– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Tu, was Dir gut tut

Mahlzeit in die Runde!

Wie schrieb neulich jemand in den Kommentaren so schön:

Tu, was dir guttut. Der Rest muss damit leben.

Und genau das ist es was gerade hier passiert.

Denn die Beschäftigung mit Büchern und das Basteln mit Scanner und Textverarbeitung tut mir einfach gerade gut – ja, sie erdet mich sogar ein Stück weit, weil ich mich mit dem ganzen drumherum (gemeint sind jetzt nicht irgendwelche privaten oder gesundheitlichen Probleme) in der Zeit einfach gedanklich nicht beschäftige und mir auch ziemlich Wurst ist, ob irgendwelche hergelaufenen Politiker mal wieder irgendwelche Blähungen absondern oder sich jemand annonym darüber mockiert, dass ich mich abschätzig über seine verschrobenen politischen Ansichten zu äussern wage..
Denn immerhin ist das hier mein Blog, in dem ich der Hausherr bin, schalten und walten kann, wie mir beliebt und deshalb auch bestimmen kann, was hier Thema ist und wie… und momentan sind das halt oft Themen, die s etwas mit Büchern oder Technikkram im Zusammenhang mit meinen Basteleien beinhalten.
Insoweit ist mein Blog also auch Spiegel dessen, was mich gerade beschäftigt – wie vermutlich auch jeder andere Blog in diesem Universum, wo es ja auch immer um das geht, was die/den Betreiber/in gerade interessiert.

Und deshalb ist es halt tatsächlich so, dass Ihr, meine Leser damit leben müsst, was ich Euch hier zu bieten habe. Genauso, wie ich als Schreibender dieses Blogs damit leben muss, dass auf manche meiner Themen wenig oder gar keine Reaktionen kommen..

So ist das Leben wohl mal.
Wer schreibt, kann sich auch aussuchen, worüber.

Immerhin kann ich Euch aber mal versprechen, das dieser Blog auch in Zukunft kein reiner Bücherblog werden wird.
Soviel ist mal sicher, selbst wenn das ein Themenbereich ist, der hier gerade sehr präsent ist und eine Menge Raum beansprucht.

Also: Kommen auch wieder andere Zeiten und andere Themen!

-_-_-_-

Und weil es gerade so gut zur Überschrift passt:


Auch meine Liebste tut ja gerade, was Ihr gut tut:
Sich ein Stückchen weiter im Norden den Wind (und leider auch den Regen) um die Nase wehen zu lassen, um (hoffentlich) ein paar schöne Bilder mitzubringen.

Worum ich sie zwar auch ein Stück weit beneide, was ich ihr aber trotzdem von Herzen gönne, zumal ich für derartige Aktionen leider immer noch nicht fit genug bin, wie unsere letzte gemeinsame Tour ans Meer vor ein paar Wochen gezeigt hat, bei der meine Stimmung auf den letzten Metern noch ziemlich kippte.
Und ich finde es auch absolut nicht schlimm, wenn jeder von uns sich gelegentlich auf seine ganz eigene Art eine Auszeit nimmt, auch wenn der Andere dabei ein Stück weit aussen vor bleibt:

Weil es eben auch ein grosser Gewinn für unsere Beziehung ist und die Zufriedenheit erhöht, auch mal was für sich ganz alleine machen zu können.

Noch dazu, weil der Andere zur gleichen Zeit ja auch seinen Vorlieben nachgehen kann, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

Wobei ich gerne zugebe, dass es bei mir eine Weile gedauert hat, bis dieser Groschen gefallen war – und dass es in dem Zusammenhang auch ganz wichtig war, darüber mal ausführlicher miteinander zu reden.. Denn leider Gottes müssen wir ja damit rechnen, dass solche Situationen des öfteren mal auftreten können – nämlich, dass ich aufgrund meiner Einschränkungen oft nicht mehr mithalten kann, wenn es um gemeinsame Unternehmungen geht und eigentlich immer von meiner Tagesform abhängt, was geht – oder was eben auch nicht geht… Was dann schlimmstenfalls – wie vor ein paar Wochen – in Missstimmungen enden würde.
Und die braucht ja auch keiner.
Also ist es tatsächlich besser, sich gegenseitig die Freiräume einzuräumen, die jeder für sich braucht – und dass wir uns darüber nun auch einig sind, macht die Sache für jeden von uns deutlich leichter…

Und deshalb geniesse ich jetzt ganz unbeschwert meine Strohwitwertage , freue mich über so manche Chatnachricht aus der Ferne und bastele in aller Ruhe vor mich hin, höre laut Musik ohne Kopfhörer, lese, sehe fern bis in die Puppen und hab sogar meine Lust am Schreiben wiederentdeckt…., während sie die frische Nordseeluft geniesst und auf den „Schuss des Tages“ wartet.

Weshalb ich Euch auch einen kleinen Ohrwurm nicht vorenthalten mag, den Spotify mir gerade in meine Zufallsplaylist gespült hat: Weil er irgendwie doch ganz gut zu meiner momentanen Stimmung passt:

Also: alles gut.
Jedenfalls hier, bei mir..


Euch allen noch ein schönes Restwochenende – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der jetzt mal die Mediatheken flöhen geht und nach einer schönen Sonntagsnachmittagsschmonzette sucht B-)

Zuletzt auf „…mal nachgedacht“ :
Hamburg meine Perle


-1084-

Und wohin dann?

Guten Morgen!

Es gibt da einen Gedanken, mit dem ich gerade spiele – bzw. den ich eigentlich schon seit längerem mit mir herumtrage:

Die Straße gleitet fort und fort,
Weg von der Tür, wo sie begann,
Weit überland, von Ort zu Ort,
Ich folge ihr, so gut ich kann.
Ihr lauf ich raschen Fußes nach,
Bis sie sich groß und breit verflicht.
Mit Weg und Wagnis tausendfach.
Und wohin dann? Ich weiß es nicht.

