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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Das Letzte: Guten Rutsch und so


So, nun haben wir (bis auf ein paar Stunden) dieses Jahr auch erfolgreich bewältigt – wenn auch insgesamt wohl etwas anders, als es am Anfang gedacht und geplant war.
Einen ausführlichen Jahresrückblick erspare ich mir deshalb mal, auch wenn es trotz der Umstände durch Lockdowns und ähnliche Erschwernisse doch eine Reihe wirklich erwähnenswertet guter und schöner Ereignisse gab   – nicht zuletzt unsere Reisen nach Helgoland und nach Rügen, meine Reha und das Wiederaufleben meiner alten Leidenschaft für motorisierte Zweiräder  – allesamt verbunden mit der Erfahrung, dass – zumindest für  mich – die Corona-bedingten „Einschränkungen“ keine gravierenden Änderungen in meinem Lebensstil gebracht haben…. ausser vielleicht, dass ich an einigen wenigen Stellen etwas vorsichtiger im Umgang mit Menschen und Situationen gewesen bin, als ich das üblicherweise gewesen wäre.
So gesehen war also 2020 kein schlechteres Jahr als andere Jahre.
Es war „anders“ als die vorhergehenden Jahre, aber das ist eine Aussage, die bisher für jedes Jahr galt, welches ich erleben durfte….
Also belassen wir es dabei und freuen uns auf das Jahr, was nun kommt.

Immerhin – und das ist wirklich positiv zu vermerken – nehmen wir zu diesem Jahreswechsel keine grösseren Altlasten mit ins neue Jahr, (da gab es schon ganz andere Zeiten!).
Denn selbst das letzte kleine Drama (wirklich grosse gab es für uns dieses Jahr auch nicht) hat sich ja inzwischen in Wohlgefallen aufgelöst. Seit gestern wohnt nun unser neuer Tellerwäscher unter unserer Spüle,„Bertram“ geheissen, und ist damit als neues Familienmitglied im Kreise unserer hilfreichen Haushaltsgeister aufgenommen, was mir in Zukunft einige Kriechgänge und Notoperationen in die und in den Eingeweiden eines Elektrogrossgerätes ersparen wird, wie sie bei seiner Vorgängerin des öfteren mal von Nöten waren…
Und die (zum Glück kurze) Episode des mit-der-Hand-spülen-müssens ist damit nun auch wieder vorbei.

Somit lässt sich zumindest für uns sagen, dass es ein versöhnlicher Jahreswechsel werden wird – ruhig und in trauter Zweisamkeit wie eigentlich immer, mit leckerem Fondue und Kerzenschein.
Und auch draussen herum wird es ruhiger sein und damit werden wir morgen vermutlich auch ohne die üblichen Müllberge und dem Gestank  vor der Haustüre aufwachen, die sonst immer den Beginn des neuen Jahres prägten. Was ja auch ganz schön ist, zumal das übliche Geballer ja noch nie mein Ding war.
Nicht dass ich prinzipiell was gegen Feuerwerk hätte – im Gegenteil:
Wenn es von Profis gemacht ist, finde ich das sogar ganz faszinierend wie beispielsweise zu solchen Gelegenheiten wie dem Hafengeburtstag.
Aber dass nun jeder Depp mit Böllern in der Hand durch die Gegend laufen und die Umwelt verschmutzen muss – nee, dass muss nicht sein. Nicht in diesem Jahr  und auch nicht in denen, die noch kommen werden. Zumal es angesichts der Ereignisse des alten Jahres  auch nicht viele Gründe gibt, warum man das grossartig feiern müsste.

