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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Mal wieder


Mal wieder hat gestern ( bzw. heute Nacht) die grosse Runde getagt, die zu unser aller Bestem (?) entscheiden sollte, wie das nun weitergeht mit der C-Geschichte. Und dabei heraus gekommen ist (mal wieder)  nicht mehr als eine halbgare Lösung – fast möchte ich sagen, wie sich das (mal wieder) im Voraus schon abgezeichnet hat:
Fünf Tage Ruhezeit, aber  erst über Ostern, als ob das Virus in den zehn Tagen  bis dahin nicht noch reichlich Zeit hätte, weiter an Rasanz zu gewinnen. Ein Lockdownchen also, welches möglicherweise nicht mal ausreicht, den Vorsprung aufzuholen, den die Infektionszahlen bis dahin bekommen…..

Und an dieser Stelle mag ich einfach nicht  mehr weiterdenken.

Denn eigentlich sprechen die Fakten doch (mal wieder) eine ganz andere Sprache, die überdeutlich zu verstehen gibt, dass mit der  Kleinstaaterei der Bundesländer kein Blumentopf zu gewinnen ist* und sich jeder Öffnungsgedanke auch weiterhin  verbieten sollte – mal ganz abgesehen von solchen Geschichten wie Urlaub im eigenen Bundesland, Reisen nach Malle oder ähnlichem Firlefanz mehr, wie er in den letzten Tagen die Runde machte bzw. sogar schon Realität geworden ist.

Ein Jahr Erfahrung mit der Pandemie und die Erfahrungen mit den Massnahmen  der letzten Monate sollte doch eigentlich ausgereicht haben, auch den letzten Deppen von solchen Gedanken Abstand nehmen zu lassen…. selbst unter dem Aspekt, dass inzwischen manchen Geschäftsinhabern, vielen Kleinunternehmern, Künstlern und Wirten das Wasser mehr als nur bis zum Hals steht. Und ich will jetzt auch gar nicht mit Überlegungen anfangen, dass es vielleicht ganz anders  (um  einiges besser?) aussehen würde, wenn man früher und konsequenter an die Sache heran gegangen wäre.
Denn nun ist das C-Kind schon lange tief im Brunnnen, und es wird ihm auch nichts helfen, wenn da jetzt noch mehr  Wasser in Form weiterer Inkonsequenz  hinterher geschüttet wird.

Aber nein…
Denn (mal wieder) kam es ganz anders.
Und ich merke (mal wieder) wie Frust in mir aufsteigt, nicht wegen der Einschränkungen (die wohl für die meisten von uns für uns eigentlich keine wirklich grossen  sind, denn mehr als die Füsse still zu halten wird ja auch weiterhin  nicht verlangt), sondern wegen der Unfähigkeit, die manche Politiker (mal wieder) bei der Ausübung ihres Amtes an den Tag legen – offenbar mehr auf Wiederwahl und Wirtschaft schielend, als an das Wohl – und vor allem an die Gesundheit –  ihrer Bürger zu denken…

Insofern möchte ich mich (mal wieder) gerade eigentlich nur dem anschliessen, was Hans Georg heute morgen so formuliert hat: Ich bin raus und will von dem ganzen Quatsch nichts mehr hören!

Will sagen:
Ich bleibe jetzt weiter in meinem eigenen – auch  inneren – Lockdown, warte ab, bis ich (in ein paar Monaten vielleicht)  dran bin mit Impfen und werde bis dahin auch weiter darauf achten, möglichst wenig reale Kontakte zur Aussenwelt zu haben – mal abgesehen von wirklich unabdingbaren Notwendigkeiten wie Einkäufen und Arztbesuchen. Genau so, wie ich das auch in den vergangenen Monaten schon gehalten habe.
Wobei mir persönlich auch völlig Wurscht ist, ob die Geschäfte und Cafes (mal wieder) auf haben dürfen  oder gerade nicht….  Und verreisen muss ich bis dahin auch nicht, nicht mal (wie wir  in den letzten  Tagen – eher scherzhaft- überlegt haben) nach Neuwerk, das ja rein politisch gesehen Teil unseres Bundeslandes, ja sogar unseres Stadtbezirks ist. (was ja nach Willen einiger Landesfürsten hätte möglich werden sollen )…

Punkt!


*) lesenwert und schön auf den Punkt gebracht in diesem Zusammenhang ein Kommentar beim RND:
Warum wir die MPK abschaffen müssen


Euch einen wunderbaren (und möglich frustfreien) Tag – und mal wieder:
Bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns


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- 7 Bemerkungen zu “Mal wieder

  1. Für uns ist das ja alles kein Problem, wir können relativ gut so weiter machen wie bisher, aber das können nicht alle und manche sind auch einfach am Limit. Gut, jetzt ist nicht mehr aufzuholen, was bisher versäumt worden ist, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass man nicht so wirklich was dazu gelernt hat.
    Was sind aber nun eigentlich „Ruhetage“? Habe ich dann auch frei?

  2. Als ich heute morgen von den nächtlichen Beschlüssen der Ministerpräsidenten-Konferenz erfahren habe, ist mir ganz spontan ein kurzer Spruch durch die Denkbirne geschossen: Über Malle lacht die Sonne – und über Deutschland die ganze Welt…
    Ein bisschen ausgek*** habe ich mich schon auf deiner Liebsten Blog. Und mittlerweile ist es wirklich das Gescheiteste, man macht es so wie Hans-Georg…

  3. Wir sind auch seit etwa einem Jahr in unserem persönlichen Lockdown und werden eben weiterhin da bleiben. Was sich hier irgendwie als ganz schön malle (also mal a la tete) anhört, scheint mir nicht eine der dümmsten Lösungen zu sein, solange man das eben arbeitstechnisch etc. hinkriegen kann.
    Passt gut auf Euch auf – wie lange es auch immer noch dauern mag.

    1. Die Erfahrung machen wir mit dem Home-Office der Liebsten auch, welches inzwischen wirklich völlig normal geworden ist, während die Dramen der Welt draussen an uns vorbeiziehen.
      Einerseits ganz angenehm ( bezogen auf die Corona-Geschichte), anderseits aber auch nicht immer das Gelbe vom Ei, sich auf so relativ engen Raum zu beschränken – auch wenns in gewisser Weise „freiwillig“ ist.

      (Passt ihr auch gut auf Euch auf)

  4. Ich mag mir garnicht vorstellen was am Mittwoch und Samstag vor Ostern in den Läden los sein wird. Und ich frage mich, was der Effekt sein soll. Am Donnerstag und Freitag alles zu und am Samstag die Hölle los. Wir kennen das ja, vor Feiertagen meinen die Menschen ja sie müssten verhungern wenn die Lebensmittel Läden zwei Tage zu sind.
    Ich gehe dann auf jeden Fall nicht einkaufen.

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