– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Die Freiheit des Ramon Acosta – Roman


Wo ich gerade so gut im Zug war, habe ich mir gleich auch noch  ein zweites Buch von Gudrun Pausewang zu Gemüte geführt, welches zugleich das erste von ihr ist, welches ich je gelesen habe –

Die Freiheit des Ramon Acosta
von Gudrun Pausewang

erschien es doch vor ewigen Zeiten mal leicht gekürzt im Stern als Fortsetzungsroman, der mich damals schon sehr gefesselt hat.

Die Geschichte – sie spielt wieder im südamerikanischen Urwald in Bolivien – ist eigentlich schnell erzählt, geht aber trotzdem sehr in die Tiefe. Denn es geht in Ihr um persönliche Freiheit und auch – ein wenig – um die Sturheit, die Menschen entwickeln können, wenn sie ihre vermeintliche Freiheit verteidigen wollen:

Ramon Acosta – der Held der Geschichte – entschliesst sich irgendwann, dem täglichen Einerlei den Rücken zu kehren und flüchtet vor seiner Frau, den Zwängen seiner eintönigen Arbeit in einer Fabrik  und – schlussendlich – auch  vor den Menschen in die Tiefe des Urwaldes, um sich dort auf einer einsamen Lichtung einen Garten zu schaffen und davon zu leben. Er möchte einfach frei sein, auf niemanden mehr angewiesen und von niemandem abhängig ausser von seiner eigenen Hände Arbeit.
Was ihm anfangs auch gelingt. Der kreisrunde Garten wächst und gedeiht, erfordert aber ständige Aufmerksamkeit und Pflege ,  so dass Ramon ohne es zu merken mehr und mehr zum Sklaven seines Gartens und des Urwaldes wird, der immer wieder wieder das Gelände zurück erobern möchte, welches Ramon ihm abgetrotzt hat. Und so bleibt diesem nichts, als ständig die Grenzen seines Garten umkreisend dem Unkraut und den Ranken Einhalt zu gebieten, die immer wieder in seinen Garten hineinwuchern.
Woran auch  die Partnerin nichts ändert, die er sich irgendwann zu sich  holt, um seiner Einsamkeit Herr zu werden.
Im Gegenteil….
Denn die vermeintliche Freiheit des Gartens wird zum selbstgemachten Gefängnis, dass er kaum einen Tag vernachlässigen, geschweige denn verlassen kann – und dass er gegen alle Widerstände verteidigen muss.

Der (recht knapp) gehaltene Klappentext der Taschenbuchausgabe von 1981:

Eines Tages gibt Ramon Acosta die Arbeit in der Zuckerfabrik von La. Barranca auf und zieht in den Urwald.
»Mi Libertad« ( Meine Freiheit)nennt er das kreisrunde Stück Land im Dschungel, das er rodet, mit Mais und Kürbissen bepflanzt und mit einem Zaun umgibt.
Er findet auch eine Gefährtin für seine Freiheit, Olinda, eine indianische Prostituierte, die dem Leben im Bordell entrinnen will. Doch der Lebensunterhalt muß dem Wald und seinen Tieren, die eine ständige Bedrohung für den kleinen Acker sind, mühselig abgerungen werden. Das Paradies wird zur Hölle.
Olinda erträgt diese Mühsal schließlich nicht mehr. Aber Ramon kann nicht aufgeben, auch nicht, als Bulldozer kommen, um den Urwald für einen neuen Flugplatz zu planieren.
Hartnäckig und besessen, wie er mit dem Dschungel kämpfte, leistet er nun Widerstand gegen einen anonymen Staatsapparat und eine allmächtige Bürokratie. —

Auch wenn ich dieses Buch schon vor über einem Jahr digitalisiert habe, war es jetzt das erste mal seit seinem Erscheinen im Stern, dass ich es wieder  ganz gelesen habe – durchaus gespannt darauf, obwohl ich den Ausgang schon kannte.
Und ja, es hat sich gelohnt, zumal das selbe  dafür gilt, wie schon über das vorhergehende geschrieben:
Auch hier ist es wieder der wunderbare Schreibstil der Gudrun Pausewang, der viel zum Lesegenuss beiträgt. Warum auch  auch meine Bewertung  nur  auf fünf Sterne lauten kann.


