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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Mitfahrgelegenheit

Moin zusammen!

Eigentlich war diese Überschrift eines schon für gestern geplanten Beitrages für einen ganz anderen Inhalt gedacht, als den, der jetzt darunter zu lesen ist.
Aber sei’s drum – sie passt ja trotzdem – wenn auch der gestrige Tag ganz anders verlaufen ist , als ich das eigentlich geplant hatte.

Denn auch als „Rentner mit viel Tagesfreizeit“ (wie die Liebste gestern so schön schrieb) versuche ich meinen Tagen eine Struktur zu geben und überlege durchaus auch schon mal ein paar Tage im Voraus, was ich mit meiner Zeit so anfangen könnte.
Und so hatte ich für gestern eigentlich auf dem Zettel, mich mit den vielen Gigabyte an Videodaten zu beschäftigen, die wir am Pfingstsonntag auf unserer gemeinsamen Rollertour aufgenommen haben – und daraus ein kleines Filmchen zu erstellen, damit Ihr, meine Leser auch einen kleinen Eindruck davon bekommt – also ein kleines Stückchen sozusagen auf dem Sozius dabei seid:

Da lief er er noch, der Herr Peugeot….

Doch dann kam es ja bekanntlich etwas anders:
Als ich nämlich gerade dabei war, meinen virtuellen Arbeitsplatz auf meinem Rechner entsprechend einzurichten und mir passende Musik für meine Unterfangen rauszusuchen klingelt mein Telefon und die Liebste – gerade auf dem Weg zur Arbeit – teilt mir etwas angefressen mit, dass Ihr Herr Peugeot die weitere Mitarbeit verweigere und nicht mehr anspringen wolle, nachdem er vorher schon etwas rumgezickt und aufgeregt mit einer Kontrollleuchte geblinkt habe.
Sie selber würde jetzt mit dem Bus weiter zur Arbeit fahren, ob ich mich kümmern könne?

Logisch, dass das dann erst mal Vorrang hatte. Störungen soll man schliesslich zuerst bearbeiten habe ich mal gelernt.

Ergo habe ich kurz überlegt, was denn nun dran wäre:
Zunächst mal brauchte ich eine möglichst genaue Fehlerbeschreibung (die von der Liebsten gebrauchten Worte „ist verreckt“ reichten dafür einfach nicht aus), um damit in der Werkstatt anrufen und dort einen Termin organisieren zu können. Denn davon würde abhängen, wo der Herr Peugeot vom noch zu beauftragenden Abschlepper hingebracht werden müsste:
Gleich in die Werkstatt oder doch erst mal zwischengeparkt vor unserer Haustüre?

Und dazu galt es auch noch die Frage zu klären, was denn als Ersatz herhalten könnte, solange der Herr Peugeot nicht wieder genesen ist:
Das Auto wäre da keine gute Lösung, weil es in Altona kaum Parkplätze gibt – Bus und Bahn auch nicht, weil die Haltestelle vor unser Haustüre ja noch auf längere Zeit nicht angefahren wird – und Frau Honda?
Nun ja.. das ginge zwar, würde aber bedeuten, dass ich dann auf meine Aufahrten verzichten müsste, wenn die Liebste zur Arbeit ist….

Der erste Punkt war dann immerhin relativ schnell mit einem weiteren Telefonat geklärt und mit dem nun ausreichenden Wissen zum aufgetretenen Fehler konnte ich den zweiten Punkt auch zügig abhaken.

„Bringen sie den Roller mal gleich her….“

meinte der nette Senior-Chef der Werkstatt, der sich noch gut an die Aktion mit dem abgeruckelten Luftschlauch erinnerte und die Mühe, die er hatte, das ganze Klebeband wieder zu entfernen

„….das ist ja schliesslich ein Notfall, den werden wir irgendwie dazwischen schieben…auch wenn der nächste freie Termin eigentlich erst im Juli wäre“

Auch ein Ersatzfahrzeug habe er für uns, eine kleine 50er, falls die für meine Liebste reichen würde, damit von A nach B zu kommen, bis der Herr Peugeot repariert ist….

