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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Musik:
Johnny Cash (I) – die frühen Jahre

Moin zusammen..

Wie Ihr angesichts der Überschrift schon ahnen werdet, ist es eine längere Geschichte, die mich mit der Musik von Johnny Cash verbindet, einem amerikanischen Sänger, der viel mehr auf dem Kasten hatte, als nur platte Country-Songs, gelegentlich mal Rock ’n Roll (!) und immer wieder auch seiner ihm eigenen Frömmigkeit geschuldete Gospels zu singen.

Denn trotz einiger (auch alkohol – und drogenbedingter) Höhen und Tiefen während seiner langen Karriere war er vor allem eins: ein begnadeter Geschichtenerzähler mit sehr sonorer Singstimme, der sich abseits aller kommerziellen Erfolge auch sehr kritisch zu vielen Missständen im eigenen Land Land geäussert hat. Etwa zum Umgang der US-Amerikaner mit den in Reservate gedrängten Ureinwohnern des Landes, zur Todesstrafe und zu den unmenschlichen Haftbedingungen in vielen Gefängnissen, aber auch zum Vietnam-Krieg und zum Rassenhass in den Köpfen der weissen Südstaaten-Bevölkerung.
Auch diese Kritik ploppt immer wieder in seiner Musik und bei seinen Auftritten auf, etwa bei seinem legendären Konzert vor Gefangenen im Staatsgefängnis San Quentin 1969 – oder auf seinem mehrfach durch Neuaufnahmen auf späteren Alben fortsetzten Konzept-Album „Ballads of the true West„, das schon 1965 erschien…
So gab es logischerweise auch einige Berührungspunkte und sehr fruchtbare gemeinsame Projekte mit andern Musikern, die ähnlich tickten wie er – etwa zu Bob Dylan, Willie Nelson, Waylon Jennings und Kris Kristoffersen, um nur einige Namen zu nennen.
Und auch mit seiner zweiten Frau zusammen – mit June Carter Cash , die aus einer grossen Dynastie von Countrymusikern mit christlichem Hintergrund stammte – konnte er immer wieder grosse Erfolge feiern….

-_-_-_-

Allerdings wusste ich von all dem noch nichts, als ich Anfang der 70er meinen ersten bewussten Kontakt zur Musik von Johnny Cash hatte – sinnigerweise in Form eines eher schnulzigen Liebesliedes, das damals eine Zeit lang im Schlager-Derby des Deutschlandfunkes relativ weit oben plaziert war und kurz darauf auch als Single in meiner Plattensammlung landete:

Johnny Cash – A Thing Called Love

Genau wie ein Album im ebenfalls typischen Cash-Sound jener Zeit, das ich beinahe gleichzeitig von einem Freund eingetauscht hatte und von dem ich heute weiss, dass es einer der grössten kommerziellen Erfolge des Johnny Cash als Solist war:

Hier mal der Titelsong daraus als kleines Ton-Beispiel:

Johnny Cash – Man in Black

Und auch weitere Werke von JC fanden in der Folge noch in meine Plattensammlung, die ich jetzt hier nicht alle einzelnen hier aufführen möchte, darunter z.B. auch die oben schon erwähnten beiden,

Johnny Cash – San Quentin

und „Ballads of the true West„….


Daran merkt ihr sicher auch, dass ich damals in meinem jugendlichen Alter ein grosser Fan des Johnny Cash war, der so gut wie alles haben „musste“ was davon greifbar war, auch wenn davon inhaltlich noch nicht ganz so viel bei mir angekommen sein dürfte….

-_-_-_-

Aber, wie bei vielen Dingen, so auch bei Musik – irgendwann hatte ich mir den guten Johnny dann „übergehört“ und die Platten verschwanden in der Versenkung, nicht ahnend, dass es ein paar Jahre später ein Revival geben sollte, das ausgerechnet mit den legendären Blues Brothers zusammen hängen sollte….

Doch davon mehr in einem zweiten Teil….


Habt noch einen schönen Restsonntag und bleibt auch in der neuen Woche gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der mal wieder in musikalischen Erinnerungen schwelgt…. B-)


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Das Sonntagszitat 25/22

Guten Morgen allerseits!

Selbstkritisch, kurz und knapp – und völlig richtig!
Auch für meine Person:

»Meine Fehler haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin. Alle Fehler von vornherein zu vermeiden ist unmöglich. Möglichst viele Fehler im Nachhinein zu erkennen ist realistisch. Auch wenn der ein oder andere Fehler wehgetan hat, für die meisten Fehler bin ich dankbar.«

(aus „Achtsam morden am Rande der Welt: Roman “ von Karsten Dusse)

Also eigentlich auch eine der Binsenweisheiten, um die man keine grossen Worte machen muss?
Oder vielleicht doch?

Schliesslich beinhalten diese kurzen Sätze ja auch, sich selbst so akzeptiert zu haben, wie man ist – und bestenfalls aus einen eigenen Fehlern etwas gelernt zu haben und sie damit zu positiven Lebensereignissen zu machen, statt zu lamentieren, was alles anders hätte laufen können, wenn man nicht an der einen oder anderen Stelle seines Lebensweges „falsch abgebogen“ wäre.

Aber nutzt das im Nachhinein noch was, sich vorzustellen, man hätte die „Fehler“ nicht begangen (oder besser: seine eigenen Lebensentscheidungen anders getroffen) und würde sich nun womöglich in einer ganz anderen Position oder an einer ganz anderen Stelle/an einem anderen Ort befinden?
Ich glaube nicht.

Im Gegenteil ist das wohl (also der Blick zurück im Zorn) das beste Mittel, in lebenslange Depression zu verfallen, ohne dadurch zu irgendeiner Änderung zu kommen. Jedenfalls solange man nicht aus den eigenen Fehlern lernt und z.B. im Bezug zu anderen Menschen auch bereit ist, dazu zu stehen und darauf eine neue Basis der Beziehung aufzubauen versucht.
Was natürlich auch immer von „beiden Seiten“ abhängt….

Aber sagt, wie seht ihr das?


Habt alle einen wunderbaren Sonntag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der gerade überlegt, was es sonst noch anzumerken gäbe?


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