– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Was nicht bei „drei“ auf den Bäumen ist…

Vor ein paar Tagen  habe ich mich auf der Suche  nach einer neuen Lese-Idee mal wieder durch die Liste  der E-Books geklickt, die sich in den letzten Jahren auf Festplatten und mehreren E-Book-Readern angesammelt haben. Gut achthundert Stück sind da archiviert, von denen ich die meisten tatsächlich schon gelesen habe.
Viele davon vor ewigen Jahren noch „richtig auf Papier“ und aus rein nostalgischen Gründen in dunklen Ecken des Internets nochmal in elektronischer Form zusammen „organisiert“ – manche  selbst gescannt und so aufbreitet, dass sie Reader-tauglich sind  – und (was neuere und aktuelle Titel angeht) auch ein grosser Teil,  der ganz regulär gekauft ist und den ich nie auf Papier besessen habe.

Wobei ich es inzwischen bezogen auf neue und aktuelle Bücher sehr schätze, dass es  im grossen Fluss (also bei Ama..n – *schäm*) die Möglichkeit gibt, sich Leseproben herunterzuladen, bevor man ein Buch endgültig kauft. Denn es hat sich schon  all zu oft erwiesen, dass sich Bücher als vergeudete Lebenszeit erweisen, wenn sie mich nicht schon auf den ersten dreissig Seiten wirklich ansprechen. Rausgeworfenes Geld, wenn sie teuer bezahlt sind
Da helfen auch keine Klappentexte (schreiben die eigentlich die Marketing-Abteilungen der Verlage?) und keine positiven Kritiken oder Rezensionen.
Mein Lesegeschmack ist nun mal mein Lesegeschmack und muss sich mit dem von Kritikern oder Rezensenten nicht decken.

Zumal ich fast alles lese, was mich interessiert und was nicht „bei drei auf dem Baum ist“ – und manchmal auch nur, weil mich der Titel anspricht (so war es bei den letzten drei Büchern).
Früher viel Krimis und Science Fiction, heute eher Gegenwartsliteratur in Form von Romanen und Autobiographien. Und dazu gelegentlich auch mal Fachbücher, wenn ich mich an einem Thema festgebissen habe und es über das hinaus vertiefen möchte, was dazu im Netz zu finden ist. Früher regelmässig, heute eher ausnahmsweise, weil die beruflich induzierten Gründe dafür ja weg gefallen sind.

Wobei ich bezüglich der Romane noch anmerken muss, dass ich da gerne dazu neige, gleich mehrere Bücher ähnlicher Thematik hintereinander weg zu lesen, oder auch Romanzyklen, wie zum Beispiel die zuletzt gelesenen drei Bücher von Stewart O’Nan oder (umfangreicher) Kempowkis deutsche Chronik, die mich über  Monate hinweg begleitet hat, ohne langweilig zu werden, obwohl ich einzelne Teile davon schon mehrfach gelesen habe……
Was dann gelegentlich dazu führt, dass es erst mal ein wenig „hakt“, wenn ich mit einem Thema „durch“ bin oder einen Zyklus zu Ende gelesen habe
Denn „ohne Lesen“ geht ja auch nicht.
Aber es ist auch immer ein Anlass, mal meine Festplatte zu flöhen, was ich mal wieder lesen könnte.
Und dann kommen dabei auch manchmal skurile Sprünge heraus wie jetzt, wo ich wieder bei einem Science-Fiction-Roman gelandet bin, nachdem ich mich durch 1600 Seiten einer Familien-Chronik gefressen habe. Und danach schnappe ich mir wohl mal wieder eine Autobiographie…… beispielsweise (anlassbezogen) die von Herbert Feuerstein….


Doch einstweilen:
Bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns.
Der Wilhelm


-71-

- 6 Bemerkungen zu “Was nicht bei „drei“ auf den Bäumen ist…

    1. Ich auch – das ging soweit, dass ich meinen E-Book-Reader auch tagsüber immer dabei hatte und immer dann weiter gelesen, wenn ich gerade mal 5 Minuten Zeit hatte

  1. Leseproben gibt es auch bei den Online-Shops der lokalen Buchhändler. Die sind mittlerweile überall Usus. ich kaufe meine E-Books allesamt bei meinem heimischen unabhängigen Buchhändler. Geht wunderbar. So verdient der wenigstens auch weiter, obwohl ich mittlerweile mehr E-Books kaufe als physische.

    1. Ich würde prinzipiell ja auch lieber woanders kaufen – aber das ist nun mal der Fluch, wenn man sich für ein System entschieden hat, weil die E-Book-Reader am ausgereiftesten und robustesten sind.

      Meine insgesamt fünf Kindles (der älteste hat schon gut 10 Jahre auf dem Buckel – der jüngste 2 Jahre) funktionieren alle noch einwandfrei, wohingegen ich in knapp zwei Jahren drei tote Tolinos hatte.(keiner älter als drei Jahre, alle drei mit nicht reparablem Displayschaden)

      Damit erkauft man sich dann leider auch, nur Bücher auf dieser einen Plattform kaufen zu können, weil von den Buchhändlern kein passendes Format angeboten wird.
      Umfriemeln auf ein passendes Format (von EPub nach Mobi)wäre technisch zwar möglich und auch relativ einfach, ist aber spätestens dann illegal, wenn die Bücher (wie fast alle Neuerscheinungen), mit Kopierschutz versehen sind.
      Von daher kann der lokale Buchhandel an mir momentan leider nichts verdienen, zumindest solange nicht, wie da nicht ein Reader auf den Markt kommt, der dem Kindle technisch und von der Haltbarkeit her vergleichbar ist (oder Bücher auch für Kindle-Geräte angeboten werden)

      1. Mittlerweile lese ich kaum noch auf dem Reader, sondern auf Telefon oder Tablet. Allerdings hast du recht, Tolino sind lange nicht so haltbar wie kindle, doch ich kann mich nicht mehr zu A…n durchringen.

        1. Für mich war das auch ein Stück Notwehr, nachdem die drei Tolinos hin waren. Danach habe mir einen gebrauchen uralten Kindle4 gekauft, weil ich das einfach leid war und eine Kollegin damit allerbeste Erfahrungen gemacht hatte. (Nicht mal die Kinder haben den kaputt bekommen).
          Und seither sind mir noch drei gebrauchte und ein nagelneuer (das letzte Paperwhite-Modell)zugelaufen, welche ich eigentlich alle auch benutze.
          Zum Parallel-lesen und als Reserve, falls mal der Akku meines aktuellen Gerätes leer ist, damit ich ohne lange Wartezeiten weiterlesen kann…

Zu spät! Leider kannst Du hier nichts mehr anmerken.