– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Ja, ich bin ein Gewohnheitstier!


Aufstehen – zu unchristlich früher Zeit!
Das bin ich echt nicht mehr gewohnt. Und nun hatte ich das notgedrungen gleich drei mal hintereinander: Vorgestern und heute musste ich um Neun bei Fango und Massage sein – und gestern sollte ich sogar schon um viertel nach Acht bei meinem Doc zur Blutentnahme aufschlagen.

Früher wäre das Zeiten gewesen, über die ich nur gelacht hätte.
Da war ich nämlich um die Zeit schon seit Stunden unterwegs und hatte meist auch schon die ersten sechs bis acht Kunden „abgefrühstückt“.

Aber heute?
Das ist mir echt schwer gefallen, „schon“ um sieben aufzustehen, wo ich doch sonst meist bis neun Uhr oder sogar noch länger schlafen kann. Ich Glücklicher!  Was aber auch völlig in Ordnung geht, zumal ich normalerweise erst gegen zwei Uhr ins Bett gehe, wie es meinem Biorhytmus entspricht – und dann auch gerne noch zum Tagesausklang ein halbes Stündchen  im Bett vor dem Einschlafen lese.

Insofern waren die letzten drei Tage also fast schon die Höchststrafe für mich, zumal ich in den Nächten dazwischen  auch nicht wirklich gut geschlafen habe, weil ich dauernd  wach war aus Sorge, das Weckerklingeln zu verpassen. So wie früher, wenn ich nach ein paar freien Tagen den ersten Frühdienst hatte.
Da war das auch immer so

Also nix „früher Vogel“….
Der war ich nämlich wirklich noch nie.
Und richtig munter werde ich sowieso eigentlich erst, wenn andere Leute schon Mittag essen. Schliesslich braucht alles seine Zeit – auch der Kaffee, bis er seine Wirkung bei mir entfaltet.

Nur gut, dass die Quälerei jetzt aber wieder vorbei ist.
Der nächste Termin  zu so unchristlich früher  Zeit wird erst in zwei Wochen sein, wenn ich ins Rückenzentrum fahre….. aber auch nur, weil die auf absehbare Zeit keine Nachmittagstermine zu  vergeben hatten. Denn ansonsten achte ich inzwischen schon sehr  darauf, dass ich nicht mehr vor dem Aufstehen los muss.
Das hab ich mir durch jahrelanges Frühaufstehen sicherlich verdient.


In der Hoffnung, dass wenigstens Ihr heute ausschlafen konntet:
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-196-

Tschüss, Donald!


Die letzten vier Jahre waren eine lange Zeit für uns alle – und nun heisst es Abschied nehmen.
Hoffentlich für immer.
Womit dieser Beitrag dann wohl auch der Letzte sein wird, in dem ich mich mit Dir beschäftige…
Denn wirklich vergnüglich war die Jahre mit Dir  nicht.
Auch, wenn ich bekennen muss, dass ich manchmal herzhaft über Deinen Dummsinn und Dein eitles Gockelgehabe lachen musste.

Aber – das musst Du wohl selbst zugeben – der grösste Hahn im Hühnerhof warst Du wohl nie, eher ein Looser, der meinte, auf der Gewinnerstrasse zu sein: Hemdsärmlich, egoistisch, rücksichtslos und ohne jede Empathie ausser für die Speichellecker, mit denen Du Dich umgeben hast.  Mit Leuten also, die Dir nach dem Mund geredet haben, um sich in Deinem falschen Glanz sonnen zu können.
Dabei hast Du nicht nur beinahe Dein Land ruiniert, sondern auch sonst auf der Welt für viel Zwietracht und Unfrieden gesorgt.
Viel verbrannte Erde hast Du hinterlassen – soviel kann man jetzt am Tage Deines Abtretens schon sagen. Und sicher  darf man gespannt sein, was in den nächsten Tagen und Wochen noch ans Licht kommen wird, wenn Deine Nachfolger sich bemühen, das Chaos wieder Aufzuräumen, welches Du angerichtet hast.
Eine Aufgabe übrigens, um die ich sie nicht beneide….

„Make America Great Again!“

– Dein alter Slogan also – wird wohl das Motto für die Arbeit Deiner Nachfolger werden, nachdem Du so selbst so grandios daran gescheitert bist..

Und ich bin sicher :
Die werden das schaffen, im Gegensatz zu Dir!
Denn Joe (Biden) und Kamala (Harris) haben all das, was Dir immer abgegangen ist: Empathie und Verantwortungsgefühl beispielsweise – und die Fähigkeit, eigene Interessen hinter Ihre Aufgabe zurückzustellen.

