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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Gedanken zu Wien

Mit Erschrecken und Mitgefühl lese ich gerade , was gestern Abend in Wien geschehen ist
Nach den terroristischen  Anschlägen in Frankreich hat es  nun auch dort eine Gewalttat gegeben, die offenbar islamistisch begründet ist.
Kann mir jemand erklären, wozu das gut sein soll?

Bei allem Verständnis für glaubensbedingte Befindlichkeiten kann es doch keine Lösung sein, diese mit Gewalt durchsetzen zu wollen, wenn absehbar ist, dass die Spirale des Hasses sich dann immer weiter drehen wird? Druck erzeugt nun mal Gegendruck und Extremismus als Motivation war noch nie ein überzeugendes Argument, um eigene Ziele zu erreichen.
Auch die Angst, wie sie nach so einem Anschlag umgeht, hat sich da  noch nie als hilfreich erweisen.

Wozu also diese sinnlose Gewalt und die Toten, wenn absehbar ist, dass sich dadurch nichts ändern wird?
Wozu, wenn sie auch den eigenen Glaubensbrüdern schadet, die friedlich und in Frieden leben wollen?


Und dennoch:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns.
Der Wilhelm


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- 13 Bemerkungen zu “Gedanken zu Wien

  1. Momentan bin ich noch sprachlos und entsetzt. Erst Nizza, jetzt Wien … was kommt noch? Diese Sinnlosigkeit lässt einen verzweifeln.

  2. Ich werde nie die tagelang bleischwer über München lastende Mischung aus hilflosem, ohnmächtigem Schock und blankem Entsetzen nach dem rechtsradikalen Anschlag im OEZ vergessen, das vielstimmige Gellen der Martinshörner und Polizeisirenen, das „Plopp-Plopp“ der kreisenden Hubschrauber in der Nacht… Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Toten, den Verletzten und ihren Familien und FreundenInnen in Wien, und all jenen, die diesen Wahnsinn miterleben mussten… Als Mensch, der sich redlich darum bemüht, in Frieden zu leben und möglichst keiner Fliege etwas zuleide zu tun, scheitert man trotz aller Phantasie, sich in Geist und Seele von Fanatikern jedwelcher Gesinnung hinein zu versetzen…

    1. „Als Mensch, der sich redlich darum bemüht, in Frieden zu leben und möglichst keiner Fliege etwas zuleide zu tun, scheitert man trotz aller Phantasie, sich in Geist und Seele von Fanatikern jedwelcher Gesinnung hinein zu versetzen…“

      Das ist wohl so…
      Und trotzdem versuche ich zu verstehen, was der „Gewinn“ solcher Aktionen ist.
      Die Befriedigung eigener Rachegedanken kann es doch eigentlich nicht sein, wenn man am Ende selbst tot und zu den Verlierern zählt…..

  3. Wozu dient Terror? Terror: vom Lateinischen: „Schrecken“. Schrecken und Angst soll solch eine Tat verbreitern.
    Die Normalmenschen sollen Angst haben in ihrem Alltag. (Im Hintergrund ist die Drohung „Es könnte beim nächsten Mal dich treffen.“)
    Mehr Ziel braucht es nicht. Mehr an Ziel sehe ich in Wien nicht.

    1. Damit könnest Du Recht haben.

      Bleibt die Frage nach möglichen Konsequenzen.
      Ein trotziges „Jetzt erst Recht“ oder ein resigniertes Aufgeben eigener Positionen und damit der Angst die Macht geben.?
      Ersteres provoziert mögliche weitere Taten dieser Art und das Zweite würde bedeuten, sich zu unterwerfen…

      Beides ist keine gute Lösung (?)

  4. „Logik“ wird der am wenigsten vorherrschende Zustand bei solchen Attentaten sein. Wie Theomix sagt, es soll Angst verbreitet werden. Und offenbar denken solche Attentäter, dass sie sich Gutpunkte bei ihrem „Gott“ erarbeiten, denn sonst gäbe es ja auch nicht so viele Selbstmordattentäter.
    War es nicht im zweiten Weltkrieg oft ähnlich, dass sich Piloten in ihr Flugzeug gesetzt haben und ihr eigenes Leben aufgegeben haben, um dem Führer zu dienen.
    Religiöser Fanatismus bringt immer nur Negatives.
    Mit Gruß von Clara

        1. Wozu allerdings auch noch das Streben nach Ausweitung des eigenen Machtbereiches und eine gehörige Portion Habgier kam.
          Wie auch später noch in vielen „religiös“ verbrämten Kriegen, bei denen die winkende reiche Beute mit Sicherheit genau so eine grosse Triebfeder war wie der religiöse Eifer. (und damit eine Motivation, die für mich leichter fassbar – wenn auch ebenso verwerflich ist, als das was jetzt allenthalben passiert)

          Machtgefühle (nach der Definition von Theomix) mögen da eine Rolle spielen, die vage Aussicht auf das Paradies samt siebenundsiebzig Jungfrauen vielleicht auch…. aber ist es das wirklich wert, anderer Menschen Leben auszulöschen und sein eigenes wegzuwerfen?

          1. “ … aber ist es das wirklich wert, anderer Menschen Leben auszulöschen und sein eigenes wegzuwerfen?“
            Wilhelm frage mich nicht wo etwas Schweres. Ich habe noch nie nicht niemand umgebracht oder verletzt, noch nie eine Waffe in der Hand gehabt – vielleicht mal auf dem Rummel ein Gewehr, um einen Gewinn zu schießen :-) – ich kann mich in so eine Motivation nicht hinein denken – vielleicht ist es tatsächlich so, dass die Islamisten die christliche Religion durch ihre ersetzen und letztendlich die Weltherrschaft erringen wollen. Da müssen sie sich dann noch mit den Chinesen anlegen, die wohl zum größten Teil nicht mehr religiös sind.
            Solche schweren Themen zum Dienstagmorgen – ich kümmere mich jetzt um meine erste Mahlzeit – zum Glück muss ich nur was von gestern in die rote Mikrowelle stellen.

  5. Angst und Schrecken verbreiten Ohnmacht. Das Gegenteil von Ohnmacht ist Macht. Und darum gehts meistens. Schaun wir mal in die Welt und fragen uns worum es denen geht die alles bereits im Überfluss haben und trotzdem immer noch mehr wollen.

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