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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Alphavirus – Roman (Mystery)

Viel Vorschuss-Lorbeeren gab es für dieses Buch in einigen Blogs, aus denen ich regelmässig Lese-Anregungen beziehe – aber schlussendlich deckt sich mein Resümee nicht damit, nachdem ich etwa zwei drittel des Buches gelesen und nun aufgegeben habe:

Alphavirus
von Peter-Georgas-Frey

Was weniger an der Geschichte selbst liegt, als vielmehr an der Art wie sie umgesetzt ist:
Kurze Szenen mit wenig ausgearbeiteten Figuren, schnell geschnitten wie ein Film, anfangs fast zusammenhanglos aneinandergereiht, bevor sich langsam eine Geschichte entwickelt, die teilweise in abstruse Bahnen abdriftet. (letzteres möglicherweise dem Label „Mystery“ geschuldet, welches der Autor seinem Werk verpasst, aber nur wenig konsequent verfolgt hat.)
Dabei hätte der Stoff (eine sich entwickelnde Pandemie) durchaus auch das Zeug zu einem grossen Thriller gehabt – mit längeren Handlungssträngen am Stück, ohne abruptes Hin-und Herspringen zwischen den verschiedenen Handlungsorten und ohne  Abdriften ins „Mysteriöse“ unter teilweisem Realitätsverlust

Schade!

Der Klappentext trifft zwar weitgehend zu, führt aber trotzdem – genau wie das Titelbild – in die Irre, weil das gerade mal hundert Seiten starke Buch in eine ganz andere Richtung abdriftet, als beides erwarten lässt…. :

„Drei Jahre nach der letzten Pandemie beschäftigt erneut ein Virus die Menschheit. Doch diesmal scheint der Erreger noch gefährlicher, noch tödlicher. Ohne erkennbare Infektionsketten verbreitet sich die Krankheit über die Welt. Auf der Suche nach der Ursache wird Sonderermittler Reeves eingeschaltet.
Sein kühnster Verdacht wird von der Realität übertroffen.“

Was zusammen mit dem für mich eher unangenehmem, fast abgehackten Aufbau des Buches im Stil eines schnell zusammen geschriebenen Groschenromanes letztendlich eine grosse Unlust auslöste, noch weiter und bis zum Ende zu lesen.

Meine persönliche  Bewertung deshalb  nur 2/5 Sternen:

Mehr war leider nicht drin…..


Und wie immer:
Bleibt gesund und bleibt behütet!

Wir lesen uns


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Sonntagszitat 2

Einfach so, aus dem Zusammenhang gerissen und – soweit es mich betrifft – ohne aktuell konkreten Anlass, wenn auch eine Alterserscheinung, die mir nicht nur gelegentlich begegnet:

„Er fügte etwas hinzu, das ich zunächst missverstand: »Die Schwerkraft ist des Alters Feind.«
Erst dachte ich, er meinte damit die Last des Körpers oder die Angst vor dem Sturz.

Jetzt, da ich im richtigen Alter dafür bin, weiß ich, was er meinte: die Dauerbeschäftigung damit, Dinge aufzuheben, die einem aus der Hand gefallen sind. Denn die schwindende Dexterität der Finger, das Zuspätkommen im Zupacken, wenn einem die Löffel, Servietten, Büroklammern und Pillen entgleiten, führt zu einer ebenso mühseligen wie lästigen Häufung des Bückens, um Heruntergefallenes zu bergen, ein ständiges Verneigen vor der Schwerkraft wie vor einer Gottheit.“

(aus „Die neun Leben des Herrn F. – Autobiographie“ von Herbert Feuerstein)

Aber sagt, wie geht es Euch damit – oder mit anderen Ungeschicklichkeiten?


Euch allen einen schönen Sonntag
Bleibt gesund und bleibt behütet.

Wir lesen uns


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