Immerhin – und das ist das Einzige, was ich Dir zugute halten kann – hast Du nicht die ganze Welt in Brand gesteckt, obwohl es sicher mehr als einmal kurz davor war.
Also ist es wohl wirklich das Beste, dass Du heute gehst und möglichst nie wieder zurück kommst. Sicher kein grosser Tag für Dich, aber ein grosser Tag für die Menschheit – so möchte ich fast sagen….
Denn die Welt ist ohne Dich wieder ein Stückchen besser geworden. Und auch ich bin erleichtert, dass Deine Zeit nun vorüber ist.

So wird es schlussendlich wohl nur eine kleine Minderheit sein, die Dich vermissen wird.
Karikaturisten beispielweise, für deren Spott Du immer ein dankbares Ziel gewesen bist:So lebe denn wohl Donald, auch ohne dass ich Dir „alles Gute“ wünsche.
Denn das mag mir nicht so recht gelingen angesichts des Unheiles, was Du in den Jahren angerichtet hast in denen Du Dich „Mr. President“ nennen durftest.

Aber ganz ohne gute Wünsche kann ich Dich doch nicht ziehen lassen, denn eines werden wir alle sicher brauchen:
Richter, die Dir und der Welt Gerechtigkeit widerfahren lassen!
Was aber keinesfalls bedeutet, dass Du nun von aller Verantwortung frei gestellt werden solltest.
Im Gegenteil wird da wohl noch einiges auf Dich zukommen und ich hoffe sehr, dass Dir auch die Verantwortung für Deinen Bockmist auferlegt werden wird.

Also:

Geh mit Gott und bleib möglichst da, wo der Pfeffer wächst.


Euch anderen wünsche ich einen schönen Abend , eine ruhige Nacht und angenehme Träume
Bleibt gesund und bleibt behütet

Wir lesen uns


-195-

Ein Ende ist nicht absehbar

Der nun folgende Beitrag ist ein Vollzitat eines Beitrages, den meine Liebste in ihrem Blog geschrieben hat.
Fremde Federn also, aber ich halte ihn für so gut geschrieben und so  wichtig, dass ich ihn hier gerne auch nochmal veröffentliche:


Ein Ende ist nicht absehbar

Mich überraschen die hohen Zahlen der Neuinfektionen leider gar nicht (auch wenn sie aktuell gerade etwas sinken, aber wir wissen alle noch nicht, was die Mutationen für Auswirkungen haben werden). Und solange es mit der Eigenverantwortung einiger Menschen so schlecht bestellt ist, sehe ich da auch kaum Licht am Horizont. Ich selber habe ich auch langsam die Faxen dicke, das gebe ich zu. Auch wenn ich es vergleichsweise gut habe. Trotzdem lebe ich ja nicht im luftleeren Raum, muss ab und zu unter Menschen und da geht eine gewisse Angst immer mit. Wie muss es da erst denen gehen, die den Laden am Laufen halten? Medizinisches Personal, Verkäufer*innen, Stadtreinigung, Paketboten und viele andere mehr. Während sich viele relativ kommod zurückziehen können, sichern diese Menschen, dass wir weiterhin versorgt sind.

Andere Menschen verlassen ihre Komfortzone, um dort zu helfen, wo die Not groß ist. Sie versorgen Obdachlose, halten die Tafeln am Laufen und vieles andere mehr. Selbst Gastronomen, die im Moment selber kaum wissen, wie sie klar kommen sollen, kochen für Obdachlose und engagieren sich.

Und während ich vergleichsweise gemütlich von Zuhause aus arbeiten kann, fürchten viele um ihre Existenz. Ich selber habe eine Freundin, die sich zum Jahreswechsel als Friseurin selbstständig gemacht hat, für die ist es hart und nicht nur für sie. Ich habe einige Soloselbstständige im Freundes-und Bekanntenkreis. Interssanterweise erlebe ich gerade bei denen aber auch, wie sie der Krise noch was abgewinnen können und diese Zeit kreativ für sich nutzen. Ich muss sie nicht alle aufzählen, die Künstler, Gastronomen, Inhaber*innen von kleinen Geschäften. Sie alle müssen zu machen, während sich immer noch Arbeitgeber gegen Homeoffice sperren, obwohl es möglich wäre. Alles fährt man runter und da ist es das Mindeste, dass die, die es können, von Zuhause aus arbeiten.

