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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Geht doch! – oder Neverending Story Teil 1567 + 1568

Ahoi zusammen!

Das hätte mich inzwischen tatsächlich schon fast gewundert, wenn die leidige Geschichte mit dem Fragebogen der Krankenkasse endlich mal zu einen guten Ende gekommen wäre. Denn seit meinem letzten Anruf vor gut vier Wochen hatte sich ja nichts mehr getan, obwohl meine Ansprechpartnerin mir seinerzeit fest versprochen hatte, zeitnah eine Lösung zu finden.

Was darauf allerdings nicht folgte, war der darin avisierte Rückruf oder irgendeine andere Reaktion von der TK.
Stattdessen fand sich gestern morgen in meinem Mehlkasten mal wieder das übliche Anschreiben, an dem – was sonst? – wieder mal der gleiche, nicht barrierefreie Fragebogen als Anhang hing.

Was mich natürlich veranlasst hat, erneut die freundliche Einladung zu einen Anruf in Anspruch zu nehmen, die sich am Ende der Krankenkassen- Schreiben üblicherweise findet:

„Haben Sie Fragen? Dann rufen Sie uns einfach an. Wir sind gerne für sie da.“

Und tatsächlich musste ich dem freundlichen Herrn am anderen Ende der Leitung gestern gar nicht viel erzählen. Der wusste sofort Bescheid, als ich ihm meine Mitgliedsnummer nannte:

„Da muss ich mich bei Ihnen entschuldigen!
Das Schreiben ist vom System verschickt worden. Das hätte eigentlich gar nicht ans Sie rausgehen sollen. Wir wissen ja, dass Sie das nicht ausfüllen können. Eine Kollegin kümmert sich darum, eine Lösung für Sie zu finden.“

Soweit, so schön….

Gewundert hat mich dann aber wirklich, als eine knappe halbe Stunde später erneut eine Benachrichtigung meines Mail-Faches bei der Krankenkasse aufploppte und ich dann eine Nachricht vorfand, die diesmal nicht nur aus Textbausteinen bestand:

Angehängt diesmal tatsächlich ein vorausgefülltes (!) Formular, das alle Daten enthielt, die ich vor vier Wochen schon angegeben hatte….

Wo die das wohl jetzt auf einmal so schnell hergezaubert hatten?

Da musste ich tatsächlich nur noch drei Kreuzchen machen und meine unleserliche Unterschrift drunter setzen, nachdem ich es ausgedruckt hatte – um es dann wieder einscannen und per Mail zurück schicken zu können.

Es geht also doch!
Und damit ist die Sache nun auch vom Tisch ;-)

-_-_-_-

Oder auch nicht.

Denn heute morgen lag dann gleich die nächste Benachrichtigung von der TK in meinem Postfach.
Diesmal ein Beitragsbescheid, weil ich aufgrund meiner vorübergehenden Selbstständigkeit nun auf einmal doch nicht Pflicht- sondern freiwillig als Rentner bei denen versichert bin.
Mit der Folge, dass ich meine Beiträge selbst zahlen muss und sie nicht automatisch von meiner Rente abgezogen werden. Alle bisherigen Zahlungen der DRV an die Krankenkasse gehen also zurück und werden aus Berlin anschliessend auf unser Konto überwiesen, von wo aus wir sie dann wieder an die Krankenkasse weiterreichen dürfen, wie auch alle zukünftigen Beiträge.
Und ausserdem muss ich noch einen Antrag auf „Zuschuss zur Krankenversicherung“ bei der Rentenversicherung stellen, damit die DRV auch noch die Arbeitgeber-Anteile mit übernehmen.

Was für ein Wiggel :wacko:

Doch dass erwies sich zum Glück als die kleinste Hürde im Verlauf der ganzen Geschichte und war innerhalb von zehn Minuten auf einem mustergültig barrierefreien Formular online erledigt:

Daran könnten die Herrschaften der Krankenkasse sich wirklich mal ein Beispiel nehmen!

Bleibt jetzt abzuwarten, wie lange es diesmal mit der Bearbeitung dauert und was der Krankenkasse als nächstes einfällt.

