– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Ein Mann namens Ove – Roman

Moin, Ihr Lieben!

Dieses Buch hatte ich ja vor einiger Zeit schon mal gelesen und war auch damals schon ziemlich begeistert davon – wie auch von der wirklich gelungenen Verfilmung, die vor einiger Zeit im Fernsehen lief:

Ein Mann namens Ove
von Frederik Backman

Ove, der Titelheld – ein Mann von 59 Jahren, lebt in einer Reihenhaus-Siedlung am Rande der Stadt, ist seit kurzem verwitwet und muss nun auch noch damit zurecht kommen, von seinem Arbeitgeber ausgemustert und aufs Abstellgleis gestellt zu werden. Was ihm nicht leicht fällt, denn er ist ein Mann von Prinzipien und sieht nach dem Wegbrechen aller Pflichten auch keinen Sinn mehr im Leben, so dass er Sonja, seiner geliebten Frau (über die er selbst sagt, sie sei die Farbe in seinem Leben gewesen) am liebsten schnellstmöglich in den Tod folgen würde.

Was sich allerdings keineswegs als einfaches Unterfangen erweist, nachdem neue Nachbarn ins gegenüberliegende Haus gezogen sind und die hochschwangere und sehr chaotische neue Nachbarin Ove immer wieder auf allen möglichen Wegen einspannt, wenn sie wegen ihres mit zwei linken Händen ausgestatteten Ehemannes Hilfe braucht oder es andere Probleme in der Nachbarchaft gibt.
Ausserdem ist da ja auch noch die streunende Katze, die Ove zwar eigentlich nicht leiden kann, die sich aber trotzdem in den Kopf gesetzt hat, dass er ihr neuer Dosenöffner werden soll.
Und auch, dass Ove schon sein Leben lang Autos der Marke Saab fährt, spielt in der Geschichte eine nicht unwesentliche Rolle….

Ove hat es also nicht leicht, wie er immer wieder am Grab seiner Frau bekennen muss, wenn er sich entschuldigen muss, dass er ihr doch noch nicht nach kommen kann, weil vorher noch „dies und das“ zu Ende gebracht werden muss. Denn Ove hasst es, Aufgaben unerledigt zu lassen, die Ihm gestellt werden… und das müsse Sonja doch verstehen……

Es ist also durchaus ein ernsthaftes und nachdenklich machendes Thema, mit dem sich dieses sehr leicht und flüssig geschriebene und manchmal auch mit wirklich herrlicher Situationskomik glänzende Buch beschäftigt, das genau wie „Eine ganz Dumme Idee“ auch wieder mehrere Handlungsstränge miteinander verwebt.
Denn in vielen Rückblenden erfährt man neben der eigentlichen Handlung auch, wie Ove so wurde, wie er ist: Man liest über seine Kindheit und Jugend und über seine Liebe zu Sonja und das, was sie mit ihm gemacht hat als seine Brücke zu einer Welt von Gefühlen, die er kaum begreifen kann – und man versteht am Ende sehr gut, warum Ove sich immer wieder hinter seiner Grummeligkeit verschanzen muss, wenn Menschen ihm vermeintlich zu nahe kommen, obwohl er eigentlich ein weiches Herz hat und sich auch selbstlos engagiert, wenn das nötig ist. Aber das kann er eben nicht so gut zeigen…..

Und das erstaunliche daran:

Ove ist ein Typ, der mir sehr schnell beim Lesen ans Herz gewachsen ist mit seinen Eigenbrötlereien und seiner Prinzipienreiterei, obwohl ich genau das an anderen Menschen eigentlich überhaupt nicht mag.
Aber Frederic Backman hat es in seinem Erstlingswerk wirklich geschafft, ihn so zu zeichnen, dass vermutlich jeder von uns auch ein Stück von Ove in sich selbst entdecken kann und damit emotionale Nähe zu ihm aufbaut.
Und genau das macht dieses Bush für mich so lesenswert, dass ich es sicher nicht zum letzten Mal gelesen habe.

Der Klappentext – ein wirklich guter Einstieg ins Geschehen:

„Eine Geschichte über Freundschaft, Liebe, das richtige Werkzeug und was sonst noch wirklich zählt im Leben – witzig, rührend, grummelig, großartig:

Haben Sie auch einen Nachbarn wie Ove? Jeden Morgen macht er seine Kontrollrunde und schreibt Falschparker auf. Aber hinter seinem Gegrummel verbergen sich ein großes Herz und eine berührende Geschichte. Seit Oves geliebte Frau Sonja gestorben ist und man ihn vorzeitig in Rente geschickt hat, sieht er keinen Sinn mehr im Leben und trifft praktische Vorbereitungen zum Sterben. Doch dann zieht im Reihenhaus nebenan eine junge Familie ein, die als Erstes mal Oves Briefkasten umnietet …“

Amazon

Habt alle einen wunderbaren Tag und einen guten Einstieg ins Wochenende.
Und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns morgen wieder – wahrscheinlich jedenfalls :bye:

Euer Wilhelm,

der gerade nichts mehr hinzuzufügen hat…..


-657-

Geht doch! – oder Neverending Story Teil 1567 + 1568

Ahoi zusammen!

