– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Die Sache mit der Plattform ( kein Sonntagszitat)

Guten Morgen Euch allen!

Vermutlich wird einigen von Euch das folgende Zitat ziemlich bekannt vorkommen – und ja, das ist auch durchaus beabsichtigt:

„Dieser Weg wird kein leichter sein
dieser Weg ist steinig und schwer“



Stammen diese Worte doch aus einem Lied eines gewissen Xavier N., der in unserem Land mit seinem Sprechgesang mal hohes Ansehen genoss, immer wieder an den Spitzen der Charts stand, viel soziales Engagement zeigte und sich am Anfang seiner Karriere u.A auch immer wieder gegen rechtes Gedankengut und Rassismus positionierte.
Jedenfalls, bis er wohl irgendwann im Lauf der Zeit „falsch abgebogen“ und nach einem ausgeprägten Schlenker ins beinahe fundamentalistisch religiöse plötzlich mit skandalösen und teils auch rassistischen Thesen in die Schlagzeilen geriet, die eindeutig dem Lager der Querdenker, Reichsbürger und Aluhut-Träger zuzuordnen waren.

Was – zu Recht – einen heftigen Karriereknick für ihn zur Folge hatte, weil daraufhin Radiosender seine Titel (auch die ganz alten ohne jegliche verquere Inhalte!) nicht mehr spielen wollten, er kaum noch Auftritte hatte und viele seiner treuen Fans sich von ihm abwandten, die vorher alle Schlenker seiner persönlichen Entwicklungen und sich wandelnden Einstellungen fast klaglos mitgegangen waren.
Womit natürlich plötzlich auch die Frage aus den Reihen einiger vorgeblich „völlig unpolitischer“ Hardcore-Fans im Raum stand, ob gerade diese alten und „unbedenklichen“ Lieder nicht für sich alleine stünden und auch weiter zur Aufführung kommen könnten, zumal bei ihrem Erscheinen nicht vorhersehbar war, welchen Wandel das Leben und die Einstellungen des Sängers in Zukunft nehmen würde…
Schliesslich könne doch die Musik nichts dafür, dass der Künstler sich in späteren Zeiten weiter und in eine ganz andere Richtung (!) entwickelt habe.

Woraufhin die Kritiker des Sängers – auch völlig zu Recht – das Gegenargument brachten, dass man den Künstler und sein Werk nun mal nicht trennen könne:
Selbst wenn N.’s frühen Werke in ihren Aussagen über jeden Zweifel erhaben wären, stände dahinter aber jetzt ein Mensch mit äusserst zweifelhafter Reputation und ziemlich wirren Ansichten, dem man nicht auch noch durch das kritiklose Abspielen seiner alten Lieder zu weiterer Popularität und grosser Bühne verhelfen müsse. Da könne man doch nicht einfach so tun, als sei da inzwischen nichts passiert…

Eine Ansicht, die ich vollkommen teile, zumal mir die Argumentation seiner Hardcore-Fans auch ungefähr so dürftig scheint wie die gerne kolportierte Meinung einiger Altnazis, dass unter Hitler ja auch nicht alles schlecht gewesen sei…. (Autobahnen, Arbeitlosigkeit und so…ihr wisst)
Weil diese Argumentation nämlich etwas verharmlost, was man nicht verharmlosen darf und auch offen benennen sollte: Rassismus, Nationalismus und Verleugnung wissenschaftlicher Erkenntnisse oder staatlicher Ordnung kann und darf nun mal nicht unwidersprochen bleiben.
Nicht nur, soweit es diesen entgleisten Sänger betrifft (der auf mich zwar inzwischen eher wie ein verwirrter Spinner wirkt) sondern auch an anderen Stellen, wo uns – wenn auch subtiler – ähnliches begegnen kann:

Etwa bei Werken und Zitaten von Autoren, die ihre Popularität nicht nur nutzen, um mehr oder weniger wissenschaftlich fundierte Thesen an den Mann zu bringen, sondern im Hintergrunde auch mehr oder weniger offen mit den gleichen Ideen sympathisieren wie unser Sänger – und diese unter Umständen (nicht immer) unterschwellig auch in ihren Texten transportieren.
Und auch dabei kann und darf man meiner Meinung nach Werk und Autor nicht trennen, selbst wenn das Werk für sich alleine stehend noch so gut sein mag und möglicherweise sogar über jeden Zweifel einer politischen oder weltanschaulichen Beeinflussung erhaben ist.
Dennoch sollte man auch bei solchen mutmasslich harmlosen Texten zumindest im Hinterkopf haben, welch Geistes Kind die Person(en) ist/sind, die hinter diesem Werk steckt /stecken und deren Haltung auch nicht unerwähnt lassen, wenn man sich dieser Werke in Zitaten bedient oder sie öffentlich vorstellt.
Schliesslich ( das gehört für mich immer mit dazu und ist auch nur eine kleine Mühe) ist es ja auch nicht schwer, sich im Netz mal schnell ein paar Informationen zusammenzusuchen und einen Überblick über den Hintergrund der Autoren zu verschaffen, über die man schreiben oder die man zitieren will…

Wobei ich persönlich sogar noch weiter gehen würde und mir das Argument zu eigen mache, dass ich in meinen Blog aus Prinzip niemandem eine Plattform bieten möchte, der mir in dieser Hinsicht zweifelhaft erscheint oder sich so verhält wie der oben erwähnte Sänger – und das, obwohl ich einige seiner alten Lieder richtig gut fand und sogar vor ewigen Zeiten mal in einem seiner Konzerte war…

Womit auch klar sein dürfte, dass der Typ in diesem Blog niemals vorkommen wird – ausser in diesem Beitrag, als abschreckendes Beispiel. B-)

-_-_-_-

Bleibt noch anzumerken, dass mir dieser Post schon seit längerem durch den Kopf geht, auch wenn es jetzt vielleicht dem einen oder anderen meiner Leser so erscheinen mag, als würde ich mich dabei auf einen ihrer/seiner aktuellen Beiträge beziehen wollen.
Aber dem ist nicht so, zumal ich selbst vor einiger Zeit auch fast in die Falle getappt wäre, in einem meiner Sonntagszitate ein Zitat eines Quarkdenkers gross herauszustellen, das sich bei näherer Betrachtung vor diesem Hintergrund jedoch als ziemlich zweideutig erwies…..


