– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Sonntagszitat 09/21

Das Sonntagszitat mit einem kurzen Text, den ich in einem meiner letzt-gelesenen Bücher  gefunden habe.

Einfach so, aus dem Zusammenhang gerissen und – soweit es mich betrifft – ohne konkreten Anlass:

„Es gibt ein chinesisches Sprichwort:
Kein Mensch kann sich selbst richtig sehen, wenn er sich nicht durch die Augen eines Freundes sieht.“

Aber sagt, wie sehr Ihr das?

Euch allen einen wunderbaren neunten Sonntag im neuen Jahr.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-237-

Musik: Don McLean

Zur Abwechlung habe ich mal wieder etwas aus meiner musikalischen Mottenkiste, ein Live-Album von Don McLean, welches ich seinerzeit noch auf Vinyl besass, gebraucht auf einem Schulflohmarkt erworben und mit heftigen Knacksern ausgerechnet ein einem meiner Lieblingsstücke – „Vincent“:

– weshalb sich die entsprechende Single in der Studioversion ebenfalls in meinem Besitz befand.

On a Starry Night

Dieses Album, ein Mitschnitt eines Radio-Konzertes in New York aus dem Jahr 1971, war insofern etwas Besonderes,  als dass es seinerzeit regulär in Deutschland eigentlich gar nicht zu bekommen war und auf sehr verschlungenen Pfaden den Weg auf den Verkaufstische eines deutschen Schul-Flohmarkt gefunden haben muss.
Aber das war mir damals beim Kauf  gar nicht so klar – und mehr als zwei, drei Mark werde ich dafür wohl auch nicht bezahlt haben.

Auf jeden Fall jedoch war es das Geld für mich wert, denn zum Zeitpunkt des Kaufes ist es sicher meinem gerade aktuellen Musikgeschmack sehr entgegen gekommen, so „simpel“, wie es gestrickt ist: Ein Mann, eine Klampfe  und eingängliche Songs im Singer-Songwriter-Stil, ähnlich, wie sich Reinhard Mey seinerzeit auch auf seinen Live-Aufnahmenauch präsentierte, das gefiel mir damals richtig gut (und tut es bisweilen auch heute noch)
Insofern war der Kauf einfach ein Muss und eine willkommene Ergänzung meiner langsam wachsenden Plattensammlung.

Und, zugegeben: als ich es neulich auf Spotify wiederentdeckt habe, war meine Freude wirklich gross, auch wenn ich zugeben muss, dass mir die typischen Knackser an den entscheidenden Stellen etwas fehlen
(Komisch, dass man sich an solche Details plötzlich wieder erinnert )

Und wie immer:
Wer mal probehören möchte, klickt einfach aufs Bild
Dann geht es direkt zu Spotify


Soweit für heute von mir.
Habt einen schönen Nachmittag, bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns


-236-

Die haben doch wohl den Schuss nicht gehört


Mich betrifft das ja nun nicht mehr, aber ich kann gut verstehen, wenn angesichts dieser Meldung im Kreise meiner ehemaligen Kollegen grosse Enttäuschung ausbricht:

Der geplante flächendeckende Tarifvertrag für die Altenpflege in Deutschland steht vor dem Aus. Die Arbeitgeberseite der Caritas stellte sich dagegen. Damit kann ein Tarifvertrag, den die Gewerkschaft ver.di mit einem Pflegeverband geschlossen hatte, nicht durch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil für allgemeinverbindlich erklärt werden. Völlig unklar ist, wie die zerklüftete Lohnlandschaft bei den Altenpflegern nun einheitlicher werden soll.

Ver.di und der Arbeitgeberverband BVAP hatten den Tarifvertrag Altenpflege im September ausgehandelt. Er sieht eine Erhöhung der Einkommen auf bis zu 18,50 Euro für examinierte Altenpflegekräfte ab Januar 2023 vor. Beantragt werden sollte, den abgeschlossenen Tarifvertrag für allgemeinverbindlich zu erklären. Laut Gesetz müssen allerdings Caritas und Diakonie, die viele Pflegekräfte beschäftigen, zu einem solchen Antrag ihr Votum abgeben.

