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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Lost Places & andere „Baustellen“

Moin zusammen!

Bei meinen Runden durch Bloggersdorf fallen mir ja auch immer mal wieder Erscheinungen auf, von denen ich nicht so recht weis, was ich davon halten soll:

Etwa Blogs, die schon ewig keine Updates mehr erhalten haben und ähnlich einem „Lost Place“ immer noch da stehen, wie sie vor Jahren von ihren Besitzern offenstehend hinterlassen wurden, teils sogar mit noch immer offener Kommentarfunktion und etlichen unbeantworteten und vergeblichen Kommentaren, in denen sich nach dem Verbleib oder Wohlbefinden des Blogbetreibers erkundigt wird, ohne dass darauf jemals eine Antwort erfolgte.
Wobei es ja durchaus Gründe geben mag, warum jemand von jetzt auf gleich sein Bloggerleben beendet – schwere Krankheiten oder schlimmeres etwa oder auch „akute Unlust“ , Schreibblockaden etc. pp.
Alles sicher nachvollziehbar, aber doch auch etwas respektlos der geneigten Leserschaft gegenüber, wenn die ehemaligen Blogger sich gleichzeitig höchst aktiv auf anderen Plattformen bewegen.
Da sollten sich dann doch vielleicht auch die paar Minuten für ein erklärendes Wort irgendwo finden lassen – oder für den Klick, der nötig ist, um den verlassenen Blog zu schliessen?

-_-_-_-

Was mir auch gelegentlich auffällt:
Blogbetreiber, die wiederholt mehr oder weniger lautstark darüber nachdenken, ihren Blog zu schliessen (und dabei möglicherweise im Stillen hoffen, von ihren Lesern ums weitermachen angefleht zu werden)……
Das kann man sicher machen, aber:
Wenn ich selbst von der Sinnhaltigkeit meines Tuns nicht mehr überzeugt bin oder mir der Spass am Schreiben abhanden gekommen ist, warum sollte ich dann weitermachen, nur weil andere das gerne möchten? Der Sinn dahinter erschliesst sich mir schlicht nicht, zumal, wenns dabei nicht um professionelle Blogs geht, mit denen jemand seinen Lebensunterhalt bestreitet, sondern um rein aus Hobby betriebene Seiten wie diese hier?
Ausser, da betreibt jemand Fishing for Compliments, was auch eine ziemlich fiese Methode ist, um Leser an sich zu binden oder Likes zu provozieren.

Womit für mich auch feststeht, dass ich das „im „Fall des Falles“ sicher anders machen werde:
Dann – und wirklich erst dann – wird es eine kurze Verabschiedung geben und mein Blog ohne weitere Diskussionen und weiteres Herumgeeiere ein für alle mal geschlossen werden und ein paar Tage später offline sein.
Schliesslich müssen ja auch nicht alle „Sünden aus grauer Vorzeit“ auf ewig im Netz lesbar bleiben, wenn man schon nicht mehr dazu stehen mag….

-_-_-_-

Überhaupt, die Likes:
Es mag ja schön sein, viele davon zu bekommen und sich mit ganzen Galerien von Avataren unter seinen Beiträgen schmücken zu können. Schliesslich ist das ja auch eine Form von „positiver Zwendung“, die man als Blogger erfahren kann.
Zumindest, wenn man nur auf die schiere Anzahl guckt.
Pervers aber dann, wenn man über etwas nicht so erfreuliches oder gar ziemlich trauriges schreibt und selbst dann Leute noch ganz ungeniert „Gefällt mir“ klicken, statt vielleicht mal ein Wort des Trostes zu finden.
Spätestens dann stösst mir diese Unsitte doch eher bitter auf, über die meine Liebste mal folgendes schrieb, nachdem wir uns entschieden hatten, dass es in unserem Blogs keinen „Like-Button“ mehr geben wird:

Kleiner Nachsatz noch: Aus Gründen ist die Like-Funktion hier abgestellt. Mir persönlich auch ganz lieb, weil ich mich eh schwer damit tue, wenn Leute immer nur den like-button finden, aber nicht die Zeit, auch mal einen Kommentar da zu lassen. Ich kann damit gut leben, wenn man irgendwie in Kontakt ist, mir fällt auch nicht zu jedem Post was ein. Was ich aber überhaupt nicht mag, wenn man nur likes da lässt, aber nie ein Wort verliert und selber damit möglichst im Verborgenen bleibt. Das hat was von Voyeurismus, der mir noch nie gefallen hat.

