– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Sonntagszitat 8

Einfach so, aus dem Zusammenhang gerissen und – soweit es mich betrifft – ohne aktuell konkreten Anlass:

„Wisse, was du dir vom Leben wünschst, und warte nicht, dass es geschieht, sondern strebe willentlich danach. Strebe nicht nach Glück, sondern nach Gelingen (nimm dir Zeit).“

(aus „Vor dem Fest – Roman“ von Saša Stanišić)

Aber sagt, wie sehr Ihr das?


Euch allen einen wunderbaren vierten Adventssonntag.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-159-

Wilhelm alleine zu Haus

Heute hatten wir ja ein ganz eindeutige Aufgabenteilung:
Während die Liebste sich auf Shopping-Tour zum Hofladen und zum „Wir-lieben-Lebensmittel-Markt“ in ländlicher Umgebung  samt anschliessender Foto-Tour befand, musste ich das Haus hüten und  auf den Paketboten warten, der ihr neues Zirben-Kissen bringen sollte, auf das sie in Zukunft noch besser  und in gutem Zirbenduft schlafen kann.

Dumm halt nur dabei, dass man natürlich mal wieder nicht wusste, wann der Paketmann genau hier aufschlagen würde:
Bis 22:00 Uhr stand in der Sendungsverfolgung – was angesichts des vorweihnachtlichen Arbeitspensums der Herren ja auch gut sein kann – aber ebenso gut könnte er jetzt gleich, also sofort ! – vor der Tür stehen, was mich den ganzen Vormittag über mal wieder davon abhielt, denn allfälligen Besuch im Porzellanstudio in Angriff zu nehmen.
Denn es hätte  ja gut sein können, dass ich ausgerechnet dann frisch eingeseift unter der Dusche stehe, wenn er klingelt. Wie anschaulich in diesem Artikel beschrieben:

Hannover (dpo) – „Psst! War das gerade die Dusche?“ Arne Schrader (37) lauscht gespannt. „Ach nee, nur der Wasserhahn in der Küche. Mist!“ Bereits seit einer Dreiviertelstunde liegt der Paketbote eines großen Zustelldienstes auf der Lauer, weil sein Kunde Martin Kretzschmar immer noch nicht im Bad war.
Schrader ist seit 13 Jahren im Geschäft und weiß, dass es manchmal etwas länger dauert, bis der Kunde mal muss oder sich wäscht. Er zeigt in Richtung des Hauses, vor dem sein Lieferwagen steht: „Erst wenn in diesem Fenster hier Licht brennt oder sich etwas bewegt, kann ich sicher sein, dass er auch wirklich im Bad ist“, erklärt der Paketbote. Sobald sein Kunde im Bad verschwunden ist, wird er kurz klingeln und eilig eine bereits zuvor ausgefüllte unleserliche Notiz im Briefkasten hinterlassen.

Und den Herrn mit Handtuch um den Bauch  und nur mühsam meine Blösse versteckend zu empfangen geht ja mal gar nicht….

.Also habe ich mich entschlossen, einfach so lange weiter vor mich hin zu müffeln, bis entweder die Liebste wieder da ist oder das Kissen eingetrudelt ist.
Da müsst der Paketmann halt im Zweifelsfall durch (in dem Fall wäre es sicher auch gut, dass es gerade en vogue ist,  ausreichend Abstand zu halten) Und die Liebste auch, wenn sie als erstes hier eintrudelt wäre und ich ihr beim Rauftragen ihrer Hamster-Beute helfen dürfte…

Aber kurz und gut:
Der Paketmann hatte Glück, die Liebste war schneller 
Und so konnte die ihre Kissen selbst in Empfang nehmen, während ich die Einkäufe weg geräumt habe, was auch eine Zeit in Anspruch genommen hat.
Und so kann ich jetzt ganz entspannt und ohne Stress ins Bad, nachdem ich nun lange genug getrödelt habe ….

Samstag…. Badetag …. juchhu


Euch ein schönes Wochenende.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-158-

Tacheles gesprochen

Ich kann es Euch leider nicht ersparen:

Gestern im Brandenburgischen Landtag  – die Gesundheitsministerin Nonnemacher zur Verlegung von Coronapatienten aus aus überlasteten Bandenburger Kliniken in Berliner Krankenhäuser und zum Dünnschiss, der dazu mal wieder aus der Kackblauen Ecke verbreitet wurde.

