– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Weltreise mit kleinem Manko

Moin zusammen!

Gestern abend haben wir zusammen eine interessante Hafenrundfahrt der etwas anderen Art gemacht, wie sie in unregelmässigen Abständen von der Hamburger Seemannsmission angeboten wird:

Weltreisen in Hamburg

…ist ein Projekt der Evangelischen Kirche, in dessen Rahmen u. a. auch über die Arbeits- und Lebensbedingung der Seeleute informiert wird, die alltäglich auf den Ozeanen dieser Welt unterwegs sind, um uns mit den Waren zu versorgen, die dank der Globalisierung weltweit gehandelt werden – und auch über die Arbeit der Seemannsmission, die sich um diese Menschen kümmert, die unter normalen Umständen kaum mal von ihren Schiffen herunterkommen oder gar, wie während der Corona-Pandemie in den letzten zwei Jahren irgendwo gestrandet sind und nicht mehr zu ihren Familien zurück kamen..

Wie etwa die Seemänner aus Kiribati, die lange Zeit hier in Hamburg festsassen, weil sie nicht in ihr Heimatland einreisen durften…

Aber auch ohne Pandemie ist der Alltag dieser Seeleute schon hart genug mit wöchentlichen Arbeitszeiten von bis zu 90 Stunden, kurzen Hafenliegezeiten und Heuerverträgen von (je nach Nationalität) sechs, neun oder gar elf Monaten (in Fischfangflotten sogar bis zu zwei Jahren), in denen sie kaum an Land kommen, ihre Familien nicht sehen und wegen fehlender oder extrem teurer Internetverbindung auf vielen Schiffen nur während der Hafenliegezeiten Kontakt nach hause aufnehmen können – mit teils sehr niedrigen Löhnen und dem Risiko, bei medizinischen Notfällen auf See nur marginal versorgt werden zu können, weil auf den riesigen Frachtern natürlich auch kein Arzt mitfährt und die grossen, wie Linenbusse von einem Hafen zum anderen fahrenden Containerfrachter ihre Fahrpläne einhalten müssen und nicht „mal eben“ irgendwo anlegen können, nur weil jemand von der Besatzung erkrankt ist.

So ist es auch bezeichnend, dass Seeleute heute nicht mehr als „Matrosen“ bezeichnet werden, sondern als „Able Bodys“, also (frei übersetzt) als „Verfügbare Körper“, wie uns der Seemansdiakon vom Duckdalben (einem Seemanclub mitten zwischen den Containerterminals) erklärte.
Logisch, was mit dieser Bezeichnung ausgesagt wird: Der einzelne Mensch (und besonders die Seeleute auf den grossen Schiffen) zählt in Zeiten des globalen Handelns nur noch wenig, sondern ist lediglich Verfügungsmasse, die ganz nach Bedarf angeheuert und gefeuert werden kann, ohne gross auf ihre Würde und ihre Bedürfnisse achten zu müssen…

Und so hat sich die Seemansmission auch auf die Fahnen geschrieben, diesen Menschen wenigsten dann einen Teil ihrer Würde wieder zu geben, wenn sie in den Häfen sind – und in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen – wie etwa der internationalen Seefahrer-Gewerkschaft eine Aktion unter dem Titel „Support of Seafarer’s Dignity“ in Leben gerufen, in der es auch darum geht, dies Thema mehr ins Licht der Öffentlichkeit zu holen, über das die meisten von uns kaum etwas wissen dürften.

Ihr seht also, diese Hafenrundfahrt war äusserst informativ und führte zudem auch wieder einmal in Ecken das Hafens, die man als Tourist üblicherweise nicht zu Gesicht bekommt.
Wozu auch das gute Wetter noch seinen Anteil hatte, was eigentlich auch ideal zu fotografieren war…

Und das war dann auch das Manko, was ich gestern hatte:
Leider habe ich erst zuhause bemerkt, dass die Speicherkarte in meiner Kamera ihren Geist aufgegeben hatte und ich gänzlich ohne Bilder nach Hause gekommen bin. Aber zum Glück ist das kein allzugrosses Drama, denn die Liebste hat ja reichlich geknipst.
Will sagen: die Bilder zu diesem Beitrag wird es dann „drüben“ bei ihr geben….

Ausserdem ist eine kaputte Speicherkarte ja auch wirklich nur ein Luxusproblem verglichen mit dem, was wir gestern gehört haben, zumal einer Wiederholung ja auch nichts im Wege steht. Schliesslich werden diese „Weltreisen“ ja immer wieder angeboten, auch zu anderen Themen…..

