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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Wenn alle das tun, dann will ich auch mal!

Nachdem es zuletzt ja eher um ein schwieriges Thema ging, möchte ich jetzt mal etwas aufs Korn nehmen, das momentan in aller Munde ist.
Auch,  wenn es üblicherweise eher am gegenüberliegenden Ende des Vedauungstraktes zur Anwendung kommt und normalerweise kaum vieler Worte wert ist.

Und ihr ahnt es sicher schon – es geht um Klopapier und um den Erwerb desselben.Und darum, dass viel zu viele Leute glauben, dass es bald damit  zu Ende ist und man nie wieder etwas derartig wertvolles kaufen kann…..

Ein Irrglaube, wie wir alle wissen, weshalb ich mich bei meiner Betrachtung auch gar nicht erst mit einfachen Erwerb und den hinlänglich bekannten Argumenten gegen die Hamsterei beschäftigen möchte, sondern lieber (nicht ganz ernst gemeint) aufzeigen will, dass ein „Zuviel davon“ auch nachteilig wirken kann :

Klopapier

      1. nimmt es in grösseren Mengen sehr viel Raum ein.
        Was gerade in kleineren Wohnungen zu Platzangst führen könnte und die Feuergefahr erhöht.
      2. taugt als Nahrungsersatz nur bedingt, weil der der hohen Anteil an Ballaststoffe auch noch das das Volumen der ausgeschiedene Feststoffe erhöht
        – was wiederum einen Mehrverbrauch  am anderen Ende des Verdauungtracktes bedingen würde.
        Ein Teufelskreis, solange es knapp ist.
      3. ist auch zum Rauchen nicht zu gebrauchen,
        weil als Zigarettenpapier zu luftdurchlässig
        und vom Material her nicht mal geeignet für einen guten Rausch
      4. ist  keine gute Wertanlage.
        Es ist teuer im Einkauf verliert es schnell an Wert, wenn der Markt sich erholt
      5. eignet sich auch nicht wirklich als Heizmaterial.
        Es brennt zwar leicht,hat aber für sein Volumen nur wenig Energie und erfordert als zusätzliche Voraussetzung auch noch das Vorhanden sein eines kostspieligen Kamines.
        Sein Geld direkt zu verbrennen, wäre wohl einfacher.
      6. kann man  nicht mal als Mundschutz gebrauchen.
        Es feuchtet schnell durch und behindert bei mehrlagiger Anwendung die Atmung mehr, als der Arzt erlaubt.
      7. ist für dekorative Zwecke ist es eher ungeignet..
        Wer will schon Papierrollen als Kunstobjekte im Bücherregal oder einen Wandbelag, der langweiliger ist als jede Rauhfasertapte?
      8. hilft nicht gegen Langeweile.
        Es es denn man reisst die Bätter einzeln ab und zählt, ob davon soviel auf der Rolle sind wie auf der Packung angegeben.
      9.  scheidet als als Lesestoff aus, selbst wenn es bedruckt ist.
        Man kann nicht hin und her blättern, um schon vorab zu lesen, was auf der letzten Seite steht.
        Ausserdem droht bei bestimmungsgemässem Gebrauch als Nebenwirkung eine schwarze Rosette. Wer will das schon?
      10. selbst zu bedrucken sollte man tunlichst unterlassen.
        Moderne Drucker können mit Endlospapier nicht mehr umgehen!
      11. droht bei übermässigen Genuss Verstopfung.
        Nicht nur im Abfluss
        (sowohl beim üblichen Gebrauch als auch bei den unter 2. und 10. angeführten Möglichkeiten)
      12. lässt sich in den meissten Fällen auch gut durch Wasser, Seife und ein Handtuch ersetzen.
        Oder durch ein weich geknetetes Kohlblatt,
        welches – anschliessend kompostiert – sogar noch in Zweitverwendung als humöser Dünger für die Zimmerpflanzen dienen könnte.

Ihr seht:
Da gibt es nichts, was als Alternativ-Verwendung ernsthaft dafür sprechen würde, mehr Klopapier zu kaufen als man alsbald verbrauchen kann. Und wenn es doch mal knapp werden sollte, ist das höchstens das Ende der Rolle, aber nicht das Ende  der (zivilisierten) Welt.

Also:
Denn die Lösung ist  so einfach:
Im nächsten Laden haben sie so viel davon, dass sie es sogar verkaufen.

-_-_-_-

Einen ernsthaften  Grund gibt es aber wohl doch, Klopapier in rauhen Mengen zu erwerben und auf Halde zu legen – nämlich dann, wenn man  in Österreich Briefmarken daraus machen will:
So meldet es jedenfalls der Spiegel als kleine Kuriosität am Rande des grossen Corona-Nachrichten-Wustes:

-> klick <-

Gar nicht so dumm, denn so kann man sich zur Not  denn Allerwertesten auch mit einem Postwertzeichen abputzen – und klein genug ist die Marke auch, um sie immer dabei zu haben


Und damit  wünsche ich Euch viel Spass beim Kopfkino und  ein wunderbares Wochenende:
Bleibt gesund, bleibt behütet und habt immer genug Papier auf der Rolle!
Wir lesen uns.
Der Wilhelm


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- 3 Bemerkungen zu “Wenn alle das tun, dann will ich auch mal!

    1. Und dann gab es doch auch noch ein Land, wo Kondome knapp wurden?

      (Beides übrigens Dinge, die sich vielseitig verwenden lassen und – ein wenig Kreativität vorausgesetzt – auch zu Dingen, die nicht ihrem ursprünglichen Verwendungszweck entsprechen:
      So lassen Sich Kondome beispielsweise auch gut verwenden, um angebrochene Rotweinflaschen wieder zu verschliessen – versuch das mal mit Klopapier B-) )

  1. Briefmarke zu Klopapier? Neneneeeee, da hätte ich viel zu viel Angst, dass man mich irgendwohin verschickt, wo ich überhaupt nicht hin will.

    Ich wünsche dir und deiner Holden ein wunderschönes Wochenende. Genießt die Stunde mehr *g*
    Maksi

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