– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Der Morgen nach dem Abend davor

Guten Morgen am Sonntagmorgen!

Obschon ich meist schon sehr früh auf bin (oft schon weit vor fünf), habe ich es ja bekanntlich nicht so mit dem frühen Vogel und brauche meist ziemlich lange, bis ich soweit in Gang bin, dass ich das Haus verlassen kann – schaffe das also selten vor der Mittagszeit.
Und damit ergibt sich für mich halt auch nicht allzu oft die Gelegenheit, mal einen Sonnenaufgang draussen in der Natur zu geniessen.

-_-_-_-

Ganz anders aber vorgestern Morgen, am Morgen nach dem Konzert von Heinz Rudolf Kunze in Mölln.
Denn da hielt mich so gar nichts in dem kargen Zimmerchen, in das ich für die Nacht eingemietet war, zumal ich wohlweislich auch kein Frühstück dazu gebucht hatte. (Wozu auch, wenn ich so früh am morgen ausser Kaffee ohnehin noch nichts runter bekomme?)

Und so sass ich schon um kurz vor halb acht im Auto (ohne Kaffee wohlgemerkt , denn den gab es ohne gebuchtes Frühstück natürlich auch nicht :wacko: ), nachdem ich schon weit vor sechs hoch war, meine Pillen gewirkt hatten, und ich geduscht und meinen Schlüssel abgegeben hatte…

Etwas knarzig, aber immerhin so fit, dass ich die gut zwanzig Kilometer nach Schwarzenbeck unfallfrei hinter mich bringen konnte, wo es eine Filiale unseres Lieblingsbäckers gibt, um dort endlich meinen Koffeinpegel aufzufüllen und gleich noch Brötchen für ein gemütliches Frühstück zuhause zu holen…

Und mit Kaffee (endlich!) sah die Welt schon etwas besser aus, zumal aus dem morgendlichen Dunst auch langsam die Sonne hervorkam – in voller Schönheit dann zu sehen, als ich (diesmal von der anderen als der üblichen Seite aus) an der Fähre in Zollenspieker ankam, um nach Hoopte überzusetzen:

Einfach schön!
Da hat es dann auch nichts ausgemacht, dass ich fast eine Viertelstunde auf die Fähre warten musste (denn die war mir gerade vor der Nase weg gefahren). Im Gegenteil: ich hab es genossen, ans Auto gelehnt den Rest meines Maxi-Kaffees zu schlürfen und das wunderbare Bild einfach auf mich wirken lassen zu können…

Und dabei blitzte dann ein Gedanke auf:
Vielleicht, eventuell (?) – sollte ich jetzt im Winter öfter mal zusehen, dass ich morgens an die Elbe komme? Früh genug auf bin ich ja meistens – und zuhause habe ich ja immerhin auch eine Kaffeemaschine, um auch ausreichend wach zu werden, bevor ich losziehe….
Schaunmermal, ob ich das an sonnigen Tagen mal hinbekomme???
Das könnte doch ganz schön werden?


In diesem Sinne:
Habt einen wunderbaren und entspannten Tag – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich sehr darüber freut, dass die Liebste sich so sehr über ihr neues Spielzeug freut.…. und aus dem Wohnzimmer ein Freudenschrei nach dem anderen dringt…..


-1117-

Der Abend vor dem Morgen danach

Guten Morgen am Samstagmorgen!

Vorgestern habe ich seit langer langer Zeit mal wieder etwas gemacht, was ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht habe, weil ich mich dafür einfach nicht fit genug gefühlt habe:
Mich ins Auto gesetzt und mal weiter aus der Stadt hinaus gewagt, als nur bis zum Hofladen.
Das ging wider Erwarten sogar richtig gut, auch wenn ich feststellen muss, dass ich diesbezüglich doch etwas aus der Übung bin.

Und dafür gab es natürlich auch einen Anlass. Ein Konzert von Heinz Rudolf Kunze in Mölln, für das ich schon im Mai recht spontan eine Karte gekauft hatte – nicht ahnend, dass es in der Zwischenzeit eine Phase gab, in der ich mir das gesundheitlich gar nicht zugetraut hätte.
Aber zum Glück passte ja vorgestern alles, so dass ich mich am frühen Nachmittag aufgemacht habe, um in die Eulenspiegelstadt zu fahren und zunächst einmal mein (äusserst spartanisches) Quartier zu beziehen, dass ich spontan Anfang der Woche noch gebucht hatte, weil ich mir eine Rückfahrt spät abends im Dunklen dann doch nicht mehr antun mochte.

Gemessen daran wäre Mölln keine Reise wert gewesen – jedes Zimmer in einer Rehaklinik ist besser ausgestattet. Aber ich wollte da ja auch keinen Urlaub machen….insofern passte das also.