J.R.R.Tolkin – Der Herr der Ringe

Nicht bezogen auf mein reales Leben, sondern bezogen auf mein Leben im Netz:

Weiter zu ziehen zu einem anderen Ort, weg aus dem Dunstkreis des Bloggersdorfes mit seinen vielen eitlen Selbstdarstellern, die glauben, nur Ihre eigene Meinung würde zählen und die ganz beleidigt sind, wenn andere das anders sehen und genau diese Meinung in Frage stellen.
Wie etwa eine sehr von sich selbst eingenommene Dame, mit der ich nun schon zum zweiten Mal aneinander geraten bin, als ich gewagt habe, ihre verqueren Argumente mal mit einer anderen Sichtweise zu kontern…

Gut, ich gebe zu, auch ich bin nicht davon frei, mich gelegentlich zu verbeissen – aber was zu viel ist ist einfach zuviel, noch dazu, wenn es in einem Blog geschieht, wo wir beide nur zu Gast sind (auch wenn ich die Ehre habe, dort die Rolle des technischen Admins einzunehmen) und dieselbe Dame mich vor einiger Zeit förmlich weggebissen hat, als ich in ihrem Blog (um den ich seither einen grossen Bogen mache) eine Diskussion mit einem ihrer Leser hatte, die ihr nicht passte…..

Scheint halt nur, dass für sie selbst nicht gilt, was sie von anderen erwartet.

Zuviel auch deshalb, weil es für mich gerade ein Fass zum überlaufen bringt und ich aus Gründen auf weitere Kommentare dazu am Ort des Geschehens verzichtet habe, obwohl mir durchaus noch der eine oder andere Satz dazu eingefallen wäre….

-_-_-_-

Aber gut, soll die Tante doch das letzte Wort haben.
Abgehakt für mich und gleichzeitig Grund, mich in Zukunft nur noch meinem Job hinter den Kulissen zu widmen, was den betreffenden Blog angeht. Und Anlass, mir jetzt ernsthaft Gedanken darüber zu machen, ob ich meine beiden Blogs so langsam einschlafen lasse (oder einstweilen ganz ruhen lasse) und mir andere Anknüpfungspunkte im Netz zu suche.
Fragt sich halt gerade nur, wo?

Schaunmermal…..


Habt dennoch einen schönen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns (wahrscheinlich) :bye:

Euer Wilhelm,

dem einstweilen die Lust am Bloggen mächtig vergangen ist….
und der über dieses Statement auch nicht weiter diskutieren will und deshalb die Kommentare für diesen Beitrag deaktiviert hat.


-1078-

Farbe bekennen

Einen guten Wochenanfang allerseits!

Ja, es hängt mir auch zum Hals raus und steht mir bis Oberkante Unterlippe.
Aber trotzdem ist es wohl wichtig genug, sich immer wieder damit zu beschäftigen – mit der Woge blaubrauner Suppe, die nun schon seit Jahren durch unsere Republik schwappt und so langsam vieles an Werten aufweicht und zerstört , die mal unser Land ausgemacht haben:

Der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) fordert von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) deutlichere Worte zur AfD. „Ich erwarte vom Bundeskanzler Klartext zur AfD“, sagte der 90 Jahre alte Menschenrechtsanwalt der Deutschen Presse-Agentur in Köln. Wer die AfD wie Scholz als „Schlechte-Laune-Partei“ abtue, verharmlose sie. „Die AfD ist die größte Gefahr für unsere Demokratie seit Gründung der Bundesrepublik vor 74 Jahren“, warnte Baum. „Leute, wacht auf!“

“Nicht nur Scholz müsse sich aus der Deckung wagen. „Es müssen auch viel mehr meinungsbildende Persönlichkeiten Farbe bekennen – Intellektuelle, Künstler, Unternehmer und Bischöfe“, sagte Baum. „Alle kommen aus der Sommerpause und machen einfach weiter, als hätte der Magdeburger Parteitag der AfD nicht erschreckend gezeigt, dass unsere freiheitliche Ordnung einem massiven Angriff ausgesetzt ist – und Europa dazu.“

Zitat aus einer Meldung des RND vom 20.08.2023

Und es sind ja nicht nur Politiker, Schauspieler, Bischöfe oder wer auch immer, die da gefordert sind, aufzustehen und Farbe zu bekennen, wie der von mir sehr geschätzte Gerhard Baum sagt, sondern wir alle, die wir nichts damit am Hut haben.
Wir alle als sogenannte Zivilbevölkerung, jeder von uns!

Ich schrieb es nebenan schon – und werde es auch hier nochmal wiederholen, auch auf die Gefahr hin, einige von Euch damit zu verprellen:

Wir sind nicht wenige.
Wir sind viele!
Wir können das!
Besonders, wenn wir uns zusammentun und uns gegenseitig stärken.

mal nachgedacht am 14.08.2023

Aber wir müssen uns dessen auch bewusst werden und allesamt mal den Hintern vom Sofa hochbekommen, bevor die Kackblaue Welle vollends über uns alle hinwegschwappt.
Noch können wir etwas dagegen tun!
Beispielsweise auch mit kleinem Zeichen wie diesem Button, der schon seit ein paar Tagen in einigen Blogs in Widgets in der Seitenleiste auftaucht ( hier kann man ihn herunterladen), mit einer (nicht öffentlich sichtbarenen ) Unterschrift unter einer Petition, in welcher der Bundesrat gebeten werden soll, ein Parteiverbotsverfahren gegen die Kackblauen zu prüfen – und, falls wir uns das trauen, auch indem wir uns in unseren Blogs darüber hinaus positionieren, Informationen teilen und insbesondere Kommentaren (und deren Urhebern) entgegentreten, die die Gefahr verharmlosen wollen, die aus der rechten politischen Ecke kommt.

