2. Februar 2021 – Der Wilhelm

Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die ich gerne immer bis zum letzten Moment raus zögere.
Beispielsweise alles, was in irgendeiner Form mit Papier zu tun hat. Das war schon in der Schule so (Hausaufgaben hab ich manchmal in der Pause vor der Stunde auf dem Schulklo gemacht) und hat sich auch bis heute nicht geändert, wie ich gerade wieder festgestellt habe, als ich die Befunde für meinen Termin im morgen im Rückenzentrum zusammengesucht und teilweise noch gescannt und/oder kopiert habe, damit ich denen morgen schon mal eine ordentliche Übersicht über meine gesammelten Leiden präsentieren kann.
Ohne den Druck einer Deadline geht es wohl immer noch nicht.
Zumal ich morgen mal wieder vor dem Aufstehen los muss und es sicher auch kein Klo am Wegesrand gibt, wo ich den Papierkram noch hätte erledigen können. Und auf die letzte Chance (also morgen früh direkt nach dem Weckerklingeln) wollte ich lieber nicht setzen, weil ich in der Aufwärmphase danach ohnehin nichts produktives zustande bekomme. Da wird es schon schwer genug werden, rechtzeitig und ordnungsgemäss gekleidet das Haus zu verlassen. Auch ohne, dass ich noch nach diesem oder jenen Befund suchen oder mit den Tücken der Technik in Form meines etwas lahmenden Scanners kämpfen muss, der schon seit Wochen nach einer neuen Firmware schreit.

Zudem – ich gebe es zu – bin ich auch jetzt schon etwas hippelig, weil ich nicht genau weiss, was mich da morgen erwartet, ich gleichzeitig aber auch eine Menge Hoffnung in den Termin setze, was meine diversen Zipperlein und insbesondere eine effektivere Schmerztherapie angeht. So gesehen war es sicher gut, dass ich zumindest den Papierkram jetzt erledigt und den Angang nicht bis zum allerletzten Drücker ausgesessen habe.
Und auch gut, dass ich bei der Gelegenheit auch gleich alle Unterlagen für unsere Steuererklärung mit aussortieren und einscannen konnte.
Dann muss ich an den Papierstapel nicht noch mal ran