-_-_-_-

Und es hatte ja auch noch den Vorteil, dass ich mich da gar nicht erst lange aufhalten mochte, sondern schon früh auf den Weg zum Augustinum gemacht habe in dessen Theatersaal das Konzert ja stattfinden sollte. Denn so konnte ich bei freier Platzwahl wirklich den perfekten Platz mit bester Aussicht auf die Bühne ergattern, obwohl der Saal schon gut gefüllt war:

Empore Reihe 1 – eine Stunde vor Beginn des Konzertes

Und das Warten hat sich gelohnt, denn es wurde wirklich ein wunderbarer Abend mit genau dem, was ich davon erwartet hatte.
Viel richtig gute Musik, und (Kunze-typisch) stets geistreichen, manchmal witzigen, manchmal nachdenklichen und teils auch hochpolitischen überleitenden Zwischentexten, sowie einem Programm, dass sehr ähnlich auch schon auf einem Livemitschnitt von 2021 zu hören ist, ergänzt mit Titeln von seinem aktuellen Album:

Heinz Rudolf Kunze – Der Abend vor dem Morgen danach

Was mir wirklich richtig gut gefallen hat, zumal Her Kunze auch von bemerkenswerter Ausdauer ist und über viel Sitzfleisch verfügt (wie er selbst bemerkte, bewegt er sich nicht gerne) und in wahrer Hochform ohne Pause zweieinhalb Stunden (!) durch gespielt hat, sich dabei allenfalls gelegentlich ein paar Schritte vom Gitarrenplatz zum Klavier und zurück bewegend.

Heinz Rudolf Kunze – Die Zeit ist reif

Was nicht nur mich wirklich begeistert hat – denn zum Dank gabs fast fünf Minuten lange „standing Ovations“ vom Publikum und noch mal zwanzig Minuten Zugabe obendrauf mit seinen grössten Hits und einem ebenso nachdenklichen wie bitterbösen Lied zum Schluss:

Heinz Rudolf Kunze – Bestandsaufnahme

Soweit war es also ein durchaus lohnenswerter Abend und ein Konzert, wie ich lange schon keines mehr gesehen habe – immer wieder auch fasziniert davon, welchen kraftvollen Sound Herr Kunze auch als Solist auf die Bühne bringt… da merkt man wirklich den Vollblut-Künstler.

Und weil es mir so gut gefallen hat könnte ich mir diesen Abend gleich nochmal antun.
Heute Abend tritt er in Soltau auf -und das ist ja von uns aus auch nicht aus der Welt. Dumm halt nur, dass der Abend dort schon ausverkauft ist…

-_-_-_-

Bleibt nur noch zu erwähnen, dass es ganz gut war, mich für eine Übernachtung in Mölln entschieden zu haben. Denn nachts um elf hätte ich bei Dunkelheit und Niesel-Regen auch nicht mehr nach Hause fahren mögen… Aus dem Alter bin ich irgendwie raus.


In diesem Sinne:
Habt ein feines Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

in dem das Konzert immer noch nachklingt…


-1116-

Eine Sehfahrt, die ist lustig

Einen guten Sonntagabend Euch allen.

Ich will Euch gar nicht lange aufhalten, sondern Euch nur kurz zeigen, wo wir heute waren, eine ganze Zeit am See gesessen und auch noch fein Kaffee getrunken haben:

Den meisten von Euch sicher bekannt, weil wir da ja schon öfter mal waren: der Appelbecker See..
Also eigentlich nichts besonderes, aber dennoch. Denn für mich war es heute das erste mal nach über zwei Monaten auf rollerfahrerischer Sparflamme, dass ich wieder mal mehr gefahren bin als nur zum Einkaufen…

Und es war wirklich ausgesprochen schön, wieder zusammen unterwegs sein zu können, den warmen Fahrtwind zu spüren, den Duft von Wald und Heu zu riechen und die Sonne zu geniessen.
Das habe ich nämlich wirklich vermisst in den letzten zwei Monaten…

Etwas über 90 Kilometer – ein ganz ordentlicher Anfang :-)

Und deshalb war das heute ein ganz guter Test auf bekanntem Gelände, der zeigte, dass es jetzt wieder geht – und dass wir nun auch wieder andere Unternehmungen planen können – zumindest, soweit es gemeinsame Rollertouren angeht.
Denn so richtig gut zu Fuss bin ich ja leider noch nicht wieder…
Aber auch das wird kommen, so nach und nach . Da bin ich sicher.

-_-_-_-

Übrigens: Das „H“ im zweiten Wort der Überschrift war genauso beabsichtigt.
Schliesslich hatte keiner von uns den Drang, sich mit dem Tretboot auf den See zu begeben.
Will sagen: wir haben uns tatsächlich nur aufs (An)Sehen beschränkt.


Hat also alle noch einen angenehmen Abend und eine gute Nacht – und bleibt gesund und behütet wie immer!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

dem das heute richtig gut getan hat ……..

Neu auf „…mal nachgedacht“ :
Schreib das mal auf!


-1060-

Leider umsonst bemüht

Guten Morgen alle miteinander!

Gestern in Schleswig Holstein – im Wildpark Eekholt – gab es ja einiges zu beobachten und zu fotographieren. Was ein Glück, dass auch mein Handy brauchbare Fotos kann, denn sonst könnte ich Euch die Bilder nicht zeigen, die Inhalt diese Beitrages sind.