In diesem Sinne:
Bleibt gesund und behütet – und habt allesamt einen ganz wunderbaren Sonntag!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der mal wieder zu der Einsicht gekommen ist, dass es manchmal ein steiniger und schwerer Weg ist, wenn man auch beim Bloggen auf Polítical Corréctness achten will…


-843-


Im Jenseits ist die Hölle los – Roman

Einen zauberhaften Samstagmorgen Euch allen!

Nachdem ich mich letztens entschieden hatte, mal wieder ein Buch von Artro Paasilinna zu lesen und es mir wirklich gut gefallen hatte, passte es ganz gut, mit einem weiteren seiner Werke weiter zu machen, das ich noch nicht kannte, obschon es schon seit längerem auf meinem virtuellen Bücherstapel lag:

Im Jenseits ist die Hölle los
von Arto Paasilinna

Ein Buch, in dem sich Paasilinna in gewohnt skurriler Art und Weise einem durchaus ernsten Thema annimmt: Dem Leben nach dem Tode.

Das allerdings sieht ganz anders aus, als es den landläufigen Vorstellungen entspricht, wie der Held des Buches, ein dreissigjähriger Journalist nach seinem selbst verschuldeten, plötzlichen und unerwarteten Ableben durch einen Verkehrsunfall feststellen muss, nachdem er vorher ungeniert einer hübschen jungen Dame nachgeguckt hatte und deshalb abgelenkt war.

Denn tatsächlich landet er weder im Himmel noch in der Hölle (wo er sich selbst verortet hätte) sondern in einer Parallelwelt, die überall neben der Welt der Lebenden existiert
Einer Welt, in der die Seelen geistreicher und im Leben kluger Menschen nach ihrem Tod teils Jahrtausende weiter existieren können, bevor sich ihre Seele irgendwann auflöst und zum Himmel aufsteigt.
Einer Welt, in der es prinzipiell genauso menschlich zugeht wie vor dem Ableben ihrer Protagonisten. Denn auch die Verstorbenen haben (obwohl sie natürlich weder Essen noch schlafen müssen) ihre Bedürfnisse nach Zuwendung, nach Kommunikation und sogar nach Bildung, sie können sich frei im Raum bewegen (bis zum Mond und sogar noch weiter) und sich auch mit schon lange vorher Verstorbenen unterhalten, behalten aber ihre irdischen Laster und Unarten und entwickeln teils sogar neue Eigenarten. Oder „leben aus“, was sie sich vor ihrem Ableben nicht getraut haben – etwa beim voyeuristischen Beobachten der Lebenden, zu denen sie keinen Kontakt aufnehmen können und von denen sie auch nicht wahrgenommen werden…..

Ein durchaus spannender Plot also, den Paasilinna diesem Buch zugrunde legt, wenn auch zum Ende hin mit merklichen Längen:
Während der Text gewohnt witzig und locker und mit einem Feuerwerk an Ideen beginnt und von teils sehr unterhaltsamen Begegnungen mit anderen Toten erzählt, wird er zunehmend zäher, als der Autor im weiteren Verlauf der Versuchung nachgibt, in langen und nicht unkritischen „Gesprächen“ mit einem ehemaligen Propst und einem verstorbenen Papst auch die theologischen Aspekte seiner Parallelwelt zu beleuchten oder sich mit dem Thema Suizid auseinanderzusetzen. Womit das Buch allerdings viel von seiner anfänglichen Leichtfüssigkeit verliert, zumal Paasolinna diese Themen offensichtlich auch nicht so recht liegen und er dabei zunehmend ins Moralisieren abgleitet. Woran auch die immer wieder eingeschobenen, wohl flapsig gemeinten, aber dennoch eher peinlich wirkenden Passagen wenig ändern, mit denen er diese ernsteren Themen aufzulockern versucht.

Insofern hinterlässt dieses Buch (das sicher nicht zu Paasilinnas gelungensten Büchern zählt) bei mir auch eher einen zweispältigen Eindruck, der sich natürlich auch in meiner persönlichen Bewertung niederschlägt:

-_-_-_-

Der Klappentext – genauso albern wie der Titel des Buches:

»Mein Tod kam für mich völlig überraschend.«
So kann es gehen, wenn »Mann« beim Überqueren einer Straße allzu intensiv einer jungen Frau hinterherschaut und von einem Auto erfasst wird. Doch überraschender ist für den soeben verstorbenen Journalisten, dass er fortan als Geist über den Dingen schweben und andere Tote treffen kann.
Doch Vorsicht: Kein Geist lebt ewig, und Dummheiten bleiben nie ohne Folgen …

Amazon

Dennoch:
Habt alle einen feinen Tag und ein zauberhaftes Wochenende – und bleibt behütet und gesund!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich nun wohl nochmal ins Bett packt….


-842-

Zitat 02/23: Gerüchteweise

Hallo nochmal!