Da möchte ich manchen, der über die vermeintliche Einschränkung seiner Grundrechte jammert, gerne mal fragen, was sie/er denn so tut für die Gesellschaft. Immer nur seinen eigenen Bauchnabel zu betrachten, ist eh nie gut, in einer solchen Situation schon gar nicht. Etwas tun wäre ja schon, sich an die Regeln zu halten, statt um der vermeintlichen Freiheit Willen, auszuscheren. Ich jedenfalls verzichte lieber auf einiges, als dass ich irgendwann bäuchlings beatmet werden muss und ich möchte auch niemanden anstecken, sollte ich selber unbemerkt infiziert sein. Die Einschränkungen sind vermutlich für niemanden wirklich angenehm, egal, in welcher Situation er ist. Aber es trifft einige härter als andere. In einer großen Eppendorfer (einer der eher gut bis sehr gut betuchten Stadtteilen in Hamburg) Altbauwohnung ist es vermutlich einfacher, die Kinder um sich zu haben, als in einer kleinen Sozialwohnung mit wenig Platz und wenig Möglichkeiten. Mit einem Zugang zum Internet und den entsprechenden Geräten ist homeschooling machbar, ohne diese Ressourcen bleibt man aussen vor. Für Menschen mit Behinderung ist die Situation härter als für Gesunde, genauso wie für Menschen mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen, zumindest, wenn man nicht schon in ein Hilfesystem eingebunden ist. Kinder und Frauen leiden unter vermehrter Gewalt, da ist Hingucken gefragt, wie sonst ja eigentlich auch.

Die Auswirkungen der Pandemie sind sehr vielschichtig, sie sind unübersehbar und wir müssen höllisch aufpassen, dass sich die Gesellschaft nicht noch mehr spaltet. Die Auswirkungen einer solchen Spaltung sehen wir in den USA. Noch, denke ich, sind wir von Zuständen wie dort, weit entfernt, aber vielleicht auch gar nicht so weit, zumal sich auch entsprechende Gruppen ermutigt wird, sich noch weiter zu radikalisieren. Ich habe wahrlich keine Sympathien für den sächsischen MP, aber ihm am privaten Gartenzaun aufzulauern und ihn zu bepöbeln, das geht mal gar nicht. Und nicht nur der, auch Herr Lauterbach (immerhin einer der wenigen, die vom Fach sind; letztlich hat er ja leider auch nicht selten Recht behalten) wird bepöbelt ohne Ende. Man muss ihn nicht mögen, aber man muss ihn auch nicht beleidigen. Genauso wenig wie Herrn Drosten.

Hier läuft wahrlich nicht alles rund, aber es gibt auch Politiker, die die Größe aufbringen, zuzugeben, dass sie sich geirrt haben. Meine Hochachtung vor Herrn Ramelow.

Und bei Bürgern wie Politikern gibt es die, die nur meckern und nichts konstruktives beizutragen haben. Und damit meine ich nicht nur die blau-braunen im Bundestag und in den Landtagen. Auch Herrn Lindner kann ich nicht mehr ertragen. Genauso wenig wie Herrn Merz mit seinem neo-liberalen Geschwafel. Hauptsache, die Wirtschaft… was zählen da schon Menschenleben.

Die bisherigen Maßnahmen haben die Pandemie nicht eingedämmt, deshalb ist es an der Zeit alles, aber wirklich alles, komplett runter zu fahren.

Solange Menschen sich nicht an die Regeln halten, wird es nicht anders gehen und das das funktionieren kann, hat z.B. Neuseeland gezeigt. Ich möchte mich nicht an Schweden orientieren, von den USA, GB oder Brasilien ganz zu schweigen. Ich möchte diese Entscheidungen auch nicht fällen müssen und auch noch gegen die ganzen Youtoube Virologen und andere vermeintliche Besserwisser anarbeiten müssen. Solidarität ist das Gebot der Stunde und diese sollte man sich nicht immer nur für die eigene Situation einfordern. Ich erlebe diese Solidarität auch, aber sie reicht nicht aus.

mehr dazu hier

Und die, die gegen alles sind, sind auch nicht selten die, die sich nicht impfen lassen wollen. Was bitte ist denn dann deren Gegenentwurf? Weiter machen, als wäre nix? Sich an Bilder mit überfüllten Krematorien wie in Zwickau gewöhnen? Hat was von Russisch Roulette und ich empfinde das als deutlich menschenverachtender als das, was an vermeintlichen Grundrechtseinschränkungen beklagt wird.

Fassen wir uns doch mal ehrlich an die eigene Nase? Auf was müssen wir verzichten, was nicht auch mal verzichtbar ist? Die massivste Einschränkung ist vermutlich die, auf menschliche Nähe verzichten zu müssen. Kino, Theater, Reisen, Essen gehen, alles Luxus, der auch mal hinten an stehen kann. Natürlich müssen die Schaffenden in diesen Bereichen unterstützt werden, das meine ich nicht. Und man muss ja nicht komplett auf geistigen Input verzichten, es gibt zahlreiche kreative digitale Angebote.

