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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Es brummt, gluckst und plätschert

Tagchen zusammen!

Wenn jemand eine Reise tut, dann freuen sich die daheim gebliebenen, wenn ihnen bei der Rückkehr etwas mitgebracht wird. Jedenfalls meistens. Oder auch nicht.

So etwa unsere Überlegungen, als wir von unserer Freundin in Meck-Pomm am letzten Wochenende ein Mitbringsel für unsere Stubentiger in die Hand gedrückt bekamen, das schon länger bei ihr herumstand, weil ihre Fellnasen es nicht nutzen:

leider nicht Frau Elli – auch wenn sei es durchaus sei könnte

Einen Trinkbrunnen für Katzen, ein wahres High-Tech-Gerät mit eingebauter Umwälzpumpe, welche das Wasser aus dem untenliegenden Reservoir nach oben fördert und leise plätschernd über einen grünes pilzartiges Plastikteil laufen lässt, bevor es ungenutzt durch einen Filter wieder in den Vorratstank gelangt. Falls sich nicht eine Katze finden sollte, die ein wenig kühles Nass vom Plastikpilz abzulecken bereit ist…

Aber man steckt ja in so Katzenköpfen nicht drin – und wir waren uns auch nicht so ganz sicher, wie unsere beiden Mitbewohner auf dieses neumodische Gerät wohl reagieren würden, hatten aber die leise Vermutung, dass zumindest unser – von Haus aus sehr trinkfreudiger – Herr Hein vielleicht Gefallen an einer weiteren Zapfstelle für seinen Flüssigkeitsbedarf darin finden würde und dass Frau Elli (die etwas technik- affiner ist) womöglich auch ein zusätzliches Spielzeug darin sehen könnte.

Also haben wir es mal mitgenommen, etwas Instand gesetzt (die Pumpe war festgegangen) und gründlich gereinigt, bevor es am Montag abend auf unserem Wohnzimmer-Fussboden in Betrieb gehen konnte.
Und da macht ja im Prinzip jetzt auch, was es soll:
Die Pumpe pumpt leise brummend vor sich hin, das Wasser blubbert und plätschert übers grüne Plastik und verschwindet anschliessend wieder gut gefiltert im Vorrats-Behälter.
Soweit ist also alles schick und genau so, wie es sich für einen ordentlichen Zimmerspringbrunnen gehört. Und es mag sogar die Raumluft ein wenig befeuchten, selbst wenn es eigentlich mit der Verdunstung bei dieser Konstruktion nicht soweit her ist.

Wenn das Teil nur nicht so abgrundtief hässlich wäre…..

Denn mehr als ein reines Deko-Stück dürfte es bei uns wohl nicht bleiben, nachdem Herr Hein für sich entschieden hat, doch lieber sein altes Trink-Gefäss weiter zu nutzen (vielleicht mag er auch einfach nicht an grünem Plastik lecken – wer würde das schon wollen? :scratch: ) und Frau Elli den weissgrünen Bottich samt Brummen, Blubbern und Plätschern von vorneherein keines Blickes gewürdigt hat…

Womit man unseren Versuch einer Technisierung des Katzenlebens wohl eindeutig als fehlgeschlagen betrachten kann, denn unsere Katzen wünschen anscheinend keine Neuerungen technischer Art für ihr Wohlbefinden.
Oder sind zumindest deutlich energieverbrauchs-bewusster als wir, die wir ihnen ohne Zögern dieses Gimmick gelassen hätten, wenn sie es denn nutzen würden. Immerhin verbraucht das Teil ja rund um die Uhr auch nicht wenig Strom alleine fürs Brummen und Plätschern – vermutlich mindestens soviel wie eine LED-Leuchte mittlerer Güte, wenn sie den ganzen Tag brennen würde…

Und das muss ja eigentlich auch nicht sein in diesen Zeiten.
Da müssen wegen dieses offenbar aus Sicht unserer Katzen völlig nutzlosen Spielzeuges nicht auch noch Atomkraftwerke länger in Betrieb gehalten werden….. Also: Stecker raus und ab damit zum Wertstoffhof !


Euch allen noch einen wunderbaren Tagesrest – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich ohnehin gerade mal wieder fragt, ob man denn wirklich alles elekrtifizieren muss, was bisher auch nach alter Väter Sitte schon gut ohne Strom funktioniert hat :scratch:


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- 19 Bemerkungen zu “Es brummt, gluckst und plätschert

  1. Unsere 2 haben nichts gegen Katzenbrunnen. Der erste, den wir hatten, war ziemlich umständlich zu säubern, den haben wir durch ein anderes Modell ersetzt. Damit sind wir sehr zufrieden – und die Katzen auch.