Nach längerer Zeit mal wieder ein Zitate-Beitrag.
Ohne aktuellen Anlass und Bezug zu dem, was sonst gerade für mich ansteht, sondern ein Fundstück aus einem Buch, das ich für festhaltens- und bedenkenswert halte:

„Woher stammte diese Behauptung? Wie entstehen Gerüchte überhaupt, wie beginnen sie zu leben, zu wandern, zu wirken?
Die boshafte Rede ist wie ein Bazillus, der von einem Menschen zum anderen springt, das jeweilige Objekt vergiftet und dann weiterzieht. Sie ist wie ein Missgeschick, das in Umlauf gesetzt wird, und jeder, der mit ihm zu tun bekommt, versucht es zu bekräftigen und zu beschleunigen, um es loszuwerden.
Am Ende nimmt die boshafte Rede so gewaltige Ausmaße an, dass niemand mehr sie glaubt.“

(aus „Nördlich des Weltuntergangs: Roman“ von Arto Paasilinna, )

Wer von uns kennt das nicht:

Da tuschelt irgendwer irgendwas hinter vorgehaltener Hand (ob wahr oder unwahr sei jetzt mal dahingestellt), und der Nächste erzählt das dann weiter und fügt noch die eine oder andere Kleinigkeit dazu – bis die Geschichte sich zu einer Riesensache aufbauscht und aus einer Vermutung oder Belanglosigkeit ein handfester Skandal entstanden ist.

Stille Post also, aber keinesfalls lustig und leider meist zu auch zu Lasten desjenigen, der ursprünglich das Objekt der Tuschelei war, während diejenigen, die es weitergetragen haben in der Regel ungeschoren davonkommen. und dann auch noch gerne ihre Hände in Unschuld waschen.
Insofern – auch wenn es durchaus menschlich erscheint – also ein eher verwerfliches Verhalten, in das man mitunter unversehends hineinrutschen kann.

Ich gebe zu, auch mir ist das schon passiert, sowohl als Opfer des Getuschels, als auch als jemand, der ungewollt zum Weitertragenden einer Information wurde, die sich im Nachhinein als masslos überzogen erwies.
Nicht schön, sowohl das eine als auch das andere., auch wenn ich mich seither bemühe, mich aus solchem Getuschel herauszuhalten und nur das weiterzugeben, was auch beleg – und belastbar ist.

-_-_-_-

Das Bild von Weber – eine kleine Lithographie – hängt übrigens im Original im Webermuseum in Ratzeburg. Eher unscheinbar unter seinen anderen Werken, aber von einer enormen Karft, wenn man davor steht und es auf sich wirken lässt.
Sollte jemand von Euch also mal in der Gegend sein:
Das ist ein Museums-Besuch, den man sich nicht entgehen lassen sollte…….:


Und wie immer:
Habt alle noch einen zauberhaften Nachmittag und ein wunderbares Wochenende!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der Gerüchte wirklich nicht schön findet……..


-841-

Von oben herab

Moin zusammen!

Da hatte meine Liebste ordentlich zu schleppen (schliesslich wiegt das Teil knapp 10 Kilo), nachdem ich vor einigen Tagen meinen Wunsch-Küchenhelfer auf der von uns so geliebten Kleinanzeigenplattform gefunden hatte – in guten Zustand, wenig gebraucht und zu einem verlockenden Preis, der gut ein Drittel unter dem originalen Verkaufspreis lag:

Unserer ist allerdings – im Gegensatz zu diesem Beispielbild – in weiss

Denn mit seiner maximalen Sitzhöhe von 81cm hat der Hochsitz genau die richtige Höhe, damit ich bequem darauf sitzend beim Gemüseschneiden und Rühren in den Töpfen den Überblick behalte und mein kaputtes Bein derweilen ganz bequem auf der Fussstütze abstellen kann (und nicht wie im Stehen belasten muss). Wozu auch noch die beweglich gelagerte Sitzfläche ihr übriges tut, um immer die richtige und angenehme Sitzposition zu finden.

So machen auch längere Küchensessions wieder Spass, wie ich gestern bei der Zubreitung unseres Abendessens feststellen konnte.

Und auch an meinen Schreibtisch taugt das Teil – auf der unteren Sitzposition. (Auch das hab ich gestern mal probiert und fand es fast bequemer als meinen grossen alten Chef-Sessel)

Kurz und gut:
Das Dings ist wirklich ein tolles Teil, an dem ich allenfalls noch Rollen vermissen würde, um damit vom Herd zur Spüle und zurück rollern zu können. Um von einer Stelle aus beides zu erreichen sind meine Arme einfach zu kurz.

Andererseits ist es aber auch gut, dass der Hocker (wohl aus Sicherheitsgründen) keine Rollen hat, zumal er auch so ausgelegt ist, dass man sich daran anlehnen kann wie auf dem Bild, was ich neulich schon mal gezeigt hatte:

So weiss wie unserer

Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn das Teil dann plötzlich wegrollt.
Dann wäre wohl die unliebsame Bekanntschaft mit unserem Küchenfussboden sicher. ( Und wer will die schon?) :wacko:

Ergo:
Alles ist gut, so wie es ist und ich bin wirklich froh, dass ich jetzt wieder besser und vor allem schmerzfrei Kochen kann….


Habt alle einen wunderbaren Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der seiner Liebsten die Schlepperei nur zu gerne erspart hätte……


-840-

Was zu beweisen war

N‘ aaabend zusammen!