Nachzulesen hier

Dem kann ich mich nur anschliessen, zumal ich auch dem Argument mancher „Nur-Liker“ nicht folgen mag, dass man damit ja dokumentiere , den entsprechenden Beitrag gelesen zu haben.
Wenn es mir wirklich darauf ankäme zu erfahren, wie oft meine Beiträge gelesen wurden, könnte ich das auch ohne Probleme in meinen Blogstatistiken finden.
Und da werden sogar die Leser erfasst, die keine Likes hinterlassen haben…..
Insoweit ist diese ganze Likes-Geschichte also durchaus überflüssig.

-_-_-_-

Bleibt noch ein letztes, was mir auf meinen Blogrunden auch immer wieder begegnet:
Diese kleinen gelben Dinger, diese Smilies, die sich seit einigen Jahren wie eine Pandemie im Netz verbreitet haben:
Manchmal gut, um Geschriebenes mit Emotionen anzureichern, manchmal aber auch die Pest, wenn sie überhand nehmen – und regelrecht unangenehm, wenn ein Kommentar zu einem mit viel Mühe und Herzblut geschriebenen Beitrag nur noch daraus besteht, so dass man sich als geneigter Leser ernsthaft fragen muss, was der Kommentator damit wohl gemeint haben könnte.
Zum Glück kommt sowas in unseren Blogs äusserst selten vor (bisher) – und darüber bin ich auch wirklich froh. Allerdings hätte ich auch keine Scheu, die Dinger einfach abzuschalten, wenn jemand dauerhaft auf die Idee kommen sollte, sie als Ersatz für die nicht mehr möglichen Likes zu betrachten.
Zwei, drei Worte in die Tastatur zu hämmern kann doch eigentlich nicht so schwer sein, wenn man seinen Senf dazugeben will – und sind für den Schreiber des Beitrages sicher ein schöneres und respektvolleres Feedback, als einfach einen(viele, ganz viele?) Smilie(s) anzuklicken….

-_-_-_-

Bleibt noch ein kurzes Schlusswort, zumal möglicherweise jetzt auch jemand mein Geschreibsel in den falschen Hals bekommen könnte:

Meine Sätze beziehen sich tatsächlich auf keine konkrete Person und keinen konkreten Blog, sondern geben lediglich einen Eindruck dessen wieder, was mir immer wieder an verschiedenen Stellen im Bloggersdorf begegnet. Und es steht mir auch gar nicht zu, da irgend jemand Vorschriften machen zu wollen, auch wenn mich persönlich manches doch peinlich berührt, was ich da beobachte.

Denn es hat aus meiner Sicht auch ein wenig mit gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Wertschätzung zu tun – die natürlich auch in zwei Richtungen gelten sollten. Sowohl als Schreiber und Betreiber eines Blogs als auch als Leser anderer Blogs finde ich es wichtig, sich dies auch immer mal wieder zu vergegenwärtigen.
Beinahe alle Blogs (vielleicht mit Ausnahme einiger Influenzer-Seiten, auf denen es vor allem um Product-Placement geht) leben nun mal von der Kommunikation zwischen Schreiber und Leser und damit vom Geben und Nehmen in Form von Dialogen, die darüber entstehen. Schon deshalb ist es nach meinem Empfinden einfach keine „feine Art“, seine Leser stumpf im Regen stehen zu lassen, sich ihre Zustimmung zu erbetteln oder sich als „Konsument“ als einziges Feedback lediglich auf Likes und Smilies zu beschränken.
Schliesslich wollen wir doch alle nicht, dass unsers Bloggerdorf irgendwann zu einem Ableger von Facebook oder TicToc verkommt, wo nur die schiere Anzahl an „Feedback per Mouse-Klick“ zählt?