Und es liegt auch einfach ein Stück weit in unserer eigenen Verantwortung, wie wir mit all dem umgehen.

„In den Blasen unserer Rückzugsräume Kämpfe um richtig und falsch.“
Serdar Somoncu

Wir leben zur Zeit wohl alle in den Blasen unserer Rückzugsräume und wir sollten aufpassen, dass wir dabei nicht vergessen, dass es auch noch ein Leben ausserhalb dieser Blasen gibt. Ich habe selbstverständlich auch kein Patentrezept, aber ich halte einen harten Lockdown für das Richtige. Meine Befürchtung ist, dass es sonst ewig so weiter geht… Einschränkungen, Lockerungen, Einschränkungen, Lockerungen. Und während ich hier schreibe, läuft im Fernseher ein Bericht aus einem Krematorium in Meißen. Total überfüllt, die arbeiten inzwischen rund um die Uhr, die Särge stapeln sich.

Wir werden sehen, zu was sich die Politik heute durchringen kann. Ich fürchte, wirklich Mut werden sie nicht aufbringen… dazu haben wir zu viele Wahlen und vermutlich werden einige MP’s kneifen. Frau Dreyer, Herr Haselhoff und Frau Schwesig wollen schließlich wieder gewählt werden. Und auch wenn sich lt. Umfragen die Mehrheit der Deutschen für einen härteren Lockdown aussprechen, ob er kommen wird, wir werden es sehen. Eine FFP 2 Masken-Pflicht alleine wird da nicht reichen. Denn solange man täglich Schlagzeilen wie diese liest: „Ein Gottesdienst einer kleinen Berliner Gemeinde mit weit mehr als 170 Menschen ist in Berlin wegen massiver Verstöße gegen die Corona-Regeln aufgelöst worden, in Hameln musste ein Kindergeburtstag aufgelöst werden, weil dort 30 Menschen zusammengekommen waren, erwachsene Menschen verstecken sich im Kleiderschrank, wenn sie von der Polizei erwischt werden usw.“ (ließe sich leider täglich ergänzen) kommen wir mit Appellen nicht weiter. Eine solidarische Gesellschaft sieht jedenfalls anders aus. Viel tun kann ich auch nicht, aber ein bisschen was geht immer. Und sei es eben „nur“, dass ich mich an die Regeln halte und in meinem Umfeld mit Aufmerksamkeit unterwegs bin und auch nach denen schaue, die vielleicht Hilfe brauchen. Das kann der Obdachlose vor unserem Bürogebäude sein oder Freunde und Bekannte, denen ich in der ein oder anderen Form helfen kann. Ob das nun materiell ist oder durch einfach Dasein und Zuhören. Das kostet nichts.

Mal sehen, was heute entschieden wird. Ich fürchte, es wird wieder ein fauler Kompromiss. Ein interessantes Postionspapier kann man hier nachlesen.

 

(c) Frau Momo 19.01.2021


Dem kann ich eigentlich nichts weiter hinzufügen……

-_-_-_-

Euch allen dennoch einen schönen Tag.
Bleibt gesund und bleibt behütet

Wir lesen uns


-194-

Lustloses Geschreibsel

Heute ist mal wieder einer der  – Gott sei Dank – eher seltenen Tage,  den ich ohne Weiteres auch mit „alles Blöd“ übertiteln könnte:

Was schon mal mit dem ersten Kaffee anfing, den ich unbeabsichtigt direkt in die Spüle geworfen (fallen gelassen) habe. Zum Glück ist dabei aber wenigstens die Tasse heile geblieben….
Kurz danach habe ich bei der morgendlichen Zeitungslektüre festgestellt, dass mal wieder das Internet klemmt und kurz darauf, dass unser Netzanbieter ein  – wie immer unangekündigtes – Update auf unseren Router gefahren hat, welches – wie üblich –  alle meine Einstellungen zunichte gemacht  und unseren Internetanschluss in eine lahme Schnecke verwandelt hat….
Also waren Basteln und mehrere Neustarts des Routers angesagt, bis das  alles wieder so lief, wie ich das gerne möchte und die Liebste das spätestens morgen im Home-Office wieder braucht.
Mit der Folge, dass mir anschliessend die Lust auf Computern vergangen war und ich  mich erst mal mit meinem Buch  und dann zum Fernsehen in ein stilles Eckchen zurück gezogen habe, ohne allerdings wirklich bei der Sache zu sein, weil ich gleichzeitig gedanklich an einem Blogbeitrag herumgetüftelt habe, der aber auch nicht richtig gelingen wollte (und den ich deshalb gerade wieder vertagt habe).
Beides mit der Folge, dass meine Zufriedenheit mit dem heutigen Tag nicht unbedingt gewachsen ist, woran auch meine haushaltlichen Pflichten nicht viel geändert haben. (die allerdings recht reibungslos und – abgesehen von einem umgekippten Aschenbescher – ohne weitere Kollateralschäden über die Bühne gingen – immerhin!)