Bilder von Vögeln, derentwegen wir schon zwei mal vergeblich an die Küste gefahren sind, die man aber im Wildpark in der Watvogelanlage sehr gut beobachten kann: Die Kampfläufer und ihre komplizierten Balzrituale, die fast ein wenig an höfische-dekandentes Treiben aus vergangenen Zeiten erinnern:

Ist es doch auch hier der Herr, der – im Bemühen um einen möglichst grossen Harem – der Damenwelt den Hof zu machen hat und sich dazu genauso prächtig herausgeputzt wie weiland der olle Ludiwig XIV am Hof von Versailles:

Wenn auch vielleicht nicht prächtig genug (oder nicht ausreichend parfürmiert??) – denn eine der beiden Schönen erwies sie von Anfang an als ziemlich uninteressiert

während die andere zumindest mal einen prüfenden Blick riskierte,

dem die Bemühungen des Galans aber offensichtlich auch nicht standhielten.

Demutshaltung hin oder her :-(

Denn schliesslich haben auch andere Hennen schöne Söhne, die ähnlich fein herausgeputzt zumindest genauso viel hermachen.

Da geht sie hin …..


Also leider umsonst bemüht……da blieb dem stolzen Herren buchstäblich nur noch das „Nachsehen“ . Und die Hoffnung aufs nächsten Mal. :scratch:

-_-_-_-

Vielleicht gibts auch bei meinem „nächsten Mal“ (die Hoffnung stirbt zuletzt) noch etwas bessere Bilder, falls ich da noch mal mit einer ordentlichen Kamera hin komme. Denn zu fotographieren gibt es besonders in der Watvogelanlage eine ganze Menge, zumal, wenn man – wie ich gestern – Zeit genug mitbringt, die Tiere in Ruhe zu beobachten und es auch einem ansonsten in diesen Dingen eher blinden Huhn wie mir gelingen kann, die Vögel ordentlich vor die Linse zu bekommen.
Weil sie da eben weder weglaufen, noch wegfliegen können…
Immerhin hab ich gestern fast eine ganze Stunde da sitzen können, während die Liebste sich noch mal auf eine grössere Runde gemacht hat.

Aber so schlecht sind die Bilder ja nun auch nicht, obwohl ich nur mein Handy nutzen konnte, nachdem die grosse Kamera leider in der Brause ersoffen war. Was mich dann doch etwas mit meinem Missgeschick versöhnt hat….


In diesem Sinne:
Habt alle einen liebevollen Tage und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der gestern zum Glück auch ein paar erfolgreiche Momente hatte….


-984-

Poff – aber sowas von :-(

-oder: wie man mit einem Pfennigartikel anderthalbtausend Euro versenkt-

Guten Abend allerseits!

Heute – darauf hatten wir uns beide sehr gefreut – waren wir im Wildpark Eekholt im benachbarten Schleswig Holstein. Und eigentlich war es auch ein schöner Tag bis auf ein nicht ganz so kleines Missgeschick, was mir dann doch etwas die Petersilie verhagelt hat:

Denn angesichts der auch für heute angekündigten höheren Temperaturen wollten wir uns ja etwas zu trinken mitnehmen, abgefüllt in eine der Trinkflaschen aus Plastik, die meine Liebste vom Kirchentag mitgebracht hat (ein Werbegeschenk für den Kirchentag 2025 in Hannover).

Also hab ich kurz vor der Abfahrt eine der Flaschen mit Brause gefüllt, auf Dichtigkeit geprüft und zu meiner Kamera (meiner Liebsten abgelegte D780) in eine Tasche gepackt – was sich leider als grosser Fehler erwies:
Denn kaum hatten wir die Wohnung verlassen ,machte es in der Tasche ein trocken klingendes „Poff“ und die Brause verliess durch den abgesprengten Boden der Trinkflasche schlagartig ihr Gebinde – und landete natürlich voll auf der Kamera :-(

Wobei es anfangs noch schien, als hätte dieser das nichts weiter ausgemacht. Jedenfalls funktionierte die noch einwandfrei, als ich sie nach einer groben Reinigung mit feuchtem Tuch und etwas Wasser ausprobierte. Allerdings auch nicht mehr lange. Denn nach und nach fing sie dann doch an, zu zicken – und irgendwann ging leider gar nichts mehr – so dass zumindet für mich heute viele Fotos ungemacht bleiben mussten….. :-(

-_-_-_-

Bleibt nur zu hoffen, dass unsere Kameraversicherung den Schaden übernimmt.
Aber das sollten sie wohl. Denn eigentlich sind Flüssigkeitsschäden (auch aus eigener Dummheit) in der Police enthalten.

Schaunmermal, was die morgen sagen, wenn ich den Schaden melde……

Den Hersteller der Flasche wird man jedenfalls kaum haftbar machen können, selbst wenn auf seinem Produkt jeder Hinweis darauf fehlt, dass man keine Kohlensäurehaltigen Getränke einfüllen sollte…


Habt dennoch einen schönen Abend und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der in Zukunft vorher darüber nachdenken wird, wo Trinkflaschen besser nichts zu suchen haben….