Deutliche Worte, die mehr als nötig waren  – wie es auch nötig ist, das rechte Gesocks öfter mal derartig auf den Pott zu setzen.

Nicht nur, weil die Kackblauen in Magdeburg am Wochenende einen Parteitag mit ca. 600 Teilnehmern planen (welch ein Irrsinn!), sondern auch, weil die merkbefreiten Leerdenker auch dieses Wochenende wieder in Berlin, Hamburg und anderen Städten ihre Superspreader-Events abhalten wollen, nachdem sie die Frist zur Demo-Anmeldung in Leipzig ja verpennt hatten.
Und das alles, während gleichzeitig in Teilen Sachsens die Inzidenzwerte schon (weit) über 2.000 liegen und immer noch weiter ansteigen, während einige Krankenhäuser der Region ihre Kapazitätsgrenzen schon lange überschritten haben.

Logisch, dass auch genau aus der selben Ecke vermutlich  auch wieder massive Kritik an der heute vorgestellten Impfstrategie kommen wird, weil Politiker erst zur dritten Kategorie der Prioritätenliste zugerechnet wurden….

Ein Glück, dass die überwiegende Mehrheit unserer Mitbürger das anders sieht und die Hygienemassnahmen und Abstandsregeln für angemessen hält….


In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-157-

Vor dem Fest – Roman

Ich gebe zu:
Anfangs habe ich mich mit diesem Buch etwas schwer getan, aber je mehr und je weiter ich gelesen habe, um so mehr Spannung kam auf und um so besser gefiel es mir:

Vor dem Fest
von Saša Stanišić 

Wobei es vor allem Stanišić’s Stil war, der mir da einige Probleme bereitet hat:
Kleine Episoden, fast wie Puzzleteilchen, in kurzen Sätzen erzählt, immer wieder  in Wortspiele und Assoziationen abschweifend, anfangs scheinbar ohne jeden Zusammenhang. Aber der ergibt sich, je weiter man liest, je deutlicher –  auch die Wortspiele und Assoziationen finden ihren Sinn und sind viel mehr als malerische Ausschmückung des Textes – genau wie die immer wieder eingestreuten Rückblenden die teilweises Jahrhunderte zurückliegende Vergangenheit des Dorfes:

Alles hat mit allem zu tun in diesem fiktiven kleinen, auf einer Landzunge zwischen zwei Seen gelegenen Dorf in der brandenburgischen Provinz und alles steht in Beziehung zueinander in dieser denkwürdigen Nacht vor dem Annenfest:
Die Füchsin auf der Pirsch, der ertrunkene Fährmann, die nachtblinde Malerin, der Glöcknerlehrling, der abgehalfterte NVA-Offizier, die Hüterin des Heimathauses und viele mehr, mit deren Hilfe wir auf den Höhepunkt und Showdown dieser Nacht hingeleitet werden.

Der Klappentext (welcher diesmal viel mehr als nur ein kleiner Einblick ist):

„Es ist die Nacht vor dem Fest im uckermärkischen Fürstenfelde. Das Dorf schläft. Bis auf den Fährmann – der ist tot. Und Frau Kranz, die nachtblinde Malerin, die ihr Dorf zum ersten Mal bei Nacht festhalten will. Ein Glöckner und sein Lehrling wollen die Glocken läuten, das Problem ist bloß: die Glocken sind weg. Eine Füchsin sucht nach Eiern für ihre Jungen, und Herr Schramm, ein ehemaliger Oberst der NVA, kann sich nicht entscheiden, ob er Zigaretten holen soll oder sich in den Kopf schießen. Alle haben sie eine Mission. Alle wollen sie etwas zu Ende bringen, bevor die Nacht vorüber ist.