Sollte es jemals soweit kommen, wäre mein Blog jedenfalls dicht…..


Soweit mein „Wort zum Montag“.
Bleibt alle gesund und behütet und habt eine wunderbare Woche.
Wir lesen uns !

Euer Wilhelm,

der heute mal ganz bewusst auf alle Smilies verzichtet hat, sich aber trotzdem auf Eure Kommentare zu seiner kleinen Provokation freut


-692-

Sofaroller oder Rentnerporsche? Kein unlösbares Problem…

Bevor  ich mich wieder anderen Themen zuwende, möchte ich noch eine Kleinigkeit nachschieben zu einem Thema, welches wir vor einiger Zeit schon mal hatten – zumal es in den Kommentaren des letzten Beitrages wieder einen Bezug darauf gab:
Der sogenannte „Rentnerporsche“ als Hilfmittel, auf das wir möglicherweise alle einmal zurückgreifen werden:
@ Maksi war es, die dort eine Seite verlinkt hat, welche ich – wie auch den dort verknüpften Katalog –  mit einigem Interesse studiert habe, obwohl so ein Teil für mich aus verschiedensten Gründen noch nicht in Frage kommt und ich einstweilen die zweiräderige und schnellere Variante des Freiluftfahrens bevorzuge:Meine „Oma“, ein achtzehn Jahre alter „Sofaroller „feinster Güte, sehr bequem und auch gut geeignet, darauf zu zweit unterwegs zu sein, auch wenn die Liebste und ich es momentan bevorzugen, jeder auf seiner eigenen Maschine zu fahren.

Aber sollte mal die Zeit kommen, dass ich alt und tatterig bin und  – wovon auszugehen ist: –  die Liebste mich nicht im Rollstuhl schieben kann, gäbe es immerhin eine Alternative, die gemeinsame Ausfahrten möglich macht, ohne das sie mir hinterherlaufen müsste – wobei sich damit auch gleich noch das ideale Transportmittel für unseren Fotokram ergeben würde :

Denn Rentnerporsches gibt es  – mir bis dato völlig unbekannt –  auch als schicke Zweisitzer:
Womit der Begriff „Sofaroller“ auf einmal eine ganz neue Bedeutung bekommt
Wobei sich dann zwar auch wieder die Frage stellen würde, wer fahren darf  – und sicher vor dem Kauf  ausdiskutiert sein will, ob wir lieber eine bequeme romantische Kuschelbank ( ) oder sportliche ( ) Einzelsitze möchten?

Aber das wird sich beizeiten klären, da bin ich sicher.
(Und falls nicht, könnte ja auch jeder seinen eigenen Einsitzer bekommen. Dann würden wir eben weiter hintereinander herjuckeln wie jetzt auch schon….)


In diesem Sinne:
Lasst den Kopf nicht hängen, bleibt gesund und bleibt behütet!

(der morgen garantiert über was ganz anderes schreibt)
Wir lesen uns


-108-

Keine bunten Bilder

Da ich keine Lust habe, den POTUS  oder Corona hier zum Dauerthema zu machen, habe ich mir überlegt, mal einen Beitrag des Bloggerkollegen Bernhard aufzugreifen und Euch ein paar Bilder von einem Fotoexperiment zu zeigen, welches ich  vor ein paar Jahren mal gemacht habe:
De Idee dahinter war, dass Bilder entstehen sollten, die genau so wirken wie die aus meiner allerersten Kamera, die ich noch zu Schülerzeiten besass – allerdings mit „modernen Mitteln“, also einer Digitalkamera und einem Objektiv, welches ungefähr so wenig leistet, wie das an meiner alten Billig-Revue aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Und sowas gibt es tatsächlich:
Es nennt sich Holga-Objektiv, wird immer noch in chinesischen  Spielzeugkameras verbaut – bzw. sogar mit passendem Bajonett  für moderne Spiegelreflex-Kameras angeboten.