Mangels anderer Bastelobjekte und weil ich momentan als P.O.S.T. (Person ohne sinnvolle Tätigkeit) auch sonst schon nicht viel zu tun habe, habe ich mir vor einigen Tagen unser schon lange eingemottetes, inzwischen 13 Jahre altes, und eigentlich kaum noch zum produktiven Arbeiten taugende Netbook vorgenommen und mal geguckt, ob man den Computer-Opa nicht doch wieder irgendwie eingliedern und einer sinnvollen (Teilzeit-)Beschäftigung zuführen kann.
Als Videoplayer beispielsweise zum Ansehen von Tutorials auf Youtube, wie es die Liebste momentan häufiger mal im Zusammenhang mit ihren Bildbearbeitungsprogrammen macht. **

Das erste Problem dabei:
Da der Rechenopa schon ein wenig altersschwach ist und inzwischen unter allen halbwegs aktuellen Linux-Distributionen Herzrhythmusstörungen und Asthma bekommt (und unter einem aktuellen Windows ganz sicher endgültig die Schlappen in die Luft werfen würde), musste da nun ein Betriebssystem drauf, was so schlank ist, dass es den schwachen Kreislauf des Alten nicht schon zum kollabieren bringt, ohne dass da auch noch irgendwelche Filmchen laufen.
Etwa ein Uralt-Linux oder – darüber hatte ich immer mal wieder gelesen und wollte es in dem Zusammenhang auch mal ausprobieren: Chrome-Os, das Cloud-basierte Betriebsystem von Google, welches nur minimale Ressourcen benötigt und im Grunde nicht viel mehr als ein aufgebohrter Chrome-Browser mit einem Mini-Linuxchen darunter ist, welches zur Kommunikation mit der Hardware benötigt wird.

Und die zweite Crux:
Der Rechenopa hat leider nur einen ziemlich exotischen 32-Bit-Prozessor und (schon in Maximal-Ausstattung) lediglich 2GB Arbeitsspeicher (mein Hauptrechner hat 64 Bit und 32 GB Speicher), so dass einige Quellen im Netz behaupteten, das würde ganz sicher nicht gehen, während andere es mit viel Trickserei doch wohl geschafft hatten, dass es schlussendlich trotzdem ging.
Die Chance stand also Fifty-Fifty – und sowas fordert ja immer meinen Ehrgeiz heraus :wacko:
Also habe ich in den letzten Tagen immer mal wieder damit rumprobiert, bis heute endlich der Knoten geplatzt war:

Schon komisch: mein Blog auf so einem Winz-Bildschirm :scratch:
(Der Blaustich auf dem Bildschirm sieht hier schlimmer aus als er ist. Da war der Weissabgleich meines Handys nicht auf Zack.)

Nicht nur im Netz surfen kann man jetzt damit (wenn auch im bedächtigen Rentnertempo), sondern auch die Sache mit Youtube klappt – ganz zauberhaft sogar, wenn man erst mal auf der Plattform angekommen ist. Denn dabei werden Herz (der Prozessor) und Lunge (der Arbeitsspeicher) des Opas ja kaum belastet, weil er dann (quasi im Sitzen) nur den Stream weiterreichen und abspielen muss, den die Videoplattform liefert. Was man auch daran erkennt, dass nicht mal sein lauter Lüfter anspringt, wenn nebenher nichts anderes läuft….

Also kann ich mich nun bequem zurücklehnen und freuen, dass mein Plan tatsächlich aufgegangen ist. Da stellt sich dann eigentlich nur noch die Frage, womit ich mich als Nächstes beschäftigen könnte….

**) Allerdings wird die Liebste nun mit Fug und Recht anmerken, dass es ihretwegen meiner Bastelei nicht bedurft hätte. Schliesslich hat sie ja auch noch ihren alten Laptop, um darauf die Tutorials zu gucken….
Aber darauf kam es mir auch gar nicht an, zumal der Plan zu meinem Experiment ja schon entstanden war, als sie ihren neuen Rechner noch nicht hatte – und schon bis zu einem Punkt gelangt war, wo ich wenigsten versuchen wollte, ob oder ob nicht.


Habt alle noch einen schönen Abend und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der heute ganz zufrieden mit dem Tag ist……….


-839-

Nördlich des Weltunterganges – Roman

Ahoi, Ihr Freunde des Buches!

Was liest man nach so einem Buch wie „Die Abenteuer der Röde Orm„?
Nochmal was mit Wikingern oder einen Ritterroman, eine leichte Liebesschnulze, etwas zeitkritisches oder gar einen Agententhriller? Diese Frage habe ich mir tatsächlich ernsthaft gestellt, weil ich ja doch ein wenig dazu neige, im Anschluss an ein zu Ende gelesenes Buch noch weiter „im Thema“ im Thema zu bleiben.Nicht ganz einfach nach Bengtssons erzählfreudigen Roman mit seiner teils wortgewaltigen Sprache.

Bis mir einfiel, dass es da ja einen finnischen Autor gibt, der ähnlich erzählfreudig schreibt : Arto Paasilinna und einige seiner Bücher, die ich schon länger mal wieder lesen wollte.

