– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Post am Freitag

Mahlzeit!

Im Netz stösst man ja gelegentlich auf die Meme, dass unangenehme Behördenpost wie Steuerbescheide, Gebühren-Noten oder Schreiben der Arge bevorzugt am Freitag zugstellt werden, damit der erste Ärger der Empfänger schon mal verflogen ist, bevor sie am folgenden Montag darauf reagieren können.

Und genau das Gefühl hatte ich am Freitag auch, als sich ein Brief meiner Krankenkasse in unserem Briefkasten fand, der wieder mal (zum vierten Mal!) nur das Formular des Anstosses enthielt, samt zusätzlichem kurzen Anschreiben mit leicht drohendem Unterton, dass man meine zusätzlichen Einkünfte (welche denn???) schätzen müsse, wenn ich nicht schleunigst darauf antworte – allerdings mit keinem Wort darauf einging, was ich vor einer Woche schon schriftlich dazu angemerkt hatte. Immerhin aber mit dem noch halbwegs freundlichen Nachsatz:

„Falls sie Fragen haben , rufen sie uns einfach an. Wir sind gerne für Sie da….“

Also habe ich das heute morgen dann auch gemacht – schon interessehalber, weil ich wissen wollte, wie man sich eigentlich so ignorant seinen Kunden gegenüber verhalten kann.

Allerdings nicht unter der im Brief angegebenen Sammelnummer der zuständigen Abteilung, sondern unter der zentralen Rufnummer, um mich direkt mit der Gruppenleitung der Kundenbetreuung verbinden zu lassen, die auch für Kundenbeschwerden in der Geschäftsstelle zuständig ist…
Und – oh Wunder – da hatte ich dann tatsächlich mal eine Ansprechpartnerin, die wirklich zugehört hat und mir nicht gleich erzählen wollte, was ich müsste oder sollte… und der sogar das Behindertengleichstellungesetz bekannt war, in dem die Barrierefreiheit im elektronischen Datenverkehr geregelt ist.

So war dann auch keine lange Diskussion über den Inhalt des letzten Schreibens der TK nötig, das auch nach der Empfindung meiner Gesprächspartnerin „so gar nicht ginge“, weshalb sie meinen Ärger ohne Weiteres „nachempfinden könne“. Zumal es seitens der TK durchaus in anderen Zusammenhängen auch schon Lösungen wie Telefon-Interviews (wie von mir auch vorgeschlagen) – oder andere Individuallösungen gegeben habe.
Deshalb wolle sie nun auch auf die zuständige Abteilung einwirken, in diesem Rahmen eine passende Lösung für mich zu finden… meine Telefonnummer sei ja bekannt … und weil es dabei auch um eine rechtlich vorgeschriebene Unterschrift ginge, könne man mir das ausgefüllte Formular ja per Mailbox anschliessend zu schicken, so dass ich es nur noch unterschreiben und zurück senden müsse…..
Ob ich damit einverstanden sei?

Natürlich war ich einverstanden, denn das ist immerhin ein gangbarer Kompromiss, auch wenn der, wie sie noch einschränkend nachschob – „natürlich auch noch vom zuständigen Abteilungsleiter abgesegnet werden muss“. Unabhängig davon werde sie aber das Problem der nicht barrierefreien Formulare auch innerhalb der Verwaltung weiterleiten, „damit anderen Kunden nicht auch noch sowas passiert“

Soweit, so gut. Mehr hatte ich mir ja auch erst einmal nicht erhofft. Bleibt also jetzt noch die spannende Frage, ob und wann mich jemand anruft…..
(oder was sich als nächstes in meiner Mailbox oder im Briefkasten findet)


Habt allen einen entspannte Woche und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der dem Braten trotzdem noch nicht so ganz traut….


-625-