Jedenfalls nicht, solange noch jeden Tag Menschen auf dieser Welt an Corona sterben und andere Menschen auf dem Balkan und in den Lagern am Mittelmeer  kein Dach über dem Kopf und keine Perspektive für ihre Zukunft haben- was schlussendlich ja auch für die Obdachlosen in unserer Mitte gilt.
Da wird Hilfe also dringend benötigt und es wäre sehr zu wünschen, dass einiges von dem Böllergeld (und nicht nur Böllergeld!) in diesem Jahr dahin fliesst, wo es nötiger gebraucht wird.
Beispielsweise in den Kauf von Schlafsäcken und anderen Hilfsgütern, um die Not dieser Menschen wenigstens ein kleines bisschen zu lindern, wenn wir auf andere Art schon nicht helfen können. Weshalb wir auch gerade das letzte Geld des Jahres noch schnell für zwei Schlafsäcke ausgegeben haben.

-> Klick mich mal <-

Das geht ganz einfach und tut uns ja auch nicht weh. Wer kann  (und wer mag) kann das also auch….
Und ausserdem können wir so vielleicht ein bisschen von dem wieder gut machen, was unsere Politiker in dieser Beziehung verpeilt haben.

-_-_-_-

Und was das kommende Jahr angeht, da bin ich sicher, dass für uns auch weiter gelten wird, was ich schon zum letzten Jahreswechsel schrieb;

Ich bin sehr froh, meine Liebste zu haben, die nun seit langer Zeit Hand in Hand mit mir durchs Leben geht, die mich liebt und die mir Geborgenheit gibt – und mich bei Bedarf auch gerne mal auf den Boden der Tatsachen zurück holen darf

Das ist die grosse Konstante meines Lebens, die mich hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lässt –  genau wie das Wissen, das wir beide teilen  – und  wie es  Dietrich Bonhoeffer so wunderbar in der ersten Strophe des Gedichtes formuliert hat, aus dem auch unser Trauspruch stammt:

„Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.“

-_-_-_-

 

Fehlt also nur noch, Euch Danke zu sagen für Eure treue Begleitung und Eure Kommentare seit dem Neustart dieses Blogs,
mich von Euch allen für dieses Jahr zu verabschieden,
Euch einen guten Übergang ins neuen Jahr  und natürlich auch alles erdenklich Gute dafür zu wünschen.
Bleibt wie immer gesund und behütet, auch in 2021!

Nächstes Jahr lesen wir uns wieder


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Musik : Katja Werker

Jetzt ist es schon ein paar Tage her, seit ich her zum letzten Mal was musikalisches vorgestellt habe – was auch damit zusammenhängt, dass ich über die Feiertage wenig Gelegenheit hatte, Musik zu hören. Aber nun, bevor das Jahr endet, möchte ich Euch zum guten Schluss noch ein kleines Sahnestückchen vorstellen von einer Sängerin, die sicher viele von Euch genau so lange wie ich kennen: Katja ( Maria) Werker.
Schliesslich wurde vor zwanzig Jahren ihr Titel „Streets of Africa“ im Radio rauf und runter gespielt

Katja Maria Werker – Streets of Africa

und war ziemlich hoch in den deutschen Charts plaziert, genau wie ihr Album

Contact Myself

Ein Erfolg, an den sie lange Zeit nicht wirklich wieder anknüpfen konnte, denn die in den folgenden Jahren erschienenen Alben sind eher nur Insidern bekannt geworden, wie leider auch die meisten Werke, die sie seit 2011 im Selbstverlag produziert hat.

Was aber nichts über ihre musikalischen Qualitäten aussagt, im Gegenteil sind auch diese Alben durchaus hörenswert und perfekt mit ihrer handgemachten (und teilweise tatsächlich am Küchentisch produzierten) Musik, auch wenn sie nicht unbedingt dem herrschenden Mainstream folgen.
Genau wie das gerade vor drei Wochen erschienene neu Live-Album, das jetzt nochmal an den Erfolg von „Contact Myself“ anknüpft und auf dem Katja Werker eine Reihe der Titel von damals im wirklich neuen Gewand vorstellt:

Contact Myself 2.0

Live, aber ohne Publikum aufgenommen, nur ihre Stimme und zwei virtuos gespielte akustische Gitarren als Begleitung, klingt das keinesfalls angestaubt, sondern wirklich frisch und  richtig gut, ja, macht geradezu Lust, sie mal Live zu sehen, wenn sich die Gelegenheit ergeben sollte
Besonders schön: Der letzte Track, ein wunderbares Cover von Simon& Garfunkel’s „The Boxer“, welches mir fast besser gefällt als das Original

Katja Werker – The Boxer

Wie immer führen die Links in diesem Beitrag Euch  zu Wikipedia und zu Spotify – und zu den vorgestellten Alben kommt Ihr, wenn Ihr auf die Bilder klickt….


Euch noch einen schönen Abend.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-168-

Zwölf mal die Null

Wer sagte denn eigentlich, dass in modernen Zeiten alles leichter  und einfacher wird?
Ich war es jedenfalls nicht.

Schon gar nicht, wenn es um die Handhabung von Überweisungen im Onlinebanking geht, wenn die dazu gehörige Rechnung nur auf Papier vorliegt und man die IBAN von Hand ins Online-Formular einfügen will,  und wenn sie ohne Punkt und Komma oder strukturierende Leerstellen nur auf dem vorgedruckten Überweisungsträger als gefühlt Tausendstellige Zahl auftaucht. Wie auf diesem Exemplar, welches mir kurz vor Weihnachten vom Versorgungsamt ins Haus geflattert ist:
Da reihen sich die Nullen in der IBAN aneinander wie die Perlen auf der Schnur, nur einmal unterbrochen durch eine Zwei.
Ausgesprochen leseunfreundlich, weil durch die fehlende Aufteilung in Blöcke die Zahlen nur sehr schwer zu erfassen (und damit in der richtigen Anzahl ins Eingabeformular zu übertragen) sind, so dass die Überweisung zu tätigen wahrlich kein Vergnügen ist.
Obwohl der Grund für die fällige Zahlung an sich ja ganz erfreulich ist:
Bekomme ich damit doch die neue Wertmarke – also mein Luxusticket – fürs nächste Jahr, mit der ich kostenlos und jederzeit in Bus und Bahn einsteigen und hinfahren kann, wohin ich möchte…

Und dennoch:
Barrierefrei  ist sowas nicht. (und ich wage mir gar nicht vorzustellen, wie schwierig das für Menschen mit Sehbehinderung sein muss)
Zumal es in modernen Zeiten ja schon einige Zahlungswege gibt,die einfacher zu handhaben sind.
Paypal zum Beispiel, oder ein Barcode in der Rechnung, aus dem die Bankingsoftware auf dem Handy alles notwendige auslesen kann, ohne dass man mühselig  Nullen zählen müsste.
Da sollten sich die Damen und Herren vom Versorgungsamt vielleicht doch mal ein paar Gedanken drum machen bei Ihrem Klientel….


In diesem Sinne:
Bleibt wie immer gesund und behütet!

Wir lesen uns


-167-

392 PS – nur für mich!

Heute musste ich doch mal eine kleine Pause vom Lockdown einlegen.
Schliesslich gab es schon Mecker von DHL, weil nun seit Heiligabend ein kleines Paket (allerdings kein Geschenk, sondern nur ein  Akku, den ich vor einiger Zeit bestellt hatte) für mich in der Packstation lag – und ausserdem wollte ich ja auch noch zur Apotheke, mein Geschenk vom Gesundheitsministerium abholen.
Und da ich keine Lust auf Autofahren samt anschliessender Parkplatzsuche hatte, bin ich halt mit dem Bus gefahren:
Zudem finde ich so eine 17 Meter lange Stretch-Limousine mit  392 PS samt livriertem Chauffeur auch durchaus standesgemäss, wenn ich mir schon mal drei FFP2- Masken aus der Apotheke abholen will. Man gönnt sich ja sonst nichts… (ausserdem kostet mich das dank Luxusticket auch keinen Pfennig extra)