Ausgerechnet einer der grössten Arbeitgeber der Pflegebranche, die Caritas, blockiert allgemeine, verbindliche Tarifverträge in der Pflege  und geht mit der schlechtesten aller möglichen Entscheidungen voran,  mehr als klammheimlich bejubelt von Herrn Brüderle, dem Vorsitzenden des  BPA, des grössten Verbandes der freien Träger in dieser Branche, der sich diesbezüglich auch in der Vergangenheit nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, weil er seinen Mitgliedern lange abgeraten hat, sich überhaupt irgendwelchen Tarifen anzuschliessenen.

Dabei wissen wir doch nicht erst seit Corona, dass bei der Bezahlung von Pflegekräften einiges im Argen liegt und dass gerade kleinere Anbieter sich immer noch davor drücken, gute und verantwortungsvolle Arbeit angemessen zu entlohnen und Gehälter zu zahlen, die zumindest mit den Löhnen von Arbeitnehmern in der Industrie vergleichbar wären, statt bis zu einem Drittel (oder sogar noch mehr) darunter zu liegen.
Klatschen alleine genügt halt nicht und hätte auch in der Vergangenheit nicht genügt, wenn da überhaupt jemand auf die Idee gekommen wäre, Pflegekräften Beifall zu spenden.Fatal ist diese Entscheidung auch, was die Zukunft betrifft:

Nicht nur weil viele Beschäftigte in der Pflege weiter am Rande des Existenz-Minimums entlohnt werden, sondern auch, weil so auf Dauer eine ausreichende personelle Ausstattung von Krankenhäusern, Altenheimen und Pflegediensten immer mehr in Frage gestellt wird, wie ich es ja während meiner aktiven Zeit auch schon hautnah miterleben konnte:

Selbst bei meinem letzten Arbeitgeber, welcher sich – verglichen mit anderen Anbietern – zumindest um eine faire Bezahlung bemüht hat (und auch sonst eher grosszügig agiert hat) war die Bezahlung lange Zeit unter dem üblichen Durchschnittsverdienst für Menschen mit vergleichbarem Ausbildungsstand, weshalb ich als Pflegefachkraft mit gut sechsjährger Ausbildungsdauer einkommensmässig etwa auf dem Niveau eines Busfahrers lag, bei meinem  vorherigen Arbeitgeber sogar noch deutlich darunter.
Daran hat sich auch nicht viel geändert, als sich mein Chef nach langem Bauchgrimmen an den Tarif des öffentlichen Dienstes angeschlossen hat:
Es gab zwar etwas mehr Geld, trotzdem hätte ich hier in Hamburg davon sicher keine Familie ernähren können….. und über meine endgültige Rente kann ich jetzt eigentlich nur den Mantel des Schweigens legen, weil ich – ohne meine Zusatzrente aus meiner Zeit im kirchlichen Dienst  – unter Umständen nur knapp über dem Niveau der Mindestrente landen werde.

Das ist halt – genau wie ein Teil meiner körperlichen Beschwerden – der Preis dafür, dass ich mir ein Leben lang den Luxus gegönnt habe, in meinem Traumberuf zu arbeiten….

-_-_-_-

Was mich im Übrigen nicht weiter verwundert:

Das gerade die Caritas  als Träger der sozialen Dienste der katholischen Kirche so massiv auf der Bremse steht.
Denn auch in der Vergangenheit haben die nie wirklich  den Drang gehabt, sich übermässig arbeitnehmerfreundlich zu geben. Nicht nur, was die Bezahlung angeht, sondern auch in Bezug auf überzogene Forderungen an Moral , sexuelle Ausrichtung und  Konfessionstreue ihrer Mitarbeiter – bis hin zu immer wieder vorkommenden  Einmischungen  in deren privates Leben.
So passt diese Entscheidung durchaus gut in das peinliche Bild, was die katholische Kirche gerade bietet –  nicht nur, was die Geschichte um Herrn Woelki und seinen zweifelhaften  Umgang mit den sexuellen Verfehlungen einiger seiner Mitarbeiter angeht.

