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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Einfach mal abtauchen

Wenn ich ganz ehrlich bin, geht mir das gerade ziemlich auf den Keks, was den ganzen Tag über an Nachrichten auf uns einprasselt … und es wäre doch zu und zu schön, wenn damit einfach mal ein, zwei Tage Ruhe sein könnte – oder meinetwegen sogar bis zum Ende des Lockdowns….

Zumal meine üblichen Abschottungs-  und Ablenkungsstrategien gerade auch nicht wirklich funktionieren:

Mich morgens einmal durch die Online-Zeitungen flöhen und mich dann erst wieder abends zur Tagesschau mit dem Mist beschäftigen.
Das reicht mir völlig aus, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Mehr (schlechte)  Nachrichten braucht kein Mensch.

Und falls doch, tendiere ich persönlich auch eher zum lesen, statt mich damit beschallen zu lassen.
Denn das führt  – zumindest bei mir – immer nur dazu, dass ich ich mehr und mehr in irgendwelche Spiralen hineindrehe, die keinesfalls gut sind, weil sowas natürlich nicht abgeht, ohne dass wirklich jeder D-Promi-Depp und natürlich  die letzten Hinterbänkler der Politik auch noch um ihren Senf gebeten werden – wobei der Nachrichtenwert  und die Sinnhaftigkeit dererlei Beiträge erfahrungsgemäss  stark gegen Null tendiert, aber erheblich mieses Karma verbreitet.
Nachrichten, kurz, knapp und auf den Punkt gebracht wären mir einfach lieber.
Oder wie es früher so schön ich einer Werbung hies:

„Fakten, Fakten, Fakten!“

Aber daran ist ja heutzutage nicht mehr zu denken, wo Stunden um Stunden an Sendezeit mit dümmlichem Geschwafel gefüllt werden müssen.
Beispielweise wie heute, als ich mit einem sehr schlechten Gefühl zum einkaufen gefahren bin, nachdem mir heute morgen als erstes (noch vor dem ersten Kaffee)  die neuesten Corona-Zahlen ins Auge gesprungen sind – was durch durch permanenten  Wiederholungen in allen Nachrichtensendungen des Frühstücksfernsehens auch nicht besser wurde….
(Zumal ich als absoluter Morgenmuffel  dieses Sendeformat überhaupt nicht schätze, die Liebste es aber als Informationsquelle  nicht missen möchte  – einer der wenigen, aber permanenten Streitpunkte zwischen uns). Und mit lauter , also richtig lauter (!!!!) Musik gegen solche miesen Gedankengänge anzustinken geht ja auch nicht, weil sie im Homeoffice ist und ich mich deswegen nur ruhig (und möglichst lautlos) beschäftigen kann.
Kopfhörer sind dabei auch kein wirklich taugliches, hilfreiches Instrument, denn damit dringt die Musik allenfalls bis  an die Ohren und mir fehlen die  Vibrationen in der Luft, die man mit dem ganzen Körper fühlen kann – weil die mir das richtige Eintauchen in die musikalischen Klangbilder erst möglich machen, welches mir am Besten hilft, wenn ich mich runterfahren und von solchen Gedankenspiralen wie heute morgen abkoppeln will…..

Mit dem Ergebnis, dass meine Laune sich heute im Lauf des Tages keinesfalls gebessert hat – wozu auch noch kommt, dass meine diversen Schmerzen mich auch den ganzen Tag über geärgert haben und ich immer kurz kurz davor war, doch wieder mehr Tabletten zu nehmen, damit zumindest an der Stelle der Stresspegel etwas sinkt…..

Also kein so guter Tag heute.
Aber morgen wird das hoffentlich wieder etwas besser.
Da muss ich zumindest nichts einkaufen


Undf nun:
Gute Nacht, Ihr Lieben.
Bleibt gesund und bleibt behütet

Wir lesen uns


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- 10 Bemerkungen zu “Einfach mal abtauchen

  1. Ich freue mich auch über jede Blogseite auf der nicht über Corona geschrieben wird. Andererseits müssen die Menschen ihre Gedanken dort loswerden genau wie du.

    Wie geht alles weiter? die hohen Todesraten die vielen Krankheitsfälle – in meiner Familie ein Mensch in Quarantäne wegen Kontakt zu einer positiv getesteten Person – ich kann also nicht zur Familienweihnacht.
    Das bedeutet dass ich Heiligabend ganz alleine bin und an dem Tag fällt es mir sehr schwer.

    1. Was in Blogs zum Thema Corona geschrieben wird ist die eine Seite der Geschichte.
      Denn da geht es auch fast immer um persönliche Betroffenheit – und wohlmöglich auch ein Stück weit um Fragen der Solidarität miteinander.