Das hätte mich inzwischen tatsächlich schon fast gewundert, wenn die leidige Geschichte mit dem Fragebogen der Krankenkasse endlich mal zu einen guten Ende gekommen wäre. Denn seit meinem letzten Anruf vor gut vier Wochen hatte sich ja nichts mehr getan, obwohl meine Ansprechpartnerin mir seinerzeit fest versprochen hatte, zeitnah eine Lösung zu finden.

Was darauf allerdings nicht folgte, war der darin avisierte Rückruf oder irgendeine andere Reaktion von der TK.
Stattdessen fand sich gestern morgen in meinem Mehlkasten mal wieder das übliche Anschreiben, an dem – was sonst? – wieder mal der gleiche, nicht barrierefreie Fragebogen als Anhang hing.

Was mich natürlich veranlasst hat, erneut die freundliche Einladung zu einen Anruf in Anspruch zu nehmen, die sich am Ende der Krankenkassen- Schreiben üblicherweise findet:

„Haben Sie Fragen? Dann rufen Sie uns einfach an. Wir sind gerne für sie da.“

Und tatsächlich musste ich dem freundlichen Herrn am anderen Ende der Leitung gestern gar nicht viel erzählen. Der wusste sofort Bescheid, als ich ihm meine Mitgliedsnummer nannte:

„Da muss ich mich bei Ihnen entschuldigen!
Das Schreiben ist vom System verschickt worden. Das hätte eigentlich gar nicht ans Sie rausgehen sollen. Wir wissen ja, dass Sie das nicht ausfüllen können. Eine Kollegin kümmert sich darum, eine Lösung für Sie zu finden.“

Soweit, so schön….

Gewundert hat mich dann aber wirklich, als eine knappe halbe Stunde später erneut eine Benachrichtigung meines Mail-Faches bei der Krankenkasse aufploppte und ich dann eine Nachricht vorfand, die diesmal nicht nur aus Textbausteinen bestand:

Angehängt diesmal tatsächlich ein vorausgefülltes (!) Formular, das alle Daten enthielt, die ich vor vier Wochen schon angegeben hatte….

Wo die das wohl jetzt auf einmal so schnell hergezaubert hatten?

Da musste ich tatsächlich nur noch drei Kreuzchen machen und meine unleserliche Unterschrift drunter setzen, nachdem ich es ausgedruckt hatte – um es dann wieder einscannen und per Mail zurück schicken zu können.

Es geht also doch!
Und damit ist die Sache nun auch vom Tisch ;-)

-_-_-_-

Oder auch nicht.

Denn heute morgen lag dann gleich die nächste Benachrichtigung von der TK in meinem Postfach.
Diesmal ein Beitragsbescheid, weil ich aufgrund meiner vorübergehenden Selbstständigkeit nun auf einmal doch nicht Pflicht- sondern freiwillig als Rentner bei denen versichert bin.
Mit der Folge, dass ich meine Beiträge selbst zahlen muss und sie nicht automatisch von meiner Rente abgezogen werden. Alle bisherigen Zahlungen der DRV an die Krankenkasse gehen also zurück und werden aus Berlin anschliessend auf unser Konto überwiesen, von wo aus wir sie dann wieder an die Krankenkasse weiterreichen dürfen, wie auch alle zukünftigen Beiträge.
Und ausserdem muss ich noch einen Antrag auf „Zuschuss zur Krankenversicherung“ bei der Rentenversicherung stellen, damit die DRV auch noch die Arbeitgeber-Anteile mit übernehmen.

Was für ein Wiggel :wacko:

Doch dass erwies sich zum Glück als die kleinste Hürde im Verlauf der ganzen Geschichte und war innerhalb von zehn Minuten auf einem mustergültig barrierefreien Formular online erledigt:

Daran könnten die Herrschaften der Krankenkasse sich wirklich mal ein Beispiel nehmen!

Bleibt jetzt abzuwarten, wie lange es diesmal mit der Bearbeitung dauert und was der Krankenkasse als nächstes einfällt.

-_-_-_-

Erfreulich unkompliziert aber auch noch etwas ganz anderes:

Während unser Moped-Schrauber inzwischen schon Werkstatt-Termine für September (!) vergibt, geht das bei unserem Auto-Schrauber deutlich schneller: Der hat nun heute einen Bremsenservice bei Frau Honda „mal eben zwischendurch“ gemacht, nachdem ich die passenden Ersatzteile selbst per Versand besorgt hatte, um die vordere Bremse wieder fit zu machen zu lassen.

(Besser ist das, damit ich nicht irgendwann mit den Hacken bremsen muss)

Schnell und zu kleinem Preis, denn das hat jetzt inklusive der Bremsbeläge gerade mal 45 Euro gekostet und ich kann Frau Honda gleich wieder abholen :-)

Der Mann ist wirklich Gold wert in seiner unkomplizierten und immer freundlichen und zuvorkommenden Art. Deshalb auch hier : Geht doch! :good:


Habt ihr gestern auch alle genug getrunken?
Hoffentlich :good:
Dann bleibt auch heute gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der immer noch ganz erstaunt ist, wie schnell und problemlos das bei der Krankenkasse nun auf einmal ging….


-656-

Ich brauche das

Tach zusammen!