Keiner von ihnen will den Einbruch ins Haus der Heimat beobachtet haben. Das Dorfarchiv steht aber offen. Doch nicht das, was gestohlen wurde, sondern das, was entkommen ist, quält die Schlaflosen. Die Nacht gebiert Ungeheuer: Alte Geschichten und Erinnerungen, Mythen und Märchen, sind ausgebrochen und ziehen mit den Menschen um die Häuser. Sie fügen sich zum Roman einer langen Nacht, zu einem Mosaik des Dorflebens, in dem Alteingesessene und Zugezogene, Verstorbene und Lebende, Handwerker, Rentner und arbeitslose Halbgötter in Fußballtrikots aufeinander treffen. Und in dem es Herrn Schramm einfach nicht gelingen will, an Zigaretten zu kommen. Wie wird es aussehen das Dorf, wenn das Fest beginnt?“

Das alles sehr unterhaltsam und bisweilen wirklich  komisch erzählt und (wenn man sich erstmal eingelesen hat) ein wirklicher Genuss.
Oder, wie ein Rezensent geschrieben hat:

„Diesen Roman muss man lesen, wie man Schokolade isst:
nicht zu schnell und nicht alles auf ein Mal.“

Das kann ich nur unterschreiben, weshalb es von mir auch die volle Punktzahl  für dieses Buch gibt:


Und wie immer:
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-156-

Einfach mal abtauchen

Wenn ich ganz ehrlich bin, geht mir das gerade ziemlich auf den Keks, was den ganzen Tag über an Nachrichten auf uns einprasselt … und es wäre doch zu und zu schön, wenn damit einfach mal ein, zwei Tage Ruhe sein könnte – oder meinetwegen sogar bis zum Ende des Lockdowns….

Zumal meine üblichen Abschottungs-  und Ablenkungsstrategien gerade auch nicht wirklich funktionieren:

Mich morgens einmal durch die Online-Zeitungen flöhen und mich dann erst wieder abends zur Tagesschau mit dem Mist beschäftigen.
Das reicht mir völlig aus, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Mehr (schlechte)  Nachrichten braucht kein Mensch.

Und falls doch, tendiere ich persönlich auch eher zum lesen, statt mich damit beschallen zu lassen.
Denn das führt  – zumindest bei mir – immer nur dazu, dass ich ich mehr und mehr in irgendwelche Spiralen hineindrehe, die keinesfalls gut sind, weil sowas natürlich nicht abgeht, ohne dass wirklich jeder D-Promi-Depp und natürlich  die letzten Hinterbänkler der Politik auch noch um ihren Senf gebeten werden – wobei der Nachrichtenwert  und die Sinnhaftigkeit dererlei Beiträge erfahrungsgemäss  stark gegen Null tendiert, aber erheblich mieses Karma verbreitet.
Nachrichten, kurz, knapp und auf den Punkt gebracht wären mir einfach lieber.
Oder wie es früher so schön ich einer Werbung hies:

„Fakten, Fakten, Fakten!“

Aber daran ist ja heutzutage nicht mehr zu denken, wo Stunden um Stunden an Sendezeit mit dümmlichem Geschwafel gefüllt werden müssen.
Beispielweise wie heute, als ich mit einem sehr schlechten Gefühl zum einkaufen gefahren bin, nachdem mir heute morgen als erstes (noch vor dem ersten Kaffee)  die neuesten Corona-Zahlen ins Auge gesprungen sind – was durch durch permanenten  Wiederholungen in allen Nachrichtensendungen des Frühstücksfernsehens auch nicht besser wurde….
(Zumal ich als absoluter Morgenmuffel  dieses Sendeformat überhaupt nicht schätze, die Liebste es aber als Informationsquelle  nicht missen möchte  – einer der wenigen, aber permanenten Streitpunkte zwischen uns). Und mit lauter , also richtig lauter (!!!!) Musik gegen solche miesen Gedankengänge anzustinken geht ja auch nicht, weil sie im Homeoffice ist und ich mich deswegen nur ruhig (und möglichst lautlos) beschäftigen kann.
Kopfhörer sind dabei auch kein wirklich taugliches, hilfreiches Instrument, denn damit dringt die Musik allenfalls bis  an die Ohren und mir fehlen die  Vibrationen in der Luft, die man mit dem ganzen Körper fühlen kann – weil die mir das richtige Eintauchen in die musikalischen Klangbilder erst möglich machen, welches mir am Besten hilft, wenn ich mich runterfahren und von solchen Gedankenspiralen wie heute morgen abkoppeln will…..

