– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

…… und wieder zurück ;-)

Guten Morgen!

Nur ein kurzes Lebenszeichen, nachdem wir gestern abend wieder gut zuhause angekommen sind:
Es war wirklich schön auf Amrum und von mir aus hätten wir auch gerne noch ein paar Tage länger dort bleiben können, auch wenn die Insel nicht soviel „spektakuläres“ zu bieten hat ausser wunderbaren Spaziergangsmöglichkeiten,

viel Wind, frischer Seeluft, faulenzenden Robben,

gelegentlichen kleinen Schauern mit unfreiwilligen Outdoorduschen (jedenfalls in den Tagen, die wir dort waren) und einer wunderbaren Aussicht auf die Sonnenaufgänge vom Balkon unserer Ferienwohnung aus:

Mir hat das jedenfalls als Attraktion völlig gereicht, auch wenn die Strecken für mich nicht ohne Mühe waren, die wir da gelaufen sind.

Aber immerhin konnte ich einigermassen laufen und habe dank der gut angelegten Bohlenwege sogar einmal direkt am Meer gestanden (was bei reinen Sandstränden ein Ding der Unmöglichkeit für mich ist, weil ich da einfach nicht mehr vorwärts komme):

Und das alles, ohne auch nur in die Nähe der Maximaldosis an Schmerzmittel zu kommen, die mir qua Bedarfsmedikation zur Verfügung stehen. Da haben Teildosen tatsächlich auch gereicht und die Liebste musste mich nicht auf so einem Wägelchen ans Wasser schieben:

Und auch die Rückfahrt aufs Festland hatte Charme, obwohl ein wenig stürmisch, von heftigen Schauern begleitet und grau:

Aber das gehört wohl auch dazu.
Wie auch die Flut an Bildern, die meine Liebste nun gerade bearbeitet und von denen es sicher noch einige in ihrem Blog zu sehen geben wird.

-_-_-_-

Bleibt noch ein Wort zu den daheim gebliebenen:
Verhungert sind sie nicht in den fünf Tagen, auch wenn das Trockenfutter ziemlich aufgebraucht war, was wir ihnen hingestellt haben. Mehr als sonst, aber damit hatte ich fast schon gerechnet, zumal Herr Hein ja auch sonst nicht gerne etwas umkommen lässt und die ersten Tage sicher seine liebe Mühe hatte, gegen die Massen an Futter anzukommen.

Aber dennoch:

Auch, wenn es leider immer nur für ein paar wenige Tage ist…..


Habt alle ein schönes Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der den tollen Balkon samt Aussicht jetzt schon vermisst und gerne mit nach Hause genommen hätte


-721-

Wir sind dann nochmal kurz weg :-)

Moin zusammen!

Wenn dieser Beitrag online geht, dann sind die Koffer gepackt und samt Fotoequipment schon im Auto verstaut, unsere Mitbewohner mit ausreichend Futter, Wasser und Katzenstreu versorgt, und wir geschniegelt und gebügelt schon auf der Autobahn und haben die Nadelöhre des Elbtunnels und der grossen Baustellen nördlich davon mit Glück schon hinter uns…..

Also hoffentlich freie Fahrt bis Dagebüll und dann mit der Fähre rüber auf die Insel, die jetzt für ein paar Tage unser Feriendomizil werden wird:

Nein, nicht Insel 6 – sondern Amrum natürlich :-)

Ihr könnt Euch vermutlich denken, dass deshalb Bloggen in dieser Woche nicht unbedingt ganz oben auf unserer Prioritätenliste stehen wird – aber die eine oder andere Wasserstandsmeldung könnte es ja trotzdem geben…. je nachdem, was sich so ergibt.

Also schaunmermal….


Einstweilen habt eine schöne Woche und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

nach Beitragserstellung verreist…


-720-

Die Farm der Tiere – Erzählung

Hallo nochmal, Ihr Lieben!