Und heute gab es als Zugabe wirklich exklusives Limousinengefühl obendrauf – mit freier Platzwahl, freundlicher Begrüssung durch den Fahrer und überhaupt. Denn auf dem Hinweg war ich tatsächlich der einzige Fahrgast im sonst doch immer proppevollen Insel-Bus.
Sowas habe ich mit unserer Buslinie tatsächlich noch nie erlebt….
Auch auf dem Rückweg war es nicht viel schlechter, denn da war ausser mir nur noch ein zweiter Fahrgast mit dabei.
Sicher schön für uns Fahrgäste, aber wahrscheinlich auch frustrierend für die Fahrer, die da nun mit ihren leeren Gefährten im Fünf-Minuten-Takt durch die Gegend juckeln müssen – irgendwie beinahe sinnbefreit angesichts der Aussicht, dass das wegen des Lockdowns und der schon beinahe gespenstischen  Ruhe zwischen den Jahren (auch im „Dorf“ waren kaum Leute unterwegs) wohl auch in den nächsten Tagen kaum mehr Fahrgäste geben wird….

Und nebenbei bemerkt auch die Frage wert, ob angesichts des zu erwartenden geringen Verkehrsaufkommens (und aus Gründen des Umweltschutzes) der ausgedünnte Wochenendfahrplan   nicht auch ausgereicht hätte.?


Euch einen wunderbaren Tag und eine schöne Jahreswechselwoche.
Bleibt gesund und bleibt behütet.

Wir lesen uns


-166-

Sonntagszitat 9


Einfach so, aus dem Zusammenhang gerissen und – soweit es mich betrifft – ohne aktuell konkreten Anlass:

“Das heißt, wir halten die Augen offen und sehen, was um uns herum geschieht.
Wir halten die Ohren offen und hören, was für uns wichtig ist.
Wir halten die Sinne wach und entdecken, was für uns neu ist.
Damit haben wir genug zu tun.“

(aus „Altwerden ist nichts für Feiglinge – Autobiographie “ von Joachim Fuchsberger)

Aber sagt, wie sehr Ihr das?


Euch allen einen wunderbaren letzten Sonntag im Jahr.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-165-

Gute alte Bekannte

Wenn ich etwas an Weihnachten wirklich schätze, dann sind es die Wiederholungen im Fernseher B-)
Nicht nur der kleine Lord, sondern auch die Sissi und ihr Franzl und natürlich auch Professor Brinkmann samt Familie, Oberschwester Hildegard und Pfleger Mischa….Sie alle begrüsse ich zu Weihnachten gerne als Besuch auf dem heimischen Bildschirm , zumal, wenn sonst keine Besucher zu erwarten sind.
Irgendwie gehören sie halt alle dazu, auch wenn ich sonst nicht so auf Schmonzetten stehe und Wiederholungen im Fernsehprogramm (mal abgesehen von uralten Tatorten) eher öde finde.

Aber besonders freue ich mich immer, wenn diese beiden Herren auf dem Bildschirm erscheinen:

Don Camillo und Peppone – die beiden Helden meiner Jugend – immer für volles Haus im Dorfkino sorgend, wenn die Filme mal wieder liefen….
Meist als Lückenfüller, wenn es an aktuelleren Filmen nichts gab, was der dörfliche Filmvorführer als Sonntagsnachmittagsprogramm „für die Jugend“ anbieten wollte (oder durfte – Pippi Langstrumpf beispielsweise wäre viel zu „revolutionär“ gewesen), und oft im Wechsel mit den unvermeidlichen Charly-Chaplin- oder Laurel&Hardy-Filmen, die ich auch alle auswendig herbeten kann. (und ebensogerne mal in ihren Spielfilm-Fassungen wieder sehen würde…)

Hach, mich freut das einfach, wenn so olle Kamellen mal wieder laufen…

„Kulturell wertvoll“ oder anderweitiges Bildungsfernsehen muss an  Weihnachten sowieso nicht sein – genauso wenig wie diese ewigen Game- oder unsäglichen Weihnachtsshows mit abgehalfterten C- und D-Promis.


