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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Das Sonntagszitat 31/22

Guten Morgen Euch allen!

Und auch heute habe ich nochmal einen Text (eigentlich zwei Texte) aus Büchern von Frederik Backman, die ich durchaus für gute Beschreibungen dessen halte, wie Liebe aussehen kann, wenn die Phase der ersten Verliebtheit – wie auch bei meiner Liebsten und mir – schon eine Weile vorbei ist und man den Alltag miteinander lebt.

Der erste Text:

„»Jemanden zu lieben ist, als würde man in ein Haus einziehen«, sagte Sonja immer.
»Am Anfang verliebt man sich in all das Fremde, man ist jeden Morgen aufs Neue erstaunt, dass es einem plötzlich gehört, und hat ständig Angst, jemand könnte hereinstürmen und sagen, ihm sei da ein grober Fehler unterlaufen und es sei gar nicht vorgesehen gewesen, dass man so ein schönes Zuhause bekommt.
Aber mit den Jahren bröckelt die Fassade, das Holz reißt hier und da auf, und man fängt an, die Macken an diesem Haus zu lieben. Da kennt man bereits alle verborgenen Ecken und Winkel. Man weiß, was man tun muss, damit der Schlüssel nicht im Schloss stecken bleibt, wenn es draußen kalt wird. Welche Dielen etwas nachgeben, wenn man darauf tritt, und wie man die Kleiderschranktüren so öffnet, dass sie nicht knarren. Und das sind all die kleinen Geheimnisse, die es eben genau zu deinem Zuhause machen.« „

aus „Ein Mann namens Ove“: Roman von Fredrik Backman

Der zweite Text:

„Ehen haben Schattenseiten, weil alle Menschen Schwächen haben. Alle Menschen, die mit einem anderen Menschen zusammenleben, lernen, mit dessen Schwächen irgendwie umzugehen. Man kann sie zum Beispiel so betrachten, wie man sehr schwere Möbel betrachtet, und einfach lernen, um sie herum zu putzen.“ (

aus „Britt-Marie war hier„: Roman von Fredrik Backman

Beide sehr treffend, wie ich finde – wobei mir allerdings die Vorstellung besser gefällt, eine knarrende , leicht nachgebende Fussbodendiele zu sein als ein schweres Möbel, um das man halt herum putzen muss….
Letzteres hat irgendwie sowas fatalistisches….

Aber sagt: Wie seht ihr das?


Habt alle noch einen wunderbaren Restsonntag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der möglicherweise doch mal eine Kanne Öl für die knarrende Schranktür braucht und ein bisschen Spachtel, der die Macken des Lebens ein wenig einebnet…?


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