-_-_-_-

Erfreulich unkompliziert aber auch noch etwas ganz anderes:

Während unser Moped-Schrauber inzwischen schon Werkstatt-Termine für September (!) vergibt, geht das bei unserem Auto-Schrauber deutlich schneller: Der hat nun heute einen Bremsenservice bei Frau Honda „mal eben zwischendurch“ gemacht, nachdem ich die passenden Ersatzteile selbst per Versand besorgt hatte, um die vordere Bremse wieder fit zu machen zu lassen.

(Besser ist das, damit ich nicht irgendwann mit den Hacken bremsen muss)

Schnell und zu kleinem Preis, denn das hat jetzt inklusive der Bremsbeläge gerade mal 45 Euro gekostet und ich kann Frau Honda gleich wieder abholen :-)

Der Mann ist wirklich Gold wert in seiner unkomplizierten und immer freundlichen und zuvorkommenden Art. Deshalb auch hier : Geht doch! :good:


Habt ihr gestern auch alle genug getrunken?
Hoffentlich :good:
Dann bleibt auch heute gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der immer noch ganz erstaunt ist, wie schnell und problemlos das bei der Krankenkasse nun auf einmal ging….


-656-

- 14 Bemerkungen zu “Geht doch! – oder Neverending Story Teil 1567 + 1568

  1. Herzlichen Glückwunsch, dass sich Deine Hartnäckigkeit nun doch ausgezahlt hat. Dann bleibt zu hoffen, dass sich die TK an die Eckpunkte des Prozesses erinnert und ihn bei anderen Menschen in der gleichen Lage wiederholen zu können.
    Hinsichtlich des Moped-Schraubers geht es Euch dann ja ähnlich wie mir mit der Physio. Erster Termin 19.9. Bei meinem ersten Anlauf in einer anderen Praxis wollte man mir etwas im November anbieten. Den 19.9 habe ich dann schonmal genommen. Allerdings ist dann die eine Hälfte des Rezepts hinfällig, weil dieser Teil bis dahin ausgestanden sein sollte.

    1. Dein Wort in Gottes Gehörgang, was die Lernfähigkeit der Krankenkasse angeht.
      Ich hab ja heute nochmal da angerufen, um mir den Bescheid erklären zu lassen und hatte dabei schon wieder ein äusserst merkwürdiges Erlebnis ( siehe meine Antwort zu meiner Liebsten Kommentar).

      Inzwischen vermute ich ja, dass die zweite Nachricht gestern samt vorausgefülltem Fragebogen „nur mal eben schnell“ von irgendeiner Praktikantin zusammengeklöppelt worden ist, die froh war, mal was anderes machen zu dürfen als Kaffee zu kochen.
      Sehr professionell war das jedenfalls nicht mit offensichtlich per Bildbearbeitung eingefügten Anwortfeldern….

      ———————————————

      Was die Sache mit dem Mopedschrauber angeht, so ist das hier in Hamburg ( und gerade südlich der Elbe) ein ziemliches Problem. Alle wirklich guten Werkstätten sind überlaufen und südlich der Elbe ist er bis Stade und Winsen der einzige weit und breit, der vernünftig arbeitet.
      Insofern ist unser Autoschrauber wirklich ein Glücksfall, der uns auch mit unseren Autos schon mehr als einmal sehr kurzfristig aus der Patsche geholfen hat und zudem auch wirklich gut arbeitet.
      Da der selbst auch Rollerfahrer ist, hab ich den einfach mal gefragt, ob er das macht und für ihn ist das kein Problem, solange er nicht irgendwelche Werkstatthandbücher dafür kaufen muss.

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      Dis Sache mit der Physio ist allerdings wirklich übel – denn eigentlich sollte die ja so zeitnah wie möglich erfolgen. Hast Du denn mal versucht, Deinen Arzt in der Beziehung mit einzuspannen? Manchmal wirkt das Wunder, wenn eine Arztpraxis sich einschaltet und um zeitnahe Terminvergabe bittet.

