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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

In die Röhre geguckt, tote Hose und trübe Aussichten

Gestern Abend musste ich ja nochmal aufs Festland, weil um 19:00  Uhr mein Termin zum MRT anstand – mit, soweit ich das selbst anhand der Bilder feststellen kann , dem erwartbaren Ergebnis, dass ich nicht mehr der Jüngste bin und demzufolge (und wohl auch berufsbedingt) die Bandscheiben als Puffer in meiner Lendenwirbelsäule deutlich sichtbar schon ziemlich ausgelutscht und platt sind.
Näheres dazu werde ich aber wohl erst erfahren, wenn der Befund bei meiner Orthopädin vorliegt.
Wobei ich nicht glaube, dass daraus jetzt weitere Konsequenzen folgen werden, die über Krankengymnastik und ggf. Wirbelsäulensport hinausgehen werden.
Zum Thema „Operation“ hatte die Doktorin ja schon beim ersten Besuch gesagt, dass sie davon abraten würde – und auch ich selbst würde das  nicht wollen, weil  ein chirurgischer Eingriff eben auch  keine Garantie wäre, dass danach alles gut ist.
Insofern dürfte der Erkenntnisgewinn durch die Untersuchung jetzt auch nicht all zu gross werden…..

-_-_-_-

Ganz anders allerdings Beobachtungen, die ich auf der Rückfahrt gemacht habe:
Da bin ich nämlich über die Reeperbahn gefahren, auf der auch in der Woche sonst am frühen Abend immer das Leben tobt.
Aber davon kann Coronabedingt gerade keine Rede sein. Da herrscht jetzt total tote Hose und es waren kaum noch Menschen unterwegs. Viele Schaufenster waren dunkel und die Leucht-Reklamen einiger einschlägiger Lokale ebenso…
Sowas wäre vor einem Jahr wohl völlig undenkbar gewesen.

-_-_-_-

Aber dennoch denke ich, dass es gut ist wie es ist.
Zwar nicht für die Wirte, die da jetzt betroffen sind und auch nicht für alle, die im Vergnügungsgewerbe arbeiten und nun nichts verdienen – aber angesichts der immer weiter steigenden Infektionszahlen mit immer neuen Rekordwerten (heute mal wieder die höchste Zahl an Neuinfektionen überhaupt) ist das wohl unumgänglich, solange es immer noch unvernünftige Mitmenschen gibt, die sich an keine Regeln halten wollen und denen hemmungslos  feiern zu können wichtiger ist als Hygienekonzepte und die Gesundheit ihrer Mitmenschen.

Wie überhaupt der Lockdown im November  nach meinem Gefühl noch deutlich strenger hätte ausfallen müssen um wirklich wirksam zu sein. Dieses Rumeiern mit  – wie sich jetzt zeigt – falscher Rücksichtnahme auf alle möglichen Einzelinteressen und einem fragwürdigen Versprechen auf ein unbeschwertes Weihnachtsfest  ist kein Ruhmesblatt für die verantwortlichen Landesfürsten, soviel ist mal klar. Daran ändert jetzt auch das Hinauszögern  der offensichtlich notwendigen Massnahmen bis nach den Weihnachtsfeiertagen nichts mehr.
Der Zug ist definitiv abgefahren, weil versäumt wurde, ihn rechtzeitig anzuhalten….

Aber es hilft ja nun auch nichts, darüber zu lamentieren, was gewesen wäre, wenn….
Die Situation ist nun mal so, wie sie ist und es wäre besser, dem ins Auge zu schauen, was nun als Nächtes kommt – ja: kommen muss:

Ein  – für viele Menschen – wohl anderes Weihnachten als „üblich“ und danach (oder doch besser vorher schon?) ein erneutes Herunterfahren bis mindestens zu dem Stand des ersten grossen Lockdowns.
Was unumgänglich ist, wenn man die Menschen nicht ausser Acht lässt, die wegen der zu zögerlichen Entscheidungen nun schon sterben mussten und deswegen noch sterben werden…
Wenn die Zahlen so bleiben, wie sie jetzt sind, werden das bis Heiligabend noch gut 7.000 Menschen sein…. und bis zum Jahressende beinahe 12.000.

