– – tageweise unsortiertes – –
„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Das Sonntagszitat 50/22

Einen wunderbaren dritten Advent Euch allen!

Bei diesem Fundstück musste ich spontan zustimmend nicken, als ich es vor ein paar Tagen zum ersten Mal las – und das, obwohl es in seiner Essenz in diesem Moment schon eher ernüchternd und leicht frustrierend auf mich wirkte:

„Das Leben war damals hart, und ich musste mich den Befehlen gehorsam beugen; doch ich war zwanzig Jahre alt, ich war sorglos und sah meiner Zukunft voller Zuversicht entgegen.
Die Zukunft, von der ich damals träumte, ist inzwischen Gegenwart.
Doch wann hat die