Und nun sitze ich hier, habe keine Lust, schiebe Frust und wünsche mir nur, dass der Rest des Tages jetzt ganz schnell und möglichst katastrophenfrei vorbei gehen möge…..


Euch noch eine ruhigen, frustfreien Rest des Tages.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-193-

Sonntagszitat 03/21

Das Sonntagszitat mit einem kurzen Text, den ich in einem meiner letzt-gelesenen Bücher (oder anderswo) gefunden habe.

Einfach so, aus dem Zusammenhang gerissen und – soweit es mich betrifft – ohne aktuell konkreten Anlass:

„Nicht auf die Tage, an denen man aufbrach, kam es an, sondern auf jene, an denen man eintraf..“

(aus „Schwitters –  Roman“ von Ulrike Draesner)

Aber sagt, wie sehr Ihr das?


Euch allen einen wunderbaren dritten Sonntag im neuen Jahr.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-192-

„MERZ“

Irgendwie ist es schon ein komischer Zufall:

Da hat doch vor gut hundert Jahren der Dadaist Kurt Schwitters seine Kunst „MERZ“ genannt, in genau der Schreibweise wie der – nun zum Glück  gescheiterte und damit hoffentlich endgültig an uns vorbei gegangene – Kandidat für den CDU-Vorsitz seinen Namen schreibt:Schwitters Erklärung dazu:

„Der Zufall wollte es, dass er beim Gestalten einer Collage die dabei verwendete Anzeige mit dem Wort KOMMERZ darin so zerschnitt, dass nur die Silbe MERZ übrig blieb, was Reime wie „Scherz“, „Nerz“ und „Herz“ zu assoziieren erlaubte und einen ähnlich sinnfreien Zug wie Dada besaß.
Es wurde Schwitters ureigenstes Synonym für Dada“

Passender kann man wohl auch den gewesenen Kandidaten  und seine Kandidatur nicht charakterisieren:
Sinnfrei und ziemlich Dada in Zeiten wie diesen, wo es nicht auf machtgeiles Kommerzdenken ankommt, sondern Empathie und Überzeugungskraft gefragt sind

Ansonsten verhalte ich mich zur Vorsitzendenwahl der Schwarzen mal genauso wie unsere Kanzlerin:
Deshalb nur soviel:
Zumindest (zum Glück – jedenfalls in Bezug auf den Namensgeber diese Beitrages) hat das zweit-kleinste Übel die Wahl gewonnen, womit ich nun fast darauf wetten würde, dass unser nächster Bundeskanzler aus Bayern kommen wird – aus einer Partei, die den ersten Buchstaben seines Nachnamens in der Mitte ihres Parteinamens führt…..
Aber ob dann Nomen auch Omen bleibt?


Euch einen wunderbaren Nachmittag – und bleibt gesund und behütet

Wir lesen uns


-191-

Musik: Verschiedene Interpreten (nach Texten von Johnny Cash)


Nun musste ich doch ein wenig herumtüfteln, wie das heute vorgestellte Album in das Titel-Schema passt, welches ich normalerweise für meine Musikvorstellungen nutze.

Denn eigentlich stimmt es nicht, dass die Musik auf diesem Album aus der Feder des 2003 verstorbenen Country-Barden Johnny Cash stammt – und er ist auf diesem Album auch (bis auf einige ganz kurze Zitate) gar nicht zu hören.
Wohl aber Texte und Gedichte, die sein Sohn in seinem Nachlass gefunden hat und zunächst als Buch veröffentlicht hatte, bevor sie von grossen Musikern der amerikanischen (Country-) Musik-Szene nachträglich vertont wurden und daraus dieses Projekt-Album entstand:

Forever Words

So stehen denn auch illustre Namen in der Liste der Interpreten:
Kris Kristofferson & Willie Nelson, Chris Cornell,  Alison Krauss and Union Station,  Rosanne Cash, John Mellencamp, Jewel, Elvis Costello, Carlene Carter
und noch viele mehr.

Und ebenso breit ist auch die Variationsbreite, was die Art der Interpretation und die Arrangements angeht:
Manches klingt so, wie Johnny Cash selbst die Texte wohl arrangiert und gesungen hätte, anders im wirklich typischen Sound der jeweiligen Interpreten von Gospel und Blues  über Country und Blue Grass bis hin zu Rock und Funk.