Es ist also höchste Zeit für drastischere Massnahmen….
Und ich frage mich mal wieder, was es daran noch lange zu überlegen gibt?


Und deshalb um so mehr:
Bleibt gesund und bleib behütet!

Wir lesen uns


-149-

Der Wal und das Ende der Welt – Roman

Daran habe ich mich in den letzten Tagen buchstäblich festgelesen:

Der Wal und das Ende der Welt
Von John Ironmonger

Womit ich schon mal vorwegnehmen kann, dass dieses Buch  sich von mir eine (wenn auch knappe) Fünf-Sterne Bewertung verdient hat:

Denn sowohl die Geschichte, als auch die Art, auf die John Ironmonger sie zusammengebaut hat – und gleichzeitig  auf unterhaltsame Art auch eine Menge neues Wissen vermittelt – ist wirklich  grossartig zu nennen. So habe ich beispielsweise endlich verstanden, wie „Leerverkäufe“ an der Börse funktionieren und wozu „Schwarmwissen“ nützlich ist
Obwohl das vordergründig nur Teil der Rahmenhandlung  (oder besser: der Vorgeschichte) ist.
Denn eigentlich geht es in dem Buch um etwas ganz anderes, nämlich um eine (Grippe-) Pandemie und um menschliches Verhalten, welches damit zusammen hängt – und um die Frage, ob sich solches Verhalten vorhersagen lässt und welche Schlüsse daraus zu ziehen sind…

Der Klappentext (der für sich alleine genommen  kein Grund für mich  gewesen wäre, das Buch zu lesen):

„Erst wird ein junger Mann angespült, und dann strandet der Wal. Die dreihundertsieben Bewohner des Fischerdorfs St. Piran spüren sofort: Hier beginnt etwas Sonderbares. Doch keiner ahnt, wie existentiell ihre Gemeinschaft bedroht ist. So wie das ganze Land. Und vielleicht die ganze Welt. Weil alles mit allem zusammenhängt.

John Ironmonger erzählt eine mitreißende Geschichte über das, was uns als Menschheit zusammenhält. Und stellt die wichtigen Fragen: Wissen wir genug über die Zusammenhänge unserer globalisierten Welt? Und wie können wir gut handeln, wenn alles auf dem Spiel steht?“

Und in der Tat verhält es sich doch etwas anders, als man nach der Lektüre des Klappentextes meinen könnte.
Das Buch geht deutlich tiefer und erweist sich als wirklich gut recherchiert, was globale Zusammenhänge und die  damit zusammenhängenden möglichen Folgen einer Pandemie angeht, zeigt aber auch am Beispiel eines kleinen Dorfes am Ende der Welt, dass eine drohende Katastrophe nicht zwangsläufig das Ende bedeuten muss, wenn man es schafft, damit kreativ umzugehen und vorhandene  Ressourcen gemeinschaftlich und ohne egoistische Hintergedanken zu nutzen…
Was ich durchaus als eine positive stimmende Utopie verstanden habe, die Möglichkeiten aufzeigt, welche sich ergeben, wenn man die  Dinge mal von der anderen Seite aus betrachtet.
Dass dabei auch der Zufall eine Rolle spielt, ist sicher eine glückliche Fügung, ändert aber wenig an der Kernaussage des Buches.

Genau so wenig wie Ironmongers leicht zuckeriger Erzählstil und die etwas verworrene Liebesgeschichte samt unerwartetem Happy End, die sich durch das ganze Buch zieht, aber mit der der übrigen Handlung nicht viel zu tun hat….

Aber sei drum:
Lesenswert und spannend ist das Buch allemal – und durchaus auch anregend,  sich darauf einzulassen , manche Gedanken daraus weiter zu spinnen und eigene Sichtweisen auf den Prüfstand zu stellen. Auch, weil wir alle ja gerade selbst in pandemischen Zeiten leben und vieles sich als Realität erweist, was der Autor noch als Fiktion beschrieben hat.