Und auch hier wieder, weil dieses Buch nur noch antiquarisch zu bekommen ist:

Bleibt also  nur noch anzumerken, dass ich dieses Buch auch gerne  – in elektronischer Form (für Kindle, Tolino oder als PDF) – weitergebe.
Wer  mag, kann es per Mail von mir bekommen….


Euch allen einen wunderbaren Tag!
Bleibt gesund und bleibt behütet
und natürlich:
Wir lesen uns


-265-

Sonntagszitat 13/21

Das Sonntagszitat mit einem kurzen Text, den ich in einem meiner letzt-gelesenen Bücher  gefunden habe.

Einfach so, aus dem Zusammenhang gerissen und – soweit es mich betrifft – diesmal wieder ohne  (oder doch : mit?) konkretem Anlass:

„Meinst du, es gäbe nichts außer dem, was du dir vorstellen kannst?
Verstehen braucht seine Zeit. Daran solltest du immer denken.“

Aus „Stein und Flöte“ von Hans Bemmann
Aber sagt, wie sehr Ihr das?

Euch allen einen wunderbaren  dreizehnten Sonntag im diesem  Jahr.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-264-

Ich liege in meiner Mupfel

Viel zu erzählen gibts bezogen auf diese weitere Lockdown-Woche  ja nicht… wenn man vom Aufreger am Wochenanfang und der Rolle rückwärts in der Politik absieht.
Aber zunächst mal:


Damit wäre dieser Beitrag beinahe überflüssig, zumal die Liebste ja auch schon erwähnt hat, dass neue Mitbewohner auf dem Balkon einziehen und ich mich auch schon ausreichend dazu ausgelassen habe, dass meine Pfunde langsam aber kontinuierlich schwinden (inzwischen habe ich schon über sieben Kilo verloren).

Also von was könnte ich Euch noch erzählen?

Dass unsere Tage mit dem Homeoffice der Liebsten und meinen E-book-Basteleinen eher einförmig verlaufen?
Dass ich es immer noch nicht gebacken bekommen habe, meinen Roller in Gang zu bringen?
Dass ich mich langsam mit meinen Pillen arrangiere?
Dass der Rauchmeldermann schon wieder auf der Matte stand?
Dass mir die steigenden Corona-Zahlen zunehmend auf den Keks gehen?
Dass ich auch sonst wenig Drang verspüre, mich aushäusig zu bewegen, was nicht nur dem Wetter geschuldet ist?

Irgendwie hatten wir das alles doch schon mal – und es ändert sich ja auch nichts daran, wenn ich wieder und wieder darüber schreibe.
Ein wenig fühle ich mich deshalb gerade wie der gute alte Wawa mit seinem Sprachfehler aus der Augsburger Puppenkiste (aus Urmel aus dem Eis) in seiner Muschel:

„Und so liege ich in meiner Mupfel
……..
Und die Sonne geht auf und unter und zieht über mich hinweg.
Und der Mond geht auf und unter und zieht über mich hinweg.
Und die Sterne…und alles…
und alles…
…….
da kann man gut nachdenken….
…….
ist eigentlich ein bisschen langweilig, findest du nicht, Ping?

Und ja:
Es ist ein bisschen langweilig!

Nur nachdenken möchte ich darüber eigentlich nicht, weil ich so gar keine Idee habe, wie sich daran gerade was ändern sollte (bzw.: wie ich daran etwas ändern könnte)…… zumal ich zugeben muss, dass mir das, was draussen ist durchaus nicht am Allerwertesten vorbei geht, sondern dass ich gelegentlich beim Gedanken daran schon fast ein wenig panisch reagiere und ich mich dann nur mit Mühe und viel Ablenkung wieder einfangen kann.
Will sagen, dass selbst ich gerade ein wenig meine ostwestfälische Gelassenheit verliere, wenn ich die Schreckenszahlen lese, die vom RKI für die kommenden Monate genannt wurden….und die „Einschläge“ im näheren und weiteren Bekanntenkreis kommen auch irgendwie immer näher….