Prima!
Damit hatte ich ja gleich zwei Fliegen mit einer Klappe… usw.
Also blieb jetzt nur noch, den Schlüssel von der Liebsten zu holen und einen Abschlepper zu beauftragen, nachdem ich am „Schadensort“ angekommen war.
Und dabei erwies sich wieder mal als sehr vorteilhaft, dass wir für alle unsere Fahrzeuge einen Schutzbrief haben, der auch Pannenhilfe und Abschleppkosten einschliesst.
Das Procedere hatte ich ja letztes Jahr auch schon mal mit der Oma durch….

Der Rest des Vormittages lief dann auch beinahe wie am Schnürchen:
Landfein machen, zur Liebsten fahren, den Schlüssel holen, zum Standort des Rollers fahren, selbst noch mal gucken, was los ist, Hotline der Versicherung anrufen und die Mitfahrgelegenheit für Herrn Peugeot organisieren, auf den Abschlepper warten (das allerdings hat etwas gedauert, ging aber schlussendlich doch schneller, als ursprünglich per SMS angekündigt:)

Roller aufladen und ab zur Werkstatt,

wo wir tatsächlich kurz vor Beginn der Mittagspause (ja, das gibts da noch!) eingetroffen sind….

Immerhin konnte ich dem Meister nun dank eigener Erkenntnisse noch eine genauere Beschreibung des Fehlers liefern:
Die Batterie des Rollers ist leer, obwohl sie nach der langen Fahrt am Sonntag eigentlich randvoll geladen sein müsste und mangels Strom springt der natürlich nicht mehr an… Was die Fehlerursache schon mal stark eingrenzt: entweder ist die Batterie kaputt (was ich stark vermute, weil die anderen Symptome auch gut dazu passen) oder die Lichtmaschine (aber dann hätte der Fehler eigentlich schon am Sonntag auftreten müssen und: ohne funktionierende Lichtmaschine kommt man damit wahrscheinlich keinen Kilometer weit, dann wäre die Batterie auch mausetot).
Insofern sollten sich die Reparaturkosten wohl im Rahmen halten, falls ich recht habe. Mit Glück brauchts lediglich eine neue Batterie…und eine kleine Durchsicht….

Blieb noch die Sache mit dem Ersatzfahrzeug zu klären, welches ich jetzt ja nicht mitnehmen konnte. Schliesslich ist auch ein kleiner Roller für unseren Kofferraum noch zu gross….
Aber auch das erwies sich als völlig unkompliziert. Ich hab noch kurz gezeigt bekommen, wo der Roller abends stehen würde und wo ich den Schlüssel finde, wenn ich mit der Liebsten komme, um ihn abzuholen.
So einfach kann das sein :-)

Also Zeit, nach Hause zu fahren, zu frühstücken und ein wenig Pause zu machen, bevor ich wieder los musste, um die Liebste in der Firma abzuholen, noch zu einem dienstlichen Termin zu kutschieren und anschliessend wieder nach Harburg um das Ersatzrollerchen abzuholen…..

Eigentlich auch ein schickes Gerät, aber doch ein wenig lahm, wenn man schnelle „Hirsche“ wie Herrn Peugeot gewöhnt ist. Aber besser als Laufen oder Busfahren allemal….
Und zur Not kann ich den ja auch solange Fahren, wenn die Liebste lieber mit Frau Honda und damit etwas flotter unterwegs sein will…..(als Rentner habe ich ja viel Zeit B-) )

Bleibt zu hoffen, dass der Seniorchef der Werkstatt Wort hält und sie Herrn Peugeot und sein Zipperlein ausser der Reihe behandeln – und dass sie dann den Fehler schnell finden und beheben können, damit wir möglichst bald zur nächsten gemeinsamen Tour aufbrechen können……

Mal abgesehen davon wusste ich gestern abend aber auch, was ich den Tag über gemacht habe.
Oder anders formuliert: irgendwie bin ich das nicht mehr gewohnt, so ergebnisorientiert Störungen abzuarbeiten, schnelle Lösungen zu finden und umzusetzen – obschon das früher mein täglich Brot war….
In solchen Sachen bin ich als „Rentner mit viel Tagesfreizeit“ doch ein wenig aus der Übung…..und froh, dass mir die Hotline der Versicherung dabei wirklich hilfreich zur Seite gestanden hat. :good:
Die paar Euro Jahresgebühr für den Schutzbrief haben sich also wieder mal bezahlt gemacht….


Habt alle einen schönen Tage und eine pannenfreie restliche Woche – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der nun heute das macht, was er eigentlich gestern machen wollte….


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