Tante Edit sagt:
Der Beitrag der Liebsten ist jetzt auch online -> bitte hier klicken <-


Habt wie immer alle einen „guten Tag“ und beliebt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der die Hafenrundfahrt gestern nicht nur wehr informativ fand, sondern sie auch wirklich genossen hat…


-637-

„N“ wie Nachtrag

Hallo nochmal…

Das ging ja schneller als gedacht – nun kann mein Blog auch wieder ganz normal mit grossen „N’s“ umgehen, nachdem ich probeweise im laufenden Betrieb ein Plugin nach dem anderen deaktiviert habe, die Auswirkungen getestet und dann wieder aktiviert habe, bis der Übeltäter gefunden war:

Ein Plugin namens „Folders“ dass ich schon seit langem völlig ohne Komplikationen benutzt habe um die Medien in meinem Upload-Ordner zu sortieren….
Mit den letzten Updates wurde allerdings wohl sein bisher eher geringer Funktionsumfang deutlich aufgebohrt – unter anderem mit einigen sogenannten „Shortcuts„, um ein paar Funktionen direkt über die Tastatur aufrufen zu können, so auch mit der Tastenkombination (Umschalt+N), die mir beim Schreiben in den letzten Tagen Probleme bereitet hat….
Logisch, dass das nicht funktionieren kann, wenn im Editor meine Tastatureingabe als Shortcut interpretiert wird. :wacko:
Und damit war dann auch der Lösungsansatz klar: ein kleiner Klick ins passende Feld reichte aus, um den gut gemeinten, aber schlecht gemachten Shortcut zu deaktivieren und das wirklich praktische Plugin wie gewohnt weiter nutzen zu können. Man muss halt nur rausfinden , wo der Hase begraben liegt.

Übrigens war ich wohl doch nicht der einzige, bei dem der Fehler aufgetreten ist – jedenfalls habe ich anschliessend die Fehlerbeschreibung samt meinem eigenen Lösungsansatz auch im englischsprachigen WordPress-Forum gefunden:

Die war wohl nur noch nicht bei Google gelistet….

Also, kleine Ursache, grosse Wirkung und schlussendlich wieder was gelernt B-)

-_-_-_-

Bleibt noch zu ergänzen, das neben mir der neue Waschcomputer fleissig die Trommel rotieren lässt und leise plätschernd seiner Arbeit nachgeht, nachdem er jetzt auch der deutschen Sprache mächtig ist..
So solls ja schliesslich auch sein :-)


Gehabt Euch also wohl, habt einen angenehmen Nachmittag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der froh ist, dass er solche Dinge auch ohne Hilfe geregelt bekommt….


-636-

Die mysteriöse Sache mit dem „N“

’n Morgen schön!

Da steht er jetzt also im Treppenhaus und wartet auf seine Mitfahrgelegenheit zum Verwerter – unser alter Wäscheflüsterer, der seit letzter Woche so schnöde seinen Dienst verweigert und heute den Gang alles irdischen gehen wird:

Immerhin wird er nicht allzulange warten müssen, denn die netten Götterboten haben sich ja schon für acht Uhr angesagt, um seinen Nachfolger zu liefern und ihn bei der Gelegenheit gleich mitzunehmen.

So kann ich die Wartezeit gut nutzen, mich schon mal gedanklich mit einem Problem zu beschäftigen, das meinen Blog betrifft und äusserst mysteriös ist:
Die Sache mit dem grossen „N“, dass ich nur noch auf Umwegen in meine Beiträge schreiben kann, weil der Editor (der Neue namens Gutenberg) sich weigert, diesen Buchstaben auf dem üblichen Weg (also Umschalttaste+N) in den geschriebenen Text zu übernehmen:

Das merkwürdige daran:
Überall sonst (auch in meiner identischen Testblog-Installation) kann ich den Buchstaben ganz normal schreiben – und auch alle anderen Buchstaben funktionieren wie immer. Nur der WordPress-Editor in diesem Blog weigert sich seit ein paar Tagen penerant, diesen Buchstaben auf dem üblichen Weg zu akzeptieren, so dass ich ihn immer per Copy&Paste aus einem nebenher geöffneten Textdokument einfügen muss, damit es zusätzlich zu meinen üblichen Tippfehlern nicht auch noch so aussieht, als würde ich Gross- und Kleinschreibung nicht richtig beherrschen…. :wacko:

Insofern scheidet also die neue Tastatur als Fehlerquelle schon mal aus – und auch eine erste spontane Neuinstallation von WordPress samt Gutenberg-Plugin brachte keine Veränderung….
Ebensowenig übrigens wie ausführliches Googlen, denn im Netz ist dieser merkwürdige Fehler offenbar noch nirgendwo dokumentiert….