Irgendwie erschien es mir logisch, nach „1984“ und quasi im Vorbeigehen auch gleich noch einen anderen Klassiker von George Orwell zu lesen, den sicher auch einige von Euch (vermutlich noch aus Schulzeiten) kennen:

Die Farm der Tiere
von George Orwell

Deshalb werde ich mich mit der Beschreibung des Inhaltes auch kurz halten:s

In dieser Erzählung nutzt Orwell Stilmittel von Fabel und Satire, um zu beschreiben, wie sich aus dem ganz normalen Leben auf einem Bauernhof ein totalitäres System entwickelt, nachdem die Tiere den ausbeuterischen Bauern vertrieben haben und das Leben auf dem Hof selbst organisieren. Anfangs gleichberechtigt an einem Strang ziehend entwickelt sich daraus im Lauf der Zeit eine Vorherrschaft der Schweine, die sich als Intelligenteste und gewitzteste erweisen und ihre Macht immer weiter ausbauen bis sie schlussendlich zu gegen alle anfangs vereinbarten Regeln verstossenden Ausbeutern werden, die nicht anderes machen, als zuvor der Bauer und ein Regime entwickeln, in dem Misstrauen und Gewalt regieren.

Wobei natürlich auch klar ist, welches Beispiel Orwell dabei vor Augen hatte:
Im Grunde erzählt er damit gut verpackt und exemplarisch die Entwicklung der Sowjet-Union ab dem Zeitpunkt der russischen Revolution bis hin zum Höhepunkt von Stalins Schreckenssystem Mitte der 40er Jahre, eine Entwicklung, zu der er in der Folge ähnlich auch in anderen Ländern kam – etwa (wenn auch mit anderen Vorzeichen) im Deutschland der Nazis und auch in vielen anderen Ländern, in denen es durch Revolutionen und Umstürze ähnliche Entwicklungen gab.
Wobei ich Orwells Erzählung weniger als Kritik am Kommunismus lese (obwohl sie möglicherweise auch so gemeint war) als viel mehr als auch heute noch gültige Warnung, denjenigen gegenüber misstrauisch zu bleiben, die versuchen, Macht an sich zu reissen.
Denn genau dieses Misstrauen fehlt den meisten Tieren auf der Farm, die sich bis auf wenige Ausnahmen von den redegewandten Schweinen immer wieder einlullen und mit fadenscheinigen Versprechungen ruhigstellen lassen, wenn es zu einer neuen Eskalationsstufe kommt.
Bis die Geschichte unumkehrbar wird.

Deshalb denke ich, dass dieses Buch trotz seines Alters ( es wurde 1945 erstmals veröffentlicht) auch heute noch seinen Platz in der Welt hat und mit seiner Form der Fabel auch gut geeignet ist, schon Kinder an die Materie heranzuführen. Und unterhaltsam für Erwachsene ist es ja auch, so wie es geschrieben ist – ich jedenfalls hatte durchaus auch meinen Spass beim Wieder-mal-lesen, diesmal in einer wirklich gelungenen und 2021 neu übersetzten Fassung

Ergo:

-_-_-_-

Der Klappentext der von mir gelesenen neuen Übersetzung:

Man beraubt sie der Früchte ihrer Arbeit, sperrt sie ein, beutet sie aus. Die Tiere auf dem Gutshof haben genug und proben den Aufstand – für eine bessere Welt, in der alle Tiere gleich und frei sind. Doch bald zeigt sich: Gleich heißt nicht gleich, und Freiheit ist ein kurzer Traum …

George Orwells berühmte Allegorie über den Aufstand der Tiere ist bis heute der vielleicht klarste literarische Weckruf vor dem korrumpierenden Effekt von Macht. Wie schnell sich unsere Visionen von einer besseren Welt in einen totalitären Albtraum verwandeln können, das ist die zeitlose Warnung dieser Fabel.

Amazon

Euch allen einen wunderbaren Restsonntag und einen guten Start in die neue Woche – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der immer noch im Lesefieber ist.