Und auch diesmal:
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-148-

Ein Tag wie jeder andere

Seit gestern habe ich ja nun einen Zwei hinter der Sechs :-)
Was aber aus meiner Sicht kein Anlass für grössere Feierlichkeiten ist.
Schon zu normalen Zeiten nicht und erst Recht nicht unter den aktuellen Bedingungen – zumal sich Aktivitäten wie ein Ausflug oder abends lecker Essen gehen ja im Moment ohnehin nicht anbieten.
Insofern war das gestern also ein Tag wie jeder andere, an dem die Liebste im Büro ist und ich mich mit häuslichen Dingen beschäftige…
Mit der Ausnahme vielleicht, dass ich mich gestern mal nicht weiter um meinen Blog, E-Mails oder irgendwelche Nachrichten gekümmert und Eure Glückwünsche erst heute gelesen habe.
Vielen Dank also auch an dieser Stelle nochmal dafür :-)

-_-_-_-

Achja, und Einkaufen war ich gestern auch noch, was vielleicht inzwischen schon wirklich erwähnenswert ist, so selten, wie das gerade vorkommt. Wobei auch das relativ „normal“ ablief, weil zumindest in unserem Inselsupermarkt kaum was von einer „verschärften Coronalage“ zu merken ist. Nicht mal mehr die letzte Woche noch lobend vermerkten zusätzlichen Kassen waren geöffnet und so ballte sich dort mal wieder alles zusammen wie sonst auch immer. Allerdings mit dem fühlbaren Unterschied, dass die Menschen von sich aus mehr Abstand zueinander halten und ich nicht das Gefühl hatte, dort so im Gedrängel zu sein, wie das früher einmal üblich war.

Dennoch:

Vergüngungssteuer würde ich  für solch einen Einkauf natürlich nicht zahlen wollen, denn „vergnüglich“ ist das natürlich trotzdem nicht gewesen.
Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann bin ich auch immer ganz froh, wenn ich aus dem Getümmel wieder raus bin und mich wieder in die Sicherheit meiner häuslichen Umgebung begeben kann.
Damit fühle ich mich in der Tat momentan am wohlsten. Gar nicht mal so sehr der C-Geschichte wegen, sondern überhaupt, wie eigentlich immer in der dunklen Jahreszeit.

Also auch das  nicht wirklich ungewöhnlich…
Denn die Tendenz, mich  im Dezember mit heissem Tee und guten Buch einzuigeln hatte ich eigentlich immer schon, auch zu Zeiten, als ich noch fleissig am Hamsterrad drehen musste – ja sogar, als ich noch zur Schule gegangen bin..
Und ich wäre durchaus ein Fan davon,  wenn auch in der menschlichen Gesellschaft ein Winterschlaf üblich wäre:
Ende November rein in die warme Höhle und  ab Mitte Januar (oder meinetwegen auch erst im März, wenn ich wieder Roller fahren kann) wieder raus. Ohne Weihnachtstrubel und alles was dazu gehört. Decke übern Kopf und die Welt sich einfach weiter drehen lassen, bis es wieder wärmer und angenehmer ist.
Das wäre genau richtig für mich!
Und damit wäre dann auch die Frage eines weiter zu  verschärfenden Lockdowns vom Tisch. (Jedenfalls wenn das alle so halten würden)
Denn wer schläft, sündigt ja bekanntlich nicht …..


In diesem Sinne:
Euch allen einen wunderbaren Tag.
Bleibt wie immer gesund und behütet!

Wir lesen uns


-147-

Gastbeitrag: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag

Ich habe mir mal erlaubt, diesen Blog zu kapern, um dem besten Ehemann von allen ganz herzlich zum Wiegenfest zu gratulieren. Das konnte ich zwar tatsächlich heute auch schon live und in Farbe, da anscheinend pünktlich zum Geburtstag die senile Bettflucht eingesetzt hat, aber gratulieren kann man ja nie genug.

 

Möge das neue Lebensjahr gut zu dir sein.
Mögen dich viele Segenswünsche erreichen,
mögest du Gemeinschaft und Freunde haben,
um alle Wege des Lebens sicher zu gehen.

-irischer Segensspruch-

In diesem Sinne


-146-

Musik: Puhdys

Die Puhdyszu dieser (Ost)-Band hab ich als ehemaliges Westkind eine ganz besondere Beziehung.