Denn auch solche kleinen Dinge helfen, um dem braunen Mob und seinen Ideen nicht das Feld zu überlassen…..Und je mehr Menschen sich daran beteiligen, um so wirksamer wird das.

Denkt mal drüber nach……


Habt alle eine angenehme Woche und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der in dieser Sache immer wieder die Werbetrommel rührt, weil es ihm ein Herzensanliegen ist,
dass sich nicht nochmal wiederholt, was vor neunzig Jahren in unserem Land passiert ist.


-1061-

Zitat 21/23: Entweder – Oder?

„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes; meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der: thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“

Aus: „Entweder-Oder“ von Søren Kierkegaard

Guten Tag am Beginn einer neuen Woche!

Geht Euch das nicht auch manchmal so?
Man hat im Leben oder bei einer Aufgabe einen Punkt erreicht, an dem man sich fragt, wie es nun wohl weitergehen soll, sieht zwei, vielleicht auch drei oder vier mögliche Wege für den nächsten Schritt und kann sich nicht so recht entscheiden, in welche Richtung man nun weitergehen will.
Weil jeder dieser Wege zwar nicht falsch wäre, aber dennoch unweigerlich an einen Punkt zu führen scheint, wo man zu zweifeln beginnt, ob eine andere Richtung nicht doch die bessere gewesen wäre?

-_-_-_-

Genau an diesem Punkt scheine ich gerade angekommen zu sein und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Darunter auch in der Frage, wie es nun weitergehen soll mit diesem Blog, zu dem ich gerade mehr und mehr zwiespältige Gefühle entwickele:

  • Einerseits habe ich zwar den Eindruck, es liefe gerade ganz gut damit:
    Denn ich habe genug Themen und Ideen, um ihn eine ganze Zeitlang mit weiteren Inhalten füllen zu können und ich habe eine kleine, feine Runde von Menschen, die mein Geschreibsel regelmässig lesen und sogar gelegentlich darauf reagieren. Was mich auch durchaus zufrieden stimmt, selbst wenn ich mir manchmal wünschen würde, mehr Resonanz, mehr Diskussion und mehr Widerhall zu finden – etwa, was die politischen Themen angeht, die immer wieder hier einfliessen.
    Und mal abgesehen von diesen kleinen Wermuthstropfen ist da natürlich auch der Spass, den ich am Schreiben und am Formulieren habe – und daran, an neuen Themen, Inhalten und auch am „Aussenrum“ herumzutüfteln.

  • Andererseits aber kann ich mich auch des Eindruckes nicht erwehren, dass es genau das ist, was gerade mehr und mehr zum Selbstzweck wird, so dass ich mich immer weiter von der Intention entferne, die ich ursprünglich mal damit verbunden habe. Denn viel mehr als ein reiner Zeitvertreib und eine Plattform für meine Eindrücke und Gedanken sollte dieser Blog eigentlich nie werden – mit kleinen Anekdoten aus meinem Leben, mit Themen wie Literatur und Musik, mit meist leicht verdaulicher Kost für jedermann.
    Halt so, wie viele andere Blogger es auch machen und wie es vom Kern her vielleicht auch gar nicht so verkehrt ist.

    Doch wie es scheint, deckt sich diese Intention in vielen Punkten kaum noch mit dem, was zur gleichen Zeit in meinem Kopf abläuft:
    Mit meinem Unverständnis für die vielen Blabla-Themen, die mir auf meinen Blogrunden begegnen, mit dem bewussten Ausblenden, der allgemeinen Ignoranz und dem Schulterzucken, was den Krieg auf unserem Kontinent, die uns alle schon betreffende Klima-Katastrophe und auch das inzwischen sehr bedrohliche Erstarken der Kackblauen Truppe (und noch mit vielen Themen mehr) angeht, die selbst mir als staatlich geprüftem Pazifisten buchstäblich das Messer in der Tasche aufklappen lassen…. und förmlich danach schreien, sie wieder und wieder zu thematisieren.

Was für mich inzwischen die Frage aufwirft, ob es das noch ist, was ich will?
Weitermachen wie bisher?
Oder ob sich nicht, wenn auch unter anderen Vorzeichen, gerade genau das wieder einstellt, was mich vor einigen Jahren schon bewogen hat, den meissten anderen sozialen Plattformen konsequent den Rücken zu kehren: Leben in einer Blase, in der ich mich zunehmend unwohl fühle – und die ich durch meine eigenen Aktivitäten noch zusätzlich mit Leben fülle?

Womit auch die Optionen ins Spiel kommen, mit denen ich mich gedanklich gerade beschäftige:

  • Weitermachen wie bisher?
    Was bedeuten würde, meiner zunehmenden Unzufriedenheit irgend wie Herr zu werden zu müssen? Und mich damit mehr und mehr verbiegen, weil das immer weniger „meins“ ist?

  • Oder umschwenken (was ich ja im Ansatz schon vollzogen habe) auf eine andere, noch ernsthaftere und noch politischer werdende Linie?
    Was möglicherweise damit verbunden wäre, dass ich wohl noch einige treue Leser mehr verprellen würde, weil ich selbst merke, dass ich in meinem Tonfall darüber zunehmend bittererer („ätzend“ nannte meine Liebste das neulich) und der allgemeinen Ignoranz anderswo gegenüber immer unleidlicher werde.

  • Oder „mit den Wölfen heulen“ und mich in Zukunft genau dieser Themen zu enthalten?
    Was ich – ganz ehrlich – nicht will und mir auch nicht vorstellen kann. Weil ich es wichtig finde, wenigstens noch über das schreiben zu können, an dem ich auf andere Art nichts ändern kann. Weil ich inzwischen zu alt und auch zu krank bin, mich mit auf die Strasse zu kleben oder an grossen Demos teilzunehmen.
    Und weil ich die Hoffnung auch (noch) nicht aufgeben mag, damit vielleicht den einen oder anderen zufällig hier vorbeikommenden doch noch ein wenig aufrütteln zu können...

