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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Och nöööö

Hallo zusammen – da bin ich nochmal!

Vorhin „warf“ meine Liebste mir eine Anzeige rüber, die ihr auf der grossen Plattform der sogenannten „sozialen Medien“ präsentiert wurde, auf der sie regelmässig aktiv ist.

Eine Anzeige der eher skurrilen Art, wenn man bedenkt, dass meine Liebste mit ihren gertenschlanken Fesseln (und auch aus anderen Gründen) ganz sicher nicht zur Zielgruppe dieses grosspurig in einer „Frühjahrspromotion“ beworbenen Produktes gehört:

Fraglich also, was die Algorithmen sich dabei wohl gedacht haben, als sie meine Liebste zum „Opfer“ dieser Werbung auserkoren haben?

-_-_-_-

Aber das ist ja nur ein Aspekt der Geschichte und würde für sich alleine sicher auch keinen Blogbeitrag rechtfertigen – wäre da nicht das eher zweifelhafte Produkt, um das es darin geht:

Kompressions-Strümpfe mit Reissverschluss, angeblich innovativ, in Wirklichkeit aber ein echtes No-Go, weil davon durchaus eine erhebliche Verletzungsgefahr ausgehen kann, wenn jemand versucht, die Dinger über stark geschwollene Beine zu ziehen und den Reissverschluss zu schliessen.
Mal ganz abgesehen von etlichen anderen Mängeln, die mindestens genau so schwer wiegen:
Das umgelegte Bündchen um unteren Abschluss etwa, was zumindest bei Laufen heftig drücken dürfte und ausserdem auch noch die Gefahr birgt, dass der freiliegende Teil des Vorfusses nach längerem Tragen oder Stehen heftig und schmerzhaft anschwellen könnte.

Nicht umsonst reichen „echte“ Kompressionsstrümfe aus dem Sanitätshaus in der Regel bis über die Zehen….

Ähnlich fragwürdig auch der obere Abschluss, der weder dem Beinumfang noch der Unterschenkellänge der Träger angemessen ist. Möglicherweise reichen die Dinger also bis in die Kniekehlen oder bedecken nur einen Teil des Unterschenkels, womit ein wirksamer Kompressionseffekt in jedem Fall fraglich bleibt…..und schlimmstenfalls zusätzliche Stauungen in den Beinen entstehen könnten, wenn der Blutfluss in den Venen oder Lymphbahnen davon beeinträchtigt wird.

Richtig merkwürdig wird es aber dann, wenn man sich den Text des Angebotes und den Rest der Website genauer anguckt:

Was sollen denn die darin beworbenen Eigenschaften „ Schmerzfrei, Umweltfreundlich, ungiftig und wiederverwendbar“ ?
Alles Eigenschaften, die ich stillschweigend bei jedem Kleidungsstück voraussetze, auch wenn die verwendeten Materialien (wie bei diesem Produkt) nicht deklariert sind?
Und warum garantiert man einen „Peeling-Effekt“ und die „Entfernung von Haaren“ , die eigentlich nur eintreten könnten, wenn die Dinger beim Ausziehen Teile der Beinbehaarung gleich unsanft mit aussreissen, was vermutlich heftig ziept?
Bleibt die versprochenene Schmerzfreiheit dann auch erhalten???

Kurz und gut: Das kann einfach nicht taugen, noch dazu wenn es von einem Web-Shop angeboten wird, der plakativ unter dem Titel „Boutique“ firmiert, aber bezogen auf Medizinalprodukte und speziell auf dieses Produkt keinerlei relevante Bewertungen aufzuweisen hat – um vom unvollständigen Impressum mal ganz zu schweigen oder dem schlichten Nichtvorhandensein auf einer Bewertungsplattform für Online-Shops, deren Logo dick und fett unter besagtem Angebot prangt…..

-_-_-_-

Also wieder mal ein äussert fragwürdiges Angebot, wie sie des öfteren auf besagter Plattform der sozialen Medien auftauchen und eigentlich auch die Zeit nicht wert sind, sich näher damit zu beschäftigen.
Nur Schade, dass es sicher genug Leute gibt, die trotzdem auf solchen Schund hereinfallen…..
Und schade auch, dass ein gewisser Herr Zuckerberg bei jedem Klick darauf mitverdient.