Wer sich die Headerbilder meines Blogs anguckt, wird im Lauf der Zeit sicher schon festgestellt haben, dass sie fast alle etwas gemeinsam haben: Den Blick in die Weite, meist in Verbindung mit Wasser oder manchmal (so wie gerade) mit einer deutlichen Perspektive, die in die Ferne weist:

Und wer mich schon länger kennt, dem ist auch bekannt, dass ich das auch in meinem alten Blog und dessen Vorgänger so gehalten habe. Einen Blick gegen die Wand hat es da kaum mal gegeben.

Was natürlich nicht von Ungefähr kommt, sondern auch eine meiner Marotten im realen Leben widerspiegelt: Ich könnte niemals länger in einer Wohnung leben, aus deren Fenstern man nur die Wände der Nachbarhäuser sieht. Denn dann würde ich mir ziemlich eingesperrt vorkommen. Es wäre mir zu dicht, zu nah und zu eng.
Wenigstens aus einem Fenster sollte man also schon den Horizont sehen können, damit ich mich dort auf Dauer wohlfühlen kann. Deshalb ist mir beispielsweise auch das Küchenfenster in unserer Wohnung so wichtig, weil das da wenigstens ansatzweise möglich ist. (Bilder von der Aussicht über die Dächer des Weltgewerbehofes hinweg habe ich hier ja schon oft genug gezeigt)
Alle anderen Fenster und auch der Balkon zeigen ja zum Innenhof, was auch mit ein Grund sein mag, warum der Balkon niemals mein Lieblingsplatz werden wird, ich ihn inzwischen weitgehend meide und der Liebsten für ihre gärtnerischen Ambitionen überlasse:
Ich fühle mich da einfach unwohl.

Auch etwas anderes zeigen meine Headerbilder noch:
Meine Affinität zu ländlichen Umgebungen – um so mehr, als dass ich mit Frau Honda und vorher mit der Oma ja Möglichkeiten habe/hatte, diese problemlos zu erreichen und erleben – viel besser, als das beispielsweise mit dem Auto möglich wäre..
Mit ein Grund, warum ich es so liebe, einfach ohne Ziel auf zwei Rädern unterwegs zu sein, was mir mit dem Auto schon lange nicht mehr passiert ist. Denn das benutze ich wirklich nur noch , um von A nach B zu kommen – als manchmal lästiges Übel etwa, wenns um Transportaufgaben wie grössere Einkäufe geht.

Affinitäten (die zu ländlichen Umgebungen und zum Rollerfahren) übrigens, die ich mit der Liebsten teile – bis auf den Punkt vielleicht, dass sie für ihre/unsere Unternehmungen immer ein Ziel braucht und ihren Fokus dabei mehr auf Details legt, während ich mehr auf den Gesamteindruck gucke und vieles nicht mal ansatzweise entdecke, was sie sieht..
Das kann man auch gut an den Bildern in ihrem Blog sehen, die ich wirklich wunderschön finde, aber so einfach nicht hinbekommen würde, weil mir der Blick für Details fehlt, wie sie ihn hat (und weil ihre „handwerklichen Fähigkeiten“ beim Fotografieren meine inzwischen deutlich übertreffen).

Aber das finde ich überhaupt nicht schlimm – zeigt es doch im Gegenteil mal wieder, dass wir uns in vielen Dingen ergänzen. Auch in der Art, wie wir die Welt wahrnehmen.

-_-_-_-

Und natürlich gibts auch noch einen weiteren Grund, warum ich die Headerbilder so brauche wie sie sind:
Sie erinnern mich an „schlechteren“ Tagen (also an Tagen an denen ich nicht raus komme, weil mich wieder mal etwas plagt) daran, dass die Welt da draussen wunderschön ist…. und dass es lohnt ein Ziel zu haben. B-)


Habt einen wunderbaren Tag, bleibt im Schatten und trinkt genug – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der heute der Hitze wegen zuhause bleibt – weils besser ist….


-655-

Schussel ich

Hallo nochmal Euch allen!

An Tagen wie heute – die Liebste ist im Home-Office und ich habe ein hohes Bedürfnis nach lauter Musik – erweist es sich ja immer als ganz praktisch, einen guten Kopfhörer zu haben. Jedenfalls solange, wie ich an meinem Rechner sitze und mich davon nicht weiter weg bewegen will, als das Kabel lang ist.

Schwierig wird’s aber dann, wenn ich im Zuge meiner haushaltlichen Pflichten diesen Platz verlassen „muss“ , um die Betten zu machen, zu Fegen oder in der Küche zu werkeln. Dann muss ich entweder auf meine Musik verzichten, oder einen Weg finden, wie ich meinen Kopfhörer ans Handy getüdelt bekomme, um darüber weiter hören zu können. Denn von Haus aus sind beide Geräte nicht miteinander kompatibel, weil es an meinem neuen Handy einfach kein Loch mehr gibt, wo ich den Kopfhörer einstöpseln könnte.

Deswegen hatte ich mir auch vor einiger Zeit mal einen Adapter besorgt, der beide miteinander verbinden kann (auf dem Bild zwischen den beiden Geräten zu sehen) – ein kurzes Kabel mit jeweils passender Buchse und Stecker an seinen Enden:

So hätte dem Musikgenuss bei der Hausarbeit auch heute eigentlich nichts entgegengestanden, wenn ich das Teil denn gefunden hätte.