-983-

Zitat 15/23: Zeit haben

Guten Morgen am Mittwochmorgen !

Gestern morgen habe ich in meinem Beitrag noch darüber philosophiert, was wohl alles in der letzten Urlaubswoche meiner Liebsten möglich sein würde, die ja – nicht nur nach ihrem Wunsch – unter dem Motto „Hauptsache Natur“ stehen soll.

Und genau das haben wir dann gestern Mittag auch zum Vorsatz genommen und sind bei herrlichstem Sonnenschein losgerollert. Zu einem unserer Lieblingsplätze, der in den letzte zwei Wochen auch schon meinen Header geziert hat. Denn ein paar hundert Meter weiter gibt es noch ein paar Teiche, die gestern unser Hauptziel waren, weil sich dort reihenweise Motive sowohl für ihr langes Tele- als auch für ihr Macro-Objektiv finden.

Und für mich einen kleinen Hügel, von aus ich gemütlich in der Sonne sitzend das Szenario beobachten und auf mich wirken lassen kann:

Wer genau hin sieht, der wird sie übrigens auch auf dem Header-Bild entdecken – ganz fokussiert auf ein Motiv und weit weg von dem, was in der letzten Woche ihre Tage bestimmt hat. :redheart:

Was auch gut ist.
Denn da werden sicher wieder eine Menge toller Bilder entstanden sein :-)

-_-_-_-

Bleibt noch zu ergänzen, dass auch mir derartige Ausflüge immer wieder gut gefallen, selbst wenn ich bei den fotographischen Aktivitäten meist nur Beobachter bin – ein rundum zufriedener Beobachter wohlgemerkt.
Weil wir zusammen unterwegs sind und weil ich diese wunderbaren Landschaften und Wasser genauso liebe wie meine Liebste es tut. Und weil solche Orte auch für mich Orte der Ruhe und Entspannung sind und ich jede Minute geniesse, an denen ich dort sein kann. Einfach so, ohne irgendwas zu erwarten oder irgendwas zu tun.

Frei nach Astrid Lindgren also:

„…und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.“

(aus „Pipi Langstrumpf“ von Astrid Lindgren)

Genauso ist das ;-)

-_-_-_-

Nachtrag:
Die Bilder meiner Liebsten sind jetzt auch online: -> Klick <-


Habt einen schönen Tag und bleibt wie immer gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der es gut findet, dass auch heute alles kann, aber nichts muss…. und vielleicht ist ja sogar dabei wieder etwas Wasser im Spiel?


-981-

Wesselburener Impressionen

Guten Morgen an diesem sonnigen Freitag!

Manchmal ergeben sich schon komische Zufälle – wie etwa vorgestern, als wir mal wieder Richtung Norden unterwegs waren, damit die Liebste noch ein paar Vogelbilder in den Kasten bekommt.
Aber darüber wird sie nachher noch selbst berichten, zumal ich selbst nur noch selten eine Kamera in die Hand nehme und – zumindest in diesem Metier der Naturfotografie – schon lange kein glückliches Händchen mehr habe. Weshalb ich mich auch bei solchen Unternehmungen inzwischen mehr auf die Rolle des Chauffeurs, Beobachters und Begleiters in allen Lebenslagen beschränke, der allerdings langsam auch dem Virus der Ornithologie verfällt, auch wenn er das meisste Flattervieh nicht mit Vor- und Zunamen benennen könnte..

Aber darum soll es in diesem Beitrag ja auch nicht gehen, sondern viel mehr um eine kleine und mir bis dato völlig unbekannte, aber wirklich nette Anekdote aus dem Leben des Dichters Friedrich Hebbel, dessen Geburtsort im Dithmarscher Wesselburen wir eigentlich nur aus dem Grund einen Besuch abgestattet hatten, weil wir dort ein wenig bares Geld aus dem Automaten ziehen wollten.

Schliesslich mussten wir bei unseren Besuchen im Norden ja schon öfter die unschöne Erfahrung machen, das Kartenzahlung vielerorts nicht möglich ist und einzig Bares Wahres ist, wenn um den Erwerb eines kleinen Imbisses oder auch nur eines Bechers Kaffees geht :wacko:

Was uns ganz nebenbei auch noch in einen kleinen Kunstgewerbeladen führte, der sich direkt neben der Bank am Wesselburener Marktplatz befindet – und damit zum Erwerb eines schicken, wärmenden Hoodies für meine Liebste (gut zum Drunterziehen beim Rollerfahren) und uns gleichzeitig auch noch auf die Spur eben jener kurzen Geschichte führte, die ich weiter unten noch als Zitat im Volltext einfügen werde.

(Der gute F. Hebbel ist ja schon so lange tot, dass ich das einfach machen kann, weil die Geschichte inzwischen auch keinem Copyright mehr unterliegt).

