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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Fifty-Fifty

Guten Morgen zusammen!

Stand jetzt – am 17. Janauar 2023 um kurz nach acht Uhr Morgens – ist ja bezüglich der Nachfolge der unsäglichen FettnäpfchenVerteidigungsministerin Lambrecht immer noch alles offen, obwohl unser Kanzler wohl schon länger wusste, was da im Busch ist und dass er sich dringend um eine Nachfolgeregelung kümmern muss.

Wobei ihm wohl einige selbst aufgestellte Fussangeln im Wege stehen, nicht zuletzt auch Proporz-Regeln und Koalitionsvereinbarungen, die besagen, dass der oder die neue Verteidigungsminister/-ministerin aus der SPD komme muss und dass es eine Frau werden sollte, wenn er nicht eine grosse Kabinettsumbildung machen will.
Allerdings fallen dabei aber andere – aus meiner Sicht viel wesentlichere Kriterien – anscheinend völlig unter den Tisch. Etwa die Fragen nach Fachwissen, Erfahrungen und Führungsqualitäten der infrage kommenden Personen.
Womit auch das Risiko wächst, dass im Verteidigungsministerium anschliessend genauso weiter gewurstelt wird, wie in den vergangenen dreizehn Monaten.
Fatal, wie wir alle wissen – und um so mehr, als dass es da ja gerade jetzt jemanden braucht, der in der/die in der Lage ist, wichtige Entscheidungen schnell zu treffen und umzusetzen.

Wenn ich dann allerdings dieses Zitat lese, dann frage ich mich bei allem Verständnis und aller Zustimmung für einen Geschlechter-Proporz schon, was sich jemand denkt, der im Zusammenhang mit der Neubesetzung des Verteidigungsministeriums so einen Satz in die Welt setzt:

»Eine Gesellschaft, die zu über 50 Prozent aus Frauen besteht, muss sich auch im Kabinett widerspiegeln«, sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, Maria Noichl, der »Rheinischen Post«. »Fifty-fifty muss weiter gelten. Dafür steht die SPD.«

Spiegel.de

Schliesslich beinhaltet eine solche Aussage ja auch, dass es auf Fachwissen und Eignung weniger ankommt, als auf das Geschlecht eines Bewerbers – und dass auf Teufel-komm-raus nun eine Regelung gefunden werden muss, die dem gerecht wird.
Egal, wie gross der Verschiebebahnhof ist, der dadurch eventuell im Kabinett entsteht und auch egal, dass damit möglicherweise in einigen Ressorts erst mal wieder nicht an ein geregeltes Arbeiten zu denken ist, solange sich nicht alles zurecht geruckelt hat.
Erst recht, wenn man bedenkt, dass die SPD vielleicht auch niemanden in ihrem Personalkader hat, der sich für das Amt des Verteidigungsministers/der Verteidigungsministerin eignet und es möglicherweise bei den Koalitionspartnern innerhalb der Ampel eine/n gegeignetere/n Kandidatin/Kandidaten gäbe:

Frau Strack-Zimmermann von der FDP beispielweise, die recht gut auf das Anforderungsprofil einer Verteidigungsministerin passen würde – aber leider nun mal das falsche Parteibuch hat….
Wenn man aber bei der SPD im Tausch das Verkehrsministerium akzeptieren würde und dafür einen fähigen Mann als Ersatz für die zweite Nulpe in der Ministerriege (Herrn Wissing) findet, dann würden gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe getroffen….

Aber dazu wird es wohl nicht kommen – und so wird mein kleines Gedankenspiel wohl nur ein Gedankenspiel bleiben.
Um so mehr kann man aber gespannt sein, was unser Kanzler (der mit seinem Rumgeeiere immer weiter in meinem Ansehen sinkt und den ich ohnehin nie in diesem Amt sehen wollte) heute aus dem Hut zaubert.
Denn mehr als ein fauler Kompromiss wird das wohl auch wieder nicht werden…..


Habt alle einen schönen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der findet, dass es vor allem auf die Eignung ankommt, wenn wichtige Ämter besetzt werden sollen und nicht auf Geschlecht, Hautfarbe oder Parteizugehörigkeit, die allesamt damit nichts zu tun haben….


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