Aber genug der Vorrede – hier mal in paar Bilder, die damals im Mai 2014 entstanden sind:
Entlang des Veringkanals, also quasi vor unsere Haustüreund bis auf ein wenig Beschnitt ohne weitere Nachbearbeitung:Gut, ich gebe zu: wirklich scharf sind sie nicht – und ein wenig wirken sie auch wie aus der Zeit gefallen. Aber dennoch haben sie fast den Charme, den meine Bilder Ende der 60er Jahre auch hatten

Und falls jemand noch mehr davon sehen will, habe ich mir erlaubt, noch weitere Bilder in eine Galerie auf einer Extra-Seite hochzuladen:

-> Bitte mal hier klicken <-

Da gibt es dann noch mehr richtig schlechte Bilder zu sehen


Euch allen ein zauberhaftes Wochenende.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-99-

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Etwas genervt von den wenig erfreulichen Nachrichten des Tages hatte ich einfach Lust, mich mal eine Zeit lang  mit etwas ganz  anderem zu beschäftigen als mit der bösen Welt da draussen.

Und heraus gekommen ist dabei ein kleiner  bunter Beitrag zu Bernhards Fotoprojekt „Das Quadratische Bild“ und gleichzeitig auch zu Mannis Projekt „Blumen und Pflanzen“, weil ich fand, dass sich beides praktischerweise gut verbinden lässt:Haben doch Blüten (und auf die habe ich mich konzentriert) die hervorragende Eigenschaft, sich auch gut für Bilder zu eignen, die keine Ausrichtung im Hoch – oder Querformat brauchen. Und weil das so ist, bin ich natürlich auch gleich wieder in „Serienproduktion“ gegangen und habe dazu eine kleine Galerie erstellt:

Blumen im Quadrat“
-> bitte hier klicken um mehr Blumen zu sehen <-

Vielleicht helfen die Bilder Euch ja auch, für einen Moment die böse Welt da draussen zu vergessen ?


Euch allen einen ruhigen Abend und eine friedliche Nacht
Bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns.
Euer Wilhelm


-93-

Schon ein paar Tage her….

… dass ich den ersten Teil meiner Wallfahrt des Spazierganges von Kehlheim zum Kloster Weltenburg hier veröffentlicht habe – und somit dringend Zeit, den Rest der Bilder auch zu bearbeiten und eine zweite Galerie daraus zu machen, die auch  ich gerne noch zu Manni’s Fotoprojekt hinzufügen möchte, bevor ich mich an einem neuen Bilderprojekt beteilige.
Aber dazu dann mehr, wenn es soweit ist.

Einstweilen die noch Fehlenden Bilder – wie immer in einer gesonderten Galerie, bzw. in zwei Galerien, weil ich das wegen der Menge der Bilder nochmal aufgeteilt habe:

Teil zwei soll Euch ein paar Eindrücke vom Kloster Weltenburg vermitteln

-> zum Bilder gucken hier klicken <-

und im Teil drei geht es dann wieder in den Wald – diesmal auf der nördlichen Seite der Donau – und etwas über Stock und Stein:

-> zum Bilder gucken hier klicken <-

Viel Spass beim“mitlaufen“ !


Und wie immer:
Bleibt gesund und beibt behütet!
Wir lesen uns.
Der Wilhelm


-89-

Lesetipp: Mögt Ihr eigentlich Platt?

Kennt ihr Lisa Hottenkötter?

