– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Ein Mann namens Ove – Roman

Moin, Ihr Lieben!

Dieses Buch hatte ich ja vor einiger Zeit schon mal gelesen und war auch damals schon ziemlich begeistert davon – wie auch von der wirklich gelungenen Verfilmung, die vor einiger Zeit im Fernsehen lief:

Ein Mann namens Ove
von Frederik Backman

Ove, der Titelheld – ein Mann von 59 Jahren, lebt in einer Reihenhaus-Siedlung am Rande der Stadt, ist seit kurzem verwitwet und muss nun auch noch damit zurecht kommen, von seinem Arbeitgeber ausgemustert und aufs Abstellgleis gestellt zu werden. Was ihm nicht leicht fällt, denn er ist ein Mann von Prinzipien und sieht nach dem Wegbrechen aller Pflichten auch keinen Sinn mehr im Leben, so dass er Sonja, seiner geliebten Frau (über die er selbst sagt, sie sei die Farbe in seinem Leben gewesen) am liebsten schnellstmöglich in den Tod folgen würde.

Was sich allerdings keineswegs als einfaches Unterfangen erweist, nachdem neue Nachbarn ins gegenüberliegende Haus gezogen sind und die hochschwangere und sehr chaotische neue Nachbarin Ove immer wieder auf allen möglichen Wegen einspannt, wenn sie wegen ihres mit zwei linken Händen ausgestatteten Ehemannes Hilfe braucht oder es andere Probleme in der Nachbarchaft gibt.
Ausserdem ist da ja auch noch die streunende Katze, die Ove zwar eigentlich nicht leiden kann, die sich aber trotzdem in den Kopf gesetzt hat, dass er ihr neuer Dosenöffner werden soll.
Und auch, dass Ove schon sein Leben lang Autos der Marke Saab fährt, spielt in der Geschichte eine nicht unwesentliche Rolle….

Ove hat es also nicht leicht, wie er immer wieder am Grab seiner Frau bekennen muss, wenn er sich entschuldigen muss, dass er ihr doch noch nicht nach kommen kann, weil vorher noch „dies und das“ zu Ende gebracht werden muss. Denn Ove hasst es, Aufgaben unerledigt zu lassen, die Ihm gestellt werden… und das müsse Sonja doch verstehen……

Es ist also durchaus ein ernsthaftes und nachdenklich machendes Thema, mit dem sich dieses sehr leicht und flüssig geschriebene und manchmal auch mit wirklich herrlicher Situationskomik glänzende Buch beschäftigt, das genau wie „Eine ganz Dumme Idee“ auch wieder mehrere Handlungsstränge miteinander verwebt.
Denn in vielen Rückblenden erfährt man neben der eigentlichen Handlung auch, wie Ove so wurde, wie er ist: Man liest über seine Kindheit und Jugend und über seine Liebe zu Sonja und das, was sie mit ihm gemacht hat als seine Brücke zu einer Welt von Gefühlen, die er kaum begreifen kann – und man versteht am Ende sehr gut, warum Ove sich immer wieder hinter seiner Grummeligkeit verschanzen muss, wenn Menschen ihm vermeintlich zu nahe kommen, obwohl er eigentlich ein weiches Herz hat und sich auch selbstlos engagiert, wenn das nötig ist. Aber das kann er eben nicht so gut zeigen…..

Und das erstaunliche daran:

Ove ist ein Typ, der mir sehr schnell beim Lesen ans Herz gewachsen ist mit seinen Eigenbrötlereien und seiner Prinzipienreiterei, obwohl ich genau das an anderen Menschen eigentlich überhaupt nicht mag.
Aber Frederic Backman hat es in seinem Erstlingswerk wirklich geschafft, ihn so zu zeichnen, dass vermutlich jeder von uns auch ein Stück von Ove in sich selbst entdecken kann und damit emotionale Nähe zu ihm aufbaut.
Und genau das macht dieses Bush für mich so lesenswert, dass ich es sicher nicht zum letzten Mal gelesen habe.

Der Klappentext – ein wirklich guter Einstieg ins Geschehen:

„Eine Geschichte über Freundschaft, Liebe, das richtige Werkzeug und was sonst noch wirklich zählt im Leben – witzig, rührend, grummelig, großartig:

Haben Sie auch einen Nachbarn wie Ove? Jeden Morgen macht er seine Kontrollrunde und schreibt Falschparker auf. Aber hinter seinem Gegrummel verbergen sich ein großes Herz und eine berührende Geschichte. Seit Oves geliebte Frau Sonja gestorben ist und man ihn vorzeitig in Rente geschickt hat, sieht er keinen Sinn mehr im Leben und trifft praktische Vorbereitungen zum Sterben. Doch dann zieht im Reihenhaus nebenan eine junge Familie ein, die als Erstes mal Oves Briefkasten umnietet …“

Amazon

Habt alle einen wunderbaren Tag und einen guten Einstieg ins Wochenende.
Und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns morgen wieder – wahrscheinlich jedenfalls :bye:

Euer Wilhelm,

der gerade nichts mehr hinzuzufügen hat…..


-657-