  • Oder, den Gedanken mal etwas radikaler zu Ende gedacht – einen Schlusstrich für mich zu ziehen und mich ganz aus dieser Blase zu verabschieden?
    Schliesslich wären es nur ein paar Klicks, um diesen Blog dicht zu machen – und es wäre auch kein Beinbruch, wenn ich meine Blogrunden aufgebe und mir (was ich gerade auch in Frage stelle) womöglich ein ganz anderes Umfeld im Netz zu suchen…. abseits der Blase. Wenn überhaupt.
    Denn wenn ich die Probleme in dieser selbstgemachten Parallelwelt nicht mehr sehe (nicht mehr sehen will), was gehen sie mich dann noch an?

Und damit wären wir bei dem Zitat, was ich diesem Beitrag voran gestellt habe:
Und letztendlich erscheint mir keine dieser Optionen – auf längere Sicht – wirklich ideal zu sein, weil am Ende vermutlich immer genau das stehen wird, was Kierkegaard zu seinem klugen Fazit führt:

„Es wird mich verdriessen“…..

Verdriessen wohl schon deshalb, weil damit immer auch die Frage im Raum stehen bliebe, ob nicht am Ende ein anderer Weg doch derjenige gewesen wäre, mit dem ich mich etwas wohler fühlen würde.
Und auch, weil sich dann womöglich (je nach gewählter Option) ein Gefühl des Versagens einstellen könnte – gegenüber meinen eigenen Ansprüchen an mich selbst.

Womit zumindest zwei der Optionen für mich momentan eher nicht in der engeren Auswahl (aber auch noch nicht so ganz ausgeschlossen) sind – die beiden letzten:
Mit den Wölfen heulen konnte ich noch nie und ganz auf ein schreibendes Ventil zu verzichten ist für mich auch nicht so richtig vorstellbar. Mal abgesehen davon, dass es in Bloggersdorf auch eiinige Menschen gibt, die ich sehr schätze und mit denn ich gerne weiter in Kontakt bleiben würde.
Bleibt also eher die Frage der Form, wie sie in den ersten beiden Optionen angeschnitten ist – und auch die Frage, ob der Rahmen dieses Blogs dafür noch taugt oder ob ich ggf. nochmal einen Neustart wage?

Darüber werde ich mir nun Gedanken machen und am Ende eine Entscheidung treffen müssen.
So oder so und auch immer unter dem Aspekt, was mich am Ende am wenigsten „verdriessen“ wird…. und das wird ganz sicher keine Entscheidung sein, die ich so einfach „übers Knie brechen“ werde.

Weshalb ich jetzt erst einmal eine Option wählen werde, die oben noch nicht auf meiner Liste stand:

  • Vielleicht wäre aber auch eine Pause das Beste, ein Zurücktreten und von Aussen betrachten?
    Weil sie mich gerade am wenigsten unter Druck setzt und mir Zeit gibt, nochmal zu überschlafen und in Ruhe abzuwägen, wo meine Reise weiter hingeht, weiter hingehen soll – bezogen auf diesen Blog.

Und deshalb wird es hier in den nächsten Tagen (und Wochen?) sehr ruhig werden und allenfalls (vielleicht – wenn überhaupt? ) nochmal die eine oder andere unverfängliche Buchvorstellung zu lesen geben.
Je nachdem, ob mir gerade danach ist oder nicht.
Was auch beeinhaltet, dass ich auch meine Blogrunden weitgehend pausiere und (bis auf wenige Ausnahmen) vorerst auf Kommentare an anderer Stelle verzichte. Vielleicht für eine Woche, vielleicht aber auch länger , vielleicht auch…., na, mal sehen….


Eine Anmerkung noch, falls nun jemand auf meine Gedanken etwas erwidern möchte:
Selbstverständlich ist hier niemand eine Rechtfertigung schuldig, weil er die Dinge anders sieht als ich
und sein Leben (oder seinen Blog) ganz anders gestaltet als ich.
Denn jeder Mensch ist frei sich zu entscheiden:

Entweder – Oder?

Und damit ist für jeden auch richtig, dass er den Weg geht, den er geht….
…. genauso wie mein Weg sich richtig für mich anfühlen soll.


Bleibt also einstweilen noch, Euch allen eine angenehme Zeit zu wünschen und wie immer, dass ihr der derweilen gesund und behütet bleibt. :bye:

Euer Wilhelm,

der sich jetzt erst mal anderen Dingen zuwendet….. und ganz profan entscheiden muss, ob er nun zuerst die Küche aufräumt oder die Betten macht :scratch:


-1026-

Zitat 20/23: Kanzlerworte

Guten Abend zusammen!

W
ahrlich grosse Worte, die unser aller Kanzler heute auf seiner Sommerpressekonferenz fand:

»Ich bin zuversichtlich, dass die AfD bei der nächsten Wahl nicht besser abschneidet als 2021.«

Bundeskanzler Olaf Scholz
am 14.07.2023 auf seiner Sommerpressekonferenz

Worte, die mir völlig unverständlich sind, wenn ich gleichzeitig sehe, dass die genannte Partei, die Kackblauen, gerade einen wahren Lauf in den Umfragen haben, von einem „Allzeithoch“ zum nächsten springen und mittlerweile zur zweitgrössten politischen Kraft in den Umfragen geworden sind – direkt hinter ihren besten „Zuarbeitern“, den Truppen von Merz und Söder:

Quelle: ZDF-Politbarometer am 14.07.2023

Und Worte, die eine Menge Fragen aufwerfen, wie etwa die, wie denn wohl einen Regierungsbildung aussehen könnte, wenn ein reales Wahlergebnis tatsächlich so aussehen und nicht mal mehr für eine grosse Koalition reichen würde?
Sondern allenfalls für ein Dreierbündnis unter Führung der Union und zwangsweise auch mit Beteiligung der FDP?