-719-

Das Sonntagszitat 37/22

Einen schönen Sonntagmorgen Euch allen!

Heute hab ich mal kein Zitat aus einem Buch oder aus einer Zeitschrift für Euch, sondern etwas „aufgeschnapptes“, was ich Euch ausnahmsweise mal ohne viele Worte hier abstelle:

„Es ist bequemer, wenn ich es zubereitet bekomme“

Ein männlicher Interviewpartner des Fernsehkoches Dave Hänsel im Hamburg-Journal
auf die Frage, ober er zuhause auch mal am Herd steht.


Allerdings zur Verdeutlichung mit einem kleinen Ausschnitt aus der Sendung, der den Kontext dieses Satzes ein wenig veranschaulicht:


Und nun wüsste ich gerne, welche Gedanken Euch dazu durch den Kopf gehen?


Habt alle einen wunderbaren Sonntag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der ganz bewusst erst mal keine eigene Meinung dazu äussert


-718-

Was in der Zeitung steht – mal ohne viele Worte (I)

Moin zusammen!

Ein kleiner Versuch in Form eines Drabbles, das in Worte zu fassen, was mir heute morgen bei meiner Zeitungslektüre spontan zu einigen der Schlagzeilen einfiel:

Last mich kurz beschreiben, was mir gerade durch den Kopf geht:

Gedanken an einen Haufen starrköpfiger Männer, die sich in ihrer Verklemmtheit immer noch als Nabel der Welt sehen – und an eine Partei, die eine „abgestufte Frauenquote“ als riesigen Erfolg feiert.
Beide nicht begreifend, dass sie damit nur beweisen, wie weit sie gedanklich im vorgestern leben.


Das würde ich gerne in Worte fassen, weil ich etwas ratlos davorstehe.

Wie auch vor der Frage, was das alles mit dem zu tun hat, als dessen Stellvertreter auf Erden sich die Einen verstehen und dessen Namen die anderen im Parteinamen führen?

Aber vielleicht fallen Euch ja ein paar mehr Worte dazu ein?


Habt noch einen schönen Restnachmittag und einen zauberhaften, gemütlichen Samstagabend – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der heute mal gewollt sparsam mit Worten ist :-)


-717-

Wenn sich die Zeit verschiebt

Guten Nachmittag Euch allen!

Von Haus aus eigentlich ein Nachtmensch – der bisher abends seine kreativsten Phasen hatte – beobachte ich seit ein paar Wochen eine Veränderung an mir, die mir nicht so wirklich gefallen will, obschon sei auch was für sich hat:

Denn seither treibt es mich ziemlich häufig zu unchristlichsten Zeiten aus dem Bett:
Mal um vier, mal um fünf, gelegentlich auch mal um halb drei und selten auch mal nach sechs – also weit entfernt von meinen „normalen“ Aufstehzeiten zwischen acht und neun Uhr morgens, wie es bisher immer war, seit der Wecker auf meinem Nachttisch wegen Untätigkeit in tiefste Depressionen verfallen und vermutlich inzwischen auch an Langeweile verstorben ist :

Piepsen musste der ja nun schon seit fast vier Jahren nicht mehr.
Und trotzdem habe ich manchmal fast schon Sehnsucht nach seinem nervigen Sound:

Aber ich schweife ab ….. denn eigentlich bin ich ja doch ganz froh, dass der Wecker – genau wie ich – jetzt endlich auch seinen Ruhestand geniessen kann nach gut 40 Jahren des fast alltäglichen Schaffens, seitdem er das Werk seines Herstellers verlassen hat.

Und deshalb nervt es mich auch gerade etwas, auch ohne seine „Hilfe“ morgens so früh wach werde und oft gar nicht weiss, was ich so früh eigentlich schon soll, zumal mein Kopf und meine Rheumapfoten zumindest in der ersten morgendlichen Stunde auch noch nicht wirklich zu gebrauchen sind und ich dann erst mal nur irgendwie die Zeit verdaddele, bis Kaffee und Tabletten wirken.