Das erste mal habe ich ihre Musik gehört als irgendwann in den 70ern die „Legende von Paul und Paula“ im Westfernsehen lief.
Ich war damals völlig fasziniert von „Geh zu Ihr “ und „Wenn ein Mensch lebt“  – beide 1974 auf

erschienen, einer Langspielplatte, die ich mir schliesslich auf krummen Wegen besorgen konnte, denn im Westen gab es die natürlich nicht….:

Puhdys – Wenn ein Mensch lebt

Das war damals so ganz andere Musik, als das was üblicherweise im WDR-Radioprogramm lief und ich fand sie faszinierend. Ostradio konnte man westlich des Teutoburger Waldes ja nicht empfangen – Tal der Ahnungslosen  also mit umgekehrtem Vorzeichen :-)

Danach war ich ziemlich angefixt vom Ostrock und habe versucht alles zusammenzutragen, was greifbar war – Puhdys natürlich, Silly, Karat, Renft, Gundermann usw.
Manches habe ich mir damals von einem Freund aus Kassel aus dem Ostradio samt Zwischenkommentaren  auf Cassetten mitschneiden lassen, weil da anders kein rankommen war. Als nach der Wende die Musik  auch hier im Westen zu bekommen war, habe ich dann versucht, meine Ostrocksammlung zu komplettieren, insbesondere die Musik der Puhdys und von Silly hatte ich irgendwann  komplett in meiner Sammlung.

Link zum Album: Spotify ?
Ein Klick aufs Bild genügt


Wie immer bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-145-

Nicht auf den Igel treten!

Denkbar wäre das ja, dass auch ein Igel zu unseren Wintergästen zählen könnte. Der würde sicherlich (ähnlich wie die Vögel auf dem Balkon) gut mit Kost und Logis versorgt werden, wenn es so wäre…..

Was aber mangels Igel-Fund zumindest ein sehr unwahrscheinliches Szenario ist – jedenfalls, solange ich nicht davon träume wie heute Nacht.
Denn so ein stachliger Mitbewohner würde wohl im realen Leben einige Probleme machen:

Nicht nur, weil ich ständig aufpassen müsste, dass ich da nicht drauf trete, sondern auch (und das war Inhalt meines Traumes), weil Herr Hein wohl gar nicht damit klar käme, dass er nicht mehr des Chef am Futternapf wäre, weil dieser neue Untermieter qua seines Stachelkleides natürlich immer Vorrang geniessen und sich ein Ei auf Heinis Bedürfnisse braten würde. Und nicht nur da, denn Heini ist ja – trotz seiner Grösse – eher ängstlich veranlagt und Neuem gegenüber nicht sehr aufgeschlossen.
Wie sollte das erst werden, wenn da dann auch noch ständig  so ein Stachelpelz fröhlich grunzend durch seine Wohnung läuft – oder gar Heinis Lieblingsplatz unter dem Bett occupiert?
Nicht auszudenken!

Insofern bin ich auch ganz froh, dass diese Horror-Vorstellnung „nur“ ein Traum war, auch wenn mir der gerade immer noch nachhängt und ich mich frage, was das wohl nun wieder bedeuten mag….


Euch einen wunderbaren (und igelfreien) Restsonntag
Bleibt wie immer gesund und behütet!

Wir lesen uns


-144-

 

Sonntagszitat 6

Einfach so, aus dem Zusammenhang gerissen und – soweit es mich betrifft – ohne aktuell konkreten Anlass:

„Aber was ist die Zeit? Vielleicht ist sie ja nur ein Schleier, der alles bedeckt, eine Färbung der Dinge, die alles durchdringt, von dem man sagt, daß es einmal war. Und in Wirklichkeit ist alles noch da, und auch wir sind alle noch da, nur nicht im Jetzt. Und werden immer da sein.“

(aus „Pfaueninsel – Roman“ von Thomas Hettche)

Aber sagt, wie sehr Ihr das?


Euch allen einen wunderbaren zweiten Adventssonntag.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-143-

Pfaueninsel – Roman

Es ist schon ein wenig eine phantastische Reise in eine manchmal beinahe märchenhafte Welt, auf die Thomas Hettche seine Leser in diesem Buch  mitnimmt – auf die Pfaueninsel,  eine kleine Insel in der Havel nahe Potsdam, Teil der Königlich preussischen Gärten und im Verlauf des 19.Jahrhunderts einem vielfachen Wandel unterworfen, der die Handlung dieses Romanes mitbestimmt.