Euch allen noch einen schönen 2. Weihnachtstag.
Macht das Beste daraus (so wie wir) macht es Euch gemütlich, bleibt gesund und bleibt behütet

Wir lesen uns


-164-

Pött‘ und Pann‘

Zu erwarten war das ja, aber musste das ausgerechnet am Heiligabend sein?
Denn nun ist sie endgültig von uns gegangen, unser fleissige Küchenhilfe, die – wenn auch schon etwas altersschwach und immer wieder auf Notoperationen angewiesen – unter unserer Küchenarbeitsplatte täglich ihren Spüldienst versehen hat.

Eine schöne Bescherung – wie die Liebste richtig schrieb, die ganz harmlos mit der schon beinahe üblichen Fehlermeldung „E:14“  (Wasser in der Auffangschale unter der Maschine)  im Display begann und mit dem Fiasko einer Fehlermeldung „E:01“ (Pumpensteuerung defekt) endete – womit auch meine Möglichkeiten als „Notoperateur“ an ihre Grenzen stossen. Denn um das zu reparieren braucht es erstens das passende Ersatzteil (welches deutlich über dem Zeitwert der Maschine liegt), zweitens genug Platz, um sie auseinanderzunehmen und drittens zwei passende Werkzeuge, die ich nicht besitze.
Also aus die Maus und Ende Gelände….

Immerhin gibt es in Zeiten wie diesen genug,  Möglichkeiten, relativ schnell  für Ersatz zu sorgen, obwohl „Support Your Lokal Dealer“ nicht nur wegen des Lockdowns keine Variante wäre, sondern schon daran scheitern würde, dass es den „Lokal Dealer“ für solche Geräte im Umkreis von bummelig zehn Kilometern ja gar nicht mehr gibt.
Wenn, dann könnte man eine neue Trulla ohnehin nur beim „Kistenschieber“ mit dem Planetennamen oder bei ähnlichen Elektromärkten  kaufen, aber die haben ja auch bis mindestens zum 10. Januar geschlossen…. so dass die Variante schon mal ausfiel.

Aber: So lange „Zufuss“ Spülen?
Wer will das schon?

Blieb also nur die Online-Variante beim „Lokal Online-Dealer“, der sinnigerweise meinen zweiten Vornamen als Markenzeichen führt und tatsächlich hier in Hamburg seinen Haupt-Sitz samt entsprechendem Lager hat. Insofern war das keine Frage, dass wir da einkaufen – so bleiben wir wenigstens in der Beziehung „Local“….
Da war das passende Modell dann auch schnell gefunden:
„Sofort lieferbar“ – was bedeutet, dass wir uns wegen der Feiertage dennoch bis nächsten Dienstag gedulden werden müssen, bis die neue Küchenhilfe an unserer Wohnungstür klingelt.

Will sagen:
Bis dahin ist Handarbeit angesagt – völlig ungewohnt und leider auch nicht sehr komfortabel, was die Gestaltung des nötigen „Work-Flows“ angeht.
Was schon mal damit anfing, dass wir heute morgen den Stöpsel für unser Spülbecken nicht gefunden haben.
Und auch sonst:
Unsere Küche ist eigentlich für solche Aktionen nicht wirklich geeignet – jedenfalls nicht, wenn man sie arbeitsteilig machen will. Dafür ist sie einfach zu eng und das Ablaufblech auf der Fensterseite  der Spüle bedingt , dass der mit dem Abtrocknen betraute sich immer irgendwie  an dem Spülenden vorbei drängeln muss, wobei enger Körperkontakt unvermeidlich ist.
Und dazu kommt auch noch, dass es eindeutig an Abstellmöglichkeiten fehlt, sowohl, was das schmutzige, als auch was das saubere Geschirr angeht.