Denn der Herr Hebbel hatte keinen Vogel, sondern ein zahmes Eichhörnchen als Haustier, zu dem er offenbar eine wirklich liebevolle Beziehung pflegte – was nicht nur Anlass für eben jene Anekdote war, sondern auch für die Stadt Wesselburen, seinen Namen und dieses Tierchen als Logo für ihr touristisches Marketing zu nutzen:

(Und übrigens auch als Kaufargument für den mit diesem Motiv bedruckten Hoody herhalten durfte, weil meine Liebste diese Tiere ebenfalls sehr mag, gerne und reichlich mit Nüssen versorgt und gelegentlich zum Motiv ihrer fotografischen Aktivitäten nimmt, falls sich gerade nichts Gefiedertes bietet.

Wunderbare Beispiele dafür gibts bei ihr ja einige zu sehen)

Also Anlass genug für mich, den zugehörigen Text mal als Ganzes zu suchen, nachdem schon einige mich sehr ansprechende Sätze daraus im Schaufenster des Wesselburener Tourismus-Vereines zu lesen waren…

-_-_-_-

Aber nun genug der Vorrede, lassen wir doch jetzt den Herrn Hebbel selbst zu Wort kommen und schauen uns an, was er – offenbar zusammengefasst aus mehreren Briefen – über seinen possierlichen Mitbewohner mit dem buschigen Schwanz zu erzählen hatte :

Das Eichhörnchen

Wir haben ein kleines Eichkätzchen, das uns allen unendliche Freude macht.

Wir drei – ich, meine Frau und das Kind – können mit ihm machen, was wir wollen. Es läßt sich alles gefallen, im Schlaf wie im Wachen. Aber wenn eine der Mägde sich ihm nähert oder es gar berührt, weist es sie durch die possierlichsten Töne des Unwillens und des Zorns zurück, und wenn das nicht hilft, bedient es sich seiner Zähnchen.

Größer geworden, nahm es, wie es mir des Morgens immer ins Bett gebracht wurde, regelmäßig an unserem Abendessen teil, kostete überall, speiste auf das zierlichste, trug in den ersten anderthalb Jahren, später nicht mehr, Nüsse und Zucker beiseite, schleppte oft eine ganze Semmel den Fenstervorhang hinauf und versteckte sie oben in der Brüstung, glitt dann wieder herunter, knäulte die Servietten in seinem Mäulchen zusammen, trug sie, eine nach der anderen, in den Schoß meiner Frau, stürzte sich zuletzt selbst hinein und bedeckte sich damit.

Dagegen sang es in der Frühe, beim Kaffee, so lieblich wie ein Vogel und modulierte die Stimme auf das mannigfaltigste. Wenn das Stück Zucker, das es zu seiner Semmel erhielt, zu groß war, trug es den Rest selbst in den Zuckerkasten zurück und vergrub ihn unter dem anderen Zucker. Dreimal war es mit in Gmunden. Dort schlief es das erste Jahr in seinem Käfig, der nachts vor meinem Bett stand und aus dem es des Morgens, die kleinen Arme auf die Tür gestützt, wie ein Müllerknappe hervorschaute, später in einem Wandkorb, auf den es gleich wieder zustrebte, als wir zurückkehrten. Setzte ich es in einen Baum, so kletterte es hinauf, sah sich um, probierte eine Zwetschge, betrachtete die Vögel, die es verwundert umkreisten, und glitt dann in meine Hand zurück. Setzte es sich auf die Erde, so hüpfte es auf dem gebahnten, mit Sand bestreuten Wege mit unendlicher Eile ins Haus zurück.

Mit diesem lieben Tierchen teile ich eben eine Haselnuß. Es hält sie im Mäulchen, ich beiße die Hälfte ab, es läßt es ruhig geschehen. Kann es weitergehen?

Wenn das Eichkätzchen reden könnte, welche wunderlichen Gedanken über Sonnenschein und Duft würden wir vernehmen?
Wenn Du mich jetzt schreiben sähest, würdest Du Deinen Spaß daran haben. Mein kleines Eichkätzchen will den Brief durchaus nicht zustande kommen lassen. Bald zupft es an der Feder, bald hüpft es über das Papier, und wenn ich das Tintenfaß nicht immer zudeckte, würde es gewiß seine Pfötchen hineintauchen und Dir ein Autograph mitschreiben. Hast Du je ein solches Tierchen in der Nähe gehabt? Ich kenne nichts Anmutig-Possierlicheres; wir haben das unsrige schon zwei Jahre, und es macht uns sehr viel Vergnügen, denn es ist so zahm, daß es die Hand leckt und hinterherläuft wie ein Hündchen.

……..

Der gestrige Tag war ein sehr trauriger für uns alle; unser Liebling ist verschieden, kaum drei Jahre und einige Monate alt. Erst zwei Tage bin ich von einer Reise zurück, alle meine kleinen Zwecke habe ich erreicht, eine neue, schönere Wohnung hat mich empfangen, aber ich wollte, das alles wäre anders und das liebe Geschöpf lebte noch. Wieder etwas vorüber, und diesmal etwas Himmlisch-Schönes, das so nicht wiederkehrt!