Wobei letztendlich Wurst wäre, ob nun Rot oder Grün als Dritte mit auf der Regierungsbank sitzen, weil wohl kaum eine der beiden die Kraft hätte, gegen ein Schwarz-Gelbes Bündnis anzukommen….

Immerhin: noch liessen sich die Kackblauen damit in Schach halten. Aber wie lange noch, wenn es so käme, wie es gerade aussieht und wenn sich schon jetzt, lange vor der Wahl abzeichnet, dass auch die nächste Regierung (schlimmstenfalls mit einem Herrn Merz als Kanzler) kaum etwas besser machen wird als die jetztige?

Insofern stelle ich mir gerade auch die Frage, wie unser aller Scholz dazu kommt, eine derartige Gelassenheit auszustrahlen und solchen Dummsinn von sich zu geben?
Will er nicht wahrhaben oder sieht er nicht, was in unserem Land gerade passiert?
Und wenn er es doch sieht: Warum hat er eigentlich keine Strategie, um dagegen anzugehen?
Sollte das Ziel nicht doch
Warum zeigt er nicht mal klare Kante, statt wachsweich vor sich hin zu schwafeln?
Aussitzen (wie seine Vorgängerin) kann es doch nicht sein?
Und Zweckoptimismus auch nicht?
Oder doch?
Um uns alle einzullullen zu beruhigen?


Aber wie auch immer:
Habt trotzdem einen schönen Abend und angenehme Träume in der Nacht!
Wir lesen uns :bye:

Euer heute sehr nachdenklicher

Wilhelm,

dem gerade etwas die Worte für ein Nachwort fehlen….. , der aber immer noch findet, dass die Kackblauen bei der nächsten Wahl deutlich schlechter abschneiden sollten als 2021 – und dass es ein lohnenswertes Ziel wäre, genau darauf hinzuarbeiten…


-1022-

Zitat 19/23: Nicht jammern!

Guten Morgen am Mittwochmorgen!

Vor ein paar Tagen – in meinem Post zum Tausendsten Blogbeitrag – schrieb ich ja, dass ich in Zukunft ernsthaftere Themen mehr in den Vordergrund rücken wolle und das übliche Blabla etwas in den Hintergrund rücken solle. Nicht, weil ich keine Lust mehr auf Leichtgewichtiges habe, sondern weil ich denke, dass es einfach Dinge gibt, die ich nicht ignorieren kann und die mich – hinter dem, was ich in der Vergangenheit hier geschrieben habe – auch immer mehr oder weniger stark beschäftigt haben, ohne hier den entsprechenden Platz eingeräumt zu bekommen.

Umweltthemen beispielsweise, soziale Probleme, politische Entwicklungen, Konsumverhalten usw. usw, usw. – all das kam hier auch bisher schon vor, aber nur sporadisch und manchmal auch nur sehr zurückhaltend, weil ich das Gefühl hatte, damit einige meiner Leser zu verprellen, die mit solchen Problemen nicht belästigt werden wollen.

Insofern habe ich (trotz spontaner Zustimmung)auch sehr gezögert, einen bei Annuschka gefundenen Screenshot mit einer Sammlung von Zitaten kackblauer „Politiker“ zu teilen, der ausgehend von Marthas Seite gerade in einigen Blogs die Runde macht. Ein Screenshot im Übrigen, der (fussend auf vorhergehenden Facebook-Postings) unter anderem auch schon vor drei Jahren auf der Seite Volksverpetzer.de erschien, samt Faktencheck und Quellenangaben dazu – und der auch immer noch aktuell ist und konsequenterweise heute noch mit etlichen Zitaten aus neuerer Zeit ergänzt werden müsste.

Letztendlich habe ich mich aber jetzt entschieden, diesen Screenshot hier nicht zu zeigen, obwohl ich prinzipiell hinter dem Gedanken stehe, der damit verbunden ist: Aufzuzeigen, wo die Reise hingeht, wenn wir die kackblaue Truppe weiter einfach gewähren lassen, statt ihr mehr – viel mehr noch als jetzt – entgegenzusetzen. Denn sonst könnte uns bald noch öfter das blühen, was im Osten unseres Landes jetzt mit der Landratswahl in Sonneberg seinen Anfang nahm und sich inzwischen schon mit weiteren Wahlergebnissen der negativen Art zum unguten Trend zu entwickeln scheint.

Und dabei ist es völlig egal, wie gross unsere eigene Reichweite ist, ob unsere Blogs viele oder nur sehr wenige Leser haben, alleine die Menge machts und die Häufigkeit, mit der das Thema auf breiter Ebene angesprochen wird. Deshalb finde ich auch wichtig, was heute Inhalt meines Zitates ist:

„Netzwerke verstärken wie z.B. unsere Blogs, ungeachtet aller Vorbehalte demokratische Parteien und lokale Initiativen und Organisationen mit demokratischer und weltoffener Grundhaltung unterstützen.
Und vor allem: Nicht jammern, HANDELN.“

gefunden im Reisswolfblog, leider ohne Verweis auf die ursprüngliche Quelle

Denn nur so – mit konzertierten Aktionen – kann wirklich etwas erreicht werden, auch wenn die eigene Reichweite eher gering ist.
Will sagen, wir alle müssen da wohl etwas raus aus unserer Komfortzone der vermeintlich heilen und gerne auch unpolitischen Welt in unseren Blogs, die bei genauer Betrachtung schon lange nicht mehr heile ist und von den politischen Entwicklungen mehr und mehr ad absurdum geführt wird….
Wir alle müssen laut werden, Farbe bekennen und Stellung beziehen, auch wenn uns das an manchen Stellen widerstrebt. Denn sonst ändert sich nichts – und sonst werden wir möglicherweise irgendwann fassungslos zugucken müssen, wie kackblaue Stimmungsmache von der Regierungsbank aus verbreitet wird und unser Land völlig in eine Richtung abdriftet, die wir alle nicht wollen…

Denn:
Zusammen sind wir viele und zusammen haben wir die Chance, einen Gegenpol zu setzen, der gross genug ist um bemerkt zu werden, auch wenn einer alleine nichts bewirken kann. Wenn jeder nur ein bisschen beiträgt, dann ist das ja auch schon eine grosse Menge…
Und noch ist es nicht zu spät, um einen Meinungsumschwung zu erreichen.