Wenn nicht, dann möchte ich Euch die Dame mal wärmstens als kleinen Lesetipp ans Herz legen mit ihren Geschichten aus Achterdiek, einem kleinen Dorf irgendwo an der Küste:
Kleine Kolumnen auf Platt, die mir jedes mal eine besondere Freude sind, wenn eine Neuerscheinung in meinem Reader aufploppt:

Beispielsweise heute, wo sie sich die „Erlebniswelt Einkauf“ zum Thema und liebevoll detailliert aufs Korn genommen  hat.  Wie immer gut gewürzt mit trockenem Humor, Augenzwinkern  und netten kleinen Pointen – also ein echter Lesegenuss!

Das sag noch einer, auf dem Dorf, da wäre nichts los :-)

Und Dir, Lisa (falls Du hier vorbei liest:)
Danke für das breite Schmunzeln, das jeder Deiner Beiträge in mir auslöst


Bleibt Gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns,
Der Wilhelm


-88-

Bäume in grösserer Ansammlung

Aus gegebenen Anlass, also gerade ganz passend nach dem letzten Beitrag (und auch zu Manni’s aktuellem Fotoprojekt, in dem es genau darum geht: Viele Bäume – also Wald – in den verschiedensten Ausführungen.) möchte ich Euch mal zu einem Bilderspaziergang  von einer Wanderung im Juni 2014 einladen, kurz nach dem Katholikentag in Regensburg – auf dem Weg von Kehlheim Donau-aufwärts bis zum Kloster Weltenburg.

Damals – ich konnte noch besser laufen als heute – bin ich noch ein paar Tage länger in Regensburg geblieben und habe mir die Zeit mit Ausflügen vertrieben, während meine Liebste noch „im Auftrag des Herren“ mit den Aufräumarbeiten nach dem grossen Ereignis beschäftigt war.
Und so kam es, dass ich mich an einem schönen Frühsommertag auf den Weg gemacht habe, um das Kloster noch einmal zu besuchen, in dem wir im vorhergehenden Herbst schon einmal zusammen gewesen waren.Auf dem Hinweg zu Fuss auf der südlichen Donauseite, weil mich der Weg und die möglichen Aussichten einfach reizten   -und mit dem Gedanken im Kopf, ich könne für den Rückweg das Schiff nehmen, welches zwischen Weltenburg und Kehlheim durch den Donaudurchbruch fährt. Schon, weil ich mir den schwierigen Weg über die Felsen am nördlichen Ufer ersparen wollte. (zumal ich auch damals schon nicht mehr so richtig gut zu Fuss unterwegs war)Aber es kam anders, worüber in einem zweiten Teil meines Bilderspazierganges noch zu berichten sein wird, genau wie über das Kloster selbst….
Einstweilen also wird es jetzt nur um den Hinweg gehen, zu dem ich die Bilder wieder auf einer Extra-Seite zusammen gefasst habe:

-> Bitte hier mal klicken <-

BTW.: ist mir gerade beim Bilder bearbeiten wieder aufgefallen, dass ich ja damals auf einem Teil des Jacobsweges unterwegs war – ich mir einen kleinen Teil meines Wunschtraumes also schon erfüllt habe, mal Pilgern zu gehen
Aber das muss mich ja nicht davon abhalten, es nicht noch mal (auf anderen Wegen) zu versuchen


In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns.
Der Wilhelm


-75-

Foto der Woche: Gestern im Michel

Auch wenn Blogparaden sonst eher nicht mein Ding sind – manchmal überkommt mich doch die Lust, mich zu beteiligen, wenn ich zufällig gerade etwas passendes beisteuern kann. Wie heute zur Foto-der-Woche-Aktion von Aequitas et Veritas, auf die ich durch einen Beitrag bei Margot aufmerksam wurde
Ein schnelles Handy-Foto zwar nur, weil ich natürlich zum Friseurbesuch gestern keine Kamera dabei hatte, aber dafür recht typisch für das, was uns alle gerade bewegt:Die Geschichte dazu:

Bekanntlich leiden ja auch die Kirchen massiv unter der Pandemie, die gerade durchs Land wabert – mit teils drastischen Folgen, was dringend notwendige Spenden, aber auch was kirchliches Leben angeht. So auch der Hamburger Michel, ein Wahrzeichen unserer Stadt, welches ich gestern nach meinem Friseurbesuch zum ersten Mal seit langem wieder von innen gesehen habe – ein wenig erstaunt über die Veränderungen, die Corona auch hier zur Folge hat. Was schon damit beginnt, dass man den Kirchenraum nicht wie gewohnt durchs Turmportal betreten kann, sondern um das Gebäude herum zu einem Seiteneingang muss.

Drinnen war es dementsprechend gestern auch ungewohnt leer, während am Eingang zum Turm zumindest eine kleine Busladung stand.
Gelegenheit also, eine Kerze anzuzünden, ein kurzes Gebet zu sprechen, und  mich mal in Ruhe umzusehen und auch ein paar Bilder zu machen, die sonst in der Form eher selten möglich sind. (Mehr dazu in einer Extra-Galerie, die ich am Ende des Beitrages verlinke)
Für mich dabei am augenfälligsten die platzhaltenden  Fotos auf den Bänken und die orangenen Punkte, mit welchen markiert ist, wo Gottesdienstbesucher noch Platz nehmen dürfen, ohne die Hygieneregeln zu verletzen – weit auseinander, um Ansteckungen zu verhindern.
Wobei es mit den Fotos eine besondere Bewandnis hat, denn die wurden als Zeichen der Solidarität  von Gemeindemitgliedern zur Verfügung gestellt, welche nach dem Lockdown wenigstens virtuell an sonntäglichen Gottesdiensten teilnehmen möchten, wenn sie schon nicht einen der raren Plätze ergattern können, für die man sich extra anmelden muss. Eine gute Idee, wie ich finde, denn die (vom Hygienekonzept erlaubten) wenigen realen Gottesdienstbesucher werden sich doch in der zu normalen Zeiten relativ gut gefüllten Kirche  ziemlich einsam fühlen müssen  im grossen leeren Kirchenschiff, wenn sie das Glück hatten, überhaupt Einlass zu  finden…
Und ich kann mir gut vorstellen, dass die Fotos von möglicherweise bekannten Gesichtern aus der Nachbarschaft da eine Hilfe darstellen können, bis sich die Zeiten wieder ändern.

Mehr Bilder aus dem Michel gibt es auf einer Extra-Seite:

-> bitte hier vorsichtig klicken <-


Und wie immer:
Bleibt gesund und bleibt behütet in diesen Zeiten!
Wir lesen uns.
Der Wilhelm (der das nächste mal seine Kamera mitnimmt, wenn er zum Haare schneiden geht)


-64-

Zurück in die Zukunft – oder vorwärts in die Vergangenheit?

Angesichts vieler, eher rückwärts gerichteter Beiträge, die ich in den letzten Tagen und Wochen in anderen Blogs gelesen habe – und auch angesichts meiner eigenen Gedanken zum Thema „Heimatgefühle“ im meinem alten Blog (welche ich sicher nochmal hier aufgreifen werde) knobele ich schon seit ein paar Tagen daran herum, wie denn meine eigene Positionierung zwischen Vergangenheit und Zukunft eigentlich aussieht.

Gedanken, die ich gerne mit Euch teilen möchte:

„Mein Leben findet im „Hier und Jetzt“ statt – nicht „Gestern“ (auch wenn es manchmal schön wäre, dahin zurück zukehren) und auch nicht „Morgen“ (weil ich nicht weiss, was bis dahin noch passieren wird).“

So jedenfalls würde ich es im Moment für mich formulieren, wenn ich über das nachdenke, was in der Vergangenheit liegt und was die Zukunft möglicherweise bringt.