Das Tier war so einzig, daß es jedermann wie ein Wunder vorkam und mir wie eine Offenbarung der Natur. Ich werde nie wieder eine Maus oder auch nur einen Wurm zertreten, ich ehre die Verwandtschaft mit dem Entschlafenen, sei sie auch noch so entfernt, und suche nicht bloß im Menschen, sondern in allem, was lebt und webt, ein unergründliches göttliches Geheimnis, dem man durch Liebe näherkommen kann.

So hat das Tier mich veredelt und meinen Gesichtskreis erweitert. Wenn ich nun aber gar die Unsumme von Freude und Heiterkeit aufzählen sollte, die es für seine paar Nüsse und seinen Fingerhut voll Milch ins Haus brachte, so würden wir wie arme Schlucker dastehen, die ihre Schuld nie bezahlen können.

Gefunden hier: tierpark.lauftext.de

Ist doch irgendwie schön, oder?
Wobei ich schon beim Lesen der ersten Zeilen im Schaufenster ein wirklich buntes Kopfkino hatte, das mehr und mehr zum Staunen wurde, je mehr vom ganzen Text ich las. Denn das ist wirklich herzerwärmend und um so erstaunlicher, wenn man weis, mit welchen Inhalten sich Hebbel ansonsten abgegeben hat. (Wikipedia hilft da gerne weiter)

Ausserdem gilt das , was Hebbel da schreibt, ja ähnlich auch für andere pelzige Hausgenossen wie etwa unsere Katzen mit ihren vielen liebenswerten Eigenschaften, die fast die gleichen Gefühle in mir wecken und ohne die ich mir ein Leben ebenfalls nur schwerlich vorstellen könnte.
Denn auch die sind ja ein Wunder der Natur, ohne wenn und aber….


In diesem Sinne:
Habt einen feinen, sonnigen Tag – und bleibt auch heute gesund und behütet
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

für den die Entdeckung dieses Textes alleine schon den Besuch in Wesselburen wert war….


-967-

Himmlische Zeichen (?)

Guten Morgen an diesem wolkenverhangenen Morgen!

Man sagt ja, dass unter Gottes Himmel vielerlei Blümchen wachsen und viele Geschöpfe leben – und auch, dass jedes davon nach seiner Façon glücklich werden solle. Ein Grundsatz, mit dem ich prinzipiell übereinstimme, wenn es auch manche dieser Wesen gibt, deren Eigenarten mich mit erstauntem Kopfschütteln zurück lassen.

Wie etwa die Leserin, deren Kommentare ich gelegentlich in anderen Blogs finde und die ernsthaft glaubt, das Haus nicht verlassen zu können, wenn sich derartige Zeichen am Himmel finden:

Rein physikalisch und wissenschaftlich nüchtern betrachtet simple Kondensstreifen, die in kalter Höhenluft immer dann entstehen, wenn ein Flugzeug dort für Verwirbelungen sorgt oder der Wasserdampf aus seinen Abgasen schlagartig abgekühlt wird und kondensiert – aus ihrer Sicht aber böse Chemikalien, die absichtlich von der ominösen Weltregierung (oder wem auch immer) dort ausgebracht werden, um unser aller Leben nachteilig zu beeinflussen – landläufig und in der einschlägigen „Szene“ auch „Chemtrails“ genannt.
Wogegen dann noch nicht mal der Aluhut schützt, der wohl ansonsten (sie schreibt zwar nicht darüber in ihrem eigenen Blog – den ich ganz bewusst hier nicht verlinke -, aber ich unterstelle das jetzt einfach mal) durchaus wirksam sei, um ungute Verstrahlungen abzuhalten…. :wacko:

Hmmm…….

Das kann man sicherlich so glauben und man kann es sicherlich auch so handhaben wie sie, auch wenn es mir als eher naturwissenschaftlich geprägtem und mir die Welt auf dieser Basis erschliessenden Menschen ein wenig seltsam vorkommt und ich froh bin, dass besagte Dame meinen Blog wohl noch nicht gefunden und mit derartigen Kommentaren beehrt hat. Denn dann wäre ich wohl tatsächlich gezwungen, mich nochmal ernsthafter auf diese Thematik einzulassen, die ich bisher nur mit schmunzelndem Kopfschütteln als stiller Mitleser quittiert und abgetan habe.
Schliesslich tut sie ja eigentlich nichts Böses, ausser völlig verqueren, unreflektierten Aberglauben weiterzuverbreiten B-)

Was mir allerdings in dem Zusammenhang ein wenig zu denken gibt, sind zwei Ereignisse der letzten Tage:
Beides Tage – Pfingstmontag und gestern – an denen die Zeichen am Himmel unübersehbar waren und an denen meine Liebste mit ihren fotographischen Ergebnissen nicht sonderlich zufrieden war –

– und beides Tage, an denen mich irgendwann am Nachmittag eine beinahe bleierne Müdigkeit ereilte und ich froh war, als wir dann endlich wieder auf dem Weg nach Hause waren.