Aber das hatte ich mal wieder irgenwo verschusselt, weil ich es nicht jeden Tag brauche – vermutlich „gut weg gelegt“ an einen Ort, wo ich es „ganz bestimmt“ wiederfinde , genau wie manche andere Dinge, die ich auch gerne mal suche, weil ich sie nicht mehr jeden Tag brauche, seit ich nicht mehr arbeite:
Meine Schlüssel beispielsweise oder mein Portemonnaie oder gelegentlich mein Handy.
Wobei es bei den drei Dingen noch einfach ist, denn meist finden die sich in der Jacke oder Weste, die ich zuletzt anhatte – und wenn nicht, dann auf dem Wohnzimmertisch, auf der Flurkommode, in der Küche oder auch mal auf der Waschmaschine…..

Anders aber mit dem kleinen Adapter, den ich gerade eigentlich nur durch Zufall wiedergefunden habe.
In einem Etui für meine „Unterwegs-Ohrtöpsel“, die ich auch seltenst mal brauche, weil mein Helm ja eingebaute Lautsrpecher hat und unser Auto auch……
Und das liegt ziemlich augenfällig direkt neben meiner Anlage im Regal über meinen Schreibtisch.

Und nun ratet mal, wie der Adapter ins Etui kam?
Genau: weil ich gedacht habe, dass ich ihn da bestimmt wiederfinde….. :wacko:
Und das hätte ich wohl auch, wenn ich da gleich am Anfang meiner Suche rein geguckt hätte.
Manchmal ist es schon wirklich ein Kreuz mit meiner Schusseligkeit.


Habt noch einen wunderbaren Restnachmittag , trinkt bei der Hitze genug – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

Der sich demnächst wohl mal eine Liste machen muss, wo er was hingelegt hat.


-654-

Musik : Kaz Hawkins

Juten Tach, meine Lieben!

Was für eine Stimme!
Es passiert ja selten, aber dies ist mal ein Album, das ich von vorne bis hinten – also wirklich jeden einzelnen der gesungenen Titel – absolut grandios finde:

Es ist die Stimme von Kaz Hawkins, einer irischen Singer/Songwriterin und Blues-, Folk- und Soul-Sängerin, die mich schon beim ersten Hören vollkommen in ihren Bann gezogen hat:

Kaz Hawkins – Nendrum

Eine Stimme, die ich beim ersten Hören eigentlich ganz wo anders verortet hätte als ausgerechnet in Irland – etwa im Süden der USA, wo viele gute Soul-Sängerinnen herkommen. Aber so kann man sich irren.
Und diese Stimme wird bei den Aufnahmen auf diesem Album um so beeindruckender, weil sie beinahe „nackt“ , nur sparsam von Sam York am Klavier begleitet und eher zurückhaltend abgemischt wirklich eine faszinierende Strahlkraft und Wärme erreichen kann. Was mich unwillkürlich reizt, meine Anlage über dem Schreibtisch noch ein Stückchen lauter zu drehen als ohnehin schon (oder, wie heute, einen Kopfhörer zu benutzen, weil die Liebste im Home-Office ist).
Denn das ist Musik, die muss man einfach laut hören, damit sie richtig wirkt:

Kaz Hawkins – Lipstick & Cocaine

Ganz anders übrigens als bei den anderen drei Alben von Kaz Hawkins, wo die Arrangments wesentlich aufwändiger gestaltet sind – weshalb sie mir etwas weniger gut gefallen, obwohl sie für sich genommen auch wirklich fein zu hören sind, aber diesen Reiz nicht in mir auslösen

Wie immer: Ein Klick aufs Bild bringt Euch zu Spotify


Auch wie immer:
habt alle einen wunderbaren Tag, trinkt genug bei der Hitze und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der heute wahrscheinlich nur still in irgendeiner schattigen Ecke sitzen wird


-653-

Ein Gedanke –
unter der Dusche gedacht

Einen guten Tag Euch allen!

Geht Euch das auch so?

Unter der Dusche oder abends im Bett kommen einem manchmal die merkwürdigsten Gedanken – und manchmal auch die Inspiration, ein Problem zu lösen oder ( wie jetzt gerade) für einen Blogbeitrag.

Denn vorgestern ging mir unter der Dusche plötzlich der Gedanke durch den Kopf, dass ich mit zunehmendem Alter anscheinend immer pedantischer werde. Eine Eigenschaft, die mir früher völlig fremd war – abgesehen von wenigen Arbeitssituationen bei denen es auf akurates Arbeiten ankam, bei Verbandswechseln etwa oder beim Medikamente stellen.
Im Privatleben hingegen war das jedenfalls nie mein Ding und Sachen, die mir heutzutage wirklich Freude machen – gemachte Betten, eine abends aufgeräumte Küche, ein (inzwischen) aufgeräumter Schreibtisch u.v.m – waren mir völlig schnuppe, solange ich noch täglich im Hamsterrad strampeln musste. Betten machen ohnehin, in der Küche nur das notwendigste und mein Schreibtisch? Darüber schweige ich wohl besser.

Und das geht inzwischen sogar so weit, dass die Liebste sich beschwert. Etwa, wenn ich „schnell mal eben“ schon wieder ihren Probierlöffel schon in die Spülmaschine geräumt habe, während sie noch am Kochen ist und nur mal kurz die Küche verlassen hat……
Wie oben schon gesagt: Früher war mir das absolut egal und ich wäre wohl kaum auf den Gedanken gekommen.