-_-_-_-

Warum ich trotzdem den Screenshot nicht zeige ist auch schnell erklärt:

Weil mich anekelt, was er an Inhalten zeigt und weil ich nicht bereit bin, den Kackbratzen und ihren Argumenten hier in meiner Welt mehr Platz einzuräumen, als ihnen gebührt – auch nicht in Form von abschreckenden Zitaten. Deshalb möge den Links dazu folgen, wer mag und sich selbst einen Eindruck verschaffen will. Mir reicht es, die Texte einmal gelesen zu haben, zumal sie nur belegen, was ich ohnehin schon weis und was für mich auch weiterhin ein Grund bleiben wird, dagegen zu halten. Mit meinen eigenen Worten und ohne mich dabei auf verbale Absonderungen zu beziehen, die mir schon bei den ersten Worten den Kaffee wieder hochkommen lassen.

Weil es nicht hilft, den Kopf in den Sand zu stecken und weil es nichts ändert, das Problem zu ignorieren.


Habt dennoch einen feinen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich jetzt gerne wieder mit angenehmeren Dingen beschäftigen möchte -und trotzdem mit dem Thema nicht „durch“ ist und wohl noch öfter darauf zurück kommen muss.


-1008-

Zitat 18/23: Warten

Und nochmal : Tach zusammen!

Am Mittwoch Nachmittag, 15:00 Uhr


Warten.
Mal wieder.
Auf jemanden, der kommt.
Oder vielleicht auch nicht kommt.
Zeit vertreiben,
ohne damit recht was anfangen zu können und ohne Sinn.
Nicht mal ins Porzellanstudio kann man, denn er könnte ja doch noch kommen.
Ausgerechnet dann kommen, wenn man gerade selbst unabkömmlich ist.
Und einkaufen schon gar nicht, denn man weis ja nie,
wann er kommt, wenn er denn kommt.
Und ob er überhaupt heute noch kommt
oder morgen,
oder irgendwann,
oder doch gar nicht?

Sich fühlen wie im absurden Theater:

WLADIMIR Er hat nicht fest zugesagt, dass er kommt.
ESTRAGON Und wenn er nicht kommt?
WLADIMIR Kommen wir morgen wieder.
ESTRAGON Und dann übermorgen.
WLADIMIR Vielleicht.
ESTRAGON Und so weiter.
WLADIMIR Das heißt…
ESTRAGON Bis er kommt.
WLADIMIR Du kennst kein Erbarmen.

Aus : „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett

Wobei mir gerade die Frage einfällt, ob der Autor dieses Zitates wohl auch schon Erfahrungen mit diesen nervigen Paketdiensten machen durfte?
Insbesondere mit diesem Einen, dessen peinliche und ganz und gar nicht auf Kundenfreundlichkeit bedachte Sendungsverfolgung einen immer wieder erbarmungslos in dieses sinnlose Warten und damit fast in den Irrsinn zwingt, weil sie keinen Rückschluss darauf erlaubt, wann der erwartete Bote endlich klingelt? Wenn er denn überhaupt klingelt und nicht vorher doch seine Tour abbricht?

Und ob er sein Stück dann eventuell doch anders betitelt hätte?
Nicht nach einem Radfahrer, der nie kam, sondern nach dem besagten Paketdienst, auf den ich nun wieder seit Stunden warten muss, ohne dass ein Ende absehbar wäre?

Wieder einmal wider besseres Wissen,
weil ich Dussel bei meinem Ebaykauf einfach nicht aufgepasst habe :-(


Nachtrag um 18:30 Uhr

Immerhin:
Das Warten war nicht umsonst.
Ob es auch gelohnt hat, werden wir sehen,
wenn ich in den nächsten Tagen mit dem Inhalt der Sendung „fertig bin“
und die Liebste nachher strahlt. B-)


Und dennoch, wenn auch leicht genervt:
Habt einen schönen Rest des Tages ohne unnötige Wartezeiten und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der gerade nichts anderes als abwarten kann…..und froh ist, dass ihm währendessen wenigstens die Inspiration zu diesem kleinen Text kam B-)


-999-

Zitat 17/23: Über die Dummheit

Guten Morgen am Samstagmorgen!

Etwas Erfreuliches wollte ich heute schreiben, so hatte ich mir gestern vorgenommen – als Kontrapunkt zu dem doch eher traurigen Thema, das gestern hier an erster Stelle stand. Also etwas seichtes, einfaches, eine kleine Alltags-Anekdote vielleicht oder über Musik oder Bücher vielleicht – und auf jeden Fall etwas, was düstere Grundstimmung wieder etwas hebt, die gestern in meinem Posting mitschwang…

Aber so einfach ist das gar nicht, wie ich gerade merke, zumal ich auch noch auf einem Satz aus Kommentar, genauer: auf einer darin aufgeworfenen Frage herumdenke, die gestern etwas unterging:

Was mir bei aller Anteilnahme allerdings viel mehr Sorgen macht, ist die unakzepable Zustimmung zu den Kackblauen. Was soll man dagegen tun? Einfach ignorieren und versuchen, die Politik so auszurichten, dass dieser Verein wieder zurückgedrängt wird, dem Verein und seinen Vertreten in den Medien keine Bühne mehr geben?