Also hab ich mich kurz entschlossen für dieses Buch entschieden, das ich in seiner ganzen Skurrilität und Satirenhaftigkeit immer noch für eines seiner gelungensten und besten Bücher halte halte:

Nördlich des Weltunterganges
Von Arto Paasilinna

Denn darauf muss man erst mal kommen:

Dass ausgerechnet ein landesweit bekannter und nach Verbüssung seiner Strafe zu Wohlstand gekommener Atheist und Kirchenbrandstifter testamentarisch verfügt, dass mit seinem Erbe eine Stiftung gegründet wird, deren einziger Zweck es ist, eine Kirche und einen Friedhof als letzte Ruhestätte für sich zu bauen – und seinen Enkel, einen pleite gegangenen Blockhausbauer, zum Nachlassverwalter und Stiftungsvorsitzenden bestimmt.
Was für den allerdings nicht ganz einfach ist, da man auch in finnländischer Einöde nicht einfach eine Kirche und schon gar keinen Friedhof bauen darf, ohne von den Behörden und der finnischen Staatskirche mächtig Steine in den Weg gelegt zu bekommen

Doch letzendlich sind Hindernisse ja nur dazu da, überwunden zu werden – und mit List und Tücke ( und Hilfe durch ein paar sehr patenten Handwerker) steht nach ein paar Monaten ein ebenso prächtiger wie illegaler Kirchenbau einsam in einer abgelegenen Region in Norden Finnlands, dicht an der russischen Grenze – Friedhof inklusive.
Und wo eine Kirche, da findet sich im Lauf der Zeit auch die zugehörige Gemeinde samt einer abgehalfterten Militärgeistlichen als Pastorin und einer bunten Mischung von Menschen, die sich aus den verschiedensten Gründen in diese bis dato eher gottverlassene Gegend verirrt haben.
Wobei einer von den Fähigkeiten des anderen profitiert und im Lauf der Zeit aus diesem anfangs kleinen Häufchen ein prosperierendes und autarkes Gemeinwesen entsteht, das sich zu einem wahren Paradies entwickelt und ob seiner Abgelegenheit sogar einen dritten Weltkrieg und einen Kometeneinschlag
schadlos übersteht….

Zugegeben:
Eine ziemlich schräge Story mit ebenso schrägen Protagonisten, aber mit all ihrer Übertreibung und ihren teils irrwitzigen Einfällen wirklich leichtfüssig und meisterhaft geschrieben, ohne dabei nicht auch immer wieder kleine Seitenhiebe auf unsere technisierte Welt zu liefern.

(Etwa, wenn der Autor in diesem Buch sein kleines Dorf konsequent auf ökologische Füsse stellt und dabei immer wieder alternative Methoden propagiert ohne dabei den moralisierende Zeigefinger zu heben.)

Das ist es, was Herr Paasilinna wirklich gut kann und was seine Bücher so lesenswert macht, sofern man sich auf seinen Stil und seine Art der Weltsicht einlassen kann. Und ich habe im Lauf der Zeit einige davon gelesen, ohne mich je zu langweilen, auch wenn ich zugeben muss, dass es dabei auch immer ein wenig darauf ankam, in der passenden Stimmung dafür zu sein.

Zumal ich durchaus auch Menschen kenne, die seine Bücher als „ziemlich albern“ und „zu wenig ernsthaft“ abtun…

Aber in diesem Fall „passte es“ ja gerade bei mir:
Ich habe die Lektüre wirklich genossen und fand es eigentlich nur schade, dass ich mal wieder viel zu schnell „damit durch war“. Deshalb dürfte auch logisch sein, wie meine Bewertung ausfällt:

-_-_-_-

Der Klappentext:

Sie suchen das Paradies? Es liegt in Nordfinnland. Denn dort ist beim Bau einer Kirche ein autarkes Dorf entstanden, das sich in der krisengeschüttelten Welt zum begehrten Zufluchtsort entwickelt.

Weltwirtschaftskrise, der Untergang New Yorks und der Ausbruch des dritten Weltkrieges – im Norden Finnlands lässt man sich nicht aus der Ruhe bringen. Und als die Sonne beginnt aus einer anderen Richtung zu scheinen, feiert man Weihnachten eben in Badehose, und Rudi das Rentier wird zum Flamingo …

Amazon

Habt alle einen wunderlieblichen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der offenbar viel zuviel Zeit zum Lesen hat und froh ist, über einen grossen Fundus zu verfügen, um immer etwas „passendes zum Lesen“ zur Hand zu haben…….


-838-

Fifty-Fifty

Guten Morgen zusammen!

Stand jetzt – am 17. Janauar 2023 um kurz nach acht Uhr Morgens – ist ja bezüglich der Nachfolge der unsäglichen FettnäpfchenVerteidigungsministerin Lambrecht immer noch alles offen, obwohl unser Kanzler wohl schon länger wusste, was da im Busch ist und dass er sich dringend um eine Nachfolgeregelung kümmern muss.

Wobei ihm wohl einige selbst aufgestellte Fussangeln im Wege stehen, nicht zuletzt auch Proporz-Regeln und Koalitionsvereinbarungen, die besagen, dass der oder die neue Verteidigungsminister/-ministerin aus der SPD komme muss und dass es eine Frau werden sollte, wenn er nicht eine grosse Kabinettsumbildung machen will.
Allerdings fallen dabei aber andere – aus meiner Sicht viel wesentlichere Kriterien – anscheinend völlig unter den Tisch. Etwa die Fragen nach Fachwissen, Erfahrungen und Führungsqualitäten der infrage kommenden Personen.
Womit auch das Risiko wächst, dass im Verteidigungsministerium anschliessend genauso weiter gewurstelt wird, wie in den vergangenen dreizehn Monaten.
Fatal, wie wir alle wissen – und um so mehr, als dass es da ja gerade jetzt jemanden braucht, der in der/die in der Lage ist, wichtige Entscheidungen schnell zu treffen und umzusetzen.

