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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

In die Röhre geguckt, tote Hose und trübe Aussichten

Gestern Abend musste ich ja nochmal aufs Festland, weil um 19:00  Uhr mein Termin zum MRT anstand – mit, soweit ich das selbst anhand der Bilder feststellen kann , dem erwartbaren Ergebnis, dass ich nicht mehr der Jüngste bin und demzufolge (und wohl auch berufsbedingt) die Bandscheiben als Puffer in meiner Lendenwirbelsäule deutlich sichtbar schon ziemlich ausgelutscht und platt sind.
Näheres dazu werde ich aber wohl erst erfahren, wenn der Befund bei meiner Orthopädin vorliegt.
Wobei ich nicht glaube, dass daraus jetzt weitere Konsequenzen folgen werden, die über Krankengymnastik und ggf. Wirbelsäulensport hinausgehen werden.
Zum Thema „Operation“ hatte die Doktorin ja schon beim ersten Besuch gesagt, dass sie davon abraten würde – und auch ich selbst würde das  nicht wollen, weil  ein chirurgischer Eingriff eben auch  keine Garantie wäre, dass danach alles gut ist.
Insofern dürfte der Erkenntnisgewinn durch die Untersuchung jetzt auch nicht all zu gross werden…..

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Ganz anders allerdings Beobachtungen, die ich auf der Rückfahrt gemacht habe:
Da bin ich nämlich über die Reeperbahn gefahren, auf der auch in der Woche sonst am frühen Abend immer das Leben tobt.
Aber davon kann Coronabedingt gerade keine Rede sein. Da herrscht jetzt total tote Hose und es waren kaum noch Menschen unterwegs. Viele Schaufenster waren dunkel und die Leucht-Reklamen einiger einschlägiger Lokale ebenso…
Sowas wäre vor einem Jahr wohl völlig undenkbar gewesen.

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Aber dennoch denke ich, dass es gut ist wie es ist.
Zwar nicht für die Wirte, die da jetzt betroffen sind und auch nicht für alle, die im Vergnügungsgewerbe arbeiten und nun nichts verdienen – aber angesichts der immer weiter steigenden Infektionszahlen mit immer neuen Rekordwerten (heute mal wieder die höchste Zahl an Neuinfektionen überhaupt) ist das wohl unumgänglich, solange es immer noch unvernünftige Mitmenschen gibt, die sich an keine Regeln halten wollen und denen hemmungslos  feiern zu können wichtiger ist als Hygienekonzepte und die Gesundheit ihrer Mitmenschen.

Wie überhaupt der Lockdown im November  nach meinem Gefühl noch deutlich strenger hätte ausfallen müssen um wirklich wirksam zu sein. Dieses Rumeiern mit  – wie sich jetzt zeigt – falscher Rücksichtnahme auf alle möglichen Einzelinteressen und einem fragwürdigen Versprechen auf ein unbeschwertes Weihnachtsfest  ist kein Ruhmesblatt für die verantwortlichen Landesfürsten, soviel ist mal klar. Daran ändert jetzt auch das Hinauszögern  der offensichtlich notwendigen Massnahmen bis nach den Weihnachtsfeiertagen nichts mehr.
Der Zug ist definitiv abgefahren, weil versäumt wurde, ihn rechtzeitig anzuhalten….

Aber es hilft ja nun auch nichts, darüber zu lamentieren, was gewesen wäre, wenn….
Die Situation ist nun mal so, wie sie ist und es wäre besser, dem ins Auge zu schauen, was nun als Nächtes kommt – ja: kommen muss:

Ein  – für viele Menschen – wohl anderes Weihnachten als „üblich“ und danach (oder doch besser vorher schon?) ein erneutes Herunterfahren bis mindestens zu dem Stand des ersten grossen Lockdowns.
Was unumgänglich ist, wenn man die Menschen nicht ausser Acht lässt, die wegen der zu zögerlichen Entscheidungen nun schon sterben mussten und deswegen noch sterben werden…
Wenn die Zahlen so bleiben, wie sie jetzt sind, werden das bis Heiligabend noch gut 7.000 Menschen sein…. und bis zum Jahressende beinahe 12.000.

Es ist also höchste Zeit für drastischere Massnahmen….
Und ich frage mich mal wieder, was es daran noch lange zu überlegen gibt?


Und deshalb um so mehr:
Bleibt gesund und bleib behütet!

Wir lesen uns


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