Aber weiter im Inneren  meiner Mupfel in selbst gewählter Isolation hocken? Ohne Ziel und ohne zu wissen wie lange?
Das ist irgendwie auch keine Lösung…. zumal ja auch nicht abzusehen ist, wo die Reise in den nächsten Wochen hingehen wird, auf der wir uns alle befinden…..


Und dennoch:
Bleib alle gesund und behütet, habt einen wunderbaren Tag und ein schönes Wochenende!
Wir lesen uns


-263-

Guadalupe – Roman


Gudrun Pausewang?
„Das ist doch eigentlich eine Jugendbuchautorin!“ –  so werden wohl manche von Euch denken.
Zu Recht, denn mit Werken wie „Die Wolke“ oder „Die letzten Kinder von Schewenborn“ und „Adi“ hat die ehemalige Lehrerin in ihren  letzten Lebens-Jahrzehnten bevorzugt Romane für Jugendliche geschrieben – wunderbare Werke, die diese Zielgruppe auf sehr gut aufbereitete Art und Weise an grosse und schwer begreifliche Themen heranführen, die sonst nicht leicht zu vermitteln wären.

Aber das ist eben noch nicht alles.

Denn es gibt auch eine Reihe von früher erschienenen  Romanen und Erzählungen von ihr, die thematisch in Südamerika angesiedelt sind  (wo sie lange Jahre als Lehrerin gearbeitet hat) und sich – ähnlich gut erzählt –  mit ganz anderen Problemen beschäftigen: Freiheit, sozialen Problemen, Armut, Glauben und Aberglauben – oder wie in meiner heutigen Buchvorstellung: mit Frieden, Freundschaft und Zusammenleben.
Wobei diese Bücher alle eines gemeinsam haben:
Den ganz besonderen, sehr positiven und von viel Humor geprägten Erzählstil der Gudrun Pausewang, der immer liebe- und respektvoll mit allen handelnden Personen umgeht, so das auch die „Bösen“ nicht wirklich als böse erscheinen, sondern als Menschen, die tun, was sie tun, weil die Umstände es ihnen eben so vorgeben.
Genau so  ist es auch in ihrem Buch

Guadalupe
von Gudrun Pausewang

wo die Geschichte mitten  in einem nicht näher bezeichneten Krieg im südamerikanischen Urwald zwischen Bolivien und Paraguay spielt, sich aber genau so gut auch überall anders auf der Welt abspielen könnte:

Zwei nackte Männer, Soldaten der verfeindeten Parteien, begegnen sich ohne Waffen mitten im Krieg am Ufer eines Flusses und stellen fest, dass sie bei aller Feindschaft nur überleben können, wenn sie sich gegenseitig helfen und auch  bereit sind, die Hilfe ihres Gegenübers anzunehmen.
Anfangs von Misstrauen geprägt (und von zahlreichen Versuchen, den jeweils anderen zu überlisten) erkennen sie beide, dass so keiner von ihnen eine Chance hätte – und so, der Not gehorchend – beschliessen sie, Frieden miteinander zu schliessen, zumal sie beide nicht so recht begreifen können, warum sie als einfache Menschen gegeneinander kämpfen sollen und welche „höheren Ziele“ Auslöser des Konfliktes zwischen ihren Saaten war.
Denn dem drohenden Hungertod  können sie nur entgehen, wenn sie ein verlassenes Kloster finden können, wo es Nahrung und Wasser geben soll….