      1. Danke für Deine Anregung, den Arzt mit einzuschalten. Ein wenig sträube ich mich dagegen, weil es ja Anderen mit den Terminen auch so geht. Und nicht jede/r kann dann einfach den Arzt bemühen. Ich hätte wohl ein bisschen das Gefühl, mir etwas erschlichen zu haben. In der Tat werde ich die Kältetherapie dann nicht mehr brauchen. Da muss ich jetzt zu Hause etwas disziplinierter sein. Was das Einüben der Bewegungen angeht, ist es vielleicht nicht so zeitkritisch. Da haben Andere sicherlich dringendere Dinge zu bearbeiten. Und da ich ja auch in dem Sinne keine Schmerzen habe, würde ich das jetzt mal so stehen lassen. Wenn es wieder um den Rücken ginge und ich kaum sitzen und/oder schlafen könnte, würde das schon anders aussehen. Für diesen Fall werde ich mir Deinen Hinweis aber auf jeden Fall merken.

        1. Gerne doch :-)

          Ich denke, Du machst das ganz richtig mit Deiner Überlegung, in diesem Fall nicht auf die Variante mit dem Arzt zurückzugreifen – aber für den Notfall ist das eine Methode, die wirklich funktioniert, weil viele Physopraxen, Logopäden o.Ä Ärzten ungerne Bitten abschlagen. Denn es gibt ja auch mal Situationen, wo die von den Medizinern was brauchen . Folgerezepte etwa oder Verordnungen, die auf eine bestimmte Art ausgestellt sind oder beispielsweise auch eine Wärmetherapie enthalten, die viele Ärzte von sich aus nicht verschreiben wollen , weil das voll auf Budget durchschlägt.

  2. Was für ein Theater. Es wäre vermutlich zu einfach, das Geld der DRV einfach zu behalten und das in Zukunft anders zu machen. So geht es also zurück, dann auf unser Konto und dann wieder zur TK. Mal ganz abgesehen davon, dass wir nun erst mal mit über 700 Euro in Vorleistung treten dürfen. Man hat ja auch sonst gerade keine Ausgaben :wacko:
    Können die sich in ihren Sachbearbeiterhirnen vielleicht auch mal vorstellen, dass nicht jeder mal eben so soviel Geld locker machen kann?

    1. Zu Deiner letzten Frage:
      Können sie nicht.

      „Wenn die Beitäge nicht fristgemäss eingehen, sind Sie nicht versichert. Da sind uns vom Gesetzgeber die Hände gebunden“

      (so das Bübchen von der TK, das ich heute an der Strippe hatte.)

      Und dass ich nicht in der Lage wäre, irgendwelche Fragebögen selbständig und fristgemäss auzufüllen, das müsse ich mir in dem Zusammenhang schon selbst zurechnen lassen…. dafür könne die TK schliesslich nichts.

      Zum letzten Satz ist mir dann wirklich nichts mehr eingefallen….. :-(

      1. Ich hätte mir sofort den Namen aufgeschrieben und mich an höherer Stelle beschwert. Das erinnert mich an dieses unsägliche Trulla, die Dir mal beim Bezug von Krankengeld vorgehalten hat, Du würdest auf Kosten der Solidargemeinschaft leben. So allmählich habe ich echt den Kaffee auf von den Sachbearbeitern der TK

  3. Von mir bekommt Deutschland die Krone für eines der bürokratischsten Länder Europas. Na gut, die anderen kenne ich alle nicht – aber hier bei uns steht Bürokratie wirklich unter „Naturschutz“

    1. Tja, so ist das wohl -und an der „akuten Formularistis“ hat sich auch nicht geändert, seit Reinhard Mey das schon vor Jahrzehnten aufs Korn genommen hat:

      Einen Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars
      Zur Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars
      Dessen Gültigkeitsvermerk von der Bezugsbehörde stammt
      Zum Behuf der Vorlage beim zuständ’gen Erteilungsamt.“

      Im Gegenteil, es scheint mir immer mehr zu werden, weil jeder Sachbearbeiter ja auch seine Beschäftigung braucht :-(

  4. Als ich jetzt in meinem Feedreader einen Post von dir sah, dachte ich natürlich, es wäre der Text über das Buch – war es aber nicht. – Na gut, dann gedulde ich mich noch ein wenig.
    Abgekühlte Grüße (nur 22,5° sagt mein Balkonthermometer) zu dir

  5. Oh ja, wir haben reichlich getrunken während unseres Urlaubs, war ja auch sehr heiß, sogar auf See. Aber ich vermute, du meintest andere Flüssigkeiten als die, die wir genossen haben.

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