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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Von Bettkanten, ungelegten Eiern, Brettern und Hockern

Einen schönen Samstagmorgen Euch allen!

Wenn ich neben schlecht Laufen und schlecht Treppensteigen eines gerade richtig gut kann, dann ist das schlecht Schlafen.

Was teils daran liegt, dass mich nachts im Bett auch immer mal wieder Schmerzen im rechten Bein plagen, die mir das Liegen verleiden, teils aber auch daran, dass ich – einmal aufgewacht – natürlich auch dazu tendiere, mir auf der Bettkante hockend (dann sind die Schmerzen erträglicher) Gedanken darüber zu machen, wie das alles weiter gehen könnte, wenn sich auf Dauer manifestieren sollte, was gerade meine körperlichen Befindlichkeiten ausmacht.
Woran natürlich auch die lange Warterei auf den Krankenhaustermin und damit auf eine Diagnose einen erheblichen Anteil hat, die um so mehr Raum für allerlei Spekulationen gibt, je länger sie jetz schon andauert.
Schliesslich kann ich erst eine Perspektive entwickeln, wenn ich auch die genaue Ursache des Dilemmas und dessen mögliche Auswirkungen für die Zukunft kenne und daraus folgend tragfähige Lösungsstrategien für mich entwickeln kann.
Insoweit sind meine nächtlichen Gedankenkreisel also bisher nichts weiter als ein Stochern im Nebel, ohne dass dabei irgend etwas „Greifbares“ herauskommt, ausser dass ich zunehmend zum nächtlichen Kantenhocker mutiere mit ähnlicher Körperhaltung wie Auguste Rodins berühmte Skulptur vor der Bielefelder Kunsthalle:

Und tatsächlich ist dieses Schlecht-Schlafen-können auch das, was mir im Moment am meissten Probleme bereitet, weil es dafür anders als bei meinen Mobilitätsproblemen keinen Weg gibt, dem auszuweichen:
Mehr als eine oder anderthalb Stunden Schlaf am Stück sind nun mal nicht drin, unterbrochen von langen Sitzungen auf der Bettkante oder (dahin weiche ich inzwischen immer öfter aus) am Schreibtisch, um mich abzulenken, gefolgt irgendwann dann nochmal von einer erneuten Runde Schlaf, wenn ich das Gefühl habe, dass da doch noch was gehen könnte.
Etappenschlafen halt…. weshalb ich in den letzten Tagen in der Summe wohl keine Nacht mehr als dreieinhalb oder vier Stunden geschlafen habe.
Aber zum Glück kann ich tagsüber mit gelegentlichen Nickerchen mein Schlafdefizit immer noch ausgleichen (meist auf dem Sofa vor dem Fernseher – gerne bei irgendwelchen völlig belanglosen Nachmittagssendungen), auch wenn es mich zunehmend nervt, nachts viel wach zu sein oder tagsüber oft hundemüde.

Doch das ist nun mal, wie es ist – und ich will auch niemandem die Ohren volljammern, weshalb ich dieses Thema normalerweise hier im Blog gar nicht so hoch hängen oder mich gar in Spekulationen darüber ergehen möchte, was und wie und wo die Zukunft bringen könnte.

Jedenfalls nicht bis der lange erwartete Untersuchungstermin im Krankenhaus am kommenden Montag hinter mir liegt und hoffentlich ein wenig Klarheit bringt.
Und ausserdem macht es ja bekanntlich auch wenig Sinn, sich über ungelegte Eier Gedanken zu machen…

-_-_-_-

Aber immerhin gibts ja auch noch Positives zu berichten:
Etwa über das neue Hilfsmittel, das mir seit gestern den Weg unter die Dusche erheblich erleichtert, nachdem der hohe Badewannenrand sich zunehmend als Hindernis erwies:

Finde den Fehler!

Ein sogenanntes Duschbrett, das man auf den Badewannerand legen kann, um sich dann ganz bequem darauf niederzulassen und die Beine im Sitzen über den Wannenrand zu bugsieren – ein mir aus beruflichen Zusammenhängen altbekanntes und auch oft angewandtes Hilfsmittel (auf das ich eigentlich auch in Bezug auf meine eigene Person schon viel eher hätte kommen können!!), was mich ähnlich glücklich macht, wie den netten Herren auf dem Beispielbild. Denn damit komme ich jetzt auch wieder ohne Unsicherheiten (aufgrund meines wackeligen Stehens auf einem Bein) unter die Dusche

(Wobei mir allerdings schleierhaft ist, wie der freundliche Opa das Dinge benutzen will mit dem Haltegriff auf der falschen Seite?)

Und auch für die Küche zeichnet sich eine Möglichkeit ab, langes Stehen am Herd zu vermeiden, was für mich in den letzten Wochen auch nicht so ganz unproblematisch war und mir das Kochen ziemlich verleidet hat:

Eine Stehhilfe, also ein Hocker mit entsprechender Sitzhöhe, dass ich auch ohne Verrenkungen in Töpfen und Pfannen rühren kann – auch darauf hätten wir schon eher kommen können….

