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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Eine ganz dumme Idee – Roman

Guten Tag !

Vordergründig ist es eine ziemlich simple Geschichte, um die es in diesem Roman geht:

Eine ganz dumme Idee
Von Fredrik Backmann

Jemand überfällt eine Bank, scheitert aber, weil diese bargeldlos ist und verschanzt sich anschliessend in einer Dachgeschosswohnung im gegenüberliegenden Haus, in der gerade eine Wohnungsbesichtigung stattfindet. So wird aus dem missglückten Banküberfall ungeplante eine Geiselnahme, die nicht nur den Geiselnehmer völlig überfordert, sondern auch Gelegenheit für die Geiseln gibt, sich untereinander näher kennenzulernen und in Interaktion miteinander zu treten…..
Dabei kommt es auch immer wieder zu unerwarteten Wendungen, so das am Ende vieles doch nicht so ist, wie es am Anfang scheint.

Aber das ist nur die oberste Schicht der Geschichte. Darunter liegt noch eine zweite, viel tiefer gehende. Denn beinahe alle Geiseln verbindet ein Ereignis – der Sprung eines Mannes von einer Brücke zehn Jahre zuvor – das bei einigen noch traumatisch nachwirkt und das für manche ein Grund ist, die Wohnung nur deshalb und ohne Kaufabsicht zu besichtigen, weil diese Brücke im Sichtbereich des Balkones liegt und der Brückensprung sie auch nach der langen Zeit nicht loslässt…..

(mehr kann ich jetzt dazu nicht schreiben, um nicht den ganzen Inhalt zu spoilern)

Tatsächlich gelingt es Backmann, diese beiden Geschichten meisterhaft miteinander zu verknüpfen und so eingebettet in die Rahmenhandlung der Geiselnahme (bei der übrigens niemand Schaden nimmt, auch nicht der verhinderte Bankräuber) tiefe Einblicke in das Seelenleben der handelnden Personen zu schaffen, wobei der Fokus sich im Lauf der Handlung immer mehr auf die zweite Ebene verlagert und den Suizid des Mannes zum Thema macht, der vor zehn Jahren von der Brücke sprang – und das, was dieser im Lauf der Zeit in den unfreiwilligen Zeugen ausgelöst hat. Bis hin zur Frage nach Schuld und der Verzweiflung, den Suizid nicht verhindert haben zu können……

Und dazu gibt es noch eine dritte Ebene in dieser Geschichte:
Nämlich die Art wie Backman darüber schreibt. Locker und Humorvoll und an keiner Stelle ins Schwermütige abgleitend oder moralisierend, aber immer wieder auch den Leser ins Boot holend, indem er diesen mit Sätzen wie

Das kennst Du doch bestimmt auch ?

oder (zum Ende hin)

Wie wärst Du damit umgegangen?

direkt anspricht und so zum nach- und mitdenken animierend eine direkte Beziehung zwischen den Lesern, der Handlung und den handelnden Personen schaffend.
Ähnlich übrigens wie in seinem Buch Ein Mann names Ove, das ich schon vor einiger Zeit gelesen habe (und jetzt als nächstes noch einmal lesen werde). Auch das hat mir seinerzeit wirklich gut gefallen gerade wegen der engen Bindung die Backman zwischen den handelnden Personen und dem Leser schafft…..

Deshalb selbstverständlich:

Bleibt noch der Klappentext:

Eine Kleinstadt in Schweden, kurz vor dem Jahreswechsel: An einem grauen Tag findet sich eine Gruppe von Fremden zu einer Wohnungsbesichtigung zusammen. Sie alle stehen an einem Wendepunkt, sie alle wollen einen Neuanfang wagen. Doch dieser Neuanfang verläuft turbulenter als gedacht. Denn wegen der ziemlich dummen Idee eines stümperhaften Bankräubers werden auf einmal alle Beteiligten zu Geiseln. Auch wenn davon niemand überraschter ist als der Geiselnehmer selbst. Es folgt ein Tag voller verrückter Wendungen und ungeahnter Ereignisse, der die Pläne aller auf den Kopf stellt – und ihnen zeigt, was wirklich wichtig im Leben ist …

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Habt alle einen wunderbaren Tag und ein zauberhaftes Wochenende – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der gestern nicht einschlafen konnte, bevor er das Buch zu Ende gelesen hatte……


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