Wobei ich gegen Körperkontakt an sich ja nichts habe… aber beim Abwaschen ist das doch eher hinderlich…..
Bleibt also nur die Variante, „es“ alleine zu machen, was auch nicht sehr erquicklich – wenn auch notwendig – ist, selbst bei strengster Rationierung des Geschirrs: Soviel Teller und Tassen besitzen wir nun mal nicht, dass wir damit bis Dienstag hinkommen würden, ohne zwischendurch  ans Spülbecken treten zu müssen..
Und bevor sich das Zeug bis an die Decke türmt, wird das wohl täglich nötig werden.

Nicht sehr weihnachtlich – ich weiss.
Aber was muss, dass muss.
Und eine neue Erfahrung ist es ja auch, insofern, als dass wir in den letzten vierzehn Jahren nur in Ausnahmefällen auf solche Handarbeit angewiesen waren.



immerhin:
Wir mussten nicht die Polizei rufen, weil unsere Ente gestern viel kleiner war, als erwartet::

„Weißenstadt -Skuriller Einsatz:
Weil sich der Weihnachtsbraten nicht mehr im Gefrierschrank auffinden ließ, hat ein Paar im oberfränkischen Weißenstadt (Kreis Wunsiedel) am ersten Weihnachtsfeiertag die Polizei gerufen.“

-> Klick mich <-

Satt geworden sind wir ja trotzdem :-)

(Aber nun gehe ich mal abwaschen……Und ja:
Natürlich ist es Jammern auf auf alllerhöchstem Niveau, was ich hier betreibe….Ich weiss das.)


Euch allen noch wunderbare Weihnachtstage ohne unnötige Geschirrberge.
Bleibt gesund und bleibt behütet.

Wir lesen uns


-163-

Ein paar Gedanken zu Weihnachten

Heiligabend, früh am Morgen.

Da sitze ich nun am Schreibtisch und denke nach – über Weihnachten – und darüber, wie gut es uns doch geht, frei von Sorgen, die über alltäglichen Kleinkram hinausgehen. Wir haben es warm, wir haben zu essen, gut zu essen, wir haben ein Dach über dem Kopf und darüber hinaus auch alles, was für ein angenehmes Leben notwendig ist. Und wir sind gesund – halbwegs jedenfalls..
Wenn das kein Grund zur Dankbarkeit ist, was dann?

-_-_-_-

Und das, während anderswo auf dieser Welt und in unser Stadt Menschen leben, deren Weihnachten sicher nicht so sorgenfrei verläuft wie unseres.
Menschen in Zelten in den Lagern am Mittelmeer, Menschen ohne Wohnung und ohne Ort, der ihnen heute Schutz bietet in unserer Stadt. Menschen, die unter ihrer Einsamkeit leiden, heute noch mehr als an anderen Tagen. Menschen in Krankenhäusern an der Schwelle zum Ende ihres Lebens – und die Menschen, die sich um sie kümmern…. ganz selbstverständlich, so wie ich das an vielen Weihnachtstagen auch gemacht habe (und wie ich es auch heute gerne machen würde – wenn schon nicht in der Pflege, dann wenigstens in der Obdachlosentagesstätte… was leider aus bekannten Gründen nicht möglich ist)
Einfach, weil das Teil meines Berufes war und auch, weil arbeiten an solchen Tagen für mich  durchaus auch immer etwas ganz besonderes war, zumindest in dem Bereich, in dem ich zuletzt gearbeitet habe. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Kollegen und Ärzte in den Krankenhäusern das in diesem Jahr auch so sehen können, angesichts dessen, was gerade umgeht….
Weihnachtsfrieden wird es da nicht geben in diesem Jahr.