Wenn ich dann allerdings dieses Zitat lese, dann frage ich mich bei allem Verständnis und aller Zustimmung für einen Geschlechter-Proporz schon, was sich jemand denkt, der im Zusammenhang mit der Neubesetzung des Verteidigungsministeriums so einen Satz in die Welt setzt:

»Eine Gesellschaft, die zu über 50 Prozent aus Frauen besteht, muss sich auch im Kabinett widerspiegeln«, sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, Maria Noichl, der »Rheinischen Post«. »Fifty-fifty muss weiter gelten. Dafür steht die SPD.«

Spiegel.de

Schliesslich beinhaltet eine solche Aussage ja auch, dass es auf Fachwissen und Eignung weniger ankommt, als auf das Geschlecht eines Bewerbers – und dass auf Teufel-komm-raus nun eine Regelung gefunden werden muss, die dem gerecht wird.
Egal, wie gross der Verschiebebahnhof ist, der dadurch eventuell im Kabinett entsteht und auch egal, dass damit möglicherweise in einigen Ressorts erst mal wieder nicht an ein geregeltes Arbeiten zu denken ist, solange sich nicht alles zurecht geruckelt hat.
Erst recht, wenn man bedenkt, dass die SPD vielleicht auch niemanden in ihrem Personalkader hat, der sich für das Amt des Verteidigungsministers/der Verteidigungsministerin eignet und es möglicherweise bei den Koalitionspartnern innerhalb der Ampel eine/n gegeignetere/n Kandidatin/Kandidaten gäbe:

Frau Strack-Zimmermann von der FDP beispielweise, die recht gut auf das Anforderungsprofil einer Verteidigungsministerin passen würde – aber leider nun mal das falsche Parteibuch hat….
Wenn man aber bei der SPD im Tausch das Verkehrsministerium akzeptieren würde und dafür einen fähigen Mann als Ersatz für die zweite Nulpe in der Ministerriege (Herrn Wissing) findet, dann würden gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe getroffen….

Aber dazu wird es wohl nicht kommen – und so wird mein kleines Gedankenspiel wohl nur ein Gedankenspiel bleiben.
Um so mehr kann man aber gespannt sein, was unser Kanzler (der mit seinem Rumgeeiere immer weiter in meinem Ansehen sinkt und den ich ohnehin nie in diesem Amt sehen wollte) heute aus dem Hut zaubert.
Denn mehr als ein fauler Kompromiss wird das wohl auch wieder nicht werden…..


Habt alle einen schönen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der findet, dass es vor allem auf die Eignung ankommt, wenn wichtige Ämter besetzt werden sollen und nicht auf Geschlecht, Hautfarbe oder Parteizugehörigkeit, die allesamt damit nichts zu tun haben….


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Tüv-Termin – nur ambulant

Gu’n Aaaaabend, ihr Lieben

Heute war nun endlich mein sehnlich erwarteter Termin zum Gefäss-Tüv im Krankenhaus, der endlich etwas Klarheit brachte – und im Anschluss direkt zu einem Termin mit einem Gefäss-Chirurgen führte.
Denn wieder einmal hat sich eine meiner Arterien zugesetzt,was meine Beschwerden beim Stehen, Laufen und beim Treppensteigen in den letzten Wochen erklärt.
Nicht unwerwartet, denn das sowas passieren kann, wissen wir ja schon seit meiner ersten Bypass-Operation von mehr als acht Jahren.

Deshalb werde ich mich nun auch nochmal operieren lassen müssen, um den Durchfluss wieder zu verbessern, wobei ich auch diesmal wieder das Glück habe, dass die Blutversorgung meines rechten Fusses nicht akut gefährdet ist und die Schmerzen fast ausschliesslich unter Belastung auftreten.
Halbwegs gute Voraussetzungen also, dass sich da nochwas verbessern lässst.

Archivbild

Doch vorher wird zur weiteren Diagnostik noch ein CT anstehen, um die genaue Lage und Grösse des Verschlusses zu klären, weil davon auch abhängt, welche Operationstechnik die Beste ist.
Solange werde ich also noch mit dem leben müssen, was gerade ist. Aber das ist allemal besser als es eine ungeplante Not-OP gewesen wäre, weil ich selbst mich nun auch in Ruhe auf den bevorstehenden Eingriff vorbereiten und auch die Zweifel noch ausräumen kann, die ich dazu gerade noch habe.
Und der Zeitrahmen ist auch überschaubar: In zwei Wochen geht es in die Röhre und danach gibt es noch ein Vorgespräch und den OP-Termin in der ersten oder zweiten Februarwoche samt ein paar Tagen, die ich anschliessend wohl stationär im Krankenhaus verbringen werde.
Das wäre dann ja auch nicht das erste Mal – und bisher habe ich mich auf der zuständigen Station auch immer ganz gut aufgehoben gefühlt.

Ergo:
Was sein muss, das muss nun mal sein.
Immerhin besteht dabei ja auch eine gute Chance, dass ich danach wieder besser laufen kann.
Insofern betrachte ich das jetzt auch nicht als Beinbruch oder grosses Drama, zumal es auch durchaus hätte schlimmer kommen können……

Und ausserdem:
Alleine, dass ich nun weiss, was Sache ist, hilft mir ja auch schon ein grosses Stück weiter. Denn damit hänge ich bei allen Unwägbarkeiten nun auch nicht mehr gänzlich in der Luft, sondern habe eine Richtung, in die ich denken kann…..


In diesem Sinne:
Habt alle eine gute Woche und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

Der Euch allen für Eure guten Wünsche dankt –
und der froh ist, dass heute dank der Unterstützung seiner Liebsten :redheart: alles so gut geklappt hat und dass er wider Erwarten sogar ganz gut die Treppe wieder rauf gekommen ist……


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Die Abenteuer des Röde Orm – Roman

Hallo, Ihr Buchfreunde!