Pfaueninsel
von Thomas Hettche

Wobei alle handelnden Personen wirklich gelebt haben, auch das kleinwüchsige Schlossfräulein Maria Dorothee Strakon, das Anfang des 19. Jahrhunderts zusammen mit seinem ebenfalls zwergenhaften Bruder als königliches Mündel auf die Insel kommt  und durch dessen Auge wir Leser die Geschichte erleben dürfen.
Eine Geschichte vom Werden und Vergehen, teils wehmütig und voller Sehnsucht teils beinahe traurig in der Selbstsicht der Marie, die so gerne lieben und geliebt werden möchte, sich aber selbst nur als ein „Ding“ betrachten kann, als Teil einer Menagerie, welche  zum  Ergötzen es erlauchten Publikums auf der kleinen Insel zusammengetragen wurde. (Was wohl in Teilen auch der Realität entsprochen haben dürfte).

Wobei über die wirkliche Marie Strakon nicht viel bekannt ist. Ausser einem Grabstein mit Geburts- und Sterbedaten an der russischen Kirche in Nikolskoe  am nahen Havelufer gibt es keinerlei Aufzeichnungen mehr über sie, so dass die Handlung wohl als fiktiv bezeichnet werden muss, was ihre Person angeht – nicht aber, was alle anderen Figuren im Buch angeht, über die es mehr Aufzeichnungen gibt, wie auch über die ablaufenden Veränderungen auf der Insel, die alle belegt  und sehr gut recherchiert sind.
Und das macht neben der Geschichte um Marie auch die wirkliche Faszination aus, die von diesem Roman ausgeht, weil alles zusammen das Buch zu einem wirklich gut zu lesenden Stück Literatur werden lässt, auch wenn es nicht immer einfache Kost ist.

Der Klappentext (durchaus zutreffend):

Es mutet an wie ein modernes Märchen, denn es beginnt mit einer Königin, die einen Zwerg trifft und sich fürchterlich erschrickt. Kaum acht Wochen nach dieser Begegnung auf der Pfaueninsel, am 19. Juli 1810, ist die junge Königin Luise tot und der kleinwüchsige Christian und seine Schwester Marie leben fortan weiter mit dem entsetzten Ausruf der Königin: „Monster!“ Damit ist die Dimension dieser Geschichte eröffnet. Am Beispiel von Marie, die zwischen den Befreiungskriegen und der Restauration, zwischen Palmenhaus und Menagerie, Gartenkunst und philosophischen Gesprächen aufwächst und der königlichen Familie bei deren Besuchen zur Hand geht, erzählt Thomas Hettche von der Zurichtung der Natur, der Würde des Menschen, dem Wesen der Zeit und der Empfindsamkeit der Seele und des Leibes.

Erwähnenswert noch, dass mir das Buch auch wegen seiner teils mächtigen Bilder gut gefallen hat, derentwegen ich mich mehr als einmal mitten in die Geschichte versetzt gefühlt habe – samt dem Stoff zum Nachdenken, den sie liefern – wie auch die philosophischen Gedankengänge des 19. Jahrhunderts, die fast unmerklich immer wieder in die Handlung einfliessen und für mich durchaus in Anlass sein könnten, das Buch später noch ein zweites Mal  zu lesen.


Logisch, dass mir das glatte fünf Sterne wert ist.


Euch einen schönen Abend und einen wunderbaren zweiten Adventssonntag.
Bleibt gesund und bleibt behütet

Wir lesen uns


-142-

Der frühe Vogel…

… war noch nie mein Lieblingstier.
Schon deshalb nicht, weil ich eigentlich ein Nachtmensch bin, der gerne lange auf ist und morgens eine längere Anlaufzeit braucht. Was – zugegeben – manchmal mit den Anforderungen des täglichen Lebens kollidiert. Heute zum Beispiel, wo die Liebste früh zum Wochenendeinkauf im Hofladen aufbrechen wollte. Und so bin ich ihr ganz dankbar, dass sie diese Mühe nun alleine auf sich genommen hat, denn bis ich soweit gewesen wäre…