Mit dem Ergebnis, dass meine Laune sich heute im Lauf des Tages keinesfalls gebessert hat – wozu auch noch kommt, dass meine diversen Schmerzen mich auch den ganzen Tag über geärgert haben und ich immer kurz kurz davor war, doch wieder mehr Tabletten zu nehmen, damit zumindest an der Stelle der Stresspegel etwas sinkt…..

Also kein so guter Tag heute.
Aber morgen wird das hoffentlich wieder etwas besser.
Da muss ich zumindest nichts einkaufen


Undf nun:
Gute Nacht, Ihr Lieben.
Bleibt gesund und bleibt behütet

Wir lesen uns


-155-

Musik: Marc-Antoine Charpentier

Nun hab ich schon so viel über meine Affinität zu klassischer Musik – insbesondere der Renaissance und des Barocks geschrieben, dass ich Euch doch mal beispielhaft vorstellen möchte, was ich da gerade mit wirklicher Begeisterung höre. Eine Neuentdeckung noch dazu, denn der dem Hochbarocks zugehörige französische Komponist Marc-Antoine Charpentier war auch mir vom Namen her bis vor ein paar Wochen ziemlich unbekannt, obwohl eigentlich jeder von uns sein bekanntestes Werk kennen dürfte – die Eurovisions-Fanfare, welche früher öfter, heute seltener vor Fernsehsendungen gespielt wurde, bei denen mehrere Sender aus verschiedenen euopäischen Ländern beteiligt waren…

Aber davon ab hat er natürlich auch noch andere hörenswerte Musik geschrieben, oft auch mit kirchlichen Bezug, wie auf dem gerade erst erschienenen Album zu hören, welches ich Euch heute vorstellen möchte:

eingespielt von  „Le Concert Spirituel“ unter Hervé Niquet auf zeitgenössischen historischen  Instrumenten aus der Entstehungszeit der Musik, was der Musik nochmal  einen ganz besonderen Reiz verleiht.

Marc-Antoine Charpentier – Kyrie Ib

So viel Reiz, dass ich dieses Album in seiner ganzen, teils sehr festlichen Vielfalt in den letzten Tagen des öfteren gehört habe und von Mal zu Mal mehr geniesse.
Schade eigentlich nur, dass man ausser Rezensionen des Albums wenig zur Entstehungsgeschichte der Musik findet, leider auch nicht über den Auftraggeber Monsieur de Mauroy….

Wie immer führt Euch ein Klick aufs Bild zu Spotify


In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet

Wir lesen uns


-154-

Tiefenentspannt


Um das mal gleich vorweg zu schicken:
Irgendwie geht es mir stimmungsmässig deutlich besser, nachdem gestern die Entscheidung für einen Lockdown bis mindestens zum 10. Januar gefallen ist.  Nebst – was ich ja nicht zu hoffen gewagt habe – einem Verbot der Böllerei zum Jahresende, welches nicht nur der Vermeidung von Kontakten dienlich ist, sondern auch gehörig zur Verbesserung der Feinstaub-Belastung unseres Landes beitragen wird.
Das wird zwar sehr ungewohnt sein, aber der nun zu erwartende sehr ruhige Jahreswechsel hat ja auch was für sich …..

-_-_-_-

Und dazu kam nun heute noch, dass die Liebste sich ab morgen bis ins neue Jahr hinein im Home-Office befinden wird, eine Entscheidung, die ich ebenfalls sehr begrüsse, weil wir so in der Lage sind, unsere Wege nach draussen wirklich auf das Allernotwendigste zu beschränken. Will sagen, wir müssen uns eigentlich nur noch zum Einkaufen auf die Socken machen. Und ich noch zusätzlich ein Mal zur Blutentnahme bei meinem Doc und bis Weihnachten noch drei Mal  zur Krankengymnastik bzw. Massage….
Aber das ist alles überschaubar und dürfte ohne grosse Kalamitäten zu bewältigen sein.