Also damit hätte ich nun überhaupt nicht gerechnet:
Dass es dieses Lieblingbuch meiner Jugendzeit tatsächlich in einer Ebook-Ausgabe gibt:

Die Abenteuer des Röde Orm
Von Frans G. Bengtsson

Seinerzeit wohl aus der Schulbücherei ausgeliehen, habe ich die Geschichte des Orm Tosteson damals förmlich verschlungen, die wirklich alle Zutaten für einen einen guten Historienroman hat:

Eine Geschichte, die mit viel Humor und ohne jegliche moralische Wertung sich an den geographischen und historischen Gegebenheiten ihrer Zeit orientiert, sehr abwechslungsreich ist und von Seereisen, Eroberungen und Begegnungen, von Feindschaften und Freundschaften – aber durchaus auch vom alltäglichen Leben der Wikinger am Beginn der Christianisierung um das Jahr 1000 n.Chr. erzählt.
Dazu ein Protagonist, der auf der einen Seite ein grosser Häuptling und Kämpfer ist, auf der anderen Seite aber auch mit sehr menschlichen Zügen aufwartet und mit gelegentlicher Hypochondrie und Zweifeln auch seine Schwächen offenbart:

Orm Tosteson, als Jugendlicher von einem anderen Wikingerstamm verschleppt und mit auf einen Raubzug an den Küsten Frankreichs und Spanien genommen, wird schnell zum Manschaftsmitglied und sogar zum Häuptling seiner Häscher, muss den Mauren nach einen weiteren Gefangennahme als Rudersklave und später in der Garde des Gross-Vizirs dienen, kann mit reicher Beute entkommen und wird durch ein grosszügiges Geschenk zum Freund und später Schwiegersohn des Dänenkönigs Harald Blauzahn und damit auch zum Feind von Harald Widersachern…
So erzählt es der erste Teil der Geschichte, dem noch drei weitere folgen.

Faszinierend daran ist neben der eigentlichen Handlung auch die besondere Erzählweise und Wortwahl des Autors, die leicht altertümlich und manchmal fast lakonisch wirkend auch mit einer Menge Humor gewürzt ist und niemals versucht, den Leser auf irgendeine Seite zu ziehen:

So stehen etwa der Islam, das Christentum und auch die alten Götter der Nordmänner in der Geschichte immer gleichwertig nebeneinander, ohne dem einen oder anderen den Vorzug zu geben – und es erscheint in der Geschichte ganz normal, das jeder für sich wählen kann, was ihm an besten erscheint.
Genauso normal wie die robuste Umgehensweise der trinkfesten und keinem Streit abgeneigten Wikinger miteinander und mit ihren Feinden, bei der auch schon mal Köpfe rollen können, wenns drauf ankommt, allerdings ohne das dies weiter ausgemalt oder gar zum Hauptthema der Geschichte gemacht wird.
Solche Dinge gehörten halt seinerzeit dazu, um sich in der Welt zu behaupten; und waren Orms eigenen Worten zufolge auch keiner weiteren Rede wert…

So ist denn dieses Buch auch keinesfalls ein sich in Grausamkeiten ergehendes Heldenopus, im Gegenteil:
Die Spannung der Geschichte entsteht weniger durch die aktionreichen Teile als vor allem dadurch, dass sie auch viele ruhige Passagen enthält, in denen man als Leser und Beobachter Orm durch den Lauf seines abwechlungsreichen Lebens begleitet und durch seine Worte und Handlungen viel über ihn selbst und seine Motivation und Entwicklung erfährt:
Weg vom jugendlichen Heisssporn hin zum verantwortungvollen und manchmal auch gefühlsbetonten und von Zweifeln geplagten Führer einen kleinen Gemeinschaft, der als Kind seiner Zeit eben tut, was getan werden muss und dabei auch Gefahren nicht aus dem Weg geht, wenn sie unumgänglich sind.

Wobei auch der Aspekt von „Lebens und Leben lassen“ immer wieder eine Rolle spielt, der sehr deutlich in der Person des älter gewordenen, an Erfahrung reicheren, wenn auch nicht weniger abenteuerlustigen Orm Tosteson in den beiden letzten Teilen der Geschichte angelegt ist, ohne moralisierend in den Vordergrund gerückt zu werden.

So gesehen könnte man das Buch also durchaus auch als „Coming of Age“ – Roman mit historischem Hintergrund lesen, wenn man es denn in diese modernere Schublade einordnen will ;-)

-_-_-_-

Bleibt als Fazit, dass ich dieses Buch – das eigentlich mehr eine grosse und teils kunterbunte Erzählung als ein grosser Roman ist – auch nach den vielen Jahren seit meiner ersten Lektüre mit der gleichen Begeisterung wie damals gelesen habe, wenn auch weniger als Abenteuerroman, sondern diesmal aus der Sicht eines Erwachsenen, der eine Entdeckungsreise zurück in eine lange vergangene Zeit unternimmt.
Und auch dabei hat das Buch nichts von seiner Faszination verloren, sondern sich als eine Lektüre entpuppt, die auch viele Bezüge bis in unsere Zeit hinein enthält, wenn man etwas zwischen den Zeilen liest.
Deshalb:

-_-_-_-

Der Klappentext:

Die Lebensgeschichte des jungen Bauernsohns Röde Orm bietet alles, was einen großen Wikinger-Roman auszeichnet: gefährliche Raubzüge, ferne Länder, zarte Poesie, heftige Familienstreitigkeiten und natürlich schöne Frauen. Spannend und mit viel Humor erzählt Frans G. Bengtsson von seinen trink- und liebesfreudigen Helden, die im Europa des 10. Jahrhunderts auf große Fahrt gehen – die letzte echte Wikinger-Saga.

Amazon

Euch allen wünsche ich einen wunderbaren Sonntag und dass ihr auch weiter gesund und behütet bleibt.
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der nun mal wieder überlegt, was er als nächstes lesen kann……..