-_-_-_-

Wie wohl überhaupt für viele Menschen Weihnachten die kommenden Tage anders verlaufen werden als sonst „üblich“:

Kein „Event“, keine grossen Feiern, kein Kirchgang – aber auch keine Verwandtenbesuche (und damit vielleicht auch weniger Stress?)
Ungewohnt, aber vielleicht auch gar nicht so verkehrt, wenn man bedenkt, dass der Ursprung von Weihnachten in einem Stall in Bethlehem liegt, ganz bescheiden,  ohne Tannenbaum, Lichterglanz, Festmahl und Berge von Geschenken. Und ohne Live-Berichterstattung, kitschige Weihnachtsshows voller Selbstdarsteller und Glamour oder bombastische Oratorien. (Um vom Weihnachtsgeschäft als Wirtschaftsmotor mal gar nicht zu reden)
Menschen ohne Obdach waren es, die dort im Stall Unterschlupf gefunden hatten – und ein Kind wurde geboren als Geschenk und Rettung für uns Alle.
So einfach war das.

Alles, was danach kam  – oder daraus gemacht wurde  – lenkt davon nur ab.
(Und ist sicher auch nicht das, wofür dieses Kind geboren wurde.)

-_-_-_-

Das Bild zeigt übrigens die Figuren von  Maria und Josef aus der Weihnachtskrippe im Michel, noch ohne Jesus und Krippe, denn die heilige Nacht ist ja noch nicht angebrochen.


Bleibt mir nur noch, Euch allen friedliche und angenehme Weihnachtstage zu wünschen.
Ein frohes Fest Euch allen – bleibt gesund und bleibt behütet.
Wie immer:

Wir lesen uns – spätestens nach den Feiertagen


-162-

Do they know it’s Christmas?

Ich kann gar nicht anders, ich muss noch mal auf ein Thema zurück kommen, was angesichts der aktuellen (C-bedingten) Situation in unserem Land und in ganz Europa schon wieder völlig in den Hintergrund gerutscht ist:

Die Menschen in den Lagern auf Lesbos und anderswo im Mittelmeer-Raum und seit neustem auch auf den Kanarischen Inseln im Atlantik, an deren prekärer Lage sich seit dem Brand im Lager von Moria nichts, aber auch rein gar nichts geändert hat: Immer noch müssen sie dort ausharren in der Hoffnung, dass die hartherzige europäische Flüchtlingspolitik doch noch ein wenig aufweicht und ein Einsehen zeigt – und im Falle der Menschen aus Moria – in einem Lager, in dem die Zustände zumindest genau so schlimm, wenn nicht gar schlimmer sind, als sie das im alten Lager waren:

Moria ist abgebrannt – doch die Hoffnung so mancher auf ein Ende des Elends der Migranten und Flüchtlinge auf Lesbos hat sich damit nicht erfüllt. Im neuen, provisorischen Lager auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Kara Tepe (Griechisch: Mavrovouni) hausen rund 7500 Menschen, darunter viele Kinder, Schwangere und Kranke. Sie teilen sich 400 Dixie-Klos, die bei Stürmen auch mal umfallen, sowie 200 Duschen, nur ein paar wenige mit warmem Wasser.

Hilfsorganisationen warnen immer wieder: Kara Tepe sei noch schlimmer als das Lager Moria, das vor gut 100 Tagen bei einem Großbrand zerstört wurde und als Symbol für das Scheitern der europäischen Asylpolitik galt. Doch die Appelle bleiben weitgehend ungehört.

Angeblich sollen zwar zumindest die Zelte dort winterfest sein, aber :

Wie winterfest, beschreibt eine deutsche Ärztin der dpa: Regnete es, entstehe eine Schlammwüste samt Flüssen und Seen. Das Lager liegt direkt am Meer und sei damit Sturmböen ausgesetzt, die Planen mit sich rissen und Zelte zerstörten. Helfer kämpften darum, die Zelte wenigstens mit Holzpaletten zu unterbauen, damit sie beim nächsten Regen nicht von Matsch überschwemmt würden.