-_-_-_-

Überhaupt die Massage:
Heute morgen bin ich dafür quasi direkt nach dem Aufstehen mal kurz über die Strasse (hach, ich liebe so kurze Wege) gegangen, denn heute hatte ich ja den ersten Physio-Termin für meinen Rücken in  der Praxis genau gegenüber.
Was eine sehr angenehme Geschichte war, denn der Therapeut hat sich erst mal meinen Rücken angeguckt und dann entschieden, dass es gegen meine Verspannung wohl am meisten Sinn machen würde, zunächst einmal mit Rückenmassagen zu beginnen, um dann ggf. im neuen Jahr mit Rückenübungen anzufangen. Und – gesagt, getan – dann unverzüglich  begonnen mich ordentlich durchzukneten – nicht nur „gestreichelt“, sondern gleich richtig mit Wums, wie sich das gehört  und – wie ich finde – auch mit fühlbarem Erfolg:Denn seither fühlt sich mein Rücken doch etwas beweglicher an und im Moment macht sich ein leichter Muskelkater bemerkbar…. wie er das vorher gesagt hatte.
Also :
Alles richtig gemacht durchaus eine Wiederholung wert. – gleich Übermorgen :-)


Und wie immer:
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-153-

Sonntagszitat 7

Einfach so, aus dem Zusammenhang gerissen und –  dieses Mal  – mit  aktuell konkretem Anlass:

„Es wird gehen. Es ist immer irgendwie gegangen. Pest und Krieg, Seuche und Hungersnot, Leben und Sterben haben wir überlebt. Irgendwie wird es gehen.“

(aus „Vor dem Fest – Roman“ von Saša Stanišić)

Wobei ich persönlich das jetzt nicht ganz so fatalistisch und schicksalhaft sehe bezogen auf die Corona-Geschichte.
Zumal jeder von uns dabei ja auch ein wenig Einfluss zumindest auf sein eigenes körperliches Wohlergehen nehmen kann, indem er Situationen mit erhöhtem Risiko soweit als möglich meidet.

Ganz anders aber sieht es aus im Bezug auf das „Drumherum“, das auch Einfluss auf die Psyche nimmt – zumal eine gute Psycho-Hygiene ja nicht einfach dadurch zu bewerkstelligen ist, dass man sich an die allgemeinen Hygieneregeln hält.

Aber sagt, wie seht Ihr das – und was tut Ihr für Euer Wohlergehen?


Euch allen einen wunderbaren dritten Adventssonntag.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-152-

Muss das so stinken?

Wenn mich als Allergiker etwas wirklich ärgert, dann sind es Duftstoffe in Produkten, bei denen sie nicht nötig sind.
In Waschmitteln beispielsweise, in Putzmitteln, in Klopapier, in Katzenstreu,  in Kerzen  und seit neuestem auch in den Spülmaschinentabs, wie wir sie schon seit längerem benutzen. Da roch es nämlich nach Öffnen der  neuen Packung plötzlich genau so chemisch wie die berühmt-berüchtigten Klosteine in den Pinkelrinnen öffentlicher Herrentoiletten, also für mein Gefühl mehr als unappetitlich .
Und deshalb wird das wohl ein guter Grund sein, in Zukunft Produkte anderer Hersteller zu kaufen, obschon ich ansonsten mit den Dingern bisher immer recht zufrieden war.

Und wieder einmal frage ich mich, was die Hersteller  (oder deren Marketingabteilung) sich dabei wohl gedacht haben, zumal es auch eine ganze Reihe Menschen gibt, die auf solche chemischen Gerüche allergisch reagieren – bzw. bei denen die stark duftenden Chemikalien Allergien hervorrufen können. Menschen, zu denen  ich ja auch gehöre, weil ich u.a. auf die Duftstoffe in Weichspülern jetzt schon allergisch reagiere wie auch auf den Gestank bestimmter Deos oder gar auf die olfaktorische Umweltverschmutzung vor den Läden einer grossen Parfümeriekette. – mit tränenden Augen und  heftigsten Niesattacken samt anschwellenden Schleimhäuten der oberen Atemwege.

Zum Glück ist mir das mit den Spülmaschinentabs jetzt  nicht passiert – aber man muss es ja auch nicht herausfordern, oder ?


Habt noch ein schönes Wochenende, bleuibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-151-

Kopfhörer aufgesetzt und Augen zu

Ich hatte mich schon gefragt, wann denn diese Phase wohl kommen würde, die mich eigentlich jedes Jahr im Spätherbst irgendwann überkommt:
Die Phase, wenn alle moderne Musik mir zu schnell, zu hektisch und zu laut wird und ich überwechsele in das Feld der Klassik, der ruhigen und beruhigenden Musik. Wobei der Übergang sonst meist schleichend war, irgendwann im November, häufig zusammenfallend mit den ersten Nebeltagen und dem steigenden Bedürfnis nach Ruhe und Wärme. Früher, zu Zeiten, als ich noch täglich unterwegs war und die Tages immer hektischer wurden, je näher Weihnachten rückte und die ruhige Musik ein Gegenpol dazu war.

