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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Sofaroller oder Rentnerporsche? Kein unlösbares Problem…

Bevor  ich mich wieder anderen Themen zuwende, möchte ich noch eine Kleinigkeit nachschieben zu einem Thema, welches wir vor einiger Zeit schon mal hatten – zumal es in den Kommentaren des letzten Beitrages wieder einen Bezug darauf gab:
Der sogenannte „Rentnerporsche“ als Hilfmittel, auf das wir möglicherweise alle einmal zurückgreifen werden:
@ Maksi war es, die dort eine Seite verlinkt hat, welche ich – wie auch den dort verknüpften Katalog –  mit einigem Interesse studiert habe, obwohl so ein Teil für mich aus verschiedensten Gründen noch nicht in Frage kommt und ich einstweilen die zweiräderige und schnellere Variante des Freiluftfahrens bevorzuge:Meine „Oma“, ein achtzehn Jahre alter „Sofaroller „feinster Güte, sehr bequem und auch gut geeignet, darauf zu zweit unterwegs zu sein, auch wenn die Liebste und ich es momentan bevorzugen, jeder auf seiner eigenen Maschine zu fahren.

Aber sollte mal die Zeit kommen, dass ich alt und tatterig bin und  – wovon auszugehen ist: –  die Liebste mich nicht im Rollstuhl schieben kann, gäbe es immerhin eine Alternative, die gemeinsame Ausfahrten möglich macht, ohne das sie mir hinterherlaufen müsste – wobei sich damit auch gleich noch das ideale Transportmittel für unseren Fotokram ergeben würde :

Denn Rentnerporsches gibt es  – mir bis dato völlig unbekannt –  auch als schicke Zweisitzer:
Womit der Begriff „Sofaroller“ auf einmal eine ganz neue Bedeutung bekommt
Wobei sich dann zwar auch wieder die Frage stellen würde, wer fahren darf  – und sicher vor dem Kauf  ausdiskutiert sein will, ob wir lieber eine bequeme romantische Kuschelbank ( ) oder sportliche ( ) Einzelsitze möchten?

Aber das wird sich beizeiten klären, da bin ich sicher.
(Und falls nicht, könnte ja auch jeder seinen eigenen Einsitzer bekommen. Dann würden wir eben weiter hintereinander herjuckeln wie jetzt auch schon….)


In diesem Sinne:
Lasst den Kopf nicht hängen, bleibt gesund und bleibt behütet!

(der morgen garantiert über was ganz anderes schreibt)
Wir lesen uns


-108-

Mit einem Taxi nach Paris?

Um noch einmal kurz auf gestern zurück zu kommen:
Natürlich ist mir klar, dass die gesetzlichen Regelungen nun mal so sind, dass ich damit momentan noch keinen Anspruch auf das Merkzeichen aG und damit auf einen Behindertenparkplatz vor unseren Haus habe.

Und das ist es auch gar nicht mal. was mich  in diesem Zusammenhang gestern so frustriert hat, sondern dafür spielten ganz andere Dinge eine Rolle – allen voran, dass unser Auto gestern mal wieder mehr als einen halben Kilometer weit weg stand, was neben der (bei jedem Gang vor die Tür) zu überwindenden Treppe von vorneherein nicht motivationsfördernd ist, wenn ich etwas vorhabe und das Auto brauche.
Denn ich weis halt genau, dass ich da (trotz vorher genommener Bedarfsmedikation) nicht „mal eben schnell“ hin komme, ohne schmerzbedingt mindestens zwei mal stehen bleiben zu müssen.
Schmerzen, die nicht sein müssten, wenn die Parksituation hier anders wäre…..
Zumal sie an manchen Tagen ( nicht immer) schon einsetzen, wenn ich kaum die Treppe runter bin.