Die Vergangenheit hat das aus mir gemacht, was ich heute bin.
Im guten, wie im weniger guten Sinn:
Sie hat mir Erfahrungen geschenkt, schöne Momente, Erinnerungen, an die ich gerne zurück denke – und sie hat mich gelehrt, mit Krisen umzugehen und Probleme zu lösen, wenn es einmal schwierig war. Und ja, in Manchem trage ich auch die Folgen meines Lebenswandels und des Raubbaues an meiner eigenen Gesundheit. Ich habe schliesslich nicht auf Sparflamme  gelebt und dafür die Quittung  bekommen, beispielsweise auch mit meiner Behinderung.

Aber dennoch würde ich das „heute“ nicht als „schlechter“ bezeichnen, allenfalls als „anders“, mit neuen Herausforderungen, an die ich früher keinen Gedanken verschwendet hätte.
Herausforderungen, die für mich aber bei aller Problematik kein Grund ist, jetzt mit meinem Schicksal zu hadern oder auch mir nur einen Gedanken zu machen, was ich früher hätte anders machen sollen. Kein Anlass also, mich zurück zu wünschen und noch einmal da anzuknüpfen, wo ich damals etwas „falsch“ gemacht habe oder „ominöse Umstände“ mein Leben in „ungute“ Bahnen gelenkt haben.

Denn damit würde ich nur mich selbst ad Absurdum führen, der ich mich seinerzeit  in jeder Situation (auch wenn die aus dem Aussen kam) so entschieden habe, wie ich es getan habe. Oft aus dem hohlen Bauch heraus, manchmal auch unter Druck, meist aber ohne langes Abwägen und immer nach dem guten alten DDR-Motto:

„Vorwärts immer, rückwärts nimmer“
(Erich lässt grüssen, auch wenn ich sonst mit ihm wahrlich nichts am Hut habe)

Und genau so wird es sicher auch in Zukunft sein, wenn ich die Möglichkeiten nutzen will, die ich jetzt habe (auf ein „noch“ verzichte ich hier ganz bewusst)  – auch wenn diese Möglichkeiten oft eine Frage meiner Tagesform sind, und manches nicht im ersten oder zweiten Anlauf zu erreichen sein wird – ja, vielleicht auch gar nicht erreichbar ist.
Aber ich kann (und ich will) es wenigstens versucht haben und nicht von vorneherein die Flinte ins Korn werfen.

Deshalb hat Erichs angstaubtes Motto für mich persönlich durchaus auch immer noch eine gewisse Aktualität, wenn ich auch bekennen muss, dass ich heute vorsichtiger an viele  Dinge herangehe, ja manchmal schon fast ein wenig ängstlich und darauf bedacht, bestimmte Grenzen nicht mehr als nötig zu überschreiten, über die ich früher nur gelacht hätte:
Schmerzgrenzen beispielsweise, wenn es um meine körperliche Befindlichkeit geht, und auch meine zunehmende Angst vor Stürzen stellt sich mir manchmal mehr in den Weg, als mir lieb ist.

Dennoch ist aus dem früher vor Selbstbewusstsein strotzenden und meist vorherrschenden Gedanken

„Geht nicht gibts nicht!“

samt lange erhaltenen „jugendlichem Ungestüm“ bisher noch kein kategorisches

„Geht nicht“

und schon gar kein jammerndes

„Das schaffe ich sowieso nicht mehr“

geworden, sondern eher die altersgemässere und bedächtigere Frage erwachsen, wie es trotzdem (trotz meiner Handicaps) gehen könnte – beispielsweise bezogen auf meine immer noch gärende Idee, zu Pilgern trotz meiner Gehbehinderung und allen Unwägbarkeiten, die dadurch zu erwarten sind (aber auch auf viele andere Träume, die ich immer noch habe).
Und inzwischen hat sich ja auch gezeigt, dass ich mit dieser Strategie nicht so ganz falsch liege – wie sich zuletzt an der Geschichte mit dem Rollerfahren erwwiesen hat, an die ich mich ja auch erst heran getraut habe, nachdem meinem inneren Bedenkenträger die Argumente ausgegangen waren (oder anders gesagt: als die Zeit dafür reif war)