Und so kommt, was kommen muss:
Die beiden werden Freunde – je mehr, je besser sich sich auf dem Weg  kennenlernen und feststellen, wie viele Parallelen es in ihrem Leben gibt. Auch ihre Fähigkeiten ergänzen sich so gut, dass sie ihr Ziel schliesslich erreichen – ein Paradies des Friedens auf einer Lichtung mitten im Urwald – weit ab von Krieg und anderen Menschen.
Wenigstens für eine kurze Zeit…

-_-_-_-

Der Klappentext – kurz und bündig (und durchaus treffend):

»Gesichter gibt’s ja so viele, daran kann man den Feind nicht erkennen. Die Uniform macht’s, wenn die fehlt, kann man sich leicht irren.«

Im südamerikanischen Urwald treffen zwei junge Männer, deren Heimatländer miteinander im Krieg liegen, nackt und unbewaffnet aufeinander. Die Tatsache, daß sie eigentlich Feinde sind, gerät rasch in Vergessenheit.Wichtig allein ist das Überleben. So sind sie längst zu Freunden geworden, als sie von der Realität des Krieges eingeholt werden …

Womit ich zu meiner Bewertung komme, die tatsächlich nur so lauten kann:

Denn Guadelupe ist – wie alle Bücher aus Pausewangs „südamerikanischer Periode“ –  eine genussvolle Parabel auf menschliches Zusammenleben und kreidet unmenschliches Verhalten an, ohne dabei bösartig zu werden. Eine kleine, wirklich feine Geschichte, die zeigt, dass Frieden möglich ist, wenn man nur will…
Wozu in diesem Falle auch noch kommt, dass es mir wirklich eine Freude war, dass ursprünglich 1970 erschienene Buch – inzwischen elektronisch aufbereitet – nach über vierzig Jahren mal wieder zu lesen.

-_-_-_-

Bleibt also  nur noch anzumerken, dass ich dieses Buch auch gerne  – in elektronischer Form (für Kindle, Tolino oder als PDF) – weitergebe.
Wer  mag, kann es per Mail von mir bekommen….


Euch allen einen wunderbaren Tag (bei uns scheint heute die Sonne ) und:
Bleibt wie immer gesund und behütet!
Wir lesen uns


-262-

Einigermassen fassungslos

Hmm…

Da sitze ich am Schreibtisch, höre nebenher Radio und dann das:
Die gerade erst getroffenen Regelungen für die Ostertage sind gekippt, von der Kanzlerin zurück genommen.
Stattdessen eine Entschuldigung – die ich Frau Merkel wirklich hoch anrechne – und ein eher hilflos wirkender  Appell an alle Bürger, Ostern trotzdem zuhause zu bleiben.

Und das ganze gefolgt von einer Fragestunde im Bundestag, bei welcher die Kackblauen gleich  mit ihrer ersten Frage mal wieder ihr rassistisches Profil offenbaren und „der Parallelgesellschaft der Ausländer“ die Schuld in die Schuhe schieben wollen…..
Ich fasse es wirklich nicht, was das nun wieder soll?

Aber immerhin war die Entscheidung wohl richtig, die schnellschüssige Entscheidung für die Ruhetage zurückzunehmen – zumindest angesichts der erhöhten Risiken, die von den Zusammenballungen in den Supermärkten am Mittwoch und am Samstag ausgegangen wären und auch wegen der damit verbundenen logistischen Probleme in den Lieferketten.
Was aber nichts daran ändert, dass es anscheinend immer noch keine über „Steuern auf Sicht“ hinausgehende Strategie im Umgang mit der Pandemie gibt – verbunden mit vielen „Wenn’s“ und „Aber’s“ und vielen Unwägbarkeiten, die nicht nur vom ausreichenden Vorhandensein von Tests und Impfstoffen abhängig sind, sondern auch – aus meiner Sicht die grösste Crux: – vom Verantwortungsgefühl jedes einzelnen der Bürger unseres Landes.
Und damit ist es ja nicht immer soweit her, wie sich am letzten Wochenende erst wieder in Kassel gezeigt hat……

Wobei ich gerade die Befürchtung habe, dass manche jetzt die gekippte Oster-Regelung nun  als zusätzlichen Freibrief für ihre Osterpläne betrachten könnten.
Da kann man eigentlich nur hoffen, dass Ostern völlig verregnet – ja, dass es stürmt und schneit -, um das zu unterbinden….

