– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Der Wal und das Ende der Welt – Roman

Daran habe ich mich in den letzten Tagen buchstäblich festgelesen:

Der Wal und das Ende der Welt
Von John Ironmonger

Womit ich schon mal vorwegnehmen kann, dass dieses Buch  sich von mir eine (wenn auch knappe) Fünf-Sterne Bewertung verdient hat:

Denn sowohl die Geschichte, als auch die Art, auf die John Ironmonger sie zusammengebaut hat – und gleichzeitig  auf unterhaltsame Art auch eine Menge neues Wissen vermittelt – ist wirklich  grossartig zu nennen. So habe ich beispielsweise endlich verstanden, wie „Leerverkäufe“ an der Börse funktionieren und wozu „Schwarmwissen“ nützlich ist
Obwohl das vordergründig nur Teil der Rahmenhandlung  (oder besser: der Vorgeschichte) ist.
Denn eigentlich geht es in dem Buch um etwas ganz anderes, nämlich um eine (Grippe-) Pandemie und um menschliches Verhalten, welches damit zusammen hängt – und um die Frage, ob sich solches Verhalten vorhersagen lässt und welche Schlüsse daraus zu ziehen sind…

Der Klappentext (der für sich alleine genommen  kein Grund für mich  gewesen wäre, das Buch zu lesen):

„Erst wird ein junger Mann angespült, und dann strandet der Wal. Die dreihundertsieben Bewohner des Fischerdorfs St. Piran spüren sofort: Hier beginnt etwas Sonderbares. Doch keiner ahnt, wie existentiell ihre Gemeinschaft bedroht ist. So wie das ganze Land. Und vielleicht die ganze Welt. Weil alles mit allem zusammenhängt.

John Ironmonger erzählt eine mitreißende Geschichte über das, was uns als Menschheit zusammenhält. Und stellt die wichtigen Fragen: Wissen wir genug über die Zusammenhänge unserer globalisierten Welt? Und wie können wir gut handeln, wenn alles auf dem Spiel steht?“

Und in der Tat verhält es sich doch etwas anders, als man nach der Lektüre des Klappentextes meinen könnte.
Das Buch geht deutlich tiefer und erweist sich als wirklich gut recherchiert, was globale Zusammenhänge und die  damit zusammenhängenden möglichen Folgen einer Pandemie angeht, zeigt aber auch am Beispiel eines kleinen Dorfes am Ende der Welt, dass eine drohende Katastrophe nicht zwangsläufig das Ende bedeuten muss, wenn man es schafft, damit kreativ umzugehen und vorhandene  Ressourcen gemeinschaftlich und ohne egoistische Hintergedanken zu nutzen…
Was ich durchaus als eine positive stimmende Utopie verstanden habe, die Möglichkeiten aufzeigt, welche sich ergeben, wenn man die  Dinge mal von der anderen Seite aus betrachtet.
Dass dabei auch der Zufall eine Rolle spielt, ist sicher eine glückliche Fügung, ändert aber wenig an der Kernaussage des Buches.

Genau so wenig wie Ironmongers leicht zuckeriger Erzählstil und die etwas verworrene Liebesgeschichte samt unerwartetem Happy End, die sich durch das ganze Buch zieht, aber mit der der übrigen Handlung nicht viel zu tun hat….

Aber sei drum:
Lesenswert und spannend ist das Buch allemal – und durchaus auch anregend,  sich darauf einzulassen , manche Gedanken daraus weiter zu spinnen und eigene Sichtweisen auf den Prüfstand zu stellen. Auch, weil wir alle ja gerade selbst in pandemischen Zeiten leben und vieles sich als Realität erweist, was der Autor noch als Fiktion beschrieben hat.


Und auch diesmal:
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-148-

Ein Tag wie jeder andere

Seit gestern habe ich ja nun einen Zwei hinter der Sechs :-)
Was aber aus meiner Sicht kein Anlass für grössere Feierlichkeiten ist.
Schon zu normalen Zeiten nicht und erst Recht nicht unter den aktuellen Bedingungen – zumal sich Aktivitäten wie ein Ausflug oder abends lecker Essen gehen ja im Moment ohnehin nicht anbieten.
Insofern war das gestern also ein Tag wie jeder andere, an dem die Liebste im Büro ist und ich mich mit häuslichen Dingen beschäftige…
Mit der Ausnahme vielleicht, dass ich mich gestern mal nicht weiter um meinen Blog, E-Mails oder irgendwelche Nachrichten gekümmert und Eure Glückwünsche erst heute gelesen habe.
Vielen Dank also auch an dieser Stelle nochmal dafür :-)

-_-_-_-

Achja, und Einkaufen war ich gestern auch noch, was vielleicht inzwischen schon wirklich erwähnenswert ist, so selten, wie das gerade vorkommt. Wobei auch das relativ „normal“ ablief, weil zumindest in unserem Inselsupermarkt kaum was von einer „verschärften Coronalage“ zu merken ist. Nicht mal mehr die letzte Woche noch lobend vermerkten zusätzlichen Kassen waren geöffnet und so ballte sich dort mal wieder alles zusammen wie sonst auch immer. Allerdings mit dem fühlbaren Unterschied, dass die Menschen von sich aus mehr Abstand zueinander halten und ich nicht das Gefühl hatte, dort so im Gedrängel zu sein, wie das früher einmal üblich war.

Dennoch:

Vergüngungssteuer würde ich  für solch einen Einkauf natürlich nicht zahlen wollen, denn „vergnüglich“ ist das natürlich trotzdem nicht gewesen.
Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann bin ich auch immer ganz froh, wenn ich aus dem Getümmel wieder raus bin und mich wieder in die Sicherheit meiner häuslichen Umgebung begeben kann.
Damit fühle ich mich in der Tat momentan am wohlsten. Gar nicht mal so sehr der C-Geschichte wegen, sondern überhaupt, wie eigentlich immer in der dunklen Jahreszeit.

Also auch das  nicht wirklich ungewöhnlich…
Denn die Tendenz, mich  im Dezember mit heissem Tee und guten Buch einzuigeln hatte ich eigentlich immer schon, auch zu Zeiten, als ich noch fleissig am Hamsterrad drehen musste – ja sogar, als ich noch zur Schule gegangen bin..
Und ich wäre durchaus ein Fan davon,  wenn auch in der menschlichen Gesellschaft ein Winterschlaf üblich wäre:
Ende November rein in die warme Höhle und  ab Mitte Januar (oder meinetwegen auch erst im März, wenn ich wieder Roller fahren kann) wieder raus. Ohne Weihnachtstrubel und alles was dazu gehört. Decke übern Kopf und die Welt sich einfach weiter drehen lassen, bis es wieder wärmer und angenehmer ist.
Das wäre genau richtig für mich!
Und damit wäre dann auch die Frage eines weiter zu  verschärfenden Lockdowns vom Tisch. (Jedenfalls wenn das alle so halten würden)
Denn wer schläft, sündigt ja bekanntlich nicht …..


In diesem Sinne:
Euch allen einen wunderbaren Tag.
Bleibt wie immer gesund und behütet!

Wir lesen uns


-147-