Wobei ich gar nicht mal denke, dass meine inzwischen zur guten Gewohnheit gewordene bedachtsamere Gangart nur meinen realen „Behinderungen“ geschuldet ist, sondern wohl mehr auf einer Lernerfahrung beruht, die ich sowohl meinem zunehmenden Alter als auch der Chance verdanke, die in meiner sich nur langsam verschlechternden Leistungsfähigkeit liegt – beides Dinge, die mir Zeit genug lassen, mich darauf einzustellen und eine Strategie zu entwickeln (ganz anders als beispielsweise nach einem Unfall oder nach einem Schlaganfall):

Das es nämlich nichts bringt, das „heute“ am „gestern“ zu messen und in der Folge nur noch das zu betrauern, was ich „verloren habe“ und was ohnehin nicht zurück kommt.
Denn diese Blickweise kostet mich nur unnötiges Hirnschmalz und eine Menge Energie, die ich besser aufwenden kann um mir zu überlegen, welche Ressourcen ich jetzt (also heute) habe und wie ich die  Gewinn bringend für mich einsetzen kann, um die Ziele erreichen zu können, die ich gerne erreichen möchte. Wobei Faktoren wie Zeit und Kreativität (und manchmal auch Zufall und Gelegenheit) oft eine viel grössere Rolle spielen als „naturgegebene“ , krankheits-geschuldete oder vom „inneren Bedenkenträger“ suggerierte Hindernisse….

Womit für mich auch klar ist, wie die Reise weitergehen kann:
Mit einem konsequenten „Lebe den Tag“ ohne trauernden Blick auf verlorene Fähigkeiten und eine vorgeblich so viel bessere Vergangenheit (mal ehrlich: War sie wirklich so viel besser, wenn man alle Faktoren bedenkt?) und ohne den ängstlichen Blick in die Zukunft, der mich aller Chancen beraubt, die ich heute nutzen könnte, wenn ich mich nicht von etwas lähmen lasse, was vermutlich doch ganz anders kommt.


Ps.: Sorry für den Erich,der  eigentlich gar nichts mit meinem Geschreibsel zu tun hat –  aber das Bild passte gerade so gut als kleine Auflockerung für meinen Text


In diesem Sinne:
Nutzt Eure Chancen, bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns
Der Wilhelm


-51-

Musik: Avi (Avriel) Kaplan

Heute ist es kein Album, was ich Euch vorstellen möchte, sondern zwei Playlists, gewidmet einem Sänger, den ich bisher nur als Bassisten der A-Capella-Band Pentatonix kannte:
Avi (Avriel) Kaplan, auf den ich durch ein Posting bei Jörg (Theomix) mal wieder aufmerksam gemacht wurde.

Dass er auch Solo und sogar mit einem eigenen Projekt (Avriel & The Sequoias) unterwegs ist wusste ich nämlich bisher nicht.

Avi Kaplan – Lean on me

Dabei ist bei seinen neueren Projekten richtig gute und hörenswerte Musik unterschiedlichster Stilrichtungen von Blues bis Country entstanden (leider bisher nur in Form von Singles und EPs veröffentlicht), immer geprägt von seiner extrem tiefen Bassstimme und perfekt eingespielt, so dass ich denke, es lohnt durchaus, sich seine Musik mal im Ganzen anzutun – als erstes natürlich seine Solo Aufnahmen, die ihr mit einem Klick aufs erste Bild aufrufen könnt:

und als zweite Playlist alles, was bisher unter dem Label

entstanden ist.

Avriel & The Sequoias – Hey Ya

(Auch hier führt Euch der Klick auf Bild direkt zur Playlist bei Spotify)


Viel Spass beim Hören also,
bleibt gesund und bleibt behütet
Wir lesen uns
Der Wilhelm


-50-