Neulich, nach meinem letzten Besuch bei der Orthopädin musste ich erst mal ein wenig recherchieren und dann sacken lassen, welche Möglichkeit sich da eventuell als Alternative zu einer (für mich rein gefühlmässig nicht in Frage kommenden) Rücken-Op auftut:
Denn hier in Hamburg gibt es ein „Rückenzentrum“, d.h. eine Praxisgemeinschaft mit angeschlossener Tagesklinik, welche sich auf Schmerz- und Verschleiss-Erkrankungen der Wirbelsäule spezialisiert hat und diese mit einem multifunktionalen Team aus Orthopäden, Physiotherapeuten, Schmerzspezialisten und Psychologen behandelt – also vermutlich mit einer Kombination aus Fachrichtungen, die gut passend für mich mit meine reichlichen Auswahl weiterer Erkrankungen wäre.
Genau dieses Rückenzentrum hatte die Orthopädin mir nun als Ansprechpartner für eine „zweite Meinung “ bezüglich einer möglichen OP vorgeschlagen, wohl merkend, dass ich auf diese Frage mehr als zögerlich reagiert habe – und nicht ohne mich auch darauf hinzuweisen, dass es seit letztem Jahr von meiner Krankenkasse ein Pilot-Programm zu OP-Vermeidung gibt, die Kosten für eine „zweite Meinung“ und eine sich daraus eventuell ergebend Therapieform also bis auf eine eventuell notwendige Selbstbeteiligung bei der Physiotherapie voll übernommen werden.
Also habe ich am nächsten Tag da angerufen, um einen Termin auszumachen, was direkt aber gar nicht möglich war:
Denn vor der Terminvergabe möchten die zunächst einen Scan oder ein Foto der Überweisung per E-Mail haben, um sich dann für eine Terminabsprache und weitere Absprachen zu melden. Was sicherlich auch Sinn macht, denn die Begutachtung für die zweite Meinung durch Arzt, Pysiotherapeuten und Psycholgen samt anschliesssenden Therapievorschlag dauert wohl insgesamt gut drei Stunden
Da weiss ich jetzt also, wo ich den Vormittag des dritten Februars verbringen und keine Langeweile haben werde
Zudem kamen anschliessend per Mail auch noch mehrere wirklich umfangreiche Fragebögen, die wesentlich mehr Parameter abfragten, als man das normalerweise von einer schriftlichen Anamnese gewöhnt ist :
So reichten die sehr dezidierten Fragen dann auch von Krankengeschichte, Diagnosen und Medikamenten über Schmerzparameter der verschiedensten Formen (wann, wie lange, wie intensiv, in welchen Situationen?) bis hin zu zur psychischen Befindlichkeit und der Frage, welche Einschränkungen im Alltag, bei der Arbeit und selbst bis hin zum Thema Sexualität sich daraus ergeben.
Hier mal ein Beispiel:Man beachte die Seitenzahlen am obersten Rand des umfangreichsten Bogens – aber auch die anderen drei waren nur unwesentlich kürzer.
Wenn das also keine gute Anamnese ist, was dann?
Ich habe jedenfalls gute zwei Stunden gebraucht, um alle Fragen zu beantworten….
Wobei natürlich zunächst mal noch offen bleibt, was dann am Ende dabei heraus kommt…
Eine in Zusammenarbeit mit der Rheumatologin und den Gefässchirurgen angepasstere Schmerztherapie wäre sicher ein schon mal ein grosser Fortschritt, aber auch eine vierwöchige tagesklinische Behandlung in Form einer ambulanten Reha würde ich ganz sicher nicht ablehnen (im Gegenteil!!!!), zumal unter Coronabedingungen Termine für eine gerätegestützte Krankengymnastik kaum zu bekommen sind, weil diese meist als Gruppentherapie angeboten wird (Stichwort „Muckibude„) und es sicher von Vorteil und auch deutlich effektiver wäre, das Ganze mit einem komprimierterem Programm anzugehen, als wöchentlich ein bis zwei mal zur Krankengymnastik zu fahren.
Schaumeralsomal…..
In diesem Sinne:
Bleibt Gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns
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