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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Wattewolken mal wieder….


Während die Liebste voller Vorfreude* auf die Genüsse des Frühlings schon eifrig Pläne schmiedet, erweise ich mich – mal wieder – als Bremsklotz:

Nicht weil ich das unbedingt will oder weil frische Luft Gift für mich wäre, sondern weil ich da einfach nicht mithalten kann, obwohl es mich – genau wie sie – nach draussen drängt und ich ebenfalls förmlich danach lechze, wieder auf meinem Roller – der „Oma“ – durch die Sonne zu brausen, einen feinen langen Spaziergang zu machen oder die ersten zarten Frühlingsblüher zu knipsen.
Was aber gerade nicht so richtig funktionieren will, weil ich durch die letztens bei der Rheumatologin neu dazu gekommenen Tabletten ziemlich angeschlagen bin, welche bisher nur Nebenwirkungen, aber noch keine Wirkungen zeigen – will sagen, dass ich mich in den letzten Tagen nicht all zu weit vom Porzellanstudio entfernen konnte und auch ansonsten angesichts des mehr und mehr  aufkeimenden allgemeinen Krankheitsgefühles kaum unterscheiden kann, was  davon die Symptome meiner diversen Zipperlein sind und was den neuen Pillen zuzuordnen ist:
Klar ist jedenfalls auch, dass ich besser nicht Auto – und schon gar nicht Roller – fahren sollte, solange ich so duhn im Kopf bin und so verlangsamt, wie ich deswegen reagiere…..

Und so bleibt im Moment nur zu hoffen, dass die Wattewolken in meinem Kopf und alle anderen neu hinzu gekommenen Unpässlichkeiten nur Durchgangssyndrome sind, die mit steigender Dosis wieder verschwinden, wie von der Ärztin vorausgesagt  und im Waschzettel in der Pillenpackung beschrieben.
Tja, der Waschzettel….
Da überlege ich gerade, ob ich den samt der darin enthaltenen langen Liste von Nebenwirkungen besser nicht hätte lesen sollen?
Denn es könnte ja auch sein, dass mir der kleine Hypochonder in meinem Kopf da gerade einen Streich spielt und mich fleissig vor mich hin somatisieren lässt, obwohl da eigentlich nichts ist?

Anderseits ist aber mein erhöhter Verbrauch an Klopapier durchaus real und auch in konkreten Zahlen zu benennen, was sicher nicht daran liegt, dass ich was „falsches“ gegessen hätte – und auch die deutliche Verlangsamung ist greifbar, wenn ich mir angucke, dass ich meine täglichen Pflichten nurmehr in Zeitlupe verrichte…. inzwischen fast so lahm, wie vor einem guten halben Jahr, als ich die Dröhnung an Schmerzmitteln hatte.

Und wieder überlege ich ganz ernsthaft, ob das nun „die Lösung“ ist – oder ob ich nicht besser das Zeug wieder absetze, welches mir gerade so zusetzt.
Wahrscheinlich würde es mir dann besser gehen – kurzfristig zumindestens.
Andererseits würde ich mir dann aber möglicherweise auch die Chance nehmen, die in den Pillen stecken könnte, wenn ich die Zeit durchstehe, bis sie zur vollen Dosis aufdosiert sind: eine wirksame Therapie für mein Rheuma zu haben und langfristig gesehen vielleicht die Dosis der anderen Quälgeister – der Spritzen –  etwas reduzieren zu können.
Obschon das natürlich auch was von „den Teufel mit Beelzebub austreiben“ hat….

Aber zunächst mal steht ja für heute abend die Verdoppelung der Dosis an – und zumindest den Versuch wage ich noch, beisse die Zähne zusammen  und warte ab, was sich damit verändert:
Wenn sich damit in der nächsten Woche „Verbesserungen“ ergeben sollten, kann ich ja weitermachen damit  – und wenn nicht, dann werde ich den Versuch  wohl abbrechen.

Denn so wie jetzt, das ist ja auch kein Zustand….


*) der Blog der Liebsten ist passwortgeschützt, neue Leser sind aber auf Nachfrage willkommen


Und dennoch:
Bleib behütet, bleibt gesund und geniesst – wenn möglich – das schöne Frühlingswetter.
Wir lesen uns


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- 12 Bemerkungen zu “Wattewolken mal wieder….

  1. Der Frühling fängt ja gerade erst an…. ich würde vielleicht doch noch etwas abwarten, ob es nicht doch besser wird. Oma bewegt sich ja auch noch nicht, die muss ja auch erst neuen Saft bekommen ;-)

    1. Zumindest das Problem werde ich nächste Woche mal angehen.
      Batterie ausbauen und laden ist ja schon mal ein Anfang, auch wenn ich vielleicht noch nicht fahren kann….

  2. Oh, ich wünsche Dir von Herzen, dass Du etwas findest, dass Dir allgemein zu Besserem hilft und nicht das Eine mit dem Anderen erkauft werden muss. Und ja, manchmal kann etwas Geduld nicht schaden. Ich drücke von Herzen die Daumen. Und Recht hat Deine Liebste: Es wird nicht der letzte schöne Tag dieses Jahres gewesen sein…

    1. Nein, sicher ist das nicht der letzte schöne Tag des Jahres. Der Frühling fängt ja erst an.
      Was mich gerade halt etwas nervt, dass es scheinbar so gar nicht vorwärts geht, sondern stattdessen mal wieder einen Schritt zurück (auch wenn mein Kopf mir sagt, dass es vermutlich nur vorübergehend ist…..)

        1. Der Mut ist nicht das Problem, sondern eher die Ausdauer.
          Da bin ich gerade nicht so sicher, on ich das durchhalte, wenn sich da in dieser Woche nicht entscheidendes tut.

  3. Das haben diese Rheumamedis so an sich, sie wieken über den Darm. In Leflunomid glaubte ich mal, mein Wundermittel gefunden zu haben, aber dann wehrte sich plötzlich mein Körper. Wir müssen halt probieren und suchen, lieber Wilhelm. Ich drück dir die Daumen, dass es besser wird und dass du die Geduld nicht verlierst. Ich weiß, dass das manchmal verdammt schwer ist.
    Ich bin heute stolz wie Bolle. 2,5 km bin ich gelaufen. So ein Froschhüpfer könnte man meinen. Für mich war das aber viel.

    1. Das kann ich mir gut vorstellen, dass Du sehr zufrieden mit den erlaufenen Kilometern bist.
      Genau so geht mir das auch immer, egal wei lang die Strecke ist, die ich an dem Tag geschafft habe – und momentan bin ich wirklich froh, wenn ich auch zweieinhalb Kilometer schaffe…..

      Was die Medis angeht, so kommt der momentan Hänger wohl mehr von dem allgemeinen Unwohlsein durch die neuen Pillen als davon, dass ich denken würde, das sei nun ein absoluter Rückschritt.
      Was das wirklich bringt, muss sich ja erst noch zeigen.

      Und wenn es nichts ist, dann eben nicht , denn dann hat meine Rheumatologin sicher auch noch was anderes auf der Pfanne…

  4. Drei Schritte vor und zwei zurück. Da hat man schon mal das Gefühl es geht nicht vorwärts. Ich wünsche dir baldiges Glück bei der Medisuche.

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