-835-

Von Bettkanten, ungelegten Eiern, Brettern und Hockern

Einen schönen Samstagmorgen Euch allen!

Wenn ich neben schlecht Laufen und schlecht Treppensteigen eines gerade richtig gut kann, dann ist das schlecht Schlafen.

Was teils daran liegt, dass mich nachts im Bett auch immer mal wieder Schmerzen im rechten Bein plagen, die mir das Liegen verleiden, teils aber auch daran, dass ich – einmal aufgewacht – natürlich auch dazu tendiere, mir auf der Bettkante hockend (dann sind die Schmerzen erträglicher) Gedanken darüber zu machen, wie das alles weiter gehen könnte, wenn sich auf Dauer manifestieren sollte, was gerade meine körperlichen Befindlichkeiten ausmacht.
Woran natürlich auch die lange Warterei auf den Krankenhaustermin und damit auf eine Diagnose einen erheblichen Anteil hat, die um so mehr Raum für allerlei Spekulationen gibt, je länger sie jetz schon andauert.
Schliesslich kann ich erst eine Perspektive entwickeln, wenn ich auch die genaue Ursache des Dilemmas und dessen mögliche Auswirkungen für die Zukunft kenne und daraus folgend tragfähige Lösungsstrategien für mich entwickeln kann.
Insoweit sind meine nächtlichen Gedankenkreisel also bisher nichts weiter als ein Stochern im Nebel, ohne dass dabei irgend etwas „Greifbares“ herauskommt, ausser dass ich zunehmend zum nächtlichen Kantenhocker mutiere mit ähnlicher Körperhaltung wie Auguste Rodins berühmte Skulptur vor der Bielefelder Kunsthalle:

Und tatsächlich ist dieses Schlecht-Schlafen-können auch das, was mir im Moment am meissten Probleme bereitet, weil es dafür anders als bei meinen Mobilitätsproblemen keinen Weg gibt, dem auszuweichen:
Mehr als eine oder anderthalb Stunden Schlaf am Stück sind nun mal nicht drin, unterbrochen von langen Sitzungen auf der Bettkante oder (dahin weiche ich inzwischen immer öfter aus) am Schreibtisch, um mich abzulenken, gefolgt irgendwann dann nochmal von einer erneuten Runde Schlaf, wenn ich das Gefühl habe, dass da doch noch was gehen könnte.
Etappenschlafen halt…. weshalb ich in den letzten Tagen in der Summe wohl keine Nacht mehr als dreieinhalb oder vier Stunden geschlafen habe.
Aber zum Glück kann ich tagsüber mit gelegentlichen Nickerchen mein Schlafdefizit immer noch ausgleichen (meist auf dem Sofa vor dem Fernseher – gerne bei irgendwelchen völlig belanglosen Nachmittagssendungen), auch wenn es mich zunehmend nervt, nachts viel wach zu sein oder tagsüber oft hundemüde.

Doch das ist nun mal, wie es ist – und ich will auch niemandem die Ohren volljammern, weshalb ich dieses Thema normalerweise hier im Blog gar nicht so hoch hängen oder mich gar in Spekulationen darüber ergehen möchte, was und wie und wo die Zukunft bringen könnte.

Jedenfalls nicht bis der lange erwartete Untersuchungstermin im Krankenhaus am kommenden Montag hinter mir liegt und hoffentlich ein wenig Klarheit bringt.
Und ausserdem macht es ja bekanntlich auch wenig Sinn, sich über ungelegte Eier Gedanken zu machen…

-_-_-_-

Aber immerhin gibts ja auch noch Positives zu berichten:
Etwa über das neue Hilfsmittel, das mir seit gestern den Weg unter die Dusche erheblich erleichtert, nachdem der hohe Badewannenrand sich zunehmend als Hindernis erwies:

Finde den Fehler!

Ein sogenanntes Duschbrett, das man auf den Badewannerand legen kann, um sich dann ganz bequem darauf niederzulassen und die Beine im Sitzen über den Wannenrand zu bugsieren – ein mir aus beruflichen Zusammenhängen altbekanntes und auch oft angewandtes Hilfsmittel (auf das ich eigentlich auch in Bezug auf meine eigene Person schon viel eher hätte kommen können!!), was mich ähnlich glücklich macht, wie den netten Herren auf dem Beispielbild. Denn damit komme ich jetzt auch wieder ohne Unsicherheiten (aufgrund meines wackeligen Stehens auf einem Bein) unter die Dusche

(Wobei mir allerdings schleierhaft ist, wie der freundliche Opa das Dinge benutzen will mit dem Haltegriff auf der falschen Seite?)

Und auch für die Küche zeichnet sich eine Möglichkeit ab, langes Stehen am Herd zu vermeiden, was für mich in den letzten Wochen auch nicht so ganz unproblematisch war und mir das Kochen ziemlich verleidet hat:

Eine Stehhilfe, also ein Hocker mit entsprechender Sitzhöhe, dass ich auch ohne Verrenkungen in Töpfen und Pfannen rühren kann – auch darauf hätten wir schon eher kommen können….

Was auf jeden Fall mal wieder zeigt, dass es immer einen Weg gibt.
Man muss halt nur erst mal drauf kommen.

Und ich denke, dass sich deshalb auch Lösungen für die grösseren Probleme finden werden, die momentan noch ungeklärt sind. Etwa – die Liebste deutet das neulich in einem Kommentar schon an – mit einen Umzug in eine Wohnung ohne Treppen, wenn sich das als notwendig erweisen sollte.
Je nachdem, was sich am Montag ergibt…..


Habt alle ein angenehmes Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der wirklich froh ist, dass das Warten nun bald ein Ende hat – egal, was am Ende dabei rauskommt……


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