Allison Kraus & The Union Station – The Captain’s Daughter

Was der Qualität des gesamten Albums allerdings keinen Abbruch tut – im Gegenteil klingt es sehr abwechslungsreich und ist deshalb ein echtes Sahnestück US-amerikanischer (Country-)Musik, welches gleichzeitig zeigt, wie vielseitig und vielschichtig diese Art von Musik  sein kann – zumal, wenn sie so beispielhaft perfekt eingespielt wurde wie hier bei jedem einzelnen Track zu hören:

James Johnson, Jerry Douglas & Sam Bush – California Poem

Und noch einen Vorzug hat dieses Album ( dessen Geschichte man hier nachlesen kann):
Da keiner der Texte je von ihrem Urheber vertont wurde, verbietet sich auch jeder Vergleich mit Orginalaufnahmen, gegen die verschlimmbesserte Cover-Versionen auf irgendwelchen Tribute-Alben fast immer verlieren…. Was den jeweiligen Interpreten sicher viel Spielraum gelassen hat, eigene Ideen zu Cash’s Texten mit ins Spiel zu bringen und was vermutlich auch einen Teil der Faszination dieses Samplers ausmacht.

Wer selbst mal rein hören möchte braucht nur aufs Bild zu klicken.
Der Link dahinter führt direkt zu Spotify.


Bleibt noch, Euch allen ein wunderschönes Wochenende zu wünschen,
Bleibt  gesund und behütet.
Wie immer:

Wir lesen uns


-190-

Was ich noch erzählen wollte

Neulich, nach meinem letzten Besuch bei der Orthopädin musste ich erst mal ein wenig recherchieren und dann sacken lassen, welche Möglichkeit sich da eventuell als Alternative zu einer (für mich rein gefühlmässig  nicht in Frage kommenden) Rücken-Op auftut:

Denn hier in Hamburg gibt es ein „Rückenzentrum“, d.h. eine Praxisgemeinschaft mit angeschlossener Tagesklinik, welche sich auf Schmerz- und Verschleiss-Erkrankungen der Wirbelsäule spezialisiert hat und diese mit einem multifunktionalen Team aus Orthopäden, Physiotherapeuten, Schmerzspezialisten und Psychologen behandelt – also vermutlich mit einer Kombination aus Fachrichtungen, die gut  passend für mich mit meine  reichlichen  Auswahl weiterer Erkrankungen wäre.
Genau dieses Rückenzentrum hatte die Orthopädin mir nun als Ansprechpartner für eine „zweite Meinung “ bezüglich einer möglichen OP vorgeschlagen, wohl merkend, dass ich auf diese Frage mehr als zögerlich reagiert habe – und nicht ohne mich auch darauf hinzuweisen, dass es seit letztem Jahr  von meiner Krankenkasse ein Pilot-Programm zu OP-Vermeidung gibt, die Kosten für eine „zweite Meinung“ und eine sich daraus eventuell ergebend Therapieform also bis auf eine eventuell notwendige Selbstbeteiligung  bei der Physiotherapie voll übernommen werden.

Also habe ich am nächsten Tag da angerufen, um einen Termin auszumachen, was direkt aber gar nicht möglich war:
Denn vor der Terminvergabe möchten die zunächst einen Scan oder ein Foto der Überweisung per E-Mail haben, um sich dann für eine Terminabsprache und weitere Absprachen zu melden. Was sicherlich auch Sinn macht, denn die Begutachtung  für die zweite Meinung durch Arzt, Pysiotherapeuten und Psycholgen samt anschliesssenden Therapievorschlag dauert wohl insgesamt gut drei Stunden

Da weiss ich jetzt also, wo ich den Vormittag des dritten Februars verbringen und keine Langeweile haben werde

Zudem kamen anschliessend   per Mail auch noch mehrere wirklich umfangreiche Fragebögen, die wesentlich mehr Parameter abfragten, als man das normalerweise von einer schriftlichen Anamnese gewöhnt ist :
So reichten die sehr dezidierten  Fragen dann auch von Krankengeschichte, Diagnosen und Medikamenten  über Schmerzparameter der verschiedensten Formen (wann, wie lange, wie intensiv, in welchen Situationen?) bis hin  zu zur psychischen Befindlichkeit und der Frage, welche Einschränkungen im Alltag, bei der Arbeit und selbst bis hin zum Thema Sexualität sich daraus ergeben.
Hier mal ein Beispiel:Man beachte die Seitenzahlen am obersten Rand des umfangreichsten Bogens – aber auch die anderen drei waren nur unwesentlich kürzer.