      Was (und wie) die Medien darüber berichten, ist die andere Seite.
      Wobei ich persönlich gar nichts davon halte, wie und in welcher Form das häufig geschieht. Dabei tut sich das Frühstücksfernsehen leider oft nicht gerade mit Fakten hervor, sonder tritt manche Themen nur unverhältnismässig breit, genau wie häufig die Brennpunkte nach der Tagesschau, in denen für mein Gefühl viel zu viel spekuliert wird („was wäre wenn?“) und das tatsächliche Geschehen in wenigen Minuten abzuhandeln wäre. Zudem interessiert mich auch nicht, was ein Fussballtrainer oder ein Schlager-Schnulzi sich da zusammenbrabbeln -und es dürfte die Faktenlage auch keinesfalls verbessern, aber bei manchen Menschen – genau wie bei mir – den Überdruss nur noch verstärken….

      Dass Du Weihnachten alleine bist, tut mir wirklich leid für Dich….

  2. Ich habe mich für die nächsten drei Wochen auf Nachrichten-Detox gesetzt, denn dieses Starren auf Zahlen bringt nichts, außer Depressionen. Die letzten Wochen habe ich mich fast mit nichts anderen beschäftigen, respektive war durch die Flut blockiert und deprimiert. Irgendwie müssen wir ja da durch und weiter auf Zahlen starren und Horrorszenerien im Kopf haben will ich nicht. Alles Liebe

  3. Also, ich empfinde den Musikgenuss via Kopfhörer intensiver als mit Lautsprechern, denn ich habe die Musik direkt in meinem Kopf und das Konzentrieren darauf fällt mir wesentlich leichter. Und es blendet so schön störende Geräusche bzw. dümmliches Geplapper aus, wie ich vor fast einer Woche bei der Tafel erleben durfte, da habe ich nämlich meinen kleinen MP-3-Player eingeweiht. ;-)
    Ich schaue das Mittagsmagazin, und dann abends noch eine Nachrichtensendung, und das reicht. Das Dauergeschwafele, -gejammere, die Endlos-Diskutierrunden um immer wieder dieselben Themen blende ich weitestgehend aus. Zur Zeit fällt mir das noch ein bisschen leichter, denn ich werde ganz fein täglich von der Darts-WM abgelenkt. Und von diversen „Projekten“ wie den Laptop mit ein paar Hundert Klassik-CDs füttern, damit dieser sie in MP-3-Dateien umwandeln kann. Natürlich bleibe ich da sehr gerne auch mal bei der einen oder anderen Musik hörenderweise hängen. ;-)
    Hab einen schönen Abend mit deiner Liebsten, bleibt gesund!

    1. Ein paar hundert Klassik CDs ?
      Respekt!
      Das ist wirklich eine Menge Arbeit, wie ich aus alten Zeiten weiss, als ich noch alles gerippt habe.
      Inzwischen streame ich ja nur noch…..

      1. Yepp. Und ca. 1.000 Bücher, obwohl ich in den letzten Monaten schon ein wenig „entschlackt“ und einiges, was ich gar nicht mehr lesen würde, den Nachbarn bzw. einem öffentlichen Bücherschrank gestiftet habe. Und nachdem ich neulich einen Ama*zon Gutschein gegen Dave Brubecks The Very Best Of eingetauscht habe, hat die Jazz-Sammlung auch wieder Zuwachs bekommen. ;-)
        Meine Mutter hat mir oft spitz an den Kopf geworfen: „Kauf dir lieber a gscheite Unterwäsch‘ als andauernd Bücher oder a Musi!“ Ich bin aber grade zur Zeit sehr, sehr froh, dass ich nie auf sie gehört habe. ;-)

        1. Mit der Bücherzahl können wir wohl gut mithalten – auch wenn eigentlich keiner mehr irgendwas davon liest. Ich nicht, weil ich inzwischen nur noch mit Maschinenhilfe lese – und die Lieste nicht, weil es ihr an Zeit und Musse dazu fehlt.

  4. Ja, die Coronanachrichten – sie nerven auch mich inzwischen mehr, als sie informieren. Sie werden täglich noch mit Sondersendungen verlängert. Ich beschränke mich auf morgens Radio und abends TV. Damit bin ich zum Thema Corona mehr als bedient. Abtauchen würde ich derzeit auch gerne öfter. Das gelingt mir nur manchmal, wenn ich einen interessanten Film auf DVD sehen kann. Im TV sind die kaum noch zu finden. Lesen ist leider nicht meins, was sehr schade ist. Ich würde gern in manche Literatur ein- und abtauchen.

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