Da es bis zum Endergebnis des grossen Showdowns in Amerika noch ein wenig dauert (es ist noch nicht mal Mitternacht) kann ich mir die Zeit ja noch ein wenig damit vertreiben, dass ich kurz ein paar Sätze über ein Thema schreibe, bei dem es unter „normalen“ Umständen – also ohne das Corona-Problem vermutlich auch einen Showdown in Form einiger Demonstrationen hier bei uns gegeben hätte:
Wenn Ihr diesen Aufkleber seht, wisst ihr sicher, was ich meine:Die Blechkisten voller Atommüll, die aus dem Britischen Sellafiled kommend gerade in Nordenham auf Eisenbahnwagons verladen wurden , um heute Nacht quer durch die Republik nach Biblis ins Zwischenlager transportiert werden: Was schlussendlich bedeutet, dass es irgendwann in ferner Zukunft noch mal einen Transport geben wird, wenn die Kisten in ein noch zu findendes Endlager umgelagert werden müssen.
Wobei ich nicht mal was gegen das zuküfntige Endlager habe – denn auch bei Atommüll gilt ja das Verursacherprinzip (und damit, dass jeder selbst für seinen Müll verantwortlich ist) – wohl aber gegen den Transport zum aktuellen Zeitpunkt:
Schliesslich hätte es durchaus gereicht, die Castoren nur einmal zu transportieren, nämlich direkt von Sellafield aus ins Endlager, wenn es denn endlich fertig ist.
Damit hätte man zumindest einmal das Transportrisiko sparen können, welches es unzweifelhaft gibt – auch wenn die Verantwortlichen uns gerne etwas anderes erzählen. Denn schlussendlich ist es doch so, dass alles, was von uns Menschen konstruiert wurde auch wieder durch Menschen zerstört werden kann. Und sei es nur durch Unfälle oder dumme Zufälle.(ohne dass ich jetzt irgendwelche Teufel an irgendwelche Wände malen möchte).Wobei die Verantwortlichen ja gerade fast von Glück sprechen können, dass es wegen der Schlagzeilen zur Pandemie und durch die US-Wahl nur wenig Berichterstattung und wohl auch nur sehr spärliche Proteste geben wird, ihnen also das grosse Katz-und Maus-Spiel mit den Demonstranten erspart bleiben könnte, welches sonst bei solchen Transporten durchaus üblich war.
Proteste, die absolut berehctigt sind, weil diese unnötigen Transporte in ein deutsches Zwischenlager eben auch mit Risiken behaftet sind und es eigentlich besser wäre, wenn man sich – statt die Kisten hin und her zu schieben – erst ein mal um deren endgültigen Standort kümmern würde….
Aber nun sind die Castoren ja mal da – und selbstverständlich konnten sie jetzt auch nicht in Nordenham auf dem Kai stehen bleiben.
Deshalb bin ich auch ganz froh, dass wenigstens ein paar engagierte Menschen heute Nacht trotzdem auf der Strasse sind – wie etwa in Bremen:Und natürlich hoffe ich, dass auch diesmal alles gut gehen wird damit, selbst wenn ich mit dem überflüssigen Transport in diesen Zeiten nicht einverstanden bin.
Deswegen werde ich den Transport (bzw. die Twittermeldungen dazu) auch mit im Auge behalten, während ich heute Nacht die Wahlberichterstattung verfolge und auf den Showdown in Amerika warte.
(Und nun mach ich mir erst mal noch einen Kaffee. Die Nacht wird noch lang)
Euch allen eine ruhige Nacht , bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns
Euer Wilhelm.
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