Denn dahinter steckt sicher Methode:

„Arbeite für einen Gotteslohn, dann kommst du später in den Himmel.“

Was für ein Anachronismus – noch dazu, wenn nun die Mitarbeitenden einer ganzen Branche darunter leiden müssen, obwohl die Politik sich nach langem Zaudern endlich zu einer halbwegs guten Lösung durchgerungen und sogar eine Gegenfinanzierung über die Pflegekassen versprochen hatte.


Euch einen wunderbaren Tag und – falls wir uns nicht mehr lesen –  ein ebenso wunderbares Wochenende.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-235-

Der Ball ist rund…

… und das erwies sich heute als deutliches Handycap.
Und damit:


Selbst wenn das Spiel in meinem Fall (um im Bilde zu bleiben) nur eine Halbzeit lang dauerte – und auch das Runde nicht in das Eckige musste, so war  die Beschäftigung mit dem  kugeligen Sportgerät doch ausgesprochen anstrengend und nicht unbedingt geeignet, da nun vehement auf eine Wiederholung zu drängen.
Selbst dann nicht, wenn es dem gesundheitlichen Fortschritt dient.

Denn spassig fand ich das nur bedingt, da wie weiland der olle Baron  Münchhausen auf seiner Kanonenkugel zu hocken, selbst wenn mein Exemplar nur aus Gummi bestand und statt mit Sprengstoff nur mit Luft gefüllt war.
So ein Pezzi-Ball ist halt nichts für mich, schon gar nicht, wenn ich auf dem wabbeligen und immer wieder weg rollenden Ding balancierend auch noch diverse Extremitäten einzeln in die Luft strecken oder in merkwürdigen Körperstellungen verharren soll…

Aber auch solche Übungen gehen irgendwann vorbei und danach gab es dann (leider vorerst zum letzten Mal)  Fango mit Ludovico und somit die Gelegenheit, mich wieder zu entspannen und mit gut gewärmten Rücken von den vorhergehenden Strapazen zu erholen, bevor ich noch (drei S-Bahn-Stationen weiter) zur fälligen Blutkontrolle bei meiner Rheumatologin vorbei geschaut habe. Was völlig problemlos vonstatten ging und sich somit als gute Alternative erwiesen hat, solange die Praxis meines Hausarztes noch geschlossen ist – also mindestens bis zur dritten Märzwoche….

-_-_-_-

Kleine Entdeckung am Rande:

Es wird Frühling!

Denn heute habe ich tatsächlich die ersten Krokusse samt erster Biene (in der Blüte ganz unten rechts) dieses Jahres entdeckt: Und auch die ersten Narzissen treiben schon ihre Knospen und werden womöglich schon bald blühen, wenn das Wetter jetzt so bleibt.
Aber das werde ich bestimmt nächste Woche sehen, wenn ich mit meinen Terminen in der Muckibude anfange…


Euch noch einen wonnigen  und sonnigen Nachmittag.
Bleibt gesund und bleibt behütet.

Wir lesen uns


-234-

Klamottenberge

Ein kurzes Zitat, aufgeschnappt in den Börsenmeldungen im Fernseher

„Jeder Deutsche kauft im Schnitt sechzig Kleidungsstücke im Jahr“

Hmm…

Das schaffe ich bei weitem nicht mal, wenn man jeden Socken und jeden Mund-Nasenschutz einzeln zählen würde – und auch die Liebste wird wohl nicht auf diese Zahl kommen, obwohl sie deutlich mehr Klamotten kauft als ich.

Mal weiter gerechnet würde das auf meine zweiundsechzig Lebensjahre bedeuten, dass ich schon Dreitausendsiebenhundertzwanzig Dinge zum Anziehen mein Eigen hätte nennen dürfen.
Unvorstellbar, oder ?
Das wäre wohl eine ganze Containerladung voll….