Aber immerhin, danach kann ich die frühe Stunde dann trotzdem nutzen – etwa, um so wie heute ein E-Book fertig zu bearbeiten, dessen Papier-Vorlage ich schon vor mehr als einem Jahr eingescannt hatte (dazu in den nächsten Tagen mehr, wenn ich es fertig gelesen habe) .
Oder, um Fotos vom heraufdämmernden Morgen zu machen, so wie vor einigen Tagen:

Am 06.09.2022 um 05:35 Uhr ….
…. und eine Viertelstunde später

Und das versöhnt mich dann fast schon wieder mit dem unfreiwillig früh aus dem Bett gefallen zu sein.
Wenn ich auch gerade dem Abends lange auf sein etwas nachtrauere.
Denn wer früher wach wird, ist natürlich auch früher müde – und folglich bin ich meist auch schon um 22:00 Uhr im Bett.

Da fragt sich halt nur, wo das noch hinführt, insbesondere wo ja auch in ein paar Wochen schon die Winterzeit droht und die Uhr dann noch eine zusätzliche Stunde zurück gedreht wird.

Hoffentlich endet meine persönliche Zeitverschiebung dann nicht so, dass ich schon vor der Tagesschau ins Bett muss, weil ich zur Geisterstunde schon wieder wach werde :wacko:


Habt alle noch einen schönen Restnachmittag, einen zauberhaften Abend und (in den nächsten Tagen) ein erholsames Wochenende.

Euer Wilhelm,

der Euch wie immer auch wünscht, dass ihr gesund und behütet bleibt.
Wir lesen uns :bye:


-716-

Ich glaube, sie wird mir fehlen

Guten Morgen Euch allen!

Gerade vor ein paar Tagen hatte ich mich ja noch ein wenig lustig gemacht über die Welt der Royals und das, was darüber in der Presse zuweilen verbreitet wird.

-_-_-_-

Aber gestern ist eine alte Dame gestorben, die auch immer Teil meines Lebens war,
solange ich auf dieser Welt bin.

Denn wenn ich an England denke, denke ich unweigerlich auch an sie, obwohl ich weit davon entfernt bin
ein überzeugter Monarchist zu sein.
Sie war halt immer da und wird es in meinem Kopf wohl auch immer bleiben:

Elizabeth Alexandra Mary Windsor *21.04.1926 +08.09.2022, Königin von England

Aber ich glaube, sie hat Ihre Sache wirklich gut gemacht in den vielen Jahren, die sie auf dem englischen Thron sass,
zwar distanziert zum Volk, wie es ihre Rolle vorsah, aber voller Pflichtgefühl und
immer ausgleichend und darauf bedacht, auch Vorbild zu sein.
Und dafür hat sie Respekt verdient, genau wie für den Humor, den sie auch gelegentlich bewiesen hat –
und sei es nur durch die Auswahl ihrer Kleidung.

Möge sie in Frieden ruhen!

-_-_-_-

…Und möge auch Maksi in Frieden ruhen,
von deren überraschendem Tod wir ebenfalls gestern abend erfahren haben…….


Habt dennoch einen guten Tag und bleibt gesund und behütet
Wir lesen uns……

Euer Wilhelm


-715-

1984 – Roman

Hallo nochmal!

Eigentlich wollte ich dieses Buch ja schon lesen (und hatte es mir deshalb schon „auf Halde“ gelegt), nachdem ich vor ein paar Monaten mit Huxley’s „Schöne neue Welt“ fertig war, aber es kam anders und es folgte eine längere Lesepause, zumindest was Bücher anging.
Und so brauchte es einige Umwege über andere Bücher, bis Hillenbrands Drohnenland mit seinen in Teilen ähnlichen Szenario mir die notwendige Motivation gab, mich nun doch nochmal an diesen Klassiker der dystopischen Sci-Fi Literatur zu wagen.