Bleibt also nur, den Blog für ein paar Stunden stillzulegen, alle Plugins zu deaktivieren und mich auf selbst auf Fehlersuche zu machen – solange, bis die Ursache gefunden ist. Also nicht wundern, wenn „der Wilhelm“ in den nächsten Tagen mal eine Zeitlang Offline ist.
Dann bin ich auf der Suche nach den verlorenen „N’s“


Habt alle einen wunderbaren Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der nun Schluss machen muss, weil die Götterboten klingeln


-635-

Hiob – Roman

Und nochmal: Moin!

Zwischendurch mal eines meiner Lieblingsbücher.
Ein Klassiker, den ich – etwas unschlüssig bezüglich meines nächsten Literaturwunsches – einfach mal schnell eingeschoben habe, weil mich die Geschichte immer wieder fasziniert:

Hiob
von Joseph Roth

Ein Buch übrigens, dass ich wohl als 12jähriger schon zum ersten mal in der Hand gehabt habe, bei meinen Grosseltern in Kassel, weil meine Grossmutter (eine grosse Verehrerin des Autors) meinte, das könne ich mal lesen.

Und ich erinnere mich noch, dass ich es damals – ähnlich wie jetzt – geradezu verschlungen habe, ohne allerdings zu ahnen, dass sich hinter dem vor dem ersten Weltkrieg spielenden und mit viel Humor geschriebenen Text um den im Westen Russlands lebenden jüdischen Lehrer Mendel Singer noch eine ganz andere Geschichte verbirgt, auf die der Titel des Buches anspielt:
Nämlich die Geschichte des Hiob, einer biblischen Figur, die von Gott geprüft wird und tatsächlich vorübergehend ihren Glauben verliert, schlussendlich aber doch erlöst wird….

Und leiden muss auch Mendel Singer, nachdem sein dritter Sohn behindert geboren wird und die Familie daran fast zerbricht, seine Ehe deswegen vom Glück zur Pflicht wird, sein ältester Sohn zum Militär geht und sein zweitältester Sohn auf der Flucht vor der Einberufung in die Zaren-Armee nach Amerika emigriert. Was allesamt dem frommen Mendel als nicht richtig und auch nicht gottesfürchtig erscheint, denn als Jude muss man ertragen, was Gott einem auferlegt.
Ein Gedanke, mit dem er allerdings zum ersten mal bricht, als seine Tochter sich mit einem Kosacken einlässt und damit Schande über die Familie bringen droht , was nur verhindert werden kann, wenn auch der Rest der Familie auswandern würde und das behinderte Kind Menuchim bei Nachbarn zurückbleibt….

Und so nimmt das Unglück seinen Lauf, an dessen Ende Mendel ganz alleine dasteht in einem fremden Land, heimatlos und mit dem Gefühl, alles falsch gemacht zu haben…… so das er – wie das biblische Vorbild – auch seinen Glauben verliert, bevor es völlig unerwartet doch anders kommt, als er sich das in seinen von Selbstzweifeln geprägten Gedanken ausgemalt hat.

-_-_-_-

Was mich an der Geschichte fasziniert und immer wieder gefesselt hat ist neben dem eigentlichen Inhalt auch die Art und Weise, wie Roth sie erzählt – bei allem Unglück doch auch immer aufs positive blickend und Zuversicht ausstrahlend, auch wenn die Handlung aussichtslos erscheint – und immer auch mit einem leicht (selbst)ironischen Unterton, der völlig ausblendet, was Juden auch zu der Zeit in Russland als Aussenseiter der Gesellschaft schon erleiden mussten.
Stattdessen gibt er tiefe Einblicke in den jüdischen Alltag und jüdische Kultur im Russland jener Zeit samt dem naiven Glauben an Amerika als Land wo Milch und Honig fliessen – und das ein Leben dort nur besser werden kann.

Dass es dann anders kommt?
Nunja, so ist wohl das Leben….

