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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Hiob – Roman

Und nochmal: Moin!

Zwischendurch mal eines meiner Lieblingsbücher.
Ein Klassiker, den ich – etwas unschlüssig bezüglich meines nächsten Literaturwunsches – einfach mal schnell eingeschoben habe, weil mich die Geschichte immer wieder fasziniert:

Hiob
von Joseph Roth

Ein Buch übrigens, dass ich wohl als 12jähriger schon zum ersten mal in der Hand gehabt habe, bei meinen Grosseltern in Kassel, weil meine Grossmutter (eine grosse Verehrerin des Autors) meinte, das könne ich mal lesen.

Und ich erinnere mich noch, dass ich es damals – ähnlich wie jetzt – geradezu verschlungen habe, ohne allerdings zu ahnen, dass sich hinter dem vor dem ersten Weltkrieg spielenden und mit viel Humor geschriebenen Text um den im Westen Russlands lebenden jüdischen Lehrer Mendel Singer noch eine ganz andere Geschichte verbirgt, auf die der Titel des Buches anspielt:
Nämlich die Geschichte des Hiob, einer biblischen Figur, die von Gott geprüft wird und tatsächlich vorübergehend ihren Glauben verliert, schlussendlich aber doch erlöst wird….

Und leiden muss auch Mendel Singer, nachdem sein dritter Sohn behindert geboren wird und die Familie daran fast zerbricht, seine Ehe deswegen vom Glück zur Pflicht wird, sein ältester Sohn zum Militär geht und sein zweitältester Sohn auf der Flucht vor der Einberufung in die Zaren-Armee nach Amerika emigriert. Was allesamt dem frommen Mendel als nicht richtig und auch nicht gottesfürchtig erscheint, denn als Jude muss man ertragen, was Gott einem auferlegt.
Ein Gedanke, mit dem er allerdings zum ersten mal bricht, als seine Tochter sich mit einem Kosacken einlässt und damit Schande über die Familie bringen droht , was nur verhindert werden kann, wenn auch der Rest der Familie auswandern würde und das behinderte Kind Menuchim bei Nachbarn zurückbleibt….

Und so nimmt das Unglück seinen Lauf, an dessen Ende Mendel ganz alleine dasteht in einem fremden Land, heimatlos und mit dem Gefühl, alles falsch gemacht zu haben…… so das er – wie das biblische Vorbild – auch seinen Glauben verliert, bevor es völlig unerwartet doch anders kommt, als er sich das in seinen von Selbstzweifeln geprägten Gedanken ausgemalt hat.

-_-_-_-

Was mich an der Geschichte fasziniert und immer wieder gefesselt hat ist neben dem eigentlichen Inhalt auch die Art und Weise, wie Roth sie erzählt – bei allem Unglück doch auch immer aufs positive blickend und Zuversicht ausstrahlend, auch wenn die Handlung aussichtslos erscheint – und immer auch mit einem leicht (selbst)ironischen Unterton, der völlig ausblendet, was Juden auch zu der Zeit in Russland als Aussenseiter der Gesellschaft schon erleiden mussten.
Stattdessen gibt er tiefe Einblicke in den jüdischen Alltag und jüdische Kultur im Russland jener Zeit samt dem naiven Glauben an Amerika als Land wo Milch und Honig fliessen – und das ein Leben dort nur besser werden kann.

Dass es dann anders kommt?
Nunja, so ist wohl das Leben….

Und darin liegt für mich ein Stück weit auch die Quintessenz dieses Buches, (denn ein bisschen Hiob steckt wohl auch in jedem von uns): Es kann immer anders kommen, als wir es uns ausmalen, aber ob das gut oder schlecht ist entscheidet sich erst ganz am Ende der Geschichte…. das war schon bei Hiob so, das ist bei Mendel Singer so und das wird auch unser eigenes Leben betreffend nicht anders sein.

Deshalb (und wegen des wirklichen Lesegenusses bei diesem wunderbar geschriebenen Buch):

Der Klappentext:

Eigentlich ist Mendel Singer »ein ganz alltäglicher Jude«, doch offenbar hat Gott Größeres mit ihm vor: Die Geburt seines schwerkranken Sohnes ist der Beginn einer Reihe von Schicksalsschlägen – Mendel wird zum modernen Hiob, zum Erdulder göttlicher Prüfungen. Doch seine einst demütige Frömmigkeit wandelt sich in trotzigen, rebellischen Zorn. Die Abkehr von Gott macht ihn zum einsamen Mann, bis schließlich sein auf wundersame Weise geheilter Sohn zurückkehrt und ihn zu sich nimmt. Mit seinem »Hiob« schuf Joseph Roth 1930 das berührende Porträt eines tiefgläubigen Mannes und einen Roman von großer poetischer Kraft.