Hans-Georg in einem Kommentar am 23.06.23

Ums gleich vorweg zu nehmen: Eine Antwort auf diese Frage habe ich auch nicht, denn ich stehe genauso ratlos vor diesem Phänomen, wie Hans-Georg es tut.
Und ich teile auch die Sorge, die er damit verbindet. Zumal uns dieses Problem ja nun auch schon seit Jahren begleitet, ohne das irgendjemandem eine schlüssige und wirksame Lösung dafür eingefallen wäre.
Im Gegenteil, wie die aktuellen Umfragen zeigen mit den Kackblauen im Allzeithoch als zweitstärkste Kraft hinter der konservativ-populistisch geprägten CDU:

Erschreckend, zutiefst erschreckend.

Und plötzlich fällt mir dazu wieder ein Zitat des grossen Theologen Dietrich Bonhoeffer ein, geschrieben als er sich – schon in Haft sitzend und den Tod vor Augen – Gedanken darüber machte, wie es zu dem kommen konnte, was unser Land während der Nazizeit prägte:

Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Böse läßt sich protestieren, es läßt sich bloßstellen, es läßt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurückläßt.

Gegen die Dummheit sind wir wehrlos. Weder mit Protesten noch durch Gewalt läßt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden – in solchen Fällen wird der Dumme sogar kritisch – und wenn sie unausweichlich sind, können sie einfach als nichtssagende Einzelfälle beiseitegeschoben werden.

Dabei ist der Dumme im Unterschied zum Bösen restlos mit sich selbst zufrieden; ja, er wird sogar gefährlich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber dem Bösen. Niemals werden wir mehr versuchen, den Dummen durch Gründe zu überzeugen; es ist sinnlos und gefährlich.

……

So scheint die Dummheit vielleicht weniger ein psychologisches als ein soziologisches Problem zu sein. Sie ist eine besondere Form der Einwirkung geschichtlicher Umstände auf den Menschen, eine psychologische Begleiterscheinung bestimmter äußerer Verhältnisse.

Bei genauerem Zusehen zeigt sich, daß jede starke äußere Machtentfaltung, sei sie politischer oder religiöser Art, einen großen Teil der Menschen mit Dummheit schlägt. Ja, es hat den Anschein, als sei das geradezu ein soziologisch-psychologisches Gesetz. Die Macht der einen braucht die Dummheit der anderen.
Der Vorgang ist dabei nicht der, daß bestimmte – also etwa intellektuelle – Anlagen des Menschen plötzlich verkümmern oder ausfallen, sondern daß unter dem überwältigenden Eindruck der Machtentfaltung dem Menschen seine innere Selbständigkeit geraubt wird und daß dieser nun – mehr oder weniger unbewußt – darauf verzichtet, zu den sich ergebenden Lebenslagen ein eigenes Verhalten zu finden.

Daß der Dumme oft bockig ist, darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß er nicht selbständig ist.
Man spürt es geradezu im Gespräch mit ihm, daß man es gar nicht mit ihm selbst, mit ihm persönlich, sondern mit über ihn mächtig gewordenen Schlagworten, Parolen etc. zu tun hat. Er ist in einem Banne, er ist verblendet, er ist in seinem eigenen Wesen mißbraucht, mißhandelt.
So zum willenlosen Instrument geworden, wird der Dumme auch zu allem Bösen fähig sein und zugleich unfähig, dies als Böses zu erkennen.

Aus „Ergebung und Widerstand – Briefe aus der Haft“ von Dietrich Bonhoeffer /Hrsg. Eberhard Bethge

Ein Zitat, das zumindest erklärt, was gerade auch hier bei uns und in unserer Zeit passiert, selbst wenn Bonhoeffer dafür keine Lösung anbieten kann ausser – wie sich aus dem weiteren Text ergibt – der Hoffnung auf eine Befreiung, die von innen heraus kommen muss und nach Bonhoeffers Ansicht auch durch den Glauben an Gott geprägt sein könnte.

Eine Meinung, die ich nicht so ganz zu teilen vermag, obwohl ich gläubiger Christ bin und zumindest die Hoffnung auf ein Wunder in dieser Beziehung auch nicht ganz aufgeben mag. Denn das wird es möglicherweise brauchen, wenn die politische Entwicklung so weiter geht, wie sie gerade geht.
Aber ich bin auch nicht der Meinung, dass man der Dummheit der kackblauen Wählerschaft nichts entgegegensetzen kann, auch wenn sie für Argumente nicht zugänglich scheint.

Denn immerhin leben wir – anders als Bonhoeffer in seiner Zeit – in einem freien Land und können offen unsere Meinung dazu sagen – und wir sind viele, immer noch die Mehrheit, die gegen die Ziele dieser „Partei“ steht.
Wir müssen nur den Mut haben, das auch offen zu sagen…

Und das ist immerhin erfreulich, wenn auch nicht ganz in dem Sinne, wie ich es mir gestern vorgenommen hatte…


Habt also ein feines Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der morgen zumindest versuchen will, mal was ganz leichtes zu schreiben…..


-993-

Zitat 16/23: Steter Tropfen

Guten Tag zusammen!

Nein, es lässt mir keine Ruhe, dieses Thema, was ich gestern schon hier aufgeworfen hatte – und ich mag deswegen auch nicht sofort zur üblichen Tagesordnung zurück kommen und Small-Talk machen.