Und darin liegt für mich ein Stück weit auch die Quintessenz dieses Buches, (denn ein bisschen Hiob steckt wohl auch in jedem von uns): Es kann immer anders kommen, als wir es uns ausmalen, aber ob das gut oder schlecht ist entscheidet sich erst ganz am Ende der Geschichte…. das war schon bei Hiob so, das ist bei Mendel Singer so und das wird auch unser eigenes Leben betreffend nicht anders sein.

Deshalb (und wegen des wirklichen Lesegenusses bei diesem wunderbar geschriebenen Buch):

Der Klappentext:

Eigentlich ist Mendel Singer »ein ganz alltäglicher Jude«, doch offenbar hat Gott Größeres mit ihm vor: Die Geburt seines schwerkranken Sohnes ist der Beginn einer Reihe von Schicksalsschlägen – Mendel wird zum modernen Hiob, zum Erdulder göttlicher Prüfungen. Doch seine einst demütige Frömmigkeit wandelt sich in trotzigen, rebellischen Zorn. Die Abkehr von Gott macht ihn zum einsamen Mann, bis schließlich sein auf wundersame Weise geheilter Sohn zurückkehrt und ihn zu sich nimmt. Mit seinem »Hiob« schuf Joseph Roth 1930 das berührende Porträt eines tiefgläubigen Mannes und einen Roman von großer poetischer Kraft.

Bücher.de

Habt alle einen angenehmen Abend und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der als nächstes wieder „etwas seichteres“ liest


-634-

Sommerpause

Moin zusammen!

Die letzten Tage – ich gebe es zu – habe ich am liebsten im Haus verbracht, obwohl eigentlich feinstes Rollerwetter gewesen wäre und Frau Honda vollgetankt unten auf ihrem Parkplatz stand. Aber mehr als ein paar kurze Touren auf der Insel waren trotzdem nicht drin..

Denn es war einfach zu heiss für mich – und mehr als früher machte sich das auch immer mal wieder bemerkbar: Mit leichtem Kopfweh und leichten Schwindelgefühlen, die teilweise sicher auch der Pillensammlung geschuldet ist, die ich täglich in mich reinstopfen muss.
Aber ich will nicht jammern, schliesslich gehört auch das wohl zum älter werden dazu…
Insofern ist es mir auch ganz recht, dass der Sommer offensichtlich heute eine Pause macht und es sich hoffentlich ein wenig abkühlt –

– auf angenehme und für mich optimale 20-22 Grad, denn heisser muss es gar nicht sein.

-_-_-_-

Aber reden wir nicht weiter vom Wetter, denn es gibt auch noch ein, zwei andere Dinge, die mich gerade beschäftigen:

Wie beispielsweise das Thema Barrierefreiheit, zu dem es seitens der Krankenkasse seit dem letzten Telefonat nichts Neues gibt. Typisch, möchte ich sagen, denn das habe ich mit denen ja schon mehrfach erlebt: Erst gross auf die Kaxxe hauen und Druck aufbauen, aber selbst nicht in den Quark kommen, wenn es um die Umsetzung der eigenen Ideen geht.
Und nein, ich werde da jetzt nicht nochmal anrufen, weil ich mit Sicherheit dabei weder neue Informationen bekomme noch irgendwas beschleunigen werde. Die sind dran und wenn das jetzt dauert, dann dauert das halt.

-_-_-_-

Andererseits hat mich das Thema aber auch noch zu einer ganz anderen Überlegung geführt – zusammen mit einem kleinen Tool, was sich inzwischen auf den Seiten vieler Zeitungen (und auch unseres lokalen Käseblättchens) findet:

Mopo.de

Da kann man sich seit neuestem die Artikel auch vorlesen lassen, was sogar leidlich gut funktioniert.

Was mich zu der Frage geführt hat, ob das angesichts der Tatsache, dass bekannterweise auch einige Leser*innen unserer Seiten sehbehindert sind, nicht auch ein Tool wäre, was unsere Blogs ein wenig barrierefreier machen könnte? Und weiter zu der Frage, wie barrierefrei unsere Blogs überhaupt sind – worüber ich mir bisher zugegebenermassen noch nicht einen einzigen Gedanken gemacht habe.