Natürlich habe ich über den Gedankenblitz aus der Dusche später mal weiter nachgedacht und auch überlegt, woher mein plötzlich gesteigerter (übersteigerter?) Ordnungssinn denn wohl kommt?

Rein fachlich gedacht, als Krankenpfleger weiss ich ja, dass sich charakterliche Eigenschaften im Alter durchaus verstärken können: Wer im Leben immer ein „ordentlicher“ Mensch war, neigt im Alter eher zu Pedanterie als Menschen, die immer alles sehr locker gesehen haben. Wobei Letzere dann gerne auch im Chaos versinken.
Das ist in der Theorie so und das weiss ich auch aus meiner beruflichen Praxis, wo ich beides in extremsten Ausformungen erlebt habe:

Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale können im Alter stärker hervortreten. Aus Ordnungssinn wird Pedanterie, aus Sparsamkeit Geiz usw. (hypertypische Persönlichkeitsveränderungen). Hierzu trägt neben hirnorganischen Faktoren offensichtlich auch die Einengung des Lebensraumes bei.

https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-540-79212-3_9

Wovon auf mich wohl am ehesten die „Einengung des Lebensraumes“ zutrifft und möglicherweise auch so etwas wie ein Reviergedanke, den abgesehen von Fensterputzen, Staubsaugen (was ich beides nicht mag) und Wäschewaschen (was ich nicht darf, weil die Liebste Sorge um ihre empfindlichen Klamotten hat) ist der Haushalt mehr und mehr zu meinem Verantwortungsbereich geworden, seit ich nicht mehr arbeite. Teils, weil es meinen Tagen so etwas wie Sinnhaftigkeit gibt, teils aber auch, weil die Liebste ja noch arbeiten geht und oft auch nur noch wenig Lust hat, sich damit zu beschäftigen, wenn sie nach zehn+ Stunden vom Brötchen- und Katzenfutter verdienen wieder nach Hause kommt….

Was dazu führt, dass ich inzwischen in manchen Bereichen echte „Hausfrauen-Allüren“ entwickele, wie etwa meine Oma sie auch schon hatte. Denn bei meinen Grosseltern gab es eine klare Aufgabenverteilung: Auguste (meine Oma) war für alles im Haus zuständig, während August (mein Opa) alles zu erledigen hatte, was im Aussen lag – Garten, Besorgungen, Einkäufe usw – und in der Wohnung nur etwas machen durfte, wenn Augustes handwerkliche Fähigkeiten nicht ausreichten oder Hammer, Schraubenzieher oder Zange zum Einsatz kommen mussten.
„Sein“ Werkzeug hätte August niemals aus der Hand gegeben…..

Auguste und August – Die beiden hiessen übrigens wirklich so :-)

Tja, lange her.
Deshalb mal besser wieder zurück ins hier und jetzt und zu dem, was mir gerade an mir selbst auffällt und von dem ich hoffe, das es nicht noch „schlimmer“ wird:

Immerhin – und das ist ja noch der Vorteil dabei – trägt es nicht zur Verschlechterung unserer Lebenssituation bei. Schliesslich kann ein bisschen mehr „klar Schiff“ unserer Wohnung ja auch nicht schaden.
Und solange ich nicht noch anfange, die Messer in der Besteckschublade nach Länge und Verwendungszweck zu sortieren (August hatte für Auguste dafür extra passende Schubladeneinsätze gezimmert) oder ständig hinter der Liebsten her zu fegen (weshalb Augusts Garten-Outfit auch im Keller bleiben musste) oder ihr die Klamotten für den nächsten Tag rauszulegen (August legte Wert darauf und Auguste hütete die Kleiderschränke mit Argusaugen – auch seinen! ) , solange kann ich selbst das noch als (möglicherweise vorübergehende?) Marotte an mir betrachten, die vielleicht sogar irgendwann wieder vorbei geht, wenn mein momentaner Eifer in Sachen „Hausordnung“ erlahmt.

Schaunmermal….

Immerhin – und das tröstet mich – waren meine Grosseltern wohl ein sehr glückliches Paar und haben über sechzig Jahre Ehe mit einander gelebt. Jeder von beiden mit liebevollem Verständnis für die Marotten des anderen.
Wenn das mal kein Vorbild ist, was dann?


Nachtrag:
Eigentlich sollte dieser Beitrag erst heute erscheinen…. war aber gestern schon mal kurz online, da ich wohl etwas verpeilt war und das falsche Datum für sein Erscheinen eingestellt hatte.


Habt alle eine wunderschöne und aufgeräumte Woche und bleibt – wie immer! – gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der jetzt erst mal die Betten machen geht und anschliessend die Bude durchfegt….


-652-

Hinter der nächsten Ecke….

Guten Abend zusammen!

Ein wenig habe ich das in den letzten Wochen ja doch vermisst:
Mich auf Frau Honda zu setzen und einfach durch die Gegend zu bummeln – ohne ein festes Ziel zu haben, ausser am Ende wieder zuhause anzukommen.

