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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Kleine Spielerei mit hundert Worten

Guten Tag zusammen!

Normalerweise sind Textspiele ja nicht so mein Ding, aber gerade habe ich bei Myriade (ursprünglich von Klapperhorn ) etwas gefunden, was mich spontan gereizt hat, es auch mal zu probieren:
Einen Text aus hundert Worten zu basteln, in dem drei feststehende Begriffe vorkommen sollen , ein sogenanntes Drabble.
Diese Woche mit den Worten:

Abwehr – Stock – Ruine,

die so oder in abgewandelter Form in den Text eingebaut werden sollten.

Sehr weit bin ich dabei im ersten Versuch aber nicht gekommen, will mir scheinen:

Drabble I:

Nun sitze ich also hier und tüftele an einem Text herum, in dem die drei Wörter Abwehr, Stock und Ruine vorkommen sollen – oder zumindest Variationen davon. Hundert Wörter werden dafür verlangt, was mir eigentlich nicht so schwer fallen sollte, denn normalerweise gehöre ich ja zu den Menschen, die eher zuviel als zu wenig schreiben. Und meine Phantasie sollte dafür auch reichen…..
Also mache ich mich mal ans Werk und bin selbst gespannt, was dabei herauskommt.
Wobei ich gerade merke, dass hundert Wörter fast ein wenig knapp sind, denn ehe ich mich versehe habe ich schon alle mit meinem Vorwort verschwendet.

Tja, so kanns gehen :-(
Vielleicht sollte ich mal lernen, mich kürzer zu fassen und nicht mit langen Vorworten aufzuhalten?
Also mache ich noch einen zweiten Versuch, der hoffentlich besser gelingt:

Drabble II:

Aus dem ersten Stock des Hotels fällt mein Blick auf den Berg gegenüber und auf die alte Burg auf seiner Spitze, deren Bergfried nur noch eine Ruine ist. Der wurde wohl vom Zahn der Zeit schon reichlich benagt, aber er steht trotzdem noch stolz und aufrecht.
Romantisch sieht das aus, und ich bekomme Lust, die Burg mal näher anzusehen.
Allerdings wurde mir erzählt, dass es auf dem Weg dorthin von Mücken wimmelt und es gut sei, sich eine Strategie zur Abwehr dieser Biester zu überlegen. Mückenspray etwa – und langärmlige Kleidung wäre wohl zu bevorzugen….
Und das bei der Hitze!

Na also – etwas holprig, aber geht doch ;-)
Und Spass gemacht hat es auch – soviel Spass, dass mir im Nachgang noch eine dritte Geschichte eingefallen ist – diesmal sogar mit allen Worten in der vorgegebenen Reihenfolge:

Drabble III:

Alles in mir schaltete auf Abwehr, als mitten im Wald plötzlich dieser grosse, schwarzbärtige Mann vor mir stand:
Vierschrötig, ungepflegt und bedrohlich wirkend mit seinem riesigen Stock in der Hand, der aussah, als habe er ihn gerade erst vom Baum gerissen.
Am liebsten hätte ich umgedreht und Fersengeld gegeben.


Dabei wollte er mich doch nur warnen:
„Die Brücke da vorne, die gibt es nicht mehr. Die hat das Hochwasser im Frühjahr weg gerissen.
Nicht dass Sie jetzt weiterlaufen und nach zwei Kilometern wieder umkehren müssen, weil da nur noch eine Ruine ist!“

So kann man sich in einem Menschen täuschen….

Und ich stelle fest:
Drabbeln kann wahrlich süchtig machen B-)


Habt alle einen schönen Dienstag, nehmt das Leben nicht zu ernst und bleibt wie immer: gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

mit dem gerade sein inneres Spielkind etwas durchgegangen ist …..


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