(Und ja, ein wenig kam dabei dann auch meine Bastellust mit ins Spiel, die immer dann Feuer bekommt, wenn ich eine neue technische Spielerei entdecke)

Allerdings werde ich jetzt nicht im blinden Aktionismus gleich grössere Aktionen vom Zaun brechen (obwohl das eine feine Indoor-Tätigkeit wäre und ich tatsächlich schon einen Weg zum Einbau der elektrischen Vorleserin gefunden habe), sondern mich erst mal tiefer in die Materie einlesen, zumal ich auf mehreren einschlägigen Websites auch durchaus kritische Stimmen zu gut gemeinter, aber schlecht gemachter Barrierefreiheit gefunden habe, etwa auf dieser hier, die ganz allgemein einen guten Überblick zu dem Thema bietet:

Netz barrierefrei

Womit auch klar ist, das es wenn, dann erst zum Winter hin Veränderungen in dieser Richtung geben könnte, wenn ich mich im Rahmen eines komplett selbst gestalteten Outfits ohnehin noch mal mit einer Überarbeitung der Gestaltung unserer Blogs beschäftigen möchte.

-_-_-_-

Aber vorher sind erst mal noch andere Sachen dran – wie etwa ganz akut: das Ausbauen des alten Wäscheflüsterers, dessen Nachfolger morgen kommt (zwischen 7:00 und 11:00 Uhr :wacko: ) und am Mittwoch abend eine Hafenrundfahrt – und hoffentlich auch noch viele, viele Rollertouren und Drohnenflüge bei angenehmen Temperaturen……
Schliesslich ist der Sommer noch lang B-)


Habt alle eine schöne Woche und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich heute deutlich wohler fühlt als gestern…..


-633-

Das Sonntagszitat 26/22

Guten Morgen Euch allen!

Wie letztens schon angemerkt:
Die drei Bücher von Karsten Dusse waren nicht nur eine recht unterhaltsame Lektüre, sondern auch eine reiche Quelle, wenns um meine Sonntagszitate geht. Ergo habe ich auch heute wieder einen Fund aus einem dieser Bücher für Euch:

»Lügen belasten das Gewissen. Wahrheit befreit. Sagt man. Das stimmt aber nicht. Der Umgang mit der Wahrheit ist oftmals schwieriger als der Umgang mit der Lüge. Die Wahrheit kann verletzender sein als die Lüge. Manche Wahrheit geht auch niemanden etwas an und darf durch eine Lüge geschützt werden. .«

(aus „Achtsam morden: Roman“ von Karsten Dusse)

Wobei die Frage „Lüge oder Wahrheit“ möglicherweise ein heisses Eisen ist, je nachdem, wie man persönlich dazu steht.

Ich selbst – so muss ich bekennen – habe es sicher im Leben mit der Wahrheit nicht immer so genau genommen. Als jugendlicher Schüler nicht (denn da gabs immer etwas, wo Lügen die bessere Alternative war, wenn es strengsten Konsequenzen auszuweichen galt) und auch als Erwachsener nicht, wo ich zumindest in beruflicher Hinsicht manche „barmherzige Notlüge“ eingesetzt habe, wenn ich das Gefühl hatte, meinen Kunden damit mehr helfen zu können als mit der ungeschönten Wahrheit:

Bei einer dementen und verwirrten Kundin etwa, der ich immer wieder erzählt habe, Ihre Angehörigen würden sicher „gleich kommen“, wohl wissend, dass sich Tochter, Sohn oder Enkel schon seit Monaten nicht mehr bei der Oma hatten blicken lassen und auch im ganzen nächsten Jahr nicht blicken lassen würden….
Aber hätte ich ihr das wirklich sagen sollen?
Das hätte sie nur aufgeregt und ihre Verwirrung noch verschlimmert.
Und dennoch: ein gutes Gewissen hatte ich dabei nicht, hatte ich eigentlich nie, wenn ich so agieren l“musste“, ganz einfach, weil es grundlegend dem widersprach, was ich von anderen Menschen auch im Umgang mit mir selbst erwarte: Ehrlichkeit, auch wenns gelegentlich wehtut. Mit dem Unterschied allerdings, dass ich die Wahrheit auch vertragen und richtig einordnen kann…beides Dinge, die dei alte Dame sicher nicht mehr konnte….

Ein wenig tröstlich für mich deshab der letzte Satz des Zitates, weil er zeigt, dass es reines schwarz oder weiss auch in in diesem Punkt nicht gibt –

»Wichtig ist, aus welcher Haltung heraus Sie sich selber für die Lüge oder für die Wahrheit entscheiden.«

– sondern dass es auch eine Frage der Motivation ist, aus der heraus jemand eine Lüge gebraucht.
Und die kann durchaus auch ehrenhaft sein, wie es scheint…. Jedenfalls, solange sie nicht nur dazu dient, die eigene Person in besserem Licht erscheinen zu lassen….