Was ich mich nur gerade frage:
Was macht man mit den ganzen Kleidungsstücken, die man ja doch nicht alle auf einmal anziehen kann?
Horten für schlechte Zeiten?
Einmal anziehen und dann wegwerfen?
Voller Besitzerstolz vor einem vollen Kleiderschrank stehen und dann doch nichts anzuziehen haben?Aber wahrscheinlich kann ich das als Mann einfach nicht nachvollziehen, der schon seit Jahren  immer wieder die gleichen zehn, zwölf Lieblings-Kleidungsstücke trägt und sich nur dann was Neues leistet, wenn es wirklich absolut nicht mehr zu vermeiden ist.

Nicht sehr wirtschaftsfreundlich, ich weiss – und sicher auch nicht geeignet, um das Bruttosozialprodukt in schlechten Zeiten anzukurbeln.
Aber mir reichts… zumal ich Klamottenkaufen ohnehin eher stressig finde und mir nicht vorstellen kann, wo daran der Lustgewinn sein könnte.
Also warum sollte ich dann mehr kaufen, als ich wirklich brauche?


Euch noch einen schönen Abend.
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


-233-

Oma, hüpf mal!

Gerade lese ich einen  (leider kostenpflichtigen) Artikel im Spiegel, in dem es um die Verkehrstüchtigkeit älterer Menschen geht – unter anderem auch um die immer wieder beim Einparken beschädigten Schaufenster in der Hamburger Waitzstrasse, wo inzwischen weit über zwanzig mal ältere Menschen in Friseurgeschäfte, Blumenläden und sogar Bankfilialen landeten, als sie ihr Auto davor abstellen wollten.
Sicherlich ein Kuriosum, aber doch ein Stück weit bezeichnend für die Überforderung vieler Senioren im Verkehr – und – ich gebe es zu, auch einer meiner Alpträume, wenn ich als alternder Mensch Auto fahre:
Plötzlich in der Zeitung zu stehen als jemand, der unfähig ist, Gas- und Bremspedal auseinander zu halten.

Viel gefährdeter jedoch – und dabei geht es nicht nur um Blechschäden und zermatschte Schaufensterscheiben – sind Senioren als Radfahrer oder Fussgänger, wie wohl auch einschlägige Statistiken belegen:
Weil sie sich langsamer bewegen (was mich ja auch schon betrifft), weil sie schlechter sehen und hören und weil sie komplexe Verkehrssituationen nicht mehr angemessen verarbeiten und darauf reagieren können.  Was im Zeichen einer alternden Gesellschaft sicher auch in Verkehrsplanungen einbezogen werden und sich auch in baulichen Konsequenzen im Entwurf von Ampelanlagen, Fussgängerüberwegen usw. niederschlagen sollte.
So könnten beispielsweise eine um eine halbe Minute längere Grünphase an Fussgängerampeln und Verkehrsinseln auf viel befahrenen oder breiten Strassen schon einen deutlichen Sicherheitsgewinn ausmachen, wie der Artikel weiter beschreibt:

„Auch die Bundesanstalt für Straßenwesen empfiehlt, Ampelanlagen seniorengerechter umzugestalten.
Bisher traf das allerdings laut Verkehrsforscher Schlag auf wenig Resonanz; lediglich Berlin hat nun ein »Fußgängergesetz« beschlossen, das unter anderem längere Grünphasen und mehr Übergänge mit Mittelinseln vorsieht. Die haben den Vorteil, dass sich Senioren immer nur auf eine Fahrrichtung konzentrieren müssen, wenn sie auf die andere Straßenseite wollen.“

Was ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen kann:
Denn der schnellste bin ich ja auch nicht mehr, wenn es um das Überqueren einer Strasse geht. (und es ist mir schon oft genug passiert, dass ich an Fussgängerampeln lieber erst zwei Rotphasen lang abgewartet und frische Kräfte gesammelt habe, bevor ich mitten auf der Strasse eine Zwangspause einlegen muss, weil ich nicht mehr weiter laufen kann)
Insofern kann ich aus meiner eigenen Erfahrung heraus ein Umdenken in der Planung solcher Anlagen also nur begrüssen.