1984
von George Orwell

Dabei habe ich mich ganz bewusst für eine Neuübersetzung (die von Simone Fischer aus dem Jahr 2021) entschieden, nachdem ich ähnlich wie bei Huxleys Klassiker die alte Übersetzung vom Anfang der 50erJahre des letzten Jahrhunderts sprachlich doch recht antiquiert fand und Orwells Buch lieber in einer Fassung lesen wollte, die flüssiges Lesen ermöglicht, ohne immer wieder an einer überkommenen Wortwahl hängen zu bleiben.

Einschub: nachdem „1984“ jetzt – 70 Jahre nach dem Tod des Autors – „gemeinfrei“ ist, sind in den letzten Jahren einige neue Übersetzungen in verschiedenen Verlagen erschienen, die sich zum Teil in ihrer Nähe zum Original doch deutlich unterscheiden. Dabei scheint die Übersetzung von Simone Fischer sich neben der sprachlichen Auffrischung aber in vielem stark an der (von mir vor vielen Jahren schon mal gelesenen) ersten Übersetzung von Kurt Wagenseil zu orientieren , weshalb ich mich für diese Fassung entschieden habe….

Aber nun genug der Vorrede und ein paar Sätze zum Buch, dass vermutlich auch Einige von Euch schon gelesen haben (?)
Insofern dürftet Ihr die Geschichte in groben Zügen womöglich schon kennen, deren Inhalt ich hier nur in wenigen Sätzen zusammenfassen will – gerne auch mit dem Hinweis auf Wikipedia verbunden, wo es einen recht ausführlichen Artikel mit guter Inhaltsbeschreibung und noch vielen Hintergrundinformation zu diesem Buch gibt :

In Orwells Utopie zerfällt die Welt im Jahr 1984 in drei grosse Machtblöcke (Ozeanien, Eurasien und Ostasien), die sich in wechselnden Bündnissen im ständigen Krieg miteinander um Ressourcen und Arbeitskräfte in der dritten Welt befinden. Alle drei mit totalitären Regimen, die ihre Bürger durch strenge Hierarchien und permanente Überwachung durch technische Geräte und Bespitzelung bis in die Familien hinein kontrollieren und dabei auch nicht vor Geschichtsklitterungen, Gehirnwäschen und brutaler Gewalt zurückschrecken, um Abweichler in den eigenen Reihen bei der Stange zu halten oder wenn nötig auch unschädlich zu machen.
So ergeht es auch dem Held des Romanes , Winston Smith, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird:

Anfangs ein kleines und pflichtbewusstes Rädchen im ozeanischen Wahrheitsministerium, Parteimitglied und ob seiner eher stupiden Arbeit desillusioniert (der detailreichen „Anpassung“ von Nachrichten aus der Vergangenheit an die aktuellen Gegebenheiten der Gegenwart) beginnt er sich mehr und mehr vom System zu lösen und sich Gedanken darüber zu machen wie man dieses System stürzen könnte . Dabei erfährt er überraschend Unterstützung durch eine Frau (Julia, der er anfangs misstraut, sich dann aber in sie verliebt), und durch einen höherrangigen Beamten, der sich aber in der Folge als Spion der Gedankenpolizei und erweist und Winstons Pläne auffliegen lässt, ja mit übelsten Mitteln sogar zur treibenden Kraft hinter Winstons Umerziehung zum „treuen Volksgenossen“ wird, die schlussendlich zur totalen Kapitulation Winstons führt.