Und bevor ich das vergesse:
An Merkels Entschuldigung  könnte  sich ruhig mal der eine oder andere Politiker ein Beispiel nehmen.
Fehler passieren überall, wo Menschen arbeiten – und es ist keine Schande, diese einzugestehen und (wenn möglich: rechtzeitig) zu korrigieren. Zumal, wenn Entscheidungen unter solchem Druck getroffen werden müssen, wie angesichts der Pandemie….
Alleine dafür schon verdient die Kanzlerin Respekt!

Was ich mich allerdings gerade Frage:
Wo sind eigentlich die Landesfürsten, die die Entscheidung gestern Nacht auch mitgetragen haben?
Warum hört manch nichts von denen?


Euch noch einen schönen Abend.
Bleib wie immer gesund und behütet!

Wir lesen uns


-261-

Musik: Simon&Garfunkel

Springen wir mal wieder zurück in die Zeit, in der wir alle noch jung waren.
Damals gab es ja – so behaupte ich zumindestens  – die bessere Musik – weshalb ich immer wieder gerne dahin zurück kehre, wenn mir gerade nichts besseres an die Ohren kommt. Und  da durften es nicht nur Rock, Country, Experimentelles oder Klassik und die altbekannten Liedermacher sein, sondern für gewisse Stunden fanden sich in meinem Plattenschrank und auf diversen Mixtapes durchaus auch „softere“ Sachen – wie beispielweise auch mehrere Alben der beiden Künstler, die ich Euch heute mal wieder in Erinnerung bringen möchte:

Simon&Garfunkel, damals in den siebzigern schon kaum noch als Duo unterwegs sondern jeder für sich eigene Wege gehend, aber dennoch mit ihrem Musikstil prägend für viele andere Folk-Künstler jener Zeit und bei mir erstmals vertreten mit ihren Greatest Hits von 1972 und darauf folgend noch weiteren Alben aus den Sechzigern, wozu sich (viel später auch noch das Album gesellte, welches ich Euch hier vorstellen möchte

Live 1969

Ein Album, das wirklich einige Sahnestückchen an Liveaufnahmen enthält und zeigt, wie präsent die beiden auf der Bühne waren und mit welcher Präzision sie ihre Studio-Performance auch vor Publikum darbieten konnten:

Nur feiner Gesang und eine Gitarre, mehr ist dazu nicht nötig :-)
Einfach schön zu hören und durchaus für gute Laune sorgend, wie ich finde, weshalb gerade dieses Album auch immer wieder als ein Favorit  in meinen persönlichen Playlists auftaucht, weit öfter, als die meisten der Studioaufnahmen der Herren, welche ich tatsächlich nur gelegentlich höre…

(Wie immer ist ein Link zu Spotify hinter dem Bild hinterlegt)


Euch einen schönen Tag und ebenfalls wie immer:
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns

 


-260-

Ich schmelze weg

Meine Liebste behauptet ja, man sähe schon was.
Und mittlerweile bestätigten das auch die zunehmenden Rutschtendenzen meiner Jeans, auch wenn ich die bekanntlich  eher selten trage:

Ja, ich werde weniger, schmelze förmlich weg, seit mein Appetit – bedingt durch die sonst bisher wenig wirkungsvolle „Wunderdroge“ – stark gezügelt ist.
Immerhin den Gegenwert von mehr als zwanzig Butterstückchen habe so  ich in den letzten vier Wochen schon verloren –

von mehr als  hundertfünfzehn auf (heute mittag) unter hundertzehn Kilo, was durchaus erfreulich ist .

Und die Tendenz setzt sich wohl fort, zumal ich auch nach wie vor  wenig bis gar keine Lust verspüre, Butter und andere Dickmacher in mich rein zu stopfen und mich manchmal schon  fast zwingen muss, wenigstens abends was zu essen.
Meist Süppchen, oder – wie gestern – etwas Rohkost und Knäckebrot, mehr geht dann nicht….
Selbst mein übliches „Spätbrot“ und die Schokolade als Betthupferl können mich nicht mehr locken, was ich durchaus als „positiv“ verzeichnen möchte.

