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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Der Pawlow’sche Futterautomat

Guten Abend miteinander!

Ich weiss nicht, ob Euch die Geschichte von den Pawlow’schen Hunde etwas sagt, deshalb hier vorab ein kurzer Abriss:

[Der russische Mediziner Iwan Petrowitsch] Pawlow hatte im Verlauf seiner mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Experimente zum Zusammenhang von Speichelfluss und Verdauung beobachtet, dass bei Zwingerhunden schon die Schritte des Besitzers Speichelfluss auslösten, obwohl noch gar kein Futter in Sicht war. Er vermutete, dass das Geräusch der Schritte, dem regelmäßig die Fütterung folgte, für die Hunde mit Fressen verbunden war. Der vorher neutrale akustische Stimulus (Schrittgeräusch) werde im Organismus des Hundes mit dem Stimulus „Futter“ in Verbindung gebracht. Um diese Hypothese zu prüfen, gestaltete er 1905 ein aussagekräftiges Experiment:
Auf die Darbietung von Futter, einem unbedingten Reiz, folgt Speichelfluss (unbedingte Reaktion), auf das Ertönen eines Glockentons (neutraler Reiz) nichts. Wenn aber der Glockenton wiederholt in engem zeitlichem Zusammenhang mit dem Anbieten von Futter erklingt, reagieren die Hunde schließlich auf den Ton allein mit Speichelfluss. Dieses Phänomen bezeichnete Pawlow als Konditionierung.

Wikipedia

Kurz und gut, es geht also um Konditionierung in diesem Beitrag – und auch im Zusammenhang mit Futter für unsere Vierbeiner – die zwar keine Hunde sind und auch keinen Speichelfluss entwickeln, sondern selbst Geräusche produzieren um damit bei mir möglicherweise einen Lerneffekt und eine Konditionierung zu erreichen – ohne die Pawlow’sche Theroie zu kennen oder gar bewusst einzusetzen. Dabei soll das angestrebte Ziel vermutlich sein, dass ich auf diese Geräusche hin zu jeder Tages- und Nachtzeit in die Küche eile und einem Futterautomaten gleich die Näpfe fülle.
Insbesondere Frau Elli – bisher in diesen Dingen eher bescheiden und zurückhaltend – tut sich dabei in den letzten Tagen akustisch besonders hervor, selbst, wenn es erst vor kurzem reichlich zu fressen gab:

Und das nicht nur dreissig Sekunden lang wie in meinem kleinen Klangbeispiel, sondern zunehmend ausdauernd und dabei auch direkt auf der Rückenlehne meines Bürostuhles hockend, damit sie dabei ja nicht zu überhören ist.

Mit sehr animierender Wirkung auf Herrn Hein, der beileibe nicht nur stiller Beobachter bleibt, sondern nach einiger Zeit ebenfalls lautstark ins Konzert mit einstimmt….. im Übrigen eine „echte Freude“ auch für meinen Tinnitus, der aus lauter Solidarität gleich mit reagiert…..

Kurz und gut:
Man könnte es auch Psychoterror nennen, was die beiden da gerade vom Zaun brechen…
Wobei ich aber zugeben muss, dass ich selbst daran auch meinen Anteil habe:

Schliesslich habe ich bis vor ein paar Tagen Frau Ellis Wünschen in Bezug auf Extra-Futter ja auch gerne einigen Raum gegeben, weil sie bislang eher zu wenig als zu viel gefressen hat.
Aber seit Neustem scheint die Gute wirklich ein Loch im Bauch zu haben und frisst in ähnlichem Tempo und Mengen, wie wir das bisher nur von Herrn Hein kannten….
Da ist ja irgendwie auch logisch, dass sie jetzt denkt, sie müsse nur ein wenig rummaunzen, um eine zusätzliche Ration zu bekommen (und Herr Hein der Gerechtigkeit halber dann eben auch).

Insoweit ist das Problem gerade sicherlich auch „hausgemacht “ und ich muss nun zusehen, wie ich aus der Nummer wieder rauskomme……


In diesem Sinne:
Habt alle einen terrorfeien Abend und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich jetzt Kopfhörer über die Ohren stülpt und die Musik etwas lauter dreht…..


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- 8 Bemerkungen zu “Der Pawlow’sche Futterautomat

  1. Im Rahmen der Anschaffung unserer Katzen hatte ich gelesen, dass sie das Mauzen wieder einstellen, wenn man es lange genug ignoriert. Also halte durch.

  2. Sorry, auch wenn es für dich nervend ist, musste ich eben doch lachen. Denn fast genauso hören sich Toni und Justus an, wenn sie etwas wollen. Und das betrifft nicht nur einen gefüllten Futternapf. Als die Kater bei uns waren, forderten sie mit diesem anklagenden Weinen die Öffnung meines Zimmers. Nachts musste die Tür geschlossen bleiben, da die beiden, besonders Justus, nicht ans Schlafen dachten, sondern spielen wollten. Besonders unter der Bettdecke mit meinen Füßen, was etwas schmerzhaft werden konnte. Jetzt wohne ich bei den Katern, wenn die Kinder verreisen. Nun wird mit dem Katzenkonzert zum Spielen aufgefordert. Futtermäßig gibt es keine Probleme, da wissen sie, dass ich mich an gewisse Zeiten halte.
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Lach ruhig!
      Wer den Schaden hat, spottet schliesslich keiner Beschreibung ;-)

      Was den Katzenjammer angeht, so bezieht sich der bei uns tatsächlich nur auf die Füllung der Näpfe. Ansonsten sind unsere beiden eher ruhige Vertreter und auch durchgängig gut zu ertragen….

  3. In diesem Beziehung liegen Katze, Hund und Mensch wohl nicht allzu weit voneinander entfernt. Gutes Durchhaltevermögen, bis sich die beiden wieder eingekriegt haben, wünsche ich Euch.

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