Kein einfacher Stoff, wie ihr Euch denken könnt, weil man beim Lesen weit in eine dichte und düstere Welt von Bedrohungen und Weltanschauungen eintauchen muss, die im völligen Gegensatz zu dem stehen, was wir als Menschen in einer freien Demokratie kennen.
Dennoch beschreibt Orwell aus heutiger Sicht keine reine Utopie, sondern durchaus auch Umstände, wie sie in seiner Welt in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts schon vorkamen und auch heute in totalitären Staaten noch vorkommen – wenn auch unter anderen technischen Voraussetzungen, als Orwell sie voraussehen konnte.
Wobei sicher auch das ausgeklügelte Überwachungssystem eine Rolle spielt, das es in ähnlicher Form bis vor 30 Jahren auch in einem Teil unseres Landes gab (Orwell beschreibt das so dezidiert, dass sich mir mehr als einmal der Verdacht aufdrängte, die Stasi sein ein Abziehbild davon gewesen)
Und auch das Szenario von Folter und Gehirnwäsche zur Bestrafung von Abweichlern in Orwells Welt wirkt aus heutiger Sicht keinesfalls mehr utopisch, sondern wie die spiegelbildliche Beschreibung von Realitäten aus einigen totalitären Staaten unserer Zeit, die vermutlich noch zu weitaus schlimmerem fähig sind, als er sich das ausmalen konnte.

Insofern ist „1984“ also durchaus auch ein aktuelles Buch unserer Tage und immer noch eine Warnung, was passieren kann, wenn man die Hoheit über Wahrheit und Meinungsbildung dazu nur wenigen mächtigen und manipulativen Menschen überlässt.

-_-_-_-

Nebenbei bemerkt hatte ich anfangs einige Probleme damit, mich in Orwells fremdartiger und beängstigender Welt zurechtzufinden – erst recht, nachdem „Drohnenland“ als Initialzündung für diese Lektüre in einer Zukunft spielte, die mir aus heutiger Sicht viel näher und wahrscheinlicher scheint, als Orwells Utopie, die in ihren wesentlichen Überlegungen ja auf der Perspektive seiner Zeit beruhte.
Aber je mehr ich im Buch vorwärts kam, um so realistischer schien mir das Bild, was Orwell da zeichnete, samt der ihm innewohnenden Logik, zumal sich (wie oben schon angemerkt) ja tatsächlich auch einiges bewahrheitet hat, was er in diesem Bild beschreibt.

Insofern also:

Allerdings gibt es inzwischen auch einen wesentlichen Umstand, den Orwell nicht vorhersehen konnte:
Dass Menschen freiwillig Daten und geheimste Gedanken in sozialen Netzwerken teilen und darin auch Meinungen von radikalen Minderheiten eine weite Verbreitung finden können, das konnte er nicht voraussehen. Insofern stimmt sein Bild eines totalitären Überwachungsstaates also nur noch bedingt, denn die „Gefahr“ kommt heute meist wohl auch noch aus einer ganz anderen Ecke…

-_-_-_-

Der Klappentext der von mir gelesenen Ausgabe, die wirklich gut lesbar war und auch sprachlich das gehalten hat, was ich von ihr erwartet hatte:

Im April des Jahres 1984 führt Winston Smith ein ödes und tristes Leben in London, einer düsteren Stadt im totalitären Staate Ozeanien, in der alle permanent vom Großen Bruder beobachtet und jeder Schritt und jedes Wort von der Gedankenpolizei überwacht werden. Winston, ein Mitglied der äußeren Partei, verbringt seine Tage damit, im Ministerium für Wahrheit die Geschichte so umzuschreiben, wie es die Regierung verfügt. Äußerlich angepasst, brodelt in ihm ein tiefer Hass gegen die Partei und das Regime, weil die Kluft zwischen der Propaganda, die er tagtäglich verfassen muss, und Realität, die er erlebt, zu groß ist. Ist er der einzige Mensch in diesem Staat, dessen Gedächtnis noch funktioniert und der bemerkt, dass die Partei alles zu ihren Gunsten manipuliert? Als er in Julia nicht nur seine große Liebe, sondern auch eine Gleichgesinnte findet, fasst er den Mut, mit ihr gemeinsam der geheimen Organisation der Bruderschaft beizutreten, die sich der Zerstörung der Partei verschrieben hat. Aber das stets wachsame System duldet keine Opposition, und auch an vermeintlich sicheren Orten lauert die totale Überwachung. Wird ihm die Gehirnwäsche oder gar die Vaporisierung drohen, die der Große Bruder für Andersdenkende und Regimegegner bereithält?