Völlig bescheuert allerdings, was vor einiger Zeit aus dem Hause Scheuer (dem Verkehrsministerium) dazu vermeldet wurde:

„Statt sich flächendeckend für die Verbesserung von Ampelanlagen einzusetzen, machte die Bundesregierung 2018 im Unfallverhütungsbericht lieber einen zweifelhaften Vorschlag:
Im Umgang mit älteren Fußgängern und Fußgängerinnen sollten Maßnahmen ergriffen werden, die »die physischen Voraussetzungen für sicheres Queren trainieren bzw. aufrechterhalten«.
Übersetzt heißt das:
Hochbetagte sollen sich gefälligst ertüchtigen, damit sie schneller über die Straße kommen.“

Gehts eigentlich noch?

Aber was kann man auch von einem Minister erwarten, mit dem

„Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen nicht zu machen sind“

und dem die Sicherheit von Fussgängern und Radfahren genauso wie eine gut ausgebaute Infrastruktur im ÖPNV sowieso völlig am Ar… vorbei gehen. Schliesslich kann man da ja auch keine hochtrabenden Mautpläne machen.
Das kostet alles nur und bringt nichts ein…..


In diesem Sinne:
Geniesst den Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns


-232-

Der Klügere gibt nach


Ohne den Tag jetzt vor dem Abend loben zu wollen, aber heute ging es mir verglichen mit den letzten Tagen doch um einiges besser.
Keine Übelkeit mehr wie gestern und auch diese dauernde Müdigkeit scheint etwas verflogen. Will sagen, dass ich mich (mein Körper sich) anscheinend langsam an die neuen Pillen gewöhn(e)(t), die mich letzte Woche so fertig gemacht haben.

Aber dennoch habe ich mich heute noch nicht getraut, mit dem Auto zur augenärztlichen Kontrolle zu fahren, denn so ganz traue ich dem Frieden noch nicht, nachdem es die letzten Tage ja noch nicht so gut ging. Da war es schon besser, Bus und Bahn zu benutzen….

Wenn das jetzt aber so bleibt, dann kann ich am nächsten Wochenende die Welt vielleicht auch  aus dieser Perspektive betrachten,  genau wie die vielen Motorradfahrer, die gestern schon unterwegs waren:
Vorausgesetzt, dass Wetter spielt mit und ich kann die Oma in den nächsten Tagen zum Anspringen überreden.
Schaunmermal…..

Erfreulich am Rande:

„Es ist alles in bester Ordnung!“

Sowas hört man doch gerne, wenn man zum Arzt geht


Euch allen einen schönen Abend, erholsamen Schlaf und angenehme Träume.
Bleibt gesund und behütet – wie immer!

Wir lesen uns


-231-

Jesus, die Milch ist alle – Roman

Als „zweiter Sieger“ im Lesewettbewerb muss ich ja nicht mehr viel zu dem Buch schreiben, welches meine Liebste im D-Zug-Tempo gelesen und auch schon vorgestellt hat:

Jesus, die Milch ist alle
Von Jonas Goebel

Ein Buch mit einem ganze eigentümlichen Plot, in dem es um menschliches im Allgemeinen und christlichen Glauben im besonderen geht.

Stellt Euch also mal vor:

Ihr lebt als Pfarrer ganz friedlich mit Eurer Freundin zusammen in einem Hamburger Pfarrhaus, habt ein halbwegs geregeltes Leben mit all den üblichen Aufgaben und Pflichten, die man als Lebenspartner und Geistlicher so hat – und plötzlich stehen da zwei komische Typen vor der Tür, die sich als „Jesus von Nazareth“ und „Martin Luther“ vorstellen und nun bei Euch wohnen wollen.
Was natürlich – wie in jeder WG – zu kleinen Reibereien um Putzpläne u.Ä. und gelegentlichen durchaus komischen Missverständnissen führt – Anlass auch immer wieder über Glaubensfragen, die Kirche und christliches Leben ins Gespräch zu kommen, ohne dass dafür gleich immer die Bibel geschwungen werden muss.