Was auf jeden Fall mal wieder zeigt, dass es immer einen Weg gibt.
Man muss halt nur erst mal drauf kommen.

Und ich denke, dass sich deshalb auch Lösungen für die grösseren Probleme finden werden, die momentan noch ungeklärt sind. Etwa – die Liebste deutet das neulich in einem Kommentar schon an – mit einen Umzug in eine Wohnung ohne Treppen, wenn sich das als notwendig erweisen sollte.
Je nachdem, was sich am Montag ergibt…..


Habt alle ein angenehmes Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der wirklich froh ist, dass das Warten nun bald ein Ende hat – egal, was am Ende dabei rauskommt……


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- 14 Bemerkungen zu “Von Bettkanten, ungelegten Eiern, Brettern und Hockern

  1. Moin Wilhelm. Ich fühle mit dir. Etappenschlaf, oh ja, den kenne ich auch zu genüge. Und ein Duschbrett – aus gleichen Gründen – werde ich mir demnächst auch zulegen. Ist sicherer ;)
    Grüße nach HH

    1. Moin, Leidensgenosse.

      Stimmt.
      So ein Duschbrett ist wirklich sicher, wenn man nicht mehr so gut zu Fuss ist. Das kann ich inzwischen aus eigener Erfahrung bestätigen.
      Jedenfalls, solange man nicht versucht – wie der Herr auf dem Bild – den Hintern über den Handgriff bugsieren zu wollen. Das kann nämlich auch schnell ins Auge gehen…..
      Will sagen: Der Griff gehört an die Wand!

      Grüsse zurück an die Ostsee ;-)

  2. Es ist gut, dass Du nun am Montag endlich Deinen Termin hast und Klarheit bekommen kannst. Ich glaube, diese Unklarheit und diese Unwägbarkeiten sind – neben den Schmerzen und den unruhevollen Nächten etc. – das Schlimmste an dem ganzen Zustand. Natürlich wünsche ich Dir ein positives Resultat, aber mindestens, dass Ihr mit dem, was die Untersuchungen bringen werden, für Euch ein gutes Umgehen findet.
    Habt ein schönes Wochenende.

    1. Das wir zusammen einen gangbaren Weg finden, da bin ich ganz sicher – egal, was sich uns am Montag präsentiert….
      Und was die Unklarheiten und Unwägbarkeiten angeht: damit hast Du vermutlich Recht.
      Den genau darum drehen sich meine nächtlichen Grübeleien ja auch meistens.

  3. Ich halte die Daumen, dass am Montag etwas greifbares rauskommt und nicht wie so oft eine KAAAEAL Diagnose, die den Gedankenkreisel weiter antreibt.

    Zum Beispielbild des Herrn, ich finde es immer wieder aufs neue faszinierend wie viel unsinnige Bilder in Werbung, Presse und Reportage im Umlauf sind – da wird unfassbar viel ohne jeden Sachverstand geknipst.

    P.S. KAAAEAL = könnte aber auch an etwas anderem liegen

    1. Vielen Dank, Aebby für Deine guten Wünsche.
      Ich hoffe doch sehr, dass am Montag nach der Untersuchung ein greifbares Ergebnis steht oder zumindest ein wesentlicher Punkt ausgeschlossen werden kann.
      Aber man wird sehen.

      Die Abkürzung ist übrigens genial :good:

  4. oder ein Umzug in ein Haus mit Fahrstuhl?
    Es ist völlig normal das man erstmal davon ausgeht das ein schlechter Gesundheitszustand nur vorübergehend ist. Und es ist gut das ihr euch jetzt Gedanken darüber macht, wie es weitergeht wenn es wirklich bei dir dabei bleibt.

    Der Sauerländer kann übrigens mit seinem Hautkrebs an den Beinen und COPD oft nicht im Bett schlafen und legt sich deswegen oft direkt Abends auf die Couch. Wo es dann wenigstens ein paar Stunden geht.

    Ich drücke dir die Daumen für deine Untersuchung in der nächsten Woche.
    Liebe Grüße
    Trude

    1. Ein Umzug in ein Haus mit Fahrstuhl wird über kurz oder lang wohl ohnehin unumgänglich sein, weil die Treppe mir auch in der Vergangenheit auch schon immer Probleme gemacht hat, Deshalb stellt sich in dem Zusammenhang auch eher die Frage, wie schnell das nötig sein wird.

      Und natürlich hoffe ich auch, das einiges an der aktuellen Symptomatik nur vorübergehend ist.
      Aber dennoch denke ich, es kann nicht schaden, sich auch darauf vorzubereiten, das dem nicht so ist.
      Auch Dir vielen Dank für Deine guten Wünsche!