George Orwells Dystopie 1984 hat auch über 70 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung nichts von ihrer Brisanz und Aktualität verloren. Seine albtraumhafte Vision des totalitären Überwachungsstaats Ozeanien, in dem die Menschen unter ständiger Überwachung durch eine allwissende Regierung leben, ist heute relevanter denn eh und je.

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Euch allen einen schönen Abend – und bleibt behütet und gesund!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der erstmal überschlafen muss, was er als nächstes lesen will


-714-

Es brummt, gluckst und plätschert

Tagchen zusammen!

Wenn jemand eine Reise tut, dann freuen sich die daheim gebliebenen, wenn ihnen bei der Rückkehr etwas mitgebracht wird. Jedenfalls meistens. Oder auch nicht.

So etwa unsere Überlegungen, als wir von unserer Freundin in Meck-Pomm am letzten Wochenende ein Mitbringsel für unsere Stubentiger in die Hand gedrückt bekamen, das schon länger bei ihr herumstand, weil ihre Fellnasen es nicht nutzen:

leider nicht Frau Elli – auch wenn sei es durchaus sei könnte

Einen Trinkbrunnen für Katzen, ein wahres High-Tech-Gerät mit eingebauter Umwälzpumpe, welche das Wasser aus dem untenliegenden Reservoir nach oben fördert und leise plätschernd über einen grünes pilzartiges Plastikteil laufen lässt, bevor es ungenutzt durch einen Filter wieder in den Vorratstank gelangt. Falls sich nicht eine Katze finden sollte, die ein wenig kühles Nass vom Plastikpilz abzulecken bereit ist…

Aber man steckt ja in so Katzenköpfen nicht drin – und wir waren uns auch nicht so ganz sicher, wie unsere beiden Mitbewohner auf dieses neumodische Gerät wohl reagieren würden, hatten aber die leise Vermutung, dass zumindest unser – von Haus aus sehr trinkfreudiger – Herr Hein vielleicht Gefallen an einer weiteren Zapfstelle für seinen Flüssigkeitsbedarf darin finden würde und dass Frau Elli (die etwas technik- affiner ist) womöglich auch ein zusätzliches Spielzeug darin sehen könnte.

Also haben wir es mal mitgenommen, etwas Instand gesetzt (die Pumpe war festgegangen) und gründlich gereinigt, bevor es am Montag abend auf unserem Wohnzimmer-Fussboden in Betrieb gehen konnte.
Und da macht ja im Prinzip jetzt auch, was es soll:
Die Pumpe pumpt leise brummend vor sich hin, das Wasser blubbert und plätschert übers grüne Plastik und verschwindet anschliessend wieder gut gefiltert im Vorrats-Behälter.
Soweit ist also alles schick und genau so, wie es sich für einen ordentlichen Zimmerspringbrunnen gehört. Und es mag sogar die Raumluft ein wenig befeuchten, selbst wenn es eigentlich mit der Verdunstung bei dieser Konstruktion nicht soweit her ist.

Wenn das Teil nur nicht so abgrundtief hässlich wäre…..