Und so habe ich mich vorhin einfach mal auf den Weg gemacht, als die Liebste anderweitig in Sachen Motivsuche unterwegs war (dazu sicher morgen mehr in ihrem Blog). – auf der Suche nach ganz eigenen Motiven, die viel mit Perspektiven zu tun haben:

Etwa sowas mit Blick in die Weite :-)

Denn inzwischen geht es mir ja wieder deutlich besser, die Nebenwirkungen der neuen Spritzen sind so gut wie weg und ich fühle mich auch fit genug, um aktiv am Verkehr teilnehmen zu können – wobei mir ein wenig auch meine bevorzugten Strassen entgegen kommen:

Nicht in der Stadt, sondern auf Landstrassen mit wenig Verkehr südlich der grossen Sadt – und mit immer neuen, abwechslungsreichen Aussichten in die Weite:

Da bietet sich fast hinter jeder Kurve und hinter jedem Wäldchen ein neuer Anblick und zeigt, wie weit der Sommer schon fortgeschritten ist. Stoppelfelder allenthalben – bis auf den Mais, der wohl noch etwas braucht.

Doch ich habe es wirklich genossen und nebenher sogar noch eine Idee gehabt, die möglichweise unsere Wohnqualität ein wenig verbessert. Aber dazu mehr, wenn es soweit ist und auch die Liebste ihren Segen gegeben hat.
Bleibt aber festzuhalten, das einen die Inspiration nicht nur vor dem Einschlafen oder im Porzellanstudio ereilen kann (wie mein nächster Beitrag zeigen wird), sondern auch bei solchen wunderbaren Rollerfahrten über Land.

Mein heutiges Lieblingsmotiv :-)

Das ist zwar keine neue Erkenntnis, aber gut zu wissen, dass es immer noch funktioniert.
Und auf jeden Fall war es wunderschön, wieder so unterwegs zu sein und dabei auch noch den Kopf frei zu bekommen….. auch, wenn es sicher nicht sehr spektakulär war B-)


Habt alle einen schönen Rest des Abends und einen angenehmen Schlaf – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der heute sehr zufrieden ins Bett fallen wird ;-)


-651-

Das Sonntagszitat 29/22

Guten Morgen, Ihr Lieben!

In meinem Umfeld gab und gibt immer wieder mal Menschen, bei denen mir vor allem Eines auffällt: Dass ihr Leben anscheinend nur aus Vergangenheit besteht – und Zukunft (ausser über ein paar Tage hinaus )kaum darin vorkommt , ohne gleich pessimistisch und negativ bewertet zu werden.

Wenn diese Menschen über das erzählen, was sie bewegt und was sie ausmacht, dann spielt fast nur das „Gestern“ dabei eine Rolle und Dinge, die ihnen vor Jahren – manchmal auch auf aufgrund eigener Fehler – passiert sind.
Was oft auch als Entschuldigung dafür herhalten muss, warum sie sich nun aus ihrer – subjektiv erlebten – schlechten Lage nicht mehr selbst befreien können, die – objektiv betrachtet – meist gar nicht so schlecht ist.

Das war schon bei meinem Grossvater so, der als Heimatvertriebener in seinen späten Jahren nur noch in der Vergangenheit im fernen Pommern gelebt und an eine gute Zukunft für sich selbst nicht mehr geglaubt hat.
Das war bei einigen meiner Kunden so, die so gefesselt von erlebtem Unrecht oder Schicksalsschlägen waren, dass sie überhaupt nicht mehr darüber hinausdenken konnten.
Das lese ich auch immer wieder in einigen früher gerne gelesenen Blogs, die ich deswegen inzwischen nur noch selten besuche.
Und, ja, es ging mir in einer langen Phase meines Lebens – bevor ich meine Liebste kennenlernte und nach Hamburg kam – selbst auch schon mal ähnlich:
Während der schlimmsten Zeit meiner Depression, in der ich über das „heute“ nicht mehr hinaus denken konnte, ja manchmal noch nicht mal über die nächste Stunde hinaus.

Ein ehemaliger Kollege in der Klapse hat diese vergangenheitslastige Einengung des eigenen Denkes übrigens mal sehr treffend und knapp mit „gefangen in der Litfass-Säule“ beschrieben – sich damit auf einen etwas schrägen Witz beziehend, der damals, Ende der 80er, die Runde machte:

„Torkelt ein ein Betrunkener nachts über den Marktplatz und schafft es gerade noch bis zur Litfass-Säule, die mitten dararuf steht. Nach einer kurzen Pause und froh , etwas gefunden zu haben, was ihm Halt bietet, versucht er ein paar Minuten später, sich daran stützend und entlang hangelnd seinen Weg fortzusetzen.
Jedenfalls so lange, bis er nach einigen Runden seinem schwer angeschlagenen Zustand zum Trotz bemerkt, das er immer wieder an den gleichen Plakaten vorbei und anscheinend nicht mehr weiter kommt.

Kurz darauf kommt ein Polizist vorbei und spricht ihn an, ob er Hilfe benötige.

Daraufhin lallt der Betrunkene völlig verzweifelt:

>Bitte Herr Wachtmeister, helfen sie mir.
Ich bin gefangen und komme hier nicht raus!
Hier ist nirgendwo eine Tür < „

Urheber unbekannt

Ihr merkt, ich bin kein guter Witze-Erzähler, aber darauf kommt es jetzt auch nicht an ;-)

Sondern darauf, dass dieser Witz ganz gut die Situation dieser Menschen beschreibt, die sich immer nur an ihrer eigenen Vergangenheit orientieren können und gedanklich Runde um Runde immer wieder um die selben, lange zurück liegenden Ereignisse und Erlebnisse kreisen , weil sie sich nicht trauen, davon etwas loszulassen und sich damit auf den Weg zu etwas Neuem zu machen.
Neuem, was ausserhalb des Dunstkreises und der vermeintlichen Sicherheit ihrer persönlichen Plakatsäule von Erfahrungen oder Erinnerungen liegt.