Denn gestern im Lauf des Tages fiel mir ein alter Song-Text von Reinhard Mey wieder ein, der ziemlich genau beschreibt, was ich – neben der Scham für die immer unmenschlicher werdende Flüchtlings-Strategie der EU – gerade auch empfinde:

Ich weiß nicht, was mich dazu bringt
Und welche Kraft mich einfach zwingt
Was ich nicht sehen will, zu seh’n
Was geh’n mich fremde Sorgen an
Und warum nehm ich teil daran
Statt einfach dran vorbeizugehn
Ich schließ die Fenster, schließ die Tür’n
Damit die Bilder mich nicht rühr’n
Doch sie geh’n mir nicht aus dem Sinn
Mit jedem Riegel mehr vor’m Tor
Dringt es nur lauter an mein Ohr
Und unwillkürlich hör ich hin

Aus: „Aber Deine Ruhe findest Du trotz alledem nicht mehr“ von Reinhard Mey

Denn weggucken kann ich einfach nicht – und will ich auch nicht mehr – mit dem Wissen, dass sich das gleiche Drama wie in der letzten Woche schon morgen, in der nächsten Woche oder in den nächsten Monaten wiederholen könnte – oder vielleicht schon jetzt gerade wieder anbahnt…
Und dann wird es wieder Tote geben, wieder Familien, die trauern müssen und wieder betroffenes Schweigen in der Öffentlichkeit – zu dem, wozu man eigentlich nicht schweigen kann.

Weil viele meinen, doch nichts bewegen zu können, gegen den Willen der Politik nicht anzukommen, keine Macht zu haben, etwas zu ändern:

Hab‘ ich mir denn nicht selbst erzählt
Dass meine Hilfe gar nicht zählt
Und was kann ich denn schon allein?
Was kann ich ändern an dem Los
Ist meine Hilfe denn nicht bloß
Ein Tropfen auf den heißen Stein?

Ebenda

Aber, so frage ich mich:
Kann das ein Grund sein, gar nichts zu tun, sich zu ducken und einfach weiter zuzuschauen, wie Menschen sterben?

Oder wäre nicht doch das wenigstens einen Versuch wert, was Reinhard Mey als hoffnungsvolle Perspektive in seiner letzten Strophe vorschlägt?

Und doch kann, was ich tu‘ vielleicht
Wenn meine Kraft allein nicht reicht
In einem Strom ein Tropfen sein
So stark, dass er Berge versetzt
Sagt denn ein Sprichwort nicht zuletzt
Höhlt steter Tropfen auch den Stein

Ebenda

Denn wo einer von uns nichts erreichen mag, kann es die Kraft von vielen vielleicht doch schaffen.
Da bin ich sicher!


Das fängt mit einer kleinen Spende für die Seenotrettung oder die ebenso wichtige entsprechende Lobbyarbeit an
und hört vielleicht mit einem Blogbeitrag (der ausser ein wenig Mühe überhaupt nichts kostet) oder Stellung beziehen auf anderen sozialen Plattformen noch lange nicht auf.

Möglichkeiten zur Mitwirkung gibt es viele – und alles ist besser als einfach zu schweigen und weg zu gucken.
Selbst wenn man meint, damit alleine nichts zu bewirken…

Aber ich will hier auch niemandem Vorschriften oder gar Vorwürfe machen, sondern Euch allenfalls einen kleinen Denkanstoss geben. Schliesslich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er mit dem Thema umgehen mag…..


Dennoch:
Habt einen angenehmen und wohlbehaltenen Tag!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der auch heute den Flüchtlingen auf dem Meer wünscht, dass sie gesund und behütet bleiben mögen und nichts mehr hofft, als dass auch für ihre Probleme endlich menschlichere Lösungen gefunden werden.


-987-

Zitat 15/23: Zeit haben

Guten Morgen am Mittwochmorgen !

Gestern morgen habe ich in meinem Beitrag noch darüber philosophiert, was wohl alles in der letzten Urlaubswoche meiner Liebsten möglich sein würde, die ja – nicht nur nach ihrem Wunsch – unter dem Motto „Hauptsache Natur“ stehen soll.

Und genau das haben wir dann gestern Mittag auch zum Vorsatz genommen und sind bei herrlichstem Sonnenschein losgerollert. Zu einem unserer Lieblingsplätze, der in den letzte zwei Wochen auch schon meinen Header geziert hat. Denn ein paar hundert Meter weiter gibt es noch ein paar Teiche, die gestern unser Hauptziel waren, weil sich dort reihenweise Motive sowohl für ihr langes Tele- als auch für ihr Macro-Objektiv finden.

Und für mich einen kleinen Hügel, von aus ich gemütlich in der Sonne sitzend das Szenario beobachten und auf mich wirken lassen kann:

Wer genau hin sieht, der wird sie übrigens auch auf dem Header-Bild entdecken – ganz fokussiert auf ein Motiv und weit weg von dem, was in der letzten Woche ihre Tage bestimmt hat. :redheart:

Was auch gut ist.
Denn da werden sicher wieder eine Menge toller Bilder entstanden sein :-)

-_-_-_-

Bleibt noch zu ergänzen, dass auch mir derartige Ausflüge immer wieder gut gefallen, selbst wenn ich bei den fotographischen Aktivitäten meist nur Beobachter bin – ein rundum zufriedener Beobachter wohlgemerkt.
Weil wir zusammen unterwegs sind und weil ich diese wunderbaren Landschaften und Wasser genauso liebe wie meine Liebste es tut. Und weil solche Orte auch für mich Orte der Ruhe und Entspannung sind und ich jede Minute geniesse, an denen ich dort sein kann. Einfach so, ohne irgendwas zu erwarten oder irgendwas zu tun.

Frei nach Astrid Lindgren also:

„…und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.“

(aus „Pipi Langstrumpf“ von Astrid Lindgren)

Genauso ist das ;-)

-_-_-_-

Nachtrag:
Die Bilder meiner Liebsten sind jetzt auch online: -> Klick <-


Habt einen schönen Tag und bleibt wie immer gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der es gut findet, dass auch heute alles kann, aber nichts muss…. und vielleicht ist ja sogar dabei wieder etwas Wasser im Spiel?


-981-