Früher, als es noch ganz anders war als in diesem Jahr, wo sowieso alles anders ist und raus zu gehen die Regel und nicht die Ausnahme war….

Aber früher gab es ja auch diese verdammte Krankheit nicht, die uns nun täglich mit neuen immer dramatischeren Zahlen traktiert, ohne dass sich eine kurzfristige Perspektive für Änderungen ergibt.

Selbst dann nicht, wenn nun doch schneller als gedacht ein kompletter Lockdown kommen sollte.
Und so langsam geht sogar mir der Optimismus ein wenig verloren, den ich im März,  ganz zu Anfang der Pandemie hier in unserem Land noch hatte:

„Kurzum sind deswegen für mich alle Sorgen um Übermorgen verschwendete Energie, und jede Schwarzseherei vergeudete Zeit, die ich anders hätte sinnvoller nutzen können.
Beispielsweise um das zu geniessen, was ich heute habe und erlebe.
Morgen abend ist es dann immer noch früh genug, um mich auf Übermorgen vorzubereiten – und selbst dann mag Übermorgen noch ganz anders werden, als ich mir das morgen Abend vorstellen kann…..“

Im Gegenteil merke ich gerade, dass es auch mich immer mehr in den Strudel hineinzieht – und damit auch in eine Art „inneren“ Lockdown, denn ich mehr und mehr fühle, aber nicht wirklich greifen kann, im Sinne ihn beschreiben zu können.
Allenfalls vielleicht auf die Art, wie die Liebste es gestern geschrieben hat:

„Ich bin jetzt nicht in Panik, aber es ist halt so eine permanente Anspannung, die wir wohl alle spüren. Die einen, weil sie kaum noch raus können oder wollen, die anderen, weil sie raus müssen.“

Wobei ich ja im Gegensatz zu ihr ja nicht raus und unter Menschen muss, ausser, wenn unaufschiebbare Dinge wie Einkäufe oder Arztbesuche auf meinem Zettel stehen…..

Und dennoch, die Spannung ist halt da, fühlbar und immer wie ein dunkler Schatten irgendwie mit im Raum stehend, auch bei mir.
Sich verstärkend mit jedem Tag und den immer neuen Zahlen des Horrors, die nicht zu überlesen sind. Womit mir – zugegeben – gerade auch immer weniger gelingt, die Dinge so zu betrachten, wie ich das im März noch konnte:

Weshalb ich mir auch versage, mich damit weiter auseinander zu setzen – zumal ich weiss, wohin es führen würde, wenn ich mich in diese Abgründe hinein ziehen lassen würde.
Das Wort „Depression“ dürfte wohl nur einen harmlose Beschreibung für den Zustand sein, in den ich dann geraten könnte:
Handlungsunfähig und den Blick immer nur auf die Schlange gerichtet, die in Wahrheit noch Kilometer weit entfernt ist…. und die mir überhaupt nichts tun könnte, wenn ich nur in der Lage wäre, meine (Blick)Richtung ein klein wenig zu ändern und den Weg zu erkennen, der an ihr vorbei führt.
Das weiss ich, denn ich habe es schon erlebt in meinem Leben.

Aber das ist hoffentlich nur eine Phase – und womöglich (hoffentlich!) sehe ich das morgen schon wieder anders als heute….

Und damit bin ich ganz automatisch bei dem, womit ich weiter oben diesen Beitrag begonnen habe:
Denn nun ist er plötzlich da, der Heisshunger auf  und damit auch der Übergang zu einer altbekannten und tröstlichen  Art von Musik, die beinahe therapeutische Wirkung auf mich hat und bisher immer ihre Wirkung auf mich entfalten konnte, spätestens, wenn es mir gelungen ist, mich da voll hinein fallen zu lassen:

Also Kopfhörer aufgesetzt, Augen zu und das Denken abschalten…..

Barock-Musik kann einfach schön sein


Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-150-