Tagchen nochmal Ihr Lieben!
Manchmal zeigt sich halt doch, dass Dinge ganz anders sein können, als sie auf den ersten Blick erscheinen.
So wie heute, als ich zum Rezepte holen das erste mal in der Praxis meines neuen Hausarztes war, damit ich nachher in der Apotheke eine Menge Geld auf den Tresen legen darf.
Zugegeben, ein wenig misstrauisch war ich schon angesichts der schicken, aber ansonsten mageren und nichtssagenden Website, deren herausragendes Merkmal einige wenige Fotos aus der Praxis mit ihrem schicken Empfangstresen im Mittelpunkt sind,
aber fast nichts zu den Ärzten steht, die in dieser Praxisgemeinschaft tätig sind, geschweige denn, dass dort eine Möglichkeit wäre (wie bei meiner Rheumatologin) über die Website Termine zu vereinbaren oder gar Rezepte zu bestellen.
Und mein Misstrauen steigerte sich noch weiter, als ich schon im Treppenhaus der Praxis auf eine lange Warteschlange traf, die sich nur sehr langsam vorwärts schleppte.
Gut, das gabs in meiner alten Hausarztpraxis auch, da stand die Schlange allerdings seit Corona auf dem Weg im Vorgarten und an der frischen Luft, statt in einem schlecht belüfteten Treppenhaus, umgeben von hustenden und schniefenden Maskenverweigerern…
Kein gutes Setting also – und auch kein guter erster Eindruck , so dass ich kurz davor war, wieder umzudrehen und mich zuhause auf die Suche nach einer neuen Hausarztpraxis zu machen.
Doch dann ging es tatsächlich irgendwann vorwärts und kurz darauf stand ich selbst vorm Tresen, hinter dem – oh Freude! – eine Sprechstundenhilfe aus meiner alten Arztpraxis sass, die mich auch direkt wiedererkannte und sogar meinen Namen wusste, allerdings auf dem Weg zu meinen Rezepten noch einige Hürden zu überwinden hatte, weil die Patientendaten aus der alten Arztpraxis noch nicht in die in die Datenbank der neu eröffneten Gemeinschaftspraxis eingepflegt sind und momentan noch händisch übertragen werden müssen.
„Anfangsschwierigkeiten“ , wie sie meinte, als sie sich tapfer ans Werk machte, genau wie das noch nicht richtig funktionierende Terminmanagment, was „irgendwann in ferner Zukunft“ auch mal über die Website erreichbar sein soll.
Immerhin… man darf also gespannt sein, wie sich das entwickelt und ob sich aus dem unzeitgemässen AnfangsChaos noch ein funktionierendes System ohne lange Schlangen auf der Treppe entwickeln wird.
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Das wahre Highlight kam aber erst, als ich die Praxis verlies:
Da lief ich dann plötzlich meinem alten Hausarzt (er hat Long-Corvid und hatte deswegen seine eigene Praxis aufgegeben) in die Arme, der sogar Zeit für ein kleines Pläuschchen hatte. Und der erzählte mir dann, dass er es doch nicht ausgehalten habe, untätig zu Hause zu sitzen:
„Wenn ich schon keine eigene Praxis mehr führen kann, dann kann ich aber trotzdem noch angestellt als Arzt arbeiten. Momentan zwar nur stundenwiese, aber nach meiner Reha dann hoffentlich auch wieder drei oder vier Vormittage in der Woche hier in der Praxis!“
Und das freut mich wirklich sehr.
Sowohl für ihn, weil es ihm offensichtlich besser geht, als auch für mich, weil ich mich nun doch weiter von ihm behandeln lassen kann…..
Und dafür nehme ich gerne auch etwas organisatorisches Chaos in Kauf.
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Also wie gesagt:
Es ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag…
schon gar nicht, wenn man über keine vollständigen Informationen verfügt.
Habt also alle noch einen schönen Restnachmittag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns
Euer Wilhelm,
dem vorhin wirklich ein grosser Stein vom Herzen gefallen ist
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