Und nun nochmal:
Habt einen feinen Nachmittag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der in seinem Berufsleben genug Menschen beim Anziehen ihrer Kompressionstrümpfe geholfen hat, um genau zu wissen, worauf es dabei ankommt…


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Das Objekt – Roman

Aloha, Ihr Lieben!

Tja, bei diesem Buch bin ich nach Ende der Lektüre tatsächlich etwas zwiegespalten, was ich davon halten soll:

Das Objekt
von Constantin GillIes

Einerseits ist es ein recht solide gemachter und wirklich spannender Thriller mit einigen beinahe einzigartigen Ideen und Sci-Fi Anteilen in seinem Plot:
Schröder, ein etwas abgehalfterter Computer-Nerd und EDV-Forensiker gerät eher zufällig in eine ziemlich mysteriöse Mord- und Spionage-Geschichte, die er nur mit Hilfe seiner Kenntnisse aus der aus der Steinzeit des Computerzeitalters aufklären und auflösen kann.
Dazu ist das Buch locker und gut lesbar geschrieben und – gerade, was den nerdigen Computer-Kram und einige Reminiszenzen an meine eigene Jugendzeit angeht – durchaus amüsant, wenn man auf solche Geschichten so steht, wie ich es tue….

(jetzt fange ich auch schon an, im Achtziger-Slang zu schreiben :wacko: )

Anderseits wirkt eben jener Schröder mit seinen postpubertären sexuellen Phantasien in Bezug auf seine attraktive neue Kollegin Harriet und den immer wieder aufploppenden Reminiszenzen an seine Jugendzeit in den Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts (samt Zitaten sämtlicher dämlichen Sprüche und Filmzitate aus dieser Zeit) aber auch so überzeichnet und aus der Zeit gefallen, dass damit mehr als nur einmal die Grenze der Peinlichkeit überschritten wird – insbesondere am Anfang der Geschichte. Weshalb ich zwischenzeitlich sogar überlegt hatte, das Buch endgültig zuzuklappen und nicht zu Ende zu lesen.

Dennoch, die Geschichte war spannend (und auch der Teil mit den Computer-Storys reizte mich), so dass ich sie doch bis zum wirklich furiosen Ende durchgelesen habe und für den Thrillerteil der Handlung glatte fünf Sterne vergeben würde, wenn es eben dieses peinliche Gehabe des Herrn Schröder nicht gäbe. Denn dafür muss man schon ziemlich hart im Nehmen sein, auch wenn das alles sich nur in Schröders Kopf abspielt und die eigentliche Handlung nicht berührt…

So aber muss sich das Buch aus meiner Sicht einen fetten Punktabzug gefallen lassen:

und die Erkenntnis: Kann man lesen, muss man aber nicht..

(Was mich aber trotzdem nicht hindern wird, auch den zweiten und dritten Band der Serie zu lesen, denn spannend schreiben kann GillIes ja)

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Der Klappentext:

Computerforensiker Schröder steht vor dem Systemcrash.
Zum einen ist da seine neue Kollegin Harriet – klug und sexy wie Star-Trek-Schönheit Seven of Nine. Zum anderen ermittelt er in einem mysteriösen Mordfall: Ein Nerd wurde erschossen, sein Rechner zerstört. Mit einem Trick gelingt es Schröder und Harriet, die Daten zu retten. Dabei finden sie zahlreiche Bilder des Mondes, die das Opfer für die NASA restauriert hat. Was hat der Tote auf den Mondfotos entdeckt, das er nicht sehen durfte? Eine Spur führt Schröder und Harriet ins pulsierende Las Vegas und dort von einer brenzligen Situation in die nächste …

Amazon

Euch allen einen zauberhaften Tag und ein angenehmes Wochenende – und bleibt auch weiter gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der seine Nase schon tief im zweiten Teil der Serie hat…..


-688-