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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Szenen einer Ehe (I)

Auch abseits der grossen Politik tobt bekanntlich das Leben.
Und das ist mindestens genauso berichtenswert:

Die Liebste – sie wird vermutlich selbst noch darüber schreiben – läuft nämlich heute am Samstag nach vollbrachtem Einkauf mal wieder Küchentechnisch zur Höchstform auf:
Möhrenkuchen soll es geben. Zudem ist auch noch die Produktion eines Eierlikör geplant (sehr lecker zum Kuchen) und die dabei übrigbleibenden Eiweisse sollen sich in schmackhafte Kokosmakronen als Gebäck für die kommende Woche verwandeln.
Viel Arbeit also, die sie sich da zum gemeinsamen Wohl unserer Leiber und Mägen vorgenommen hat.

Allerdings fiel ihr in diesem Zusammenhang mal wieder unangenehm auf, dass wir ja keine grosse Küchenmaschine besitzen, um die Möhren zu reiben.
Womit das Zerkleinern des Wurzelgemüses mal wieder ganz klar in meinen Aufgabenbereich als Küchenjunge fiel – wie beinahe immer: Denn mir macht die Benutzung einer Handreibe wenig aus – zumal ich es reichlich  unnötig finde Elektrogeräte für etwas zu benutzen, was mit geringer Mühe auch mit zwei Händen und einfachen Hilfsmitteln zu bewerkstelligen ist.

Kurze Zeit später – die Möhren waren schon in ihren neuen Aggregatzustand übergangen –  entspann sich dann dieser Dialog:

Ich:
„Was brauchst Du eine Küchenmaschine, wenn Du doch verheiratet bist?“
Sie:
„Aber was machen wir, wenn Du mit Deinen Rheumafingern mal keine Möhren mehr reiben kannst?“
Ich:
„Dann brauchen wir auch keinen Möhrenkuchen mehr… oder spekuliest du schon auf mein schleichendes Siechtum, um im Vorgriff darauf schon mal so ein Möbel zu kaufen?“
Sie :
*grins*

Was soll ma(n)n zu solchen entwaffnenden Argumenten noch sagen?

Und deshalb wird es wohl auf absehbare Zeit zum Erwerb so eines Ungetüms kommen: Spätestens, wenn dafür irgendwie Platz in einem Schrank geschaffen ist.

Oder wenn – was ich mir schon lange wünsche – das unpraktische Sidebord in unserem Flur einem solchen Schrank Platz gemacht hat, in dem dann auch endlich meine Computerteile und anderer mir zuzuordnender Technik-Kram verschwinden könnten, den meine Liebste für mindestens genauso unnötig hält wie ich eine Küchenmaschine.

Schaumermal, wie lange ich ihren wunderbaren  braunen Augen noch widerstehen kann…..


Euch noch einen wunderbaren Samstag Nachmittag und natürlich ein schönes Wochenende
Bleibt gesund und bliebt behütet!

Wir lesen uns


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Maulkorb für den Präsidenten

Wer sich nicht an die Regeln hält, fliegt raus.
Wie schnell das unter Umständen gehen kann, hat sich ja in den letzten Stunden gezeigt, als sowohl Facebook als auch Twitter entschieden haben, den Donald aus dem Weissen Haus endgültig vor die Türe zu setzen und ihm damit die Plattform für seine Lügen und sein aufrührerisches Geschwafel zu nehmen:Einerseits richtig, finde ich – wobei sich auch gleich die Frage anschliesst, warum nicht schon eher – anderseits will aber bei mir trotzdem keine richtige Freude darüber aufkommen angesichts der Tatsache, dass der Herr ja immer noch im Amt ist und über Machtmittel verfügt, die Menschen wie er besser nicht in der Hand haben sollten.
Wobei seine über den offiziellen Twitter-Kanal des weissen Hauses und über den Kanal seiner Wahl-Kampagne nachgeschobenen (und innerhalb Minuten auch wieder von Twitter gelöschten) Tweets eher das kleinste Problem sind, genauso wenig wie seine Drohung, sich nun seine eigene Plattform zusammenzubasteln, die sicher in den nächsten Tagen lange nicht die Reichweite haben wird wie sie die Accounts auf Twitter und Facebook hatten.
Nein, es ist eher die Sorge, die ich mit Frau Pelosi teile, dass der Kerl nu um so mehr zu Kurzschlussreaktionen neigen könnte, die nicht wirklich lustig wären: Frei nach dem Motto:

„Wenn ich untergehe, dann sollen alle anderen das auch“

Wobei mich das Szenario geradezu fatal an die letzten Tage Hitlers im Bunker der Reichskanzlei erinnert, der angesichts der selbst verursachten Katastrophe ja auch meinte, wenn das Volk nicht hinter ihm stehe, dann habe es ihn nicht verdient – und dass es nur richtig sei, wenn es mit untergeht…

Und da ist natürlich ausserdem auch noch die Gefahr, dass viele Trump-Anhänger jetzt  wegen des verpassten Maulkorbes nicht nur von „Zensur“ sprechen, sondern ebenso wie ihr Idol zu kurzschlüssigen Reaktionen neigen könnten, was angesichts des hohen Grades an Organisation,  Militanz und Bewaffnung dieser Gruppe auch kein Kinderspiel mehr wäre, sondern durchaus das Potential für einen schweren und langen Bürgerkrieg beinhaltet.

Da kann man fast nur noch beten, dass sich keine dieser Befürchtungen bestätigt….


In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet

Wir lesen uns


-181-