Wenn das also keine gute Anamnese ist, was dann?
Ich habe jedenfalls gute zwei Stunden gebraucht, um alle Fragen zu beantworten….

Wobei natürlich zunächst mal noch offen bleibt, was dann am Ende dabei heraus kommt…
Eine in Zusammenarbeit mit der Rheumatologin und den Gefässchirurgen  angepasstere Schmerztherapie wäre sicher ein schon mal ein grosser Fortschritt, aber auch eine vierwöchige  tagesklinische Behandlung in Form einer ambulanten Reha würde ich ganz sicher nicht ablehnen (im Gegenteil!!!!), zumal unter Coronabedingungen Termine für eine gerätegestützte Krankengymnastik kaum zu bekommen sind, weil diese meist als Gruppentherapie angeboten wird (Stichwort „Muckibude„) und es sicher von Vorteil und auch  deutlich effektiver wäre, das Ganze mit einem komprimierterem Programm anzugehen, als wöchentlich ein bis zwei mal zur Krankengymnastik zu fahren.

Schaumeralsomal…..


In diesem Sinne:
Bleibt Gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-189-

Schwitters – Roman

Ich gebe zu, mit diesem Buch habe ich mich manchmal  etwas schwer getan, obwohl die erzählte Geschichte wirklich spannend ist und mich an ein Thema herangeführt hat, mit dem ich mich in der Vergangenheit nur sehr wenig  (eigentlich gar nicht) beschäftigt habe:
Der Kunstrichtung des Dadaismus, mit der eine weitere Beschäftigung sich auch in Zukunft für mich  lohnen wird:
Was aber gleichzeitig für mich auch die grösste Hürde und der grösste Reiz beim Lesen dieses Buches war, denn die Autorin Ulrike Draesner hat auch immer wieder  Passagen des Buches mit collagenhaften, dadaistischen Elementen angereichert, welche die Lesbarkeit und die Verständlichkeit nicht unbedingt erleichtert haben, aber trotzdem notwendig sind, um auch Dada ansatzweise zu verstehen.
Passagen, die ich teilweise mehrfach lesen musste um sie für mich zu entschlüsseln.

Dennoch – oder gerade deswegen? – halte ich diesen biographischen Roman um den Dadaisten Kurt Schwitters für ausgesprochen lesenswert und fesselnd, auch wenn er sich nicht so flüssig lesen lässt wie andere Bücher:

Schwitters
von Ulrike Draesner

Die Geschichte dahinter lässt sich auf vielfältige Weise lesen.:

Zum einen ist es natürlich eine biographische Familiengeschichte, in die viele reale Ereignisse romanhaft aufbereitet und voller Sympathie und mit viel Humor erzählt einfliessen:
Schwitters Kindheit und Jugend ohne grosse finanzielle Sorgen in Hannover, in der er sich weitgehend seiner Kunst widmen kann, seine Verfolgung durch die Nazis (Werke von ihm waren als „entartete Kunst “ gebrandmarkt und führten zu Arbeitsverboten), seine Emigration zunächst nach Norwegen und abschliessend 1940 nach England, eine neue Liebe, die ihm dort begegnet und zu einem neuen Aufblühen seiner Kreatitivität führte – allerdings geprägt und beschnitten durch Sprachprobleme, die seine Wortkunst fast zum verstummen bringen – und schlussendlich sein früher Tod und die Erbquerelen um seine Werke….

Zum anderen erzählt das Buch aber auch eine faszinierende Geschichte von Verlusten und Neuanfängen, von Kreativität auch unter grossen Hindernisssen und von einer Welt, wie sie im Kopf des Künstlers permanent wuchs und ihren Ausdruck nicht nur in Gedichten, sondern auch in wunderbaren Collagen und begehbaren riesigen Skulpturen fand, den MERZ-Bauten,die sicherlich einen wesentlichen Teil von Schwitters künstlerischer Gedankenwelt darstellen.

Der Klappentext – diesmal eine wirklich treffende Essenz des Inhaltes:

„Wie fängt man eine Zukunft an, die eigentlich schon aufgehört hat? Mit einem Streifen Meer zwischen sich und seiner Heimat, seiner Sprache, sich selbst? Kurt Schwitters ist 49, als ihn die Nationalsozialisten zur Flucht aus Hannover zwingen. Sein Erfolg, Werk, Besitz, die Eltern und seine Frau Helma bleiben zurück. Die Kunst weicht der Kunst des Überlebens. In Norwegen, London und endlich dem Lake District beginnt Schwitters‘ zweites Leben in fremder Sprache. Wantee, die neue Frau an seiner Seite, hält ihn auf Kurs und seinen Kopf über Wasser, selbst als der Wortkünstler verstummt. Im Merzbau hat Schwitters einen anderen Weg gefunden, um Himmel und Heiterkeit, das Funkeln der Wiesen und die Durchsichtigkeit der Luft einzufangen. Mit irrwitziger Disziplin, bis zur Erschöpfung. Wer ihn dabei beobachtet, begreift: Kunst bildet die Welt nicht nach. Sie übersetzt sie in Formen, die uns berühren.