Denn mehr als ein reines Deko-Stück dürfte es bei uns wohl nicht bleiben, nachdem Herr Hein für sich entschieden hat, doch lieber sein altes Trink-Gefäss weiter zu nutzen (vielleicht mag er auch einfach nicht an grünem Plastik lecken – wer würde das schon wollen? :scratch: ) und Frau Elli den weissgrünen Bottich samt Brummen, Blubbern und Plätschern von vorneherein keines Blickes gewürdigt hat…

Womit man unseren Versuch einer Technisierung des Katzenlebens wohl eindeutig als fehlgeschlagen betrachten kann, denn unsere Katzen wünschen anscheinend keine Neuerungen technischer Art für ihr Wohlbefinden.
Oder sind zumindest deutlich energieverbrauchs-bewusster als wir, die wir ihnen ohne Zögern dieses Gimmick gelassen hätten, wenn sie es denn nutzen würden. Immerhin verbraucht das Teil ja rund um die Uhr auch nicht wenig Strom alleine fürs Brummen und Plätschern – vermutlich mindestens soviel wie eine LED-Leuchte mittlerer Güte, wenn sie den ganzen Tag brennen würde…

Und das muss ja eigentlich auch nicht sein in diesen Zeiten.
Da müssen wegen dieses offenbar aus Sicht unserer Katzen völlig nutzlosen Spielzeuges nicht auch noch Atomkraftwerke länger in Betrieb gehalten werden….. Also: Stecker raus und ab damit zum Wertstoffhof !


Euch allen noch einen wunderbaren Tagesrest – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich ohnehin gerade mal wieder fragt, ob man denn wirklich alles elekrtifizieren muss, was bisher auch nach alter Väter Sitte schon gut ohne Strom funktioniert hat :scratch:


-713-

Die Angst des Hausmanns vor dem Braten
– ein Alltagsdrabble

Und nochmal: Moin zusammen!

Vorbemerkung:
Neulich schrieb ich schon mal über eine kleine Wortspielerei, die mir wirklich viel Spass gemacht hat:
Drabblen, also eine kleine Geschichte in hundert Worten zu erzählen – wobei die Regeln eigentlich so sind, dass in dem Text drei vorgegebene Worte vorkommen sollten…
Allerdings (und das finde ich gerade wirklich schade) ist der Initiator dieser kleinen Spielerei wohl gerade aus Gründen nicht in der Lage, die nächste Runde dafür einzuläuten, so dass die Geschichte momentan zwangsläufig ruht….
Wäre da nicht eine Idee, auf die @Myrade mich eben gebracht hat: Nämlich sich einfach ein Bild vorzunehmen und darauf einen Text mit hundert Worten aufzubauen….

Immerhin: ein Bild habe ich (Veganer bitte weg gucken!)

– und natürlich auch eine wahre Geschichte dazu, die mir durch den Kopf ging, nachdem ich mich gestern ans Werk gemacht hatte um die geschenkte Lammschulter zu verarbeiten – hier verpackt in Drabbleform:

Da köchelt sie nun also, unsere Lammschulter.

Mitgebracht vom Wochenendbesuch bei der Freundin und auf der Fahrt im Roller aufgetaut konnte man sie sicher nicht mehr einfrieren.
Immerhin waren wenigstens auch die anderen Zutaten da – Suppengemüse, Knoblauch, Rosmarin und Thymian und sogar die Brühe und der Rotwein für die Sauce.
Also habe ich
mich vorhin ans Werk gemacht – nicht ohne Lampenfieber, denn das wird nun eine echte Premiere werden! Schliesslich ist es in diesem Leben mein allererster Versuch einen Braten zu schmoren.

Aber was wird sein, wenn ich das gute Stück verderbe?
Mit zu viel Salz, zu wenig Pfeffer?

Bleibt nur noch zu Eurer Beruhigung anzumerken, dass meine Sorgen zum Glück völlig unbegründet waren. Denn selbst meiner schärftsten Küchenkritikerin hat mein Erstlingswerk geschmeckt…. :redheart:

Will sagen:
Nun werde ich vermutlich auch für den nächsten Sonntagsbraten zuständig sein, der sonst immer in ihren Aufgabenbereich fiel…..


Und nochmal:
Habt einen wunderbaren Tag und bleibt behütet und gesund!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der jetzt ernsthaft über den Erwerb einen Kochmütze nachdenkt…..


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