Klar, dass dann irgendwann Mutlosigkeit und Verzweiflung einsetzen, weil das eigene subjektive Empfinden gar nichts anderes mehr zulässt – und schon gar nicht, den Blick auch mal in eine andere Richtung zu lenken als zu der Säule, an der plakativ das eigene Leben hängt – im Guten wie auch im Schlechten:

Sehr treffend beschreibt das auch der Text meines heutigen Zitates:

„Man sagt, dass die Persönlichkeit eines Menschen die Summe seiner Erfahrungen ist. Doch das stimmt nicht, jedenfalls nicht ganz. Wenn unsere Vergangenheit alles wäre, was uns ausmacht, würden wir es nie und nimmer mit uns selbst aushalten. Deshalb brauchen wir die Gewissheit, mehr zu verkörpern als nur die Fehler, die wir gestern gemacht haben. Die Gewissheit, uns auch über unsere zukünftigen Entscheidungen definieren zu können.“

(aus „Eine ganz dumme Idee: Roman“ von Fredrik Backman)

Und es (das Zitat) benennt auch, was oft die Ursache dieser Gefangenheit im Gestern ist:
Das abhanden gekommene Vertrauen auf die eigenen Möglichkeiten und damit die Hoffnung, dass es nochmal anders werden könnte.

Oder anders formuliert:
Da fehlt der Optimismus, da fehlt Mut und verbunden damit der Wunsch, sich auf Neues, Ungewohntes oder vermeintlich weniger Sicherheit bietendes einzulassen.
Stattdessen rotiert man jammernd lieber immer wieder um die dicke Säule, an der Plakat für Plakat die eigenen Erinnerungen und Erfahrungen kleben, statt sie loszulassen und einen Schritt in irgendeine Richtung (egal in welche) davon weg zu machen, in der sich Neues und Anderes bietet – und vielleicht auch wirklich Schönes und Positives.

Wie schlimm das ist, habe ich ja selbst lange Zeit erlebt. Und ich bin froh, dass ich es vor sechzehn Jahren geschafft habe, meine persönliche Plakatsäule loszulassen zu können – mit Hilfe durch die Frau, die mich liebt und ohne die ich vermutlich viel länger für den ersten Schritt in meine neue Freiheit gebraucht hätte.

Aber ich bin trotzdem sicher, meine Säule ist noch da.
Mit vielen Plakaten aus der fernen Vergangenheit und auch einigen aus der jüngeren.
Wenn ich wollte, könnte ich vermutlich auch dahin zurück, wo sie steht.
Aber will ich das?

Ich glaube nicht.
Denn statt mich wieder und wieder im Kreis um die Plakatsäule der eigenen Vergangenheit zu drehen finde ich persönlich viel spannender, was sich hinter der nächsten Ecke meines Weges verbirgt.
Wobei ich aber auch nichts gegen einen gelegentlichen Blick zurück habe.
Denn da ist ja auch einiges, was wirklich gut war.


Habt alle einen wunderhübschen Sonntag und bleibt gesund und behütet ;-)
Wir lesen uns morgen wieder :bye:

Euer Wilhelm,

der gestern fleissig war und schon mal auf Vorrat geschrieben hat B-)


-650-

Die Welt steht still,
wenn die Katze speist

Miau zusammen!

Was unsere Prinzessin Frau Elli so ist, so ist sie ja ein ganz besonderes Wesen:
Nicht sonderlich verschmust, immer auf ihre eigenen Grenzen bedacht, manchmal ausgesprochen schreckhaft (zum Beispiel, wenn ich niese), manchmal sehr mutig (wenn sie auf dem Balkongeländer turnen kann), machmal sehr giesgrämig (Grumpy Cat ist nichts dagegen) und in Essensdingen mehr als wählerisch und ausgesprochen nervig, wenn sie Hunger hat und nicht das bekommt, was sie gerade möchte. Ihre akustischen Unmutsäusserungen in diesem Fall hatte ich ja an anderer Stelle schon mal dokumentiert.
Und dann hilft auch die App nicht weiter, die angeblich Katzensprache in Menschensprache übersetzen kann.

Die Gnädigste herself: Frau Elli

Aber wenn dann mal etwas im Napf ist, was sie mag, dann wird das in kleinsten Portionen genossen – mit etlichen langen Pausen dazwischen und sich mitunter über Stunden hin ziehend.

Sehr zum Leidwesen von Herrn Hein übrigens, der das überhaupt nicht versteht und für eine absolute Verschwendung hält. Denn warum sollte da Futter umkommen, wenn er noch Platz im Magen hat?
Ergo gehört es auch zu den Aufgaben der Dosenöffner, dafür zu sorgen, dass Frau Elli noch was im Napf vorfindet, wenn sie beliebt, weiter zu speisen und wieder ein paar Häppchen zu sich zu nehmen.