Dabei war das früher ganz anders, zu Zeiten, als es für mich völlig normal war, um vier Uhr aufzustehen und kurz vor fünf das Haus zu verlassen. Da bin ich dem frühen Vogel noch öfter begegnet – zwangsläufig sozusagen. Und nachdem ich daran über lange Zeit gewöhnt war, war das auch kein Problem, so früh aufzustehen und notfalls auch deutlich schneller landfein und ausgehfertig zu sein, wenn ich mal wieder verschlafen hatte.
Da ging das zur Not auch (unter Auslassung der morgendlichen Koffeindosis) in einer knappen Viertelstunde vom Bett bis ich im Auto sass:

Aufschrecken, auf dem Weg ins Bad meine Pillen einwerfen, duschen, Katzen füttern, anziehen und ab durch die Mitte.
Das hat dann meist gereicht, um pünktlich um zwanzig nach fünf beim ersten Kunden auf der Matte zu stehen und anschliessend in der Firma noch schnell einen Kaffee zu schlürfen, bevor es richtig auf Tour ging.

Aber daran ist heute nicht mehr zu denken:
Schneller als in anderthalb Stunden komme ich einfach nicht in Gang, wobei ich auch immer noch die Zeit einrechnen muss, die meine Pillen brauchen, um zu wirken und meine Finger, bis die Steifheit der Gelenke nachlässt. Ausserdem neige ich seit jeher zu einer gewissen Morgenmuffeligkeit und bin eigentlich auch erst richtig ansprechbar, wenn Kaffee und Pillen gewirkt haben.
Insofern kann mich der frühe Vogel  unter „normalen Umständen“ auch nicht wirklich locken.
Was halt gelegentlich den Nachteil hat, dass die Liebste sich – so wie heute – alleine auf den Weg machen muss.

BTW:
Da habe ich mir doch letztens einen Termin beim Radiologen meines Vertrauens machen wollen, um ein MRT meines Rückens machen zu lassen.
Um sechs Uhr fünfundvierzig am Montag Morgen  hätte ich da sein sollen….  (die haben in der Praxis tatsächlich Sprechzeiten von sechs bis zwanzig Uhr, um ihre Geräte optimal auszulasten)
Aber das geht mal gar nicht.  Da hätte ich ja wieder um vier Uhr aufstehen müssen – Anlaufzeiten und Weg mit eingerechnet
Was die Dame am Telefon auch eingesehen und mir stattdessen einen Termin am Mittwoch Abend um neunzehn Uhr verpasst hat. Nicht ohne mir  scherzhaft und etwas  süffisant die Frage unterzujubeln, ob ich denn dann ausgeschlafen sei?


Euch eine wunderbares Wochenende.
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


-141-

Dann schreibe ich halt nichts

Viel ereignet sich ja nicht im Moment, jedenfalls nicht, soweit es mein Leben in diesen Zeiten betrifft.
Also nichts, was weiter erwähnenswert wäre….

Also ergibt sich daraus auch nichts, was zu verbloggen lohnen würde.
Und täglich über die immer noch hohen Coronazahlen schreiben – oder über die Auswirkungen des Lockdowns – welche  mich ja eher nur peripher betreffen?
Nee, das muss ja  auch nicht sein.
Genau so wenig wie über das andere Aufregerthema der letzten Wochen, den Potus, der immer mehr zur lächerlichen Gestalt verkommt…..

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Selbst der Termin bei der Orthopädin (wegen meiner Rückenprobleme) am Montag gibt kaum ausreichend Stoff her, zumal ich zur weiteren Klärung nächste Woche erst nochmal in die Röhre muss, um die einstweilen getroffene Diagnose „Verschleiss“ zu bestätigen. Immerhin aber habe ich schon mal eine Verordnung für Krankengymnastik bekommen und sogar schon die ersten Termine in der übernächsten Woche.

Aber reicht das für einen Blogbeitrag?
ich weis ja nicht…..

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Bleibt vielleicht noch zu erwähnen, dass ich natürlich auch weiter mit meinem Grafiktablett rumspiele – und im Moment versuche herauszufinden, was ausser der inzwischen recht gut funktionierenden Bildbearbeitung noch damit geht:
Aber freies Zeichnen ist damit ungleich schwieriger (oder hättet ihr erkannt, dass das eine Heidelandschaft sein soll?)


Nun, wie auch immer:
Bleib gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


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