Aber – wie schon an anderer Stelle geschrieben –  momentan stört mich das noch auch nicht weiter.
Immerhin ist das wenigstens eine positive Wirkung, die das Zeug zeigt… denn, wenn ich es recht bedenke, dann war ich in den letzten Monaten doch deutlich zu klein für mein Gewicht.
Da bleibt also zu hoffen, dass auch noch  andere positive Wirkungen folgen werden, denn auch das morgendliche Schwindelgefühl und die Übelkeit  lassen in den letzten Tagen fühlbar nach.
Wenns nun noch was für meine schmerzenden Finger  bringen würde…..

Schaumermal.

Und ja,  inzwischen scheint es mir einen Versuch wert, das Zeug nicht wieder abzusetzen, wie letzte Woche noch überlegt.
Mal gucken, was da jetzt noch so kommt – und vielleicht laufe  ich ja auch bald wieder in die alten Jeans herum, die mir schon seit anderthalb Jahren nicht mehr passen wollten?
Noch drei, vier Kilo (oder sechs-acht Butterstückchen) weniger, dann sollte das eigentlich klappen…..


Euch noch einen wunderbaren Abend – bleibt wie immer gesund und behütet!
Wir lesen uns


-259-

Mal wieder


Mal wieder hat gestern ( bzw. heute Nacht) die grosse Runde getagt, die zu unser aller Bestem (?) entscheiden sollte, wie das nun weitergeht mit der C-Geschichte. Und dabei heraus gekommen ist (mal wieder)  nicht mehr als eine halbgare Lösung – fast möchte ich sagen, wie sich das (mal wieder) im Voraus schon abgezeichnet hat:
Fünf Tage Ruhezeit, aber  erst über Ostern, als ob das Virus in den zehn Tagen  bis dahin nicht noch reichlich Zeit hätte, weiter an Rasanz zu gewinnen. Ein Lockdownchen also, welches möglicherweise nicht mal ausreicht, den Vorsprung aufzuholen, den die Infektionszahlen bis dahin bekommen…..

Und an dieser Stelle mag ich einfach nicht  mehr weiterdenken.

Denn eigentlich sprechen die Fakten doch (mal wieder) eine ganz andere Sprache, die überdeutlich zu verstehen gibt, dass mit der  Kleinstaaterei der Bundesländer kein Blumentopf zu gewinnen ist* und sich jeder Öffnungsgedanke auch weiterhin  verbieten sollte – mal ganz abgesehen von solchen Geschichten wie Urlaub im eigenen Bundesland, Reisen nach Malle oder ähnlichem Firlefanz mehr, wie er in den letzten Tagen die Runde machte bzw. sogar schon Realität geworden ist.

Ein Jahr Erfahrung mit der Pandemie und die Erfahrungen mit den Massnahmen  der letzten Monate sollte doch eigentlich ausgereicht haben, auch den letzten Deppen von solchen Gedanken Abstand nehmen zu lassen…. selbst unter dem Aspekt, dass inzwischen manchen Geschäftsinhabern, vielen Kleinunternehmern, Künstlern und Wirten das Wasser mehr als nur bis zum Hals steht. Und ich will jetzt auch gar nicht mit Überlegungen anfangen, dass es vielleicht ganz anders  (um  einiges besser?) aussehen würde, wenn man früher und konsequenter an die Sache heran gegangen wäre.
Denn nun ist das C-Kind schon lange tief im Brunnnen, und es wird ihm auch nichts helfen, wenn da jetzt noch mehr  Wasser in Form weiterer Inkonsequenz  hinterher geschüttet wird.