In ihrem Roman folgt Ulrike Draesner dem Schriftsteller und bildenden Künstler Kurt Schwitters ins Exil. Es sprechen Kurt, seine Frau, sein Sohn, seine Geliebte. In einer virtuosen Mischung aus Fakten und Fiktion entsteht das Panorama einer Zeit, in der angesichts einer brennenden Welt neu um Freiheit und Kultur gerungen wird. Ein tiefgründiger, dabei humorvoller Roman über die Kraft der Kunst, darüber, wie sie entsteht und was sie vermag.“

Ihr merkt also:
Dieses Buch hat mich wirklich begeistert womit auch ganz klar ist, das es dafür von mir volle fünf Sterne gibt.

(Das Bild ganz oben im Beitrag zeigt übrigens Schwitters letztes, wohl unvollendet gebliebenes Werk – die sogenannte MERZ Barn Wall, die sich heute als letzter noch original erhaltener Teil eines MERZ-Baues im englischen Newcastle in einem Museum befindet)


Euch allen einen wunderbaren Tag.
Bleibt gesund und behütet!

Wir lesen uns


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Das wäre mir schlicht zu doof

Wie dumm können Menschen eigentlich sein?
In diesen Zeiten einen Kindergeburtstag zu feiern ist sicher kein allzu vergnügliches Unterfangen, wenn man die geltenden Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen einhalten will  und seinem Kind trotzdem ein unvergessliches Event bieten will, ohne sich selbst und andere zu gefährden.
Dafür ist sicher einiges an Kreativität gefragt.
Aber aus meiner eigenen Erfahrung als Vater weiss ich, dass man auch ohne eine riesige Gästeschar seinem Kind einen wunderschönen Tag bereiten kann.
Wobei es sich aus meiner Sicht atürlich  ganz klar verbietet, die geltenden Regelungen zu umgehen, alleine schon, weil Eltern ja auch immer eine Vorbildfunktion haben sollten. Zumal die meisten Kinder durchaus begreifen können, dass manche Dinge gerade nicht gehen und warum sie nicht gehen – so dass so ein „Geburtstag der besonderen Art“ ganz sicher kein lebenslanges Trauma auslösen wird, auch wenn die Helikopter in mancher Eltern Kopf in eine ganz andere Richtung kreisen und sich mit dieser Tatsache nicht anfreunden können wollen.

Um so unverständlicher für mich, dass es in diesen Zeiten  tatsächlich Leute gibt, die diesem Helikopterkreisen nachgeben  und eine riesige Party für ihr Kind veranstalten, wie man heute in einer Meldung des Spiegels nachlesen kann. Mit dreissig Gästen, was – ganz logisch – die Polizei auf den Plan rief:

„Als die Beamten die Feier auflösen wollten, versteckten sich demnach einige der Beteiligten. Eine Frau habe sich mit fünf Kindern in der Toilette eingeschlossen, teilte ein Polizeisprecher mit. »Die anderen haben sich in Schränken versteckt.«“

Gut, auch damit ist der Zweck irgendwie erreicht, diesen Kindergeburtstag „unvergesslich zu machen“, aber ist es das wert? Zumal das Unrechtsbewusstsein ja eindeutig  vorhanden war, sonst hätte sich wohl niemand verstecken müssen..

Und wenn das Geburtstagskind nun ein Trauma hat, liegt das ganz sicher nicht an der Polizei…..

Im Schrank verstecken…. wie kindisch ist das denn?
Das wäre mir wirklich zu doof….

-_-_-_-

Bleibt noch anzumerken, dass sich die Postler im Inseleinkaufscenter immer noch hinter verschlossenen Türen verschanzen und nach wie vor nur die wenigen Postbankkunden bedienen.
Nun liegen einige Pakete schon seit zwei Wochen da und ein Ende ist nicht abzusehen.
Und auch das wäre mir langsam zu doof, wenn ich auf etwas warten würde, was da nun schon seit Anfang des Jahres in Geiselhaft genommmen ist.


Und wie immer:
Bleibt gesund und bleibt behütet

Wir lesen uns


-187-