Unmenschliche Zustände also nach wie vor – und ein deutliches Zeichen, dass sich nichts, aber auch rein gar nichts geändert hat, seit die Welle der Empörung vor drei Monaten durch unser Land gerollt und schnell wieder abgeebt ist. (Und ich bin mir nicht mal sicher, ob die damals zugesagte Zahl von ein paar tausend Menschen inzwischen aufgenommen wurde, die Deutschland seinerzeit übernehmen wollte)

Müssig in dem Zusammenhang zu erwähnen, dass (auch, wenn wetterbedingt gerade sehr wenig Menschen auf dem Mittelmeer unterwegs sind) beinahe alle Rettungschiffe der NGO’s immer noch an der Leine liegen und die Häfen in Italien und Griechenland  aus fadenscheinigen Gründen nicht verlassen dürfen..
Es ertrinken also weiter Menschen, weil Europa das so will.

Um so aktueller aber der Song, der mir schon seit Tagen nicht aus dem Kopf gehen will – wie eigentlich jedes Jahr zu Weihnachten, seit er 1984 aufgenommen wurde, um auf den Hunger in der Äthiopien und die damit zusammenhängenden Probleme (auch damals gab es schon eine grosse Flüchtlingswelle) aufmerksam zu machen:

Und ein Trauerspiel, dass sich seither beinahe nichts grundlegendes bewegt hat – obwohl es  bei etwas gutem Willen Gelegenheit genug gegeben hätte…. wenn es politisch wirklich gewollt gewesen wäre…


In diesem Sinne:
Euch morgen einen schönen Vorweihnachtstag – bleibt gesund und bleibt behütet.

Wir lesen uns


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Sechsundvierzig

Heute war es das letzte Mal – hoffentlich:
Der letzte Arztbesuch in diesem Jahr, der Sechsundvierzigste von allen, wie meine kleine persönliche Statistik sagt.
Wobei ich aber  keinesfalls die Absicht habe, diesen persönlichen Rekord im nächsten Jahr noch zu toppen, an dem natürlich auch die Reha mit allen damit zusammenhängenden Weisskittel-Terminen ihren Anteil hatte. Aber gut, das ist Geschichte und nur ein kleiner Aspekt, wenn ich in Zukunft an dieses denkwürdige Jahr 2020 denken werde….

-_-_-_-

Noch nicht Geschichte ist aber eine Sache, die im weitesten Sinne auch mit den Themen „Gesundheit“ und „Vorsorge“ zusammen hängt:
Denn wie fast immer, wenn ich bei meinem Doc war, führte mich der Weg anschliessend in die Apotheke, um mir eine neue Monatspackung Novalgin zu holen – wobei ich natürlich auch gerne mein Weihnachts-Geschenk von unserem Gesundheitsminister abgeholt hätte:
Die drei FFP2-Masken, die jeder Bürger über Sechzig kostenlos bekommt.

Aber die waren – natürlich – nicht vorrätig, denn, wie mir die nette Apothekerin erklärte:

„Wir sind in den letzen Tagen förmlich überannt worden, obwohl wir draussen gross angeschrieben haben, dass wir die Masken nur an unsere Stammkunden ausgeben.“

Und weiter:

„Natürlich legen wir von der nächsten Lieferung gerne Masken für Sie zurück, falls Sie welche möchten.“

Was ich ausgesprochen nett finde. Denn so brauche ich mir damit keinen Stress machen und kann die ganz entspannt zwischen den Jahren abholen. Und zum Glück pressiert es damit ja auch nicht, weil die Liebste solche Masken jederzeit über ihre Firma bekommen kann und wir auch so schon ausreichend versorgt sind.
Aber wenn  mir der Jens S. schon was schenken will, warum sollte ich ablehnen?
Also werde ich mich nach Weihnachten mal kurz in den Bus setzen und einen kleinen Ausflug zur Apotheke machen.
So habe ich wenigstens einen Grund, dann mal vor die Tür zu gehen


Euch allen einen schönen Tag und eine wunderbare Weihnachtswoche.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


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