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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Wenn sich die Zeit verschiebt

Guten Nachmittag Euch allen!

Von Haus aus eigentlich ein Nachtmensch – der bisher abends seine kreativsten Phasen hatte – beobachte ich seit ein paar Wochen eine Veränderung an mir, die mir nicht so wirklich gefallen will, obschon sei auch was für sich hat:

Denn seither treibt es mich ziemlich häufig zu unchristlichsten Zeiten aus dem Bett:
Mal um vier, mal um fünf, gelegentlich auch mal um halb drei und selten auch mal nach sechs – also weit entfernt von meinen „normalen“ Aufstehzeiten zwischen acht und neun Uhr morgens, wie es bisher immer war, seit der Wecker auf meinem Nachttisch wegen Untätigkeit in tiefste Depressionen verfallen und vermutlich inzwischen auch an Langeweile verstorben ist :

Piepsen musste der ja nun schon seit fast vier Jahren nicht mehr.
Und trotzdem habe ich manchmal fast schon Sehnsucht nach seinem nervigen Sound:

Aber ich schweife ab ….. denn eigentlich bin ich ja doch ganz froh, dass der Wecker – genau wie ich – jetzt endlich auch seinen Ruhestand geniessen kann nach gut 40 Jahren des fast alltäglichen Schaffens, seitdem er das Werk seines Herstellers verlassen hat.

Und deshalb nervt es mich auch gerade etwas, auch ohne seine „Hilfe“ morgens so früh wach werde und oft gar nicht weiss, was ich so früh eigentlich schon soll, zumal mein Kopf und meine Rheumapfoten zumindest in der ersten morgendlichen Stunde auch noch nicht wirklich zu gebrauchen sind und ich dann erst mal nur irgendwie die Zeit verdaddele, bis Kaffee und Tabletten wirken.

Aber immerhin, danach kann ich die frühe Stunde dann trotzdem nutzen – etwa, um so wie heute ein E-Book fertig zu bearbeiten, dessen Papier-Vorlage ich schon vor mehr als einem Jahr eingescannt hatte (dazu in den nächsten Tagen mehr, wenn ich es fertig gelesen habe) .
Oder, um Fotos vom heraufdämmernden Morgen zu machen, so wie vor einigen Tagen:

Am 06.09.2022 um 05:35 Uhr ….
…. und eine Viertelstunde später

Und das versöhnt mich dann fast schon wieder mit dem unfreiwillig früh aus dem Bett gefallen zu sein.
Wenn ich auch gerade dem Abends lange auf sein etwas nachtrauere.
Denn wer früher wach wird, ist natürlich auch früher müde – und folglich bin ich meist auch schon um 22:00 Uhr im Bett.

Da fragt sich halt nur, wo das noch hinführt, insbesondere wo ja auch in ein paar Wochen schon die Winterzeit droht und die Uhr dann noch eine zusätzliche Stunde zurück gedreht wird.

Hoffentlich endet meine persönliche Zeitverschiebung dann nicht so, dass ich schon vor der Tagesschau ins Bett muss, weil ich zur Geisterstunde schon wieder wach werde :wacko:


Habt alle noch einen schönen Restnachmittag, einen zauberhaften Abend und (in den nächsten Tagen) ein erholsames Wochenende.

Euer Wilhelm,

der Euch wie immer auch wünscht, dass ihr gesund und behütet bleibt.
Wir lesen uns :bye:


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- 16 Bemerkungen zu “Wenn sich die Zeit verschiebt

  1. Ich persönlich finde das jetzt gar nicht so schlimm *hüstel* Bekomme ich doch so den Kaffee ans Bett, die Katzen sind schon versorgt (auch wenn sie mir dann weismachen wollen, dass Du sie nie nicht fütterst) und ich habe die Hoffnung, dass wir am Montag dann auch zeitig los kommen und pünktlich an der Fähre in Dagebüll sind B-)

    1. Naja…
      So gesehen ist es ja fast einen Win-Win Situation. Zumindest für die Katzen (die jetzt niemanden mehr wecken müssen) und für Dich. Zur Win-Win-Win Situation fehlt da aber trotzdem noch was, denn mein Gewinn aus diesem Setting ist ja eher nicht so gross…

  2. Sieh’s doch positiv, der Tag ist länger und Du kannst früher durchstarten.
    Als sehr frühe Morgenlerche (momentan noch vor den Vögeln) kann ich Deinen Kummer gar nicht verstehen, aber es sind halt nicht alle begeisterte Frühaufsteher.
    Doch wenn die Katzen und Frau Momo davon so profitieren, hat es doch auch was.