Sicherlich Phänomene, für die es auch andere Erklärungen geben mag – wie etwa, dass meiner Liebsten nun mal nicht jeden Tag ein Hase vors Objektiv laufen kann (ein absoluter Glücksfall) oder dass der Autofokus ihrer Kamera manchmal ein merkwürdiges, wenn auch inzwischen wohlbekanntes Eigenleben zu führen beliebt – oder (in meinem Fall) dass die gerade begonnene Wiedereinnahme meines zweiten Rheumamedikamentes nach der wochenlangen OP-bedingten Pause da ihre unschönen Nebenwirkungen zeigt.
Aber was, wenn die besagte Kommentatorin doch Recht hat?
Hätten wir also besser daran getan, an diesen Tagen nicht zu unseren Unternehmungen aufzubrechen (auch wenn die abgesehen von den kleinen Misslichkeiten in der Summe doch ganz wunderbar waren)?

Nicht, dass ich jetzt auch dem Aberglauben verfalle (ganz sicher nicht) aber immerhin gibt es doch einige Beispiele für Dinge zwischen Himmel und Erde, die rein wissenschaftlich (mit Physik und Chemie) zumindest nicht eindeutig zu erklären sind?

Und dennoch:

Aus meiner Sicht waren meine Beobachtungen wohl nicht mehr als Zufälle, die man nun mal nicht immer steuern kann.
Also kein Grund, sich vor ein paar Wassertropfen am Himmel (mehr sind Kondensstreifen ja nun mal nicht) zu fürchten, von irgendwas abhalten oder gar Vorschriften machen zu lassen, das schützende Dach überm Kopf nicht zu verlassen.
Es sei denn, aus den Wassertropfen (in Form dicker Wolken) droht mehr Ungemach:
In Gestalt eines veritablen Wolkenbruches etwa, vor dem auch angemessene Kleidung nicht schützt.
Aber das ist dann ja auch wieder ein anderes Thema……


Deswegen:
Habt einen Chemtrail-freien Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der heute zwar keinen Aluhut, aber doch einen Anorak mitnehmen wird, wenn er das Haus zum einkaufen verlässt……


-966-

Aug‘ in Aug‘ mit Meister Lampe

Mahlzeit, Ihr Lieben!

Nur eine kleine Anekdote, aber für mich wirklich grosses Kino, zumal ich einen Hasen in freier Wildbahn noch nie von so nahem betrachten konnte:

Schliesslich hockte der schlussendlich nur vier, vielleicht fünf Meter vor mir und war sich offenbar unschlüssig, was er mit dem blauen, knatternden und zyklopenhaft einäugig leuchtenden Ungetüm anfangen sollte, das da am Strassenrand angehalten hatte.
Jedenfalls konnte man ihn förmlich denken sehen:
Weglaufen oder nicht, dass war da wohl die Frage, die ihm durch den Kopf ging :-)

Oder hatte er sich vielleicht doch in Frau Honda schockverliebt (was ich gut nachvollziehen könnte)?

Aber immerhin – dank seiner offensichtlichen Entschlusslosigkeit – bot sich so die Gelegenheit für die hinter mir fahrende Liebste (aus gutem Grund hinter mir fahrende, wie ich weiter unten noch erklären werde) die Gelegenheit, von ihrem Roller abzusteigen, die Kamera aus dem Koffer zu holen und sich vorsichtig anschleichend und aus der breiten Deckung der dicklichen Frau Honda und meiner darauf ganz still sitzenden Wenigkeit heraus eine ganze Reihe wirklich sehenswerter Hasenportraits zu schiessen, die vorgestern sicherlich (nicht nur für sie) eines der grossen Highlights auf unser wunderbaren Tour durch die Elbniederungen waren.

Denn solche Gelegenheiten bieten sich ja wirklich nicht oft.
Und sie sind auch ein gutes Beispiel dafür, das wir in solchen Dingen inzwischen ein wirklich gut eingespieltes Team sind :redheart:
Denn auch ich habe inzwischen ein ganz gutes Auge für die Fauna am Wegesrand – egal, ob sie nun hüpft, flattert oder hoppelt – und hatte den Hasen (und seinen Kollegen) schon von weitem erspäht und mich ganz langsam angeschlichen, immer den Gedanken im Kopf, die Beiden nur ja nicht zu verscheuchen.

