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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Das Objekt – Roman

Aloha, Ihr Lieben!

Tja, bei diesem Buch bin ich nach Ende der Lektüre tatsächlich etwas zwiegespalten, was ich davon halten soll:

Das Objekt
von Constantin GillIes

Einerseits ist es ein recht solide gemachter und wirklich spannender Thriller mit einigen beinahe einzigartigen Ideen und Sci-Fi Anteilen in seinem Plot:
Schröder, ein etwas abgehalfterter Computer-Nerd und EDV-Forensiker gerät eher zufällig in eine ziemlich mysteriöse Mord- und Spionage-Geschichte, die er nur mit Hilfe seiner Kenntnisse aus der aus der Steinzeit des Computerzeitalters aufklären und auflösen kann.
Dazu ist das Buch locker und gut lesbar geschrieben und – gerade, was den nerdigen Computer-Kram und einige Reminiszenzen an meine eigene Jugendzeit angeht – durchaus amüsant, wenn man auf solche Geschichten so steht, wie ich es tue….

(jetzt fange ich auch schon an, im Achtziger-Slang zu schreiben :wacko: )

Anderseits wirkt eben jener Schröder mit seinen postpubertären sexuellen Phantasien in Bezug auf seine attraktive neue Kollegin Harriet und den immer wieder aufploppenden Reminiszenzen an seine Jugendzeit in den Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts (samt Zitaten sämtlicher dämlichen Sprüche und Filmzitate aus dieser Zeit) aber auch so überzeichnet und aus der Zeit gefallen, dass damit mehr als nur einmal die Grenze der Peinlichkeit überschritten wird – insbesondere am Anfang der Geschichte. Weshalb ich zwischenzeitlich sogar überlegt hatte, das Buch endgültig zuzuklappen und nicht zu Ende zu lesen.

Dennoch, die Geschichte war spannend (und auch der Teil mit den Computer-Storys reizte mich), so dass ich sie doch bis zum wirklich furiosen Ende durchgelesen habe und für den Thrillerteil der Handlung glatte fünf Sterne vergeben würde, wenn es eben dieses peinliche Gehabe des Herrn Schröder nicht gäbe. Denn dafür muss man schon ziemlich hart im Nehmen sein, auch wenn das alles sich nur in Schröders Kopf abspielt und die eigentliche Handlung nicht berührt…

So aber muss sich das Buch aus meiner Sicht einen fetten Punktabzug gefallen lassen:

und die Erkenntnis: Kann man lesen, muss man aber nicht..

(Was mich aber trotzdem nicht hindern wird, auch den zweiten und dritten Band der Serie zu lesen, denn spannend schreiben kann GillIes ja)

-_-_-_-

Der Klappentext:

Computerforensiker Schröder steht vor dem Systemcrash.
Zum einen ist da seine neue Kollegin Harriet – klug und sexy wie Star-Trek-Schönheit Seven of Nine. Zum anderen ermittelt er in einem mysteriösen Mordfall: Ein Nerd wurde erschossen, sein Rechner zerstört. Mit einem Trick gelingt es Schröder und Harriet, die Daten zu retten. Dabei finden sie zahlreiche Bilder des Mondes, die das Opfer für die NASA restauriert hat. Was hat der Tote auf den Mondfotos entdeckt, das er nicht sehen durfte? Eine Spur führt Schröder und Harriet ins pulsierende Las Vegas und dort von einer brenzligen Situation in die nächste …

Amazon

Euch allen einen zauberhaften Tag und ein angenehmes Wochenende – und bleibt auch weiter gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der seine Nase schon tief im zweiten Teil der Serie hat…..


-688-

- 6 Bemerkungen zu “Das Objekt – Roman

  1. Habe ich dir eigentlich schon mal die Krimiserie von Louise Penny um Inspector Gamache empfohlen? Es ist ein völlig anderes Genre, eher ruhig, fast beschaulich. Aber auch spannend und süchtig machend (jedenfalls bei mir). Im Laufe der Serie kommen uns die Bewohner des Ortes immer näher und werden auch selbst zu Protagonisten verschiedener Fälle. Wobei natürlich nicht jeder Band die gleichen Stärken hat. Man lernt übrigens auch viel über die Problematik der beiden Kanadischen Bevölkerungsgruppen.
    https://www.buechertreff.de/details/27722-louise-penny-denn-alle-tragen-schuld/?itemID=1079045
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Moin, Elvira :-)

      Nein, Du hattest die Krimi-Serie bisher nicht erwähnt – aber es ist gut, dass Du es jetzt tust … denn was ich beim ersten Überfliegen dazu lese, klingt erst mal ziemlich appetitlich, könnte also Lesestoff für eine ganze Weile liefern.
      Allerdings schreckt mich dabei ein wenig die schiere Anzahl von inzwischen 18 Bänden, ähnlich wie bei anderen Serien, die ich in der Vergangenheit mal gelesen habe:
      Kluftinger von Klüpfel/Kobr etwa oder die Jennerwein-Serie von Jörg Mauerer oder die wirklich lesenswerte Louise Boni -Serie von Oliver Bottini (die ich tatsächlich auch mal wieder lesen könnte)

      Dennoch werde ich Deine Leseempfehlung gerne mal in meiner Leseliste aufnehmen, weil ich gute Krimis wirklich schätze und mich auch gerne von den Leseerfahrungen Anderer leiten lasse
      Also vielen Dank dafür :good:

      1. Ich habe auch nicht alle Bände gelesen. Bei Band acht habe ich aufgehört, da der nächste noch nicht im Handel war. Und dann kamen so viele andere Bücher und Serien dazwischen, so dass ich wohl diese acht noch mal quer lesen müsste, um den Anschluss wieder zu finden. Habe den Astronauten fast in einem Rutsch durchgelesen. Sehr gut! Nur, da ich mit Physik schon in der Schule nicht viel am Hut hatte, habe ich längere Erklärungen schon mal überlesen., obwohl einige Fakten sicher interessant waren.

        1. Die drei Serien aus meinem letzten Kommentar habe ich tatsächlich ganz gelesen.
          Jeweils bis zu dem Band, der Mitte 2019 erschienen war – danach aber nicht mehr, weil ich auch keine Lust hatte, vor dem Wiedereinstieg die alten Bände erneut durchzuackern…..
          Wenn überhaupt, dann würde ich allenfalls die Louise-Boni-Serie nochmal lesen, falls es da irgendwann nochmal ein neues Buch gäbe (Was kaum wahrscheinlich ist, weil im letzten Band die Geschichte nicht auf eine Fortsetzung ausgelegt ist, sondern einen wirklich schlüssigen Abschluss hat, ohne das die Heldin dabei ihr Leben lassen muss)

          Auch mal angefangen, aber schon nach dem ersten Buch wieder abgebrochen hatte ich Donna Leons Brunetti…..davon gibts inzwischen fast dreissig Bücher, wobei die letzten vermutlich nur noch für Hardcore-Fans taugen. Nichts für mich, weil ich beim Lesen auch gerne mal Abwechlung habe…..und mich nicht ein Jahr lang (oder bei meinem Tempo vielleicht auch nur drei Monate lang) mit den selben Figuren beschäftigen möchte…..

  2. Danke für die Vorstellung des Buches. Hört sich wirklich spannend an. Und ja, mit den Reminiszenzen sollte man es nicht unbedingt übertreiben.

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