Aber nein…
Denn (mal wieder) kam es ganz anders.
Und ich merke (mal wieder) wie Frust in mir aufsteigt, nicht wegen der Einschränkungen (die wohl für die meisten von uns für uns eigentlich keine wirklich grossen  sind, denn mehr als die Füsse still zu halten wird ja auch weiterhin  nicht verlangt), sondern wegen der Unfähigkeit, die manche Politiker (mal wieder) bei der Ausübung ihres Amtes an den Tag legen – offenbar mehr auf Wiederwahl und Wirtschaft schielend, als an das Wohl – und vor allem an die Gesundheit –  ihrer Bürger zu denken…

Insofern möchte ich mich (mal wieder) gerade eigentlich nur dem anschliessen, was Hans Georg heute morgen so formuliert hat: Ich bin raus und will von dem ganzen Quatsch nichts mehr hören!

Will sagen:
Ich bleibe jetzt weiter in meinem eigenen – auch  inneren – Lockdown, warte ab, bis ich (in ein paar Monaten vielleicht)  dran bin mit Impfen und werde bis dahin auch weiter darauf achten, möglichst wenig reale Kontakte zur Aussenwelt zu haben – mal abgesehen von wirklich unabdingbaren Notwendigkeiten wie Einkäufen und Arztbesuchen. Genau so, wie ich das auch in den vergangenen Monaten schon gehalten habe.
Wobei mir persönlich auch völlig Wurscht ist, ob die Geschäfte und Cafes (mal wieder) auf haben dürfen  oder gerade nicht….  Und verreisen muss ich bis dahin auch nicht, nicht mal (wie wir  in den letzten  Tagen – eher scherzhaft- überlegt haben) nach Neuwerk, das ja rein politisch gesehen Teil unseres Bundeslandes, ja sogar unseres Stadtbezirks ist. (was ja nach Willen einiger Landesfürsten hätte möglich werden sollen )…

Punkt!


*) lesenwert und schön auf den Punkt gebracht in diesem Zusammenhang ein Kommentar beim RND:
Warum wir die MPK abschaffen müssen


Euch einen wunderbaren (und möglich frustfreien) Tag – und mal wieder:
Bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns


-258-

Immerhin die Haare schön….

….. soviel lässt sich im Rückblick an positiven über die vergangene Woche sagen  – und, dass mein Stapel an selbst  neu erstelltem Lesestoff wächst …..
Aber ansonsten?
Da war die Woche doch eher zum weglaufen, oder?

Aber zunächst mal:

Wenn ich alleine an das denke, was diese Woche so durch die Nachrichten lief:
Wieder steigende Corona-Zahlen, Lock-Down und Impfchaos, Masken-Korruptions-Affären, die Deppen, die gestern durch Kassel liefen usw.usw.
Darüber könnte man sich trefflich aufregen und das wäre sicher auch Stoff für den einen oder anderen Blogbeitrag gewesen – aber mal ganz ehrlich:
Mir hängt das alles gerade sowas von zum Halse raus, da reicht es momentan schon, wenn ich das zur Kenntnis nehme(n muss)  – geschweige denn, dass ich  irgendwelche Lust verspüren würde, mich damit über die reine Kenntnisnahme hinaus weiter beschäftigen zu wollen (oder zu müssen).
Insofern wird es dazu an dieser Stelle auch keinen weiteren Kommentar von mir geben. Was dazu zu sagen ist, wurde ja von Anderen schon lang und breit gesagt.
Da muss ich meinen Senf nicht auch noch dazu geben.

-_-_-_-

Über einen Begriff komme ich aber trotzdem nicht hinweg, der diese Woche in die Schlagzeilen geriet:

Brüder im Nebel

Welch eine beschönigende, ja fast poetische Umschreibung für die riesige Sauerei, die da unter dem Dach der katholischen Kirche über Jahrzehnte, ja vielleicht Jahrhunderte (?) hinweg ablief, schön bedeckt mit einem Mantel des Schweigens, der nur die Täter schützen sollte, aber die Leiden der Opfer als Kollateralschäden bagatellisierte, die nicht ernst zu nehmen seien.
Und im Zusammenhang damit das Rumgeeiere der Verantwortlichen, die sich auch heute noch weigern, zu ihrer persönlichen Verantwortung zu stehen, sondern nur Konsequenzen daraus ziehen, um „Um Schaden vom Amt des Erzbischofs sowie vom Erzbistum Hamburg abzuwenden“ – wie  beispielsweise unser Hamburger Oberhirte Heße bei der Bekanntgabe seines Rücktrittsgesuches es formulierte.
Der Mann hat also wohl nichts begriffen – geschweige, dass er auch nur den Versuch machen würde, bei den betroffenen Missbrauchsopfern um Entschuldigung zu bitten oder weitere Hilfe bei der Bewältigung der aus dem Missbrauch entstandenen Leiden anzubieten.
Eine Frechheit in dem Zusammenhang auch, dass es nun vom Vatikan abhängt, ober er in Amt und Würden (welche Würde?) bleiben darf – und  – aus meiner Sicht – zumindest zweifelhaft (nach dem letzten Eigentor des Vatikans), ob seinem Rücktrittsgesuch überhaupt stattgegeben wird. Würde das denn wohl auch bedeuten, dass der Vatikan zugibt, Fehler gemacht zu haben.

Zudem bleibt ja auch noch die Frage offen, in wieweit es da nicht auch eine strafrechtliche Relevanz gibt, wie Heinrich Schmitz von den Kolumnisten es so schön schreibt, der sich das Gutachten wohl zu Gemüte geführt und Auszüge daraus in seiner Kolumne zitiert hat :

Aber vielleicht bewegt sich ja endlich mal die weltliche Justiz und räumt diesen moralischen Sumpf mit den Mitteln des Strafrechts auf. Und da gibt es ja nicht nur die unmittelbaren Täter zu ermitteln und zu bestrafen, sondern auch die, die mit ihrem Verhalten die Aufdeckung der Straftaten verhindert und somit womöglich auch Strafvereitelung begangen haben. Das sind keine „heiligen“ Männer, sondern Straftäter.

Wobei diese Auszüge, obschon wohl nur „Spitze des Eisberges“ für sich alleine genommen schon ausreichen, um mir speiübel werden zu lassen……

-_-_-_-

Womit ich auch gleich wieder  bei meinem anderen Thema der Woche angekommen bin, welches mir inzwischen doch irgendwie auch aufs Gemüt zu schlagen beginnt, so sehr, dass ich nach reiflicher Überlegung um Verlegung der nächsten Krankengymnastik-Termine bis nach Ostern gebeten habe, weil es einfach keinen Sinn macht, mich an den Foltergeräten in der Muckibude zu quälen, wenn mich gleichzeitig Schwindelanfälle plagen.
So macht das einfach keinen Sinn – und auch meine eigentlich gefassten  Pläne, meinen Roller zum Laufen zu bringen habe ich deshalb in dieser Woche nicht umgesetzt bekommen. Darauf bezogen wird also in den nächsten Tagen die Entscheidung anstehen, ob ich bezogen auf die „Wunderdroge“ nicht doch besser das Handtuch werfe….. oder ob ich noch ein paar Tage zuwarte.

Aber immerhin ( wie schon in der Überschrift geschrieben);
Wenigstens sind jetzt die Haare wieder schön, nachdem ich am Donnerstag  seit drei Monaten das erste Mal wieder bei meiner Lieblings-Haarkünstlerin war…..


Euch noch einen schönen Restsonntag – und:
Bleibt gesund und Behütet!
Wir lesen uns


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Sonntagszitat 12/21

Das Sonntagszitat mit einem kurzen Text, den ich in einem meiner letzt-gelesenen Bücher  gefunden habe.

Einfach so, aus dem Zusammenhang gerissen und – soweit es mich betrifft – diesmal wieder ohne konkreten Anlass:

»Die Analyse zerstört die Ganzheit. Manche Dinge, magische Dinge, sind einfach als Ganzes gedacht. Betrachtet man ihre Teile, dann verschwinden sie.«

Aus Die Brücken am Fluss von Robert James Waller
Aber sagt, wie sehr Ihr das?

Euch allen einen wunderbaren zwölftenSonntag im diesem  Jahr.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


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