Bücher.de

Habt alle einen angenehmen Abend und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der als nächstes wieder „etwas seichteres“ liest


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Sommerpause

Moin zusammen!

Die letzten Tage – ich gebe es zu – habe ich am liebsten im Haus verbracht, obwohl eigentlich feinstes Rollerwetter gewesen wäre und Frau Honda vollgetankt unten auf ihrem Parkplatz stand. Aber mehr als ein paar kurze Touren auf der Insel waren trotzdem nicht drin..

Denn es war einfach zu heiss für mich – und mehr als früher machte sich das auch immer mal wieder bemerkbar: Mit leichtem Kopfweh und leichten Schwindelgefühlen, die teilweise sicher auch der Pillensammlung geschuldet ist, die ich täglich in mich reinstopfen muss.
Aber ich will nicht jammern, schliesslich gehört auch das wohl zum älter werden dazu…
Insofern ist es mir auch ganz recht, dass der Sommer offensichtlich heute eine Pause macht und es sich hoffentlich ein wenig abkühlt –

– auf angenehme und für mich optimale 20-22 Grad, denn heisser muss es gar nicht sein.

-_-_-_-

Aber reden wir nicht weiter vom Wetter, denn es gibt auch noch ein, zwei andere Dinge, die mich gerade beschäftigen:

Wie beispielsweise das Thema Barrierefreiheit, zu dem es seitens der Krankenkasse seit dem letzten Telefonat nichts Neues gibt. Typisch, möchte ich sagen, denn das habe ich mit denen ja schon mehrfach erlebt: Erst gross auf die Kaxxe hauen und Druck aufbauen, aber selbst nicht in den Quark kommen, wenn es um die Umsetzung der eigenen Ideen geht.
Und nein, ich werde da jetzt nicht nochmal anrufen, weil ich mit Sicherheit dabei weder neue Informationen bekomme noch irgendwas beschleunigen werde. Die sind dran und wenn das jetzt dauert, dann dauert das halt.

-_-_-_-

Andererseits hat mich das Thema aber auch noch zu einer ganz anderen Überlegung geführt – zusammen mit einem kleinen Tool, was sich inzwischen auf den Seiten vieler Zeitungen (und auch unseres lokalen Käseblättchens) findet:

Mopo.de

Da kann man sich seit neuestem die Artikel auch vorlesen lassen, was sogar leidlich gut funktioniert.

Was mich zu der Frage geführt hat, ob das angesichts der Tatsache, dass bekannterweise auch einige Leser*innen unserer Seiten sehbehindert sind, nicht auch ein Tool wäre, was unsere Blogs ein wenig barrierefreier machen könnte? Und weiter zu der Frage, wie barrierefrei unsere Blogs überhaupt sind – worüber ich mir bisher zugegebenermassen noch nicht einen einzigen Gedanken gemacht habe.

(Und ja, ein wenig kam dabei dann auch meine Bastellust mit ins Spiel, die immer dann Feuer bekommt, wenn ich eine neue technische Spielerei entdecke)

Allerdings werde ich jetzt nicht im blinden Aktionismus gleich grössere Aktionen vom Zaun brechen (obwohl das eine feine Indoor-Tätigkeit wäre und ich tatsächlich schon einen Weg zum Einbau der elektrischen Vorleserin gefunden habe), sondern mich erst mal tiefer in die Materie einlesen, zumal ich auf mehreren einschlägigen Websites auch durchaus kritische Stimmen zu gut gemeinter, aber schlecht gemachter Barrierefreiheit gefunden habe, etwa auf dieser hier, die ganz allgemein einen guten Überblick zu dem Thema bietet:

Netz barrierefrei

Womit auch klar ist, das es wenn, dann erst zum Winter hin Veränderungen in dieser Richtung geben könnte, wenn ich mich im Rahmen eines komplett selbst gestalteten Outfits ohnehin noch mal mit einer Überarbeitung der Gestaltung unserer Blogs beschäftigen möchte.

-_-_-_-

Aber vorher sind erst mal noch andere Sachen dran – wie etwa ganz akut: das Ausbauen des alten Wäscheflüsterers, dessen Nachfolger morgen kommt (zwischen 7:00 und 11:00 Uhr :wacko: ) und am Mittwoch abend eine Hafenrundfahrt – und hoffentlich auch noch viele, viele Rollertouren und Drohnenflüge bei angenehmen Temperaturen……
Schliesslich ist der Sommer noch lang B-)


Habt alle eine schöne Woche und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich heute deutlich wohler fühlt als gestern…..


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