Und das ist es auch, was neben Goebels witzigem und sehr gut lesbaren  Schreibstil und den sehr menschlich gezeichneten und mit einigen „Schwächen“ behafteten  Figuren des Jesus und des grossen Reformators  Martin viel vom Charme dieses Büchleins (127 Seiten) ausmacht:
Da wird über grosse Dinge geredet, ohne eine grosse Sache daraus zu machen  und Theologie vom Feinsten fast nebenher betrieben, ohne dass man als Leser immer mit gleich der Nase darauf gestossen wird.

Der Klappentext, dem Stil des Buches angemessen:

„»Hi, ich bin Jesus. Ich wohn’ jetzt hier.« Mit diesen Worten zieht Jesus eines Tages bei Jonas und seiner Freundin ein. Während sie gemeinsam durch die Pubs ziehen, Netflix schauen und Stimmung in den Seniorenkreis bringen, kann Jonas seinem Mitbewohner endlich die Fragen stellen, die ihm schon lange unter den Nägeln brennen: Wie findet Jesus eigentlich unsere Gottesdienste und Krippenspiele? Was sagt er zum Klimaschutz? Hat der Himmel eine Obergrenze und was hat es eigentlich mit dem Heiligen Geist auf sich? Das witzige Jesus-Buch eines jungen Pastors mit viel Tiefgang und Stoff zum Diskutieren — und einem ganz besonderen Überraschungsgast.“

Bemerkenswert auch die Frage, die der Autor – im realen Leben Pastor einer Gemeinde in Hamburg Lohbrügge – im Nachwort stellt:

Darf der Das?
Darf man so über Jesus und über Glauben und Kirche schreiben?

Und ebenso bemerkenswert auch seine Antwort auf diese Frage:

„Warum ich das gemacht habe?
Weil ich mir erhoffe, dass es ein leichter und entspannter Einstieg in das riesige Thema des christlichen Glaubens sein kann. Und so habe ich mich an einer Mischung aus Theologie und Humor versucht.

Und ja: In diesem Buch steckt meine Theologie. Also mein Reden von Gott.
Und ja: Ich lege Jesus und Martin ungefragt meine Theologie in den Mund.

Das kann man – durchaus zu Recht – problematisch finden.
Was ich aber versichern kann: Ich habe wohl noch nie so viel in der Bibel gelesen wie in der Vorbereitung dieses Buches. Sie lag wortwörtlich häufig neben meinem Laptop und ich habe versucht, für alles, was ich Jesus in diesem Buch sagen lasse, eine biblische Begründung quasi in der Hinterhand zu haben.“

Denn sie trifft durchaus auch das, was ich darüber denke.
Mein Glauben ist mein Begleiter im Alltag, in ganz alltäglichen Situationen.
Und die Frage, was Jesus darüber denken würde, habe ich mir auch schon oft gestellt.

Mal abgesehen davon:
So entspannt und unterhaltsam habe ich noch keine Abhandlung über theologische Fragen gelesen.
Deshalb:
Fünf Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung von mir!


Euch noch einen wunderbaren Abend, eine gute Nacht, angenehme Träume  und eine erfreuliche neue Woche.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-230-

Sonntagszitat 08/21

Das Sonntagszitat mit einem kurzen Text, den ich in einem meiner letzt-gelesenen Bücher  gefunden habe.

Einfach so, aus dem Zusammenhang gerissen und – soweit es mich betrifft – ohne konkreten Anlass:

„Nun, mein Motto lautet:
Probier jeden Tag was Neues! Schliesslich leben wir, um das Leben zu entdecken.
Man lebt ja schliesslich nicht ewig“

Aber sagt, wie sehr Ihr das?

Euch allen einen wunderbaren achten Sonntag im neuen Jahr.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

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-229-

Wattewolken mal wieder….