Und es gibt ja auch noch ein anders Problem in diesem Zusammenhang:
Ihre Schreckhaftigkeit, besonders bei lauten Geräuschen (Hatschi!) oder wenn sich im Umfeld irgend etwas bewegt. Das kann sie überhaupt nicht leiden, wenn sie gerade frisst!
Bleibt also für uns Dosenöffner nur, jegliche Bewegung zu unterlassen, nicht zu niesen oder andere Geräusche von uns zu geben und , wenn möglich auch noch das Atmen einzustellen, wenn es soweit ist und Gnädigste weiter zu speisen gedenkt.
Denn leider muss ihr Fressplatz ja immer irgendwie in unserer Sichtweite sein, weil sonst der Herr Hein gnadenlos alles in sich hinein baggert (und sogar noch den Napf sauber ausleckt), was sie für spätere Zeiten übrig lässt…..


Habt alle einen wunderbaren Tag und ein zauberhaftes Wochenende –
Und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der immer froh ist, wenn dieses tägliche Drama ein Ende hat……


-649-

Eine ganz dumme Idee – Roman

Guten Tag !

Vordergründig ist es eine ziemlich simple Geschichte, um die es in diesem Roman geht:

Eine ganz dumme Idee
Von Fredrik Backmann

Jemand überfällt eine Bank, scheitert aber, weil diese bargeldlos ist und verschanzt sich anschliessend in einer Dachgeschosswohnung im gegenüberliegenden Haus, in der gerade eine Wohnungsbesichtigung stattfindet. So wird aus dem missglückten Banküberfall ungeplante eine Geiselnahme, die nicht nur den Geiselnehmer völlig überfordert, sondern auch Gelegenheit für die Geiseln gibt, sich untereinander näher kennenzulernen und in Interaktion miteinander zu treten…..
Dabei kommt es auch immer wieder zu unerwarteten Wendungen, so das am Ende vieles doch nicht so ist, wie es am Anfang scheint.

Aber das ist nur die oberste Schicht der Geschichte. Darunter liegt noch eine zweite, viel tiefer gehende. Denn beinahe alle Geiseln verbindet ein Ereignis – der Sprung eines Mannes von einer Brücke zehn Jahre zuvor – das bei einigen noch traumatisch nachwirkt und das für manche ein Grund ist, die Wohnung nur deshalb und ohne Kaufabsicht zu besichtigen, weil diese Brücke im Sichtbereich des Balkones liegt und der Brückensprung sie auch nach der langen Zeit nicht loslässt…..

(mehr kann ich jetzt dazu nicht schreiben, um nicht den ganzen Inhalt zu spoilern)

Tatsächlich gelingt es Backmann, diese beiden Geschichten meisterhaft miteinander zu verknüpfen und so eingebettet in die Rahmenhandlung der Geiselnahme (bei der übrigens niemand Schaden nimmt, auch nicht der verhinderte Bankräuber) tiefe Einblicke in das Seelenleben der handelnden Personen zu schaffen, wobei der Fokus sich im Lauf der Handlung immer mehr auf die zweite Ebene verlagert und den Suizid des Mannes zum Thema macht, der vor zehn Jahren von der Brücke sprang – und das, was dieser im Lauf der Zeit in den unfreiwilligen Zeugen ausgelöst hat. Bis hin zur Frage nach Schuld und der Verzweiflung, den Suizid nicht verhindert haben zu können……

Und dazu gibt es noch eine dritte Ebene in dieser Geschichte:
Nämlich die Art wie Backman darüber schreibt. Locker und Humorvoll und an keiner Stelle ins Schwermütige abgleitend oder moralisierend, aber immer wieder auch den Leser ins Boot holend, indem er diesen mit Sätzen wie

Das kennst Du doch bestimmt auch ?

oder (zum Ende hin)

Wie wärst Du damit umgegangen?

direkt anspricht und so zum nach- und mitdenken animierend eine direkte Beziehung zwischen den Lesern, der Handlung und den handelnden Personen schaffend.
Ähnlich übrigens wie in seinem Buch Ein Mann names Ove, das ich schon vor einiger Zeit gelesen habe (und jetzt als nächstes noch einmal lesen werde). Auch das hat mir seinerzeit wirklich gut gefallen gerade wegen der engen Bindung die Backman zwischen den handelnden Personen und dem Leser schafft…..

Deshalb selbstverständlich:

Bleibt noch der Klappentext:

Eine Kleinstadt in Schweden, kurz vor dem Jahreswechsel: An einem grauen Tag findet sich eine Gruppe von Fremden zu einer Wohnungsbesichtigung zusammen. Sie alle stehen an einem Wendepunkt, sie alle wollen einen Neuanfang wagen. Doch dieser Neuanfang verläuft turbulenter als gedacht. Denn wegen der ziemlich dummen Idee eines stümperhaften Bankräubers werden auf einmal alle Beteiligten zu Geiseln. Auch wenn davon niemand überraschter ist als der Geiselnehmer selbst. Es folgt ein Tag voller verrückter Wendungen und ungeahnter Ereignisse, der die Pläne aller auf den Kopf stellt – und ihnen zeigt, was wirklich wichtig im Leben ist …

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Habt alle einen wunderbaren Tag und ein zauberhaftes Wochenende – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der gestern nicht einschlafen konnte, bevor er das Buch zu Ende gelesen hatte……


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