Wobei sich auch unsere mittlerweile zur guten Routine gewordene Fahrtreihenfolge bewährt hat, die alleine auf der Tatsche beruht, dass meine Liebste in solchen Fällen zum spontanen anhalten neigt, nur ihr Motiv im Visier und gelegentlich den hinter ihr folgenden Verkehr aus dem Auge verlierend, weshalb ich bei Überlandfahrten inzwischen auch lieber einen doppelten Sicherheitsbstand einhalte, um ihr bei solchen Gelegenheiten nicht hinten drauf zu donnern – und auf Feldwegen wie am Pfingstsonntag eigentlich immer vorne weg fahre, um die Gefahr des Auffahrens möglichst noch weiter zu minimieren :wacko:

Was aber gelegentlich auch dazu führt, dass sie dann plötzlich „weg ist“, aus dem Rückspiegel verschwunden, weil sie mal wieder etwas entdeckt hat, was meiner geschärften Aufmerksamkeit entgangen war:

Aber auch das ist kein Problem, denn dann warte ich halt bis die Aufnahmen im Kasten sind
– oder ich drehe um und gucke, wo sie bleibt :redheart:


Und nochmal:
Habt einen schönen Tag usw., usw…..
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der heute mal (nach drei Tagen unterwegs) seinen dringend nötigen „Haushaltstag“ macht und nebenher ganz gespannt darauf wartet, wann der Hase endlich auch bei der Liebsten hoppelt, der ich das Hasenportrait oben zu verdanken habe :good: Denn ich selbst musste dafür ja nur lange genug still und möglichst bewegunglos sitzen bleiben …..


-964-


Die Strasse gleitet fort und fort

Guten Morgen am Pfingstmontag

Es gibt ja so Momente, das passt einfach alles.
So wie letztes Jahr, als ich eher zufällig auf einer Rollertour den Appelbecker See entdeckt habe – und auch so wie gestern, als wir – eigentlich in bekannten Gefielden unterwegs (in den Elbmarschen südlich von Geesthacht) – uns ausnahmsweise mal auf unbekanntes Terrain vorgewagt haben und eine Stelle entdeckten, die spontan zu einem meiner Lieblingsplätze wurde:

Ein kleiner Hügel, eigentlich ein alter Binnendeich, der von Süden aus gesehen eigentlich ganz unspektakulär ausah, aber nach einem leichten Anstieg des Wirtschaftweges ein wirklich bezaubernden, völlig unerwarteten Ausblick bot. Über weites, flaches Marschland hinweg und über die Elbe (die man hier nicht sieht) bis hin zur Endmoränen-Landschaft und zum Sachsenwald auf der nördlichen Elbseite:

Darüber der weite blaue Himmel mit einer Herde Schäfchenwolken, die langsam vorbei zieht.
Also ein Bild, wie gemalt mit seinem dekorativen, solitär stehendem Baum und dem Wasserwagen im Vordergrund.
Traumhaft schön, zum Verweilen einladend und mit einer Stille, in der ausser gelegentlichem Vogelgeschwitzer aus dem Buschwerk in unserem Rücken nichts zu hören war.

Grund genug, ein Weilchen hier zu bleiben, sich auf die Bank zu setzen (die jemand netterweise hier aufgestellt hat) und Landschaft und Stimmung einfach wirken zu lassen, um danach auch noch den kleinen Tümpel jenseits des Deiches zu erkunden, der nicht weniger zauberhaft ist:

Ein ehemaliger Mühlentopf, ein Überbleibsel des alten Entwässerungssystemes, aus dem das Wasser der früher sehr feuchten Marschniederung in die Ilau gepumpt wurde, das Flüsschen, das wir gerade vorher auf einer kleinen Brücke überquert hatten. Mindestens genauso beschaulich wie die Aussicht vom Rücken des Deiches und für sich genommen auch schon eine kleine Pause wert.

Und beides zusammen sicher ein Grund, hier öfter mal die gewohnten Pfade zu verlassen, die uns bisher immer nördlich oder südlich dieses besonderen Ortes vorbei geführt haben – nicht ahnend, welches Kleinod die Landschaft nur einen kleinen Kilometer weiter für uns bereithält.

Denn dieser Platz lädt wirklich zum Innehalten ein und die Bank vor dem kleinen Gebüsch auf dem Deich wird mich noch öfter als Gast begrüssen dürfen – das ist mal sicher.

Nur stellt mir dann hoffentlich nicht wieder so ein Depp seinen blöden blauen Roller mitten in die Aussicht:

-_-_-_-

Bleibt noch die Erklärung für die Überschrift, die ich Euch wohl noch schuldig bin:

Es ist eine Zeile aus einem Gedicht von J.R.R. Tolkin, das am Anfang des Herrn der Ringe steht und mir gestern auf der Bank sitzend spontan wieder einfiel:

Die Straße gleitet fort und fort,
Weg von der Tür, wo sie begann,
Weit überland, von Ort zu Ort,
Ich folge ihr, so gut ich kann.
Ihr lauf ich raschen Fußes nach,
Bis sie sich groß und breit verflicht.
Mit Weg und Wagnis tausendfach.
Und wohin dann? Ich weiß es nicht.

Ein Gedicht, was ich schon immer sehr mochte und das gelegentlich auch Triebfeder war, einfach mal zu gucken, was sich hinter der nächsten Ecke oder abseits der bekannten Wege noch so offenbart.
Und auch gestern passte es mal wieder ziemlich gut, oder?


Deshalb:
Habt alle heute einen zauberhaften Feiertag und findet – wenn möglich – einen neuen Lieblingsort, so wie es uns gestern gelungen ist.
Und bleibt auch heute gesund und behütet!

Eurer Wilhelm :-)

Wir lesen uns…… :bye:


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