  5. Erstmal hoffe ich dass du Montag eine Diagnose bekommst.

    … gerade heute berichtete mir eine Bekannte telefonisch dass ihr – äußerlich angewandt – gegen Schmerzen CBD Öl hilft dazu habe ich dann einiges gelesen:

    …… Text.. Internet:
    Darüber hinaus weisen Studien darauf hin, dass CBD sich grundsätzlich positiv auf die Lebensqualität auswirken könnte, indem es unangenehme Symptome wie Schmerzen, Übelkeit oder Schlafstörungen lindert. Chronische Schmerzpatienten bestätigten, dass sich neben der Schmerzlinderung sowohl ihr Schlaf als auch ihre Stimmung mit Hilfe von CBD verbesserte.

    *Zum Einreiben* will ich es demnächst mal testen denn interessanterweise gibt es einen Laden ganz in meiner Nähe wo es ganz offiziell… verkauft wird

    …. hast Du berufsbedingt mal Erfahrungen positiver oder negativer Art auf diesem Gebiet gemacht?

    Ich dachte ich teile dir das mal mit vielleicht besteht ja eine Schmerzlinderungs-
    möglichkeit für dich….. wo überall dieses CBD Öl eingesetzt werden kann weiß ich nicht ich bin noch dabei einiges zu lesen und mich weiter zu erkundigen.

    1. Ich kenne sowohl frei verkäufliche CBD-Öle als auch medizinisches Marihuana aus beruflichen Bezügen und hab auch einiges Studien dazu gelesen, auch unter dem Aspekt, ob mir das helfen könnte.

      Aber beides kommt für mich nicht wirklich in Frage:

      Frei verkäufliche CBD-Produkte nicht, weil die Wirkstoff-Menge bei legal verkäuflichen und eigentlich auch völlig überteuerten Produkten viel zu gering ist, um mehr als einen Placebo-Effekt zu erreichen. Das sagen jedenfalls seriöse und unabhängige Studien….

      Und medzinisches und damit verschreibungspflichtiges Marihuana auch nicht, weil es da unter Umständen eine Menge Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen mit meinen Rheuma-Medikamenten gibt, auf die ich nicht verzichten kann. Wobei das medizinische Marihuana für sich genommen unzweifelhaft bezogen auf Schmerzen und einige andere Symptomatiken hochwirksam ist.
      Aber was nützt mir derart erworbene Schmerzfreiheit, wenn die Entzündungen in meinen Gelenken anschliessend rasant fortschreiten und meine Beweglichkeit noch mehr einschränken.?

      Dennoch Danke für den Tipp :good:

  6. Ach Martin, wärst du der Denker von Rodin, müsstest du dir über fehlenden Schlaf oder einen Richtungs- bzw. Positionswechsel keine Gedanken zu machen – bist du aber nicht – du bist der Denker aus Hamburg und momentan ziemlich sch…. dran. Ich kann dir nur sagen, dass ich für Montag alles Gute für dich herbei wünsche.
    Vor meinem elektrischen Badewannenlift hatte ich so ein billiges Ding von ALDI, was auch seine Dienste erfüllt hat, denn mit dem Ein- und Aussteigen hatte ich nicht das große Problem
    Jetzt habe ich ja einen elektrischen Lift, der überwiegend als Sitz beim Duschen fungiert. Hier habe ich gerade gearbeitet, deswegen der Dreck da drauf.
    https://chh150845.files.wordpress.com/2022/10/wp-16661799875801145224211134707917-e1666212639982.jpg
    Ich kann ihn bis auf den Boden der Wanne absenken und nachher wieder hoch, so dass ich gut aus der Wanne komme.
    Mehr fällt mir nicht ein.
    Alles alles Gute zu dir wünscht
    Clara

    1. Richtig , Clara.
      Wäre ich der Denker von Rodin, dann würde ich jetzt nackig vor der Bielefelder Kunsthalle sitzen, mir den Popo verkühlen und mich mehrfach im Jahr mit Farbe beschmieren lassen müssen.
      Aber wer will das schon?
      In Bielefeld?
      Vor der Kunsthalle?

      Zu Deinem Wannenlifter:
      Auch die Dinger sind mir natürlich als Hilfsmittel gut bekannt, wären aber für meine Zwecke ziemlich überkandidelt gewesen – zumal unsere Wanne bekanntermassen ja ohnehin schon zu kurz und zu flach für meine ausufernden Körpermasse ist und mein Problem beim Duschen momentan einzig darin sbeteht, den Wannenrand überwenden zu müssen ohne dabei längelang im Bad zu liegen. Insoweit reicht das einfach Plastikbrett also als Transferhilfe gut aus, zumal ich nach wi v or noch stehend duschen kann bzw. auch damit sitzend duschen könnte, falls das mal nötig ist.
      Dann müsste allerdings ein Handtuch auf den Fussboden, weil der Duschvorhang damit natürlich nicht so gut funktioniert un sichere einiges daneben spritzen würde….

      Auch Dir vielen Dank für Deine guten Wünsche!

  7. Klingt alles ziemlich unangenehm, lieber Martin-Wilhelm.
    Ich kann nicht mehr schreiben, als dir alles Gute für die Untersuchungen und natürlich die Ergebnisse zu wünschen.
    Herzliche Grüße – Elke

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