Während die Liebste voller Vorfreude* auf die Genüsse des Frühlings schon eifrig Pläne schmiedet, erweise ich mich – mal wieder – als Bremsklotz:

Nicht weil ich das unbedingt will oder weil frische Luft Gift für mich wäre, sondern weil ich da einfach nicht mithalten kann, obwohl es mich – genau wie sie – nach draussen drängt und ich ebenfalls förmlich danach lechze, wieder auf meinem Roller – der „Oma“ – durch die Sonne zu brausen, einen feinen langen Spaziergang zu machen oder die ersten zarten Frühlingsblüher zu knipsen.
Was aber gerade nicht so richtig funktionieren will, weil ich durch die letztens bei der Rheumatologin neu dazu gekommenen Tabletten ziemlich angeschlagen bin, welche bisher nur Nebenwirkungen, aber noch keine Wirkungen zeigen – will sagen, dass ich mich in den letzten Tagen nicht all zu weit vom Porzellanstudio entfernen konnte und auch ansonsten angesichts des mehr und mehr  aufkeimenden allgemeinen Krankheitsgefühles kaum unterscheiden kann, was  davon die Symptome meiner diversen Zipperlein sind und was den neuen Pillen zuzuordnen ist:
Klar ist jedenfalls auch, dass ich besser nicht Auto – und schon gar nicht Roller – fahren sollte, solange ich so duhn im Kopf bin und so verlangsamt, wie ich deswegen reagiere…..

Und so bleibt im Moment nur zu hoffen, dass die Wattewolken in meinem Kopf und alle anderen neu hinzu gekommenen Unpässlichkeiten nur Durchgangssyndrome sind, die mit steigender Dosis wieder verschwinden, wie von der Ärztin vorausgesagt  und im Waschzettel in der Pillenpackung beschrieben.
Tja, der Waschzettel….
Da überlege ich gerade, ob ich den samt der darin enthaltenen langen Liste von Nebenwirkungen besser nicht hätte lesen sollen?
Denn es könnte ja auch sein, dass mir der kleine Hypochonder in meinem Kopf da gerade einen Streich spielt und mich fleissig vor mich hin somatisieren lässt, obwohl da eigentlich nichts ist?

Anderseits ist aber mein erhöhter Verbrauch an Klopapier durchaus real und auch in konkreten Zahlen zu benennen, was sicher nicht daran liegt, dass ich was „falsches“ gegessen hätte – und auch die deutliche Verlangsamung ist greifbar, wenn ich mir angucke, dass ich meine täglichen Pflichten nurmehr in Zeitlupe verrichte…. inzwischen fast so lahm, wie vor einem guten halben Jahr, als ich die Dröhnung an Schmerzmitteln hatte.

Und wieder überlege ich ganz ernsthaft, ob das nun „die Lösung“ ist – oder ob ich nicht besser das Zeug wieder absetze, welches mir gerade so zusetzt.
Wahrscheinlich würde es mir dann besser gehen – kurzfristig zumindestens.
Andererseits würde ich mir dann aber möglicherweise auch die Chance nehmen, die in den Pillen stecken könnte, wenn ich die Zeit durchstehe, bis sie zur vollen Dosis aufdosiert sind: eine wirksame Therapie für mein Rheuma zu haben und langfristig gesehen vielleicht die Dosis der anderen Quälgeister – der Spritzen –  etwas reduzieren zu können.
Obschon das natürlich auch was von „den Teufel mit Beelzebub austreiben“ hat….

Aber zunächst mal steht ja für heute abend die Verdoppelung der Dosis an – und zumindest den Versuch wage ich noch, beisse die Zähne zusammen  und warte ab, was sich damit verändert:
Wenn sich damit in der nächsten Woche „Verbesserungen“ ergeben sollten, kann ich ja weitermachen damit  – und wenn nicht, dann werde ich den Versuch  wohl abbrechen.

Denn so wie jetzt, das ist ja auch kein Zustand….


*) der Blog der Liebsten ist passwortgeschützt, neue Leser sind aber auf Nachfrage willkommen


Und dennoch:
Bleib behütet, bleibt gesund und geniesst – wenn möglich – das schöne Frühlingswetter.
Wir lesen uns


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