  3. So früh bin ich zum Glück nicht wach. Aber trotzdem, wenn ich einen Termin habe und zeitig aufstehen muss, dann schlafe ich immer noch wenn der Wecker klingelt.
    Das nervt mich immer ein bisschen.

    1. Für mich ist das wirklich ganz ungewöhnlich und damit auch ein wenig Grund, an mir selbst zu zweifeln.
      Zumal diese Umstellung jetzt völlig ungewollt innerhalb weniger Wochen stattgefunden hat.

      Als ich noch gearbeitet habe und mein Wecker immer um vier klingelte, war das ja normal, so früh hoch zu sein – und es hat mir nach Jahren der Eingewöhnung auch nichts mehr ausgemacht, auch wenn ich deswegen in manchen Nächten nur zwei, drei Stunden geschlafen habe, weil ich trotzdem mein „Nachtleben“ nicht aufgeben wollte….
      Aber damals gab es dafür ja auch einen Grund, den es heute nicht mehr gibt.

  4. Da der Liebst schon morgens um 4 aufstehen muss, geht bei uns spätestens um 21:30 das Licht aus. Meistens schlafe ich dann auch ein, manchmal auch nicht. Egal, ich kann ja morgens liegenbleiben. Oft bekomme ich gar nicht mit, wenn der Gatte aufsteht.
    Zurzeit habe ich eh das Zunehmendermondsyndrom, schlafe nicht so gut und habe bizarre Träume. Morgen ist das vorbei, morgen ist Vollmond.

    1. Diese Mondphasenschlafprobleme….
      Tja, die kenne ich auch. Meist verbunden mit ziemlich wirren Träumen, an die ich mich dann komischerweise sogar erinnern kann.

      Aber die nehme ich trotzdem recht gelassen hin.

  5. Ich gestehe: Dieses Frühaufstehen kann ich mir nicht (mehr) vorstellen, doch den teilweise vorhandenen Unmut darob verstehe ich sehr gut.

    (Ich schlafe zu spät und mit elf Stunden zur Zeit viel zu lange.)

    1. Elf Stunden?
      Das habe ich auch in meinen „besten Zeiten“ nie geschafft.
      Aber ich brauche auch ohnehin nie viel Schlaf. Da sind mehr als fünf Stunden schon viel bei mir.

  6. Ich bin eigentlich auch eher Frühaufsteherin, wobei ich das Gefühl habe, dass es mit zunehmendem Alter später wird. Leider muss ich, wenn ich nicht im HomeOffice arbeiten kann, schon so gegen 6:00 im ÖPNV sitzen, wenn ich mich nicht mit Abertausenden Anderen (natürlich nur gefühlt) zusammenquetschen will. In diesem Sinne gibst Du mir Hoffnung, dass das auch wieder umkehrbar ist ;-)
    Habt eine schöne Zeit im Urlaub.

    1. Wie schon weiter oben angemerkt:
      Ich musste ja jahrelang ganz gegen meinen natürlich Rhythmus sehr früh aufstehen – und das war wirklich eine Frage der Gewohnheit, so dass es mir auf Dauer auch nicht soviel ausgemacht hat. Wie auch, recht schnell wieder auf Nachteule umzuschalten, wenn ich mal ein paar Tage frei hatte.

      Allerdings hätte ich nie damit gerechnet, mal in eine Lebensphase zu kommen, in der sich das so total umkehrt wie jetzt gerade…
      Also hab ich auch ein wenig Zweifel, ob das nun als Hoffnungsschimmer für andere taugen kann

  7. Ich musste während meiner Praxiszeit in den letzten Jahren nur mittwochs den Wecker stellen, an den anderen Tagen begann mein Dienst erst am Nachmittag und freitags hatte ich frei. Was das frühe Wachwerden betrifft, so wird es langsam, aber merklich wieder später. Mein Schlafrhythmus scheint sich nach dem Tageslicht zu richten. Auch wenn ich abends zwischen 22:00-23:00 ins Bett gehe, wache ich im Sommer meistens vor sechs Uhr auf. Mittlerweile geht es stramm auf acht Uhr zu. Den Wecker vermisse ich definitiv nicht!
    Liebe Grüße,
    Elvira

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