    1. Hmm.
      Vielleicht klappt das ja bei Euch auch gut, weil Eure Beiden von klein auf dran gewöhnt sind.
      Heini ist immerhin schon zwölf und in vielen Dingen reichlich „eingefahren“ und wenig willens, sich auf Neues einzulassen.
      Deshalb schleppe ich ja auch immer noch schweres Katzenstreu Treppauf, Treppab…..

  2. Hallo Wilhelm,

    Glückwunsch zu euren Energie bewussten Stubentiegern ;-)

    Wir nannten übrigens einst einen kleinen Springbrunnen im Garten unser Eigen. Nachbarskatzen kamen von fern und nah und tranken ihn täglich leer. Was der Pumpe nicht so gut bekommen ist ;-)

    Ich wünsche dir einen schönen Tag.
    Liebe Grüße
    Trude

    1. Ich glaube, dass ist es noch nicht mal, was Hein stört.
      Der hockt sich ja auch direkt davor und beobachtet die Wasserspiele, aber nur, um dann zum trinken doch in die Küche zu tigern….

      1. Dabei sollen Wasserspiele die Katzen ja zum Trinken animieren. Bei unserem Brunnen klappt das jedenfalls wunderbar. Aber wie du oben schon erwähnt hast – sie sind es von klein an gewohnt, von einem Brunnen zu trinken.

    1. Das Dingens war zum Glück geschenkt.
      Insofern ist es auch kein grosser Verlust, wenn das jetzt nicht akzeptiert wird….
      Geärgert hätte mich allerdings, wenn wir die dafür aufgerufenen 30 Tacken „umsonst“ ausgegeben hätten. :scratch:

  3. Vielleicht brauchen sie einfach ein paar Tage, ehe sie sich der Neuerung nähern wollen? Unsereiner ist ja meist auch erstmal etwas skeptisch und dann – poff – ist es nicht mehr wegzudenken. Allerdings haben die Stromüberlegungen schon was…

    1. Das kann natürlich sein…
      Und Herr Hein schleicht ja auch immer mal wieder um das Ding herum, peest aber trotzdem anschliessend zum trinken in die Küche. Bei dem könnte das vielleicht sogar noch was werden…

      Bei Elli aber ganz sicher nicht.
      Die trinkt eh sehr wenig und hat überhaupt noch kein Interesse gezeigt.

      1. Oh, das ist ja echt kein Quatsch. Man kann wirklich zu viel trinken. Aber ich denke mal, dass Tiere da noch eher ihren Instinkten folgen als wir Menschleins.

        1. Nein, das ist kein Quatsch und ich hoffe, dieser Regelkreislauf durch den Elektrolyt-Spiegel im Blut ist bei Hein noch intakt.

          Wie sich eine derartige Sucht nach Wasser beim Menschen auswirkt, habe ich in meinem Berufsleben mehrfach erlebt:
          Das ist keinesfalls lustig, wenn Menschen ihre Nieren täglich mit bis zu 20 Litern Wasser spülen und dann in eine Elektrolytverschiebung geraten. Dann kann es geradezu lebensbedrohlich werden, weil nicht nur massive psychische Probleme auftreten, sondern durch den sinkenden Caliumspiegel auch das Herz aus dem Takt kommt und die Nieren irgenwann vor der Aufgabe kapitulieren, auch andere Elektrolyte zurückzugewinnen – Magnesium und Natrium etwa….

            1. Stimmt.
              Da lohnt sich dann eine Pipeline.

              Dennoch – und auch wenn das Beispiel ziemlich skurril wirken mag:

              Ich habe einen Patienten mit dieser Symptomatik tatsächlich mal erlebt – und der kam überhaupt nicht mehr vom Klo runter, weil das gleich unten wieder raus lief, was er aufgrund einer Vergiftungsidee oben vermittels Zahnputzbecher aus dem Wasserhahn permanent in sich reingeschüttet hat, um damit das imaginäre Gift in seinem Körper verdünnen zu können.
              Und das war wirklich alles andere als witzig, weil er in während solcher Anfälle immer wieder innerhalb von wenigen Stunden in eine absolut lebensbedrohliche Situation abrutschte…..

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