Was  mich inzwischen mehr und mehr in eine Vermeidungshaltung drängt, die nicht wirklich gut ist:
Denn eigentlich ist das einzig wirksame Mittel gegen meine Durchblutungsstörungen regelmässiges und kontiniuierliches Gehtraining  – immer bis an die Schmerzgrenze heran – Pause machen –  weitergehen bis an die Schmerzgrenze heran –  Pause manchen –  weiter gehen bis…. – uswusw.  Und ich weis auch, dass das funktioniert, um so besser, je mehr ich mich in einer Umgebung bewege, die mich motiviert, weiter zu laufen (in Bad Nauheim beispielweise während  der Reha – oder auf Helgoland – war das kein Problem, immer wieder bis an die Grenze zu gehen).
Aber in Alltagssituationen fällt mir das zunehmend schwerer, zumal wenn ich dann nicht mit dem Trainingsgedanken im Kopf losgehe, sondern nur, um einzukaufen, zum Arzt muss oder – wie gestern – „nur schnell“ etwas (indem Fall den Couchtisch) aus dem Auto holen will….
Dazu kommt auch noch, dass es ja nicht nur die belastungsbedingten Schmerzen in den Beinen sind, die mich täglich  plagen, sondern dass ich mich schon seit längerer Zeit nicht mehr erinnern kann, einen wirklich komplett schmerzfreien Tag gehabt zu haben. Wobei auch noch das Rheuma und mein Rücken (immer noch!) ins Spiel kommen, die ebenfalls ein Grund sind, dass Novalgin zu meinen Grundnahrungsmitteln gehört und ich auch ohne Gehübungen keinen Tag ohne auskomme – je weniger, um so kühler es wird….

Und das war der Punkt, der mir gestern nach dem Telefonat mit dem Sachbearbeiter beim Versorgungsamt durch den Kopf ging – zusammen mit der normalerweise gut verdrängten Überlegung, dass da wenig Aussicht besteht, eine gravierende Änderung zu erreichen. Die Hoffnung darauf gibt mein Gesundheitszustand  nun mal nicht her, selbst wenn ich mich aufraffen könnte, jeden Tag hundert Runden durchs Dorf zu drehen…..

-_-_-_-

Aber zum Glück drücken mich solche Gedanken meisst nicht allzu lange  (wie gesagt, ich bin diesbezüglich ein Meister im Verdrängen) und führen eher zu der Überlegung, was denn stattdessen geht, wenn der Behindertenparklatz nun offensichtlich nicht geht und das damit zusammenhängende Problem ein Dauerndes sein wird?

Und in dem Zusammenhang fiel gestern im Chat mit der Liebsten auch schon mal das Wort „Umzug“ – was möglicherweise langfristig wirklich eine Lösung sein könnte?
Aber das will wirklich richtig gut überlegt sein, zumal damit auch solche Dinge zusammenhängen wie der Arbeitsweg der Liebsten, die Umstände, die damit verbunden sind und nicht zuletzt  auch der Balkon, auf den ich zwar gut verzichten könnte, die Liebste aber ganz sicher nicht…..

Und als kurzfristige Lösung ginge vielleicht, dass ich mich wieder ein wenig mehr auf Ressourcen besinne, die mir ja auch zur Verfügung stehen?

Wozu bei warmem Wetter ohne Frage mein Roller gehört, der bekanntlich direkt vor der Haustür parkt – und ich ansonsten ja auch mein „Luxusticket“ habe, mit dem ich kostenfrei öffentliche Verkehrsmittel nutzen kann (die Bushaltestelle liegt auch direkt vor der Haustüre), ich also für einen Teil meiner „Erledigungen“ nicht aufs Auto angewiesen bin, jedenfalls so lange es sich nicht um einen Grosseinkauf handelt… (dennoch eine Möglichkeit, die ich Coronabedingt gerade nicht so gerne nutze)
Was   – weiter gedacht – vielleicht aber in Bezug auf die Parkprobleme eine Lösung bieten könnte:
Denn niemand sagt, dass es verboten ist, mit dem Bus zum Auto zu fahren, wenn der nächste freie Parkplatz zwei Haltestellen weiter die Strasse runter liegt – oder (wenn andere Leute schon mit dem Taxi nach Paris fahren – ich weis, das klingt jetzt ein wenig verrückt) ein Taxi zu nehmen, wenn mir der Weg zu weit ist und das Autos so steht, dass kein Bus daran vorbei fährt.:

 

Das ginge immerhin und könnte die Motivationslücke überbrücken helfen, wenn sie mal wieder zu gross ist.

Also:
Schaumermal wie es weiter geht, zumal die Welt heute schon wieder um einiges positiver aussieht, wenn ich schon wieder anfange rumzublödeln…


Euch allen wünsche ich einen schönen Tag!
Bleibt gesund und bleibt behütet. (und sorry für den Ohrwurm)

Wir lesen uns


-107-