgen oder zumindest jemandem zu Gute kommen zu lassen, der mehr damit anfangen kann als wir….B-)


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- 12 Bemerkungen zu “Haben ist besser als Brauchen?

  1. Tja, Waffeleisen und Sandwichmaker gehören wohl in jeden Haushalt, auch wenn sie, wie bei uns auch, jahrelang ungenutzt im Schrank stehen. Es gibt aber auch Geräte, die das Hausmännerherz erfreuen, und sei es nur sporadisch. Dann sag ich mir immer: Nice to have! Und es macht mir das Haushaltsleben dann erheblich leichter.
    Mit dem Joghurtbereiter habt ihr mir jetzt einen Floh ins Ohr gesetzt, oder eine Joghurtkultur. Das Ding könnte ich wirklich mal wieder aktivieren. Hab mir ja auch gerade kanarische Bananen beim Crowdfarming bestellt. So eine kleine Banane könnte man doch sicher ganz nett in DIY-Joghurt matschen. Zeigt das Foto das Ergebnis des ersten Durchlaufs?

    1. Nö, das Foto ist „ausgeborgt“ von der Herstellerseite.
      Ganz so fest ist unser erstes Produkt nicht geworden… geschmacklich aber trotzdem wunderbar ;-)

      Meine bevorzugte Sorte ist übrigens gerade „Kiba“: Zermanschte Banane und Sauerkirschmarmelade gemischt B-)

  2. Moin Wilhelm. Zu deiner Frage: Ich sag‘ mal NÖ. Weil: Als ich mich vor 15 Jahren verkleinert habe, musste ich mich gezwungenermaßen von unnützen Gedöns, im Sinne von nicht mehr gebrauchten Zeugs, trennen. Seitdem gilt: Soll was Neues rein, muss erstmal was Altes raus. Auch in der Küche. Habe vor Tagen gerade erst so’n alten Sandwitsch-Toaster entsorgt, den zuletzt meine Ex noch in der Alten Heimat genutzt hatte. Mann muss sich auch mal trennen können ;)
    Nur eins gleicht einem Sammelsurium von bis: Meine Fotoapparate. Davon habe ich noch alle jemals angeschafften .
    Grüße nach HH, habt noch einen entspannten Sonntag!

    1. Tja… irgendwas ist immer, von dem man sich nicht trennen kann..

      BTW: so eine minimalsitische Phase wie bei Dir gab es bei mir auch mal…
      Damals, als ich nach Hamburg zog passte mein gesamter Technikram zusammen mit meiner Kleidung locker in den Kofferraum eines Kleinwagens..
      Heute müsste es wohl schon ein Bulli sein :wacko:

  3. Die Sache mit dem weniger Plastikmüll könnte mich überzeugen – ich kaufe immer die großen Becher Naturjoghurt mit 1,5 % Fettgehalt. Ich verwende Joghurt fast nur zum Einnehmen von Tabletten, weil die mir sonst im Hals stecken bleiben – aber so rutschen sie gut runter. – Auf ein Gerät werde ich verzichten, obwohl ich ausreichend Platz in den Schränken hätte.

    1. Wenn ich alleine wäre, würde ich so eine Maschine sicher auch nicht brauchen.
      Aber zu zweit lohnt das dann schon, zumal Joghurtbecher doch einen erheblichen Anteil unseres Recyclingmülls darstellen…

  4. Hallo Wilhelm,
    Hier noch ein Tipp um noch mehr Plastikmüll zu vermeiden: Joghurtkultur in Pulverform von Jean Pütz (bekannt durch die Hobbythek). Super ergiebig!

    Liebe Grüße
    Renate

    1. Moin Renate. Herzlich willkommen hier bei mir!
      Vielen Dank für diesen Tipp – das könnte ich mal ausprobieren. Wenn auch nicht unbedingt mit den Produkten von Herrn Pütz, denn da gibt es auch noch reichlich andere Anbieter und man bekommt das Pulver durchaus auch im gut sortierten Drogeriemarkt.

      Den Link in Deinem Kommentar musste ich allerdings entfernen, weil ich keine Werbung in meinen Kommentaren möchte.. Nichts für ungut.
      Wer sich dafür interessiert, wird sich auch auf die Produkte stossen, wenn er ein wenig googlet ;-)

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