Habt alle eine wunderbaren Sonntag – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm

der trotzdem weiterhin ein Fan der Wahrheit ist….


-632-

Gottes eigenes Land?

Guten Morgen zusammen!

Früher (fast möchte ich sagen in grauer Vorzeit) waren die Vereinigten Staaten von Amerika – die von vielen bibeltreuen Amerikanern als „Gottes eigenes Land“ angesehen werden – mal ein grosses Vorbild für die Welt und ein Leuchtturm in Sachen Demokratie und bürgerlicher Freiheiten.
Jedenfalls, wenn man nicht so ganz genau hingeguckt hat und Dinge wie Sklaverei und – später – Rassentrennung, Todesstrafe, Kommunistenhass und beinahe ungebremsten Imperialismus einfach unter den Tisch fallen liess, die allesamt mit dem wie einen Schild vorangetragenen Christentum im Grunde nicht zu vereinbaren waren und auch immer noch nicht zu vereinbaren sind – und schon gar nicht mit dem alttestamentarischen fünften Gebot:

„Du sollst nicht töten“

Denn bei der Durchsetzung eigener Interessen zählen Menschenleben und andere christliche Werte in den USA nun mal nicht viel – früher nicht und heute auch nicht. Völlig egal, ob es dabei um wirtschaftliche Interessen im grossen oder im kleinen geht, um Macht, um den Umgang mit den Schwachen in der Gesellschaft oder auch nur um die Unversehrtheit des eigenen Grundstückes, das jeder US-Bürger mit Waffengewalt verteidigen und dabei sogar ungestraft töten darf.

Und auch mit der Demokratie scheint es inzwischen dort nicht mehr so weit her zu sein – mit einem Wahlsystem, bei dem man auch als Mehrheit verlieren kann, mit psychopathischen Präsidenten, die meinen, gottgleich über uneingeschränkte Macht zu verfügen und mit Gerichten, deren Urteile von politischen und wirtschaftlichen Interessen oder völlig falsch verstandener Religiosität bestimmt sind und deren Unabhängigkeit mit Fug und Recht bezweifelt werden darf, wie man gerade wieder überdeutlich sieht, wenn man sich anguckt, was der Surpreme Court mit seinem Richterkollegium von Trumps Gnaden in den letzten Tagen entschieden hat:

Das uneingeschränkte (Grund)Recht, überall und zu jeder Zeit Waffen tragen zu dürfen beispielsweise und die Einschränkungen im Recht auf Abtreibung, die dazu führen, dass in manchen Teilstaaten diese jetzt komplett verboten sind und die grundlegenden Interessen von Frauen (Selbstbestimmung über den eigenen Körper) wieder mal von „frommen alten weissen Männern“ unterdrückt werden, deren verquere Moralvorstellungen als einziger Massstab angelegt werden.

Letzteres mit klarem Bezug aufs oben zitierte fünfte Gebot, ersteres im absoluten Widerspruch dazu, denn wozu trägt jemand eine Waffe, wenn er nicht bereit wäre, sie auch einzusetzen?

Beides übrigens gar nicht mal soweit entfernt von dem, was die amerikanische Politik den Taliban in Afghanistan zum Vorwurf macht und für mich so oder so völlig unverständlich mit dem Widerspruch zu dem, was ich als Christ im Religionsunterricht gelernt habe und als humanistisch denkender Mensch unabhängig davon für moralisch rechtfertigbar halte.

Insofern bin ich wirklich froh, nicht in Gottes eigenem Land zu leben und auch, dass – anders als früher – der „American Way of Life“ nicht mehr das Mass aller Dinge in unserer Welt ist. Denn vorbildhaft ist der Weg zurück ins Mittelalter sicher nicht, den man dort gerade geht.

Und Gott wird wohl auch nicht wollen, dass in seinem Namen solche Dinge geschehen.


Habt alle einen schönen Tag und ein wunderbares Wochenende – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich das gerade mal von der Seele schreiben musste…..


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Immer Ärger mit dem Personal

Und nochmal:

Hallo zusammen!

Kaum fünf Jahre ist es her, dass unser seinerzeit dringend benötigter Wäscheflüsterer bei uns einzog, nachdem sein Vorgänger unter lautstarkem Getöse seinen Geist aufgegeben hatte – um seither bis auf ein paar kleine, aber leicht zu behebende Wehwechen völlig unauffällig seinen Dienst zu versehen:

Bis heute vormittag, als die Liebste aus dem Home-Office heraus mal eben noch eine Ladung Wäsche anwerfen wollte: Da tat es nämlich einen Knall in der Maschine und die Lichter gingen aus, weil die zuständige Sicherung rausgeflogen war.
Diese liess sich zwar leicht wieder einschalten (die Sicherung) aber die Maschine ist wohl hin, nachdem ein Auslesen des Fehlerspeichers (Youtube ist Dein Freund) ergab, dass sich da entweder das Türschloss (mit 45 Euronen relativ preisgünstig, aber nicht lieferbar) oder ein Bauteil auf der Steuerungsplatine (mit 250 Euro ziemlich teuer, wenn auch lieferbar) verabschiedet hatte, und mir eine Reparatur wohl nur nach der Methode Try&Error möglich wäre, weil ich die Steuerplatine ohne Oszilloskop nicht vernünftig ausmessen kann – wobei sehr wahrscheinlich ist, dass ein Kurzschluss im Schloss die Elektronik auch gleich mit ins Verderben gerissen hat….(so jedenfalls in den schnell mal ergoogleten Forenbeiträgen eines Reparaturforums gefunden)

Kurz und gut: Da ist wohl nichts mehr zu löten an der Holzkiste, jedenfalls nicht mit vertretbarem Aufwand bei einer jetzt beinahe 10 Jahre alten Maschine – weshalb wir kurz entschlossen entschieden haben, dass der Wäscheflüsterer uns jetzt verlassen muss, um Platz für einen (diesmal nicht gebraucht gekauften) Nachfolger zu machen. Mit allem Schnick und Schnack, wie automatischer Waschmitteldosierung, Dampfprogramm für die Hygiene und Gentle-Power-Technologie, was immer das auch bedeuten mag :scratch:

Bleibt zu hoffen, dass der es dann auch auf gut 10 Jahre Lebensdauer bringt wie seine beiden Vorgänger….. auch wenn man vermutlich ein Ingeneur-Studium braucht, um alle Finessen des neu eingestellten Wäschespezialistens nutzen zu können…. B-)


Und wie eben schon mal:
Habt alle noch einen netten Tag und ein erfreuliches Wochenende – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der froh ist, nicht wieder stundenlang in den Innereien einer alten Waschmaschine wühlen zu müssen


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Musik: Hannes Wader

Hallo, Ihr alle!

Pünktlich zu seinem gestrigen 80. Geburtstag ist heute ein neues Studioalbum von Hannes Wader erschienen, das – wenn ich ehrlich bin – doch leicht zwiespältige Gefühle in mir hinterlässt.
Singen kann er zwar immer noch gut, aber die Auswahl der Stücke? Nun ja….

Da stehen richtig gute Texte (wie etwa der erstmals 2004 erschieneneTitel Krieg ist Krieg – die Liebste bloggt gerade darüber ) direkt neben eher albern wirkenden Betrachtungen und leichtfüssig arrangierten Stücken, in denen er sein eigenes Altern auf die Schippe nimmt (Schlimme Träume):

Dennoch ist dieses Album in seiner Gesamtheit wohl ein gelungenes Alterswerk mit eher nicht so oft gehörten Titeln und damit auch mit einem schönen Querschnitt durch das, was Wader in jüngeren Jahren ausgemacht hat:

Eine tolle Singstimme und perfektes Gitarrenspiel mit teils wehmütigen und immer wieder auch sehr kritischen Texten wie in diesem Stück, was ursprünglich von Mikis Theodorakis stammt:

Hannes Wader – um eine bess’re Welt zu schaffen.

Und genau das ist es auch, wieso die Liebste und ich Wader so mögen, den wir ja auch einige Male gemeinsam live erlebt haben – und ich erstmals bei seinem denkwürdigen Geburtstagskonzert vor zwanzig Jahren in Bielefeld, zusammen mit Reinhard Mey und Konstantin Wecker.

-_-_-_-

Ebenfalls in Bielefeld wurde letztes Jahr auch ein Konzert aufgenommen, das vor einigen Monaten als Mitschnitt auf den Markt kam und Wader nochmals in Höchstform zeigt, nachdem wir selbst bei unserem letzten Konzertbesuch vor ein paar Jahren eher den Eindruck hatten, dass sein Alter doch einige Spuren hinterlässt:

Darauf natürlich alle „Klassiker“ seiner Musik und so auch einer meiner Lieblingstitel, wie fast immer als Zugabe gespielt:

Hannes Wader – Heute hier, morgen dort

Übrigens ein Album, was mir mit tatsächlich in weiten Teilen besser gefällt als die neuen Studioaufnahmen. Aber so ging es mir mit Hannes Wader schon immer, der als Mann mit Gitarre auf der Bühne eine wirklich grandiose Präsenz hatte….

Bleibt noch, ihm alles Gute zum 80. zu wünschen und auch, dass er noch Gelegenheit für weitere Alterswerke findet. Schliesslich gibts noch einige Stücke von ihm, von denen ich gerne wüsste, wie er sie heute interpretiert….

(klick aufs Bild – ach, Ihr wisst schon….)


Habt alle einen schönen Tag und ein feines Wochenende!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der Euch natürlich auch heute wünscht, dass Ihr gesund und behütet bleibt


-629-

Ein Haufen Plastikmüll
und (vielleicht) eine Idee

Ahoi, Ihr Lieben!

Alle paar Wochen ist das ja wieder mal dran – meine Medikamente für die nächsten vier Wochen zu stellen, damit ich nicht jeden Tag jede einzelne Packung in die Hand nehmen muss, um das zu bekommen, was ich brauche:

Und ich bin in dem Fall wirklich froh, dass die Chemie mir hilft, im täglichen Leben ohne grossartige Beschwerden über die Runden zu kommen.

Ärgerlich daran (ihr seht es in dem Bild) ist aber die Tatsache, dass in den Tablettenpackungen nicht nur der gute Wirkstoff steckt, sondern auch eine ganze Menge an Plastikmüll, der leider nicht vermeidbar ist, denn diese Form der Verpackung ist bedauerlicherweise aus mehreren Gründen unumgänglich.
Wobei hygienische Gründe (eine einzelne Entnahme ist halt „sauberer“ und verhindert Kontamination) und Haltbarkeitsgründe (manche Tabletten sind hygroskopisch und zerfallen, wenn sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen) sicherlich nur ein Teil der Wahrheit sind. Denn es gibt auch immer noch einige wenige Hersteller, die ihre Produkte wie anno dunnemals in Glasfläschen verpacken oder (etwas moderner) in Plastikdöschen – jeweils mit einem Gelpad im Deckel, was die Luftfeuchtigkeit aufnehmen soll.

Ergo wird wohl auch hier das liebe Geld der Hauptgrund sein, auf die wenig umweltfreundlichen und teilweise schlecht handhabbaren Blister zurück zu greifen, die zudem auch nicht gut recyclebar sind, weil sie meist eine Metallfolie auf der Rückseite tragen.

Unschön und jedes mal wieder ärgerlich, aber leider auch deshalb nicht vermeidbar, weil es keines der Präparate in umweltfreundlicherer Verpackung gibt, obwohl ich fast ausschliesslich Medikamente auf dem Zettel habe, die als Generika von vielen Herstellen aus den gleichen Wirkstoffen produziert werden – und obwohl ein Teil dieser Hersteller auch Grossgebinde für Krankenhausapotheken mit zentraler Medikamentenversorgung anbieten, in denen nicht jede Pille einzeln umhüllt ist.
Allerdings sind da dann auch gleich tausend Tabletten drin und nicht nur fünfzig oder hundert wie in den Packungen, die ich üblicherweise verschrieben bekomme….

Aber daraus könnte sich im Zeitalter der Unverpacktläden auch eine Marktlücke ergeben:
Es müssten sich halt nur Apotheker finden, die aus diesen Grosspackungen die verschriebenen Mengen in wiederverwendbare Döschen und Gläschen verpacken – was zumindest bei gängigen Medikamenten wie Schmerz- und Blutdruck-Präparaten durchaus möglich wäre und auch rechtlich keine Probleme bedeuten würde, sofern dabei die anderen Regeln eingehalten werden (Beipackzettel, Hygiene usw.)
Denn Apotheker dürften das. Sie müssten halt nur wollen.
Ausserdem wäre das möglicherweise auch noch ein Beitrag zur Kosteneinsparung im Gesundheitssystem, schliesslich sind Grossverpackungen im Vergleich deutlich günstiger als die Abgabe in haushaltsüblichen Mengen. Und ich bin sicher auch nicht der einzige, der dafür auch gerne einen Euro extra zahlen würde, um den unnötigen Plastikmüll zu vermeiden…


Habt einen wunderbaren und sonnigen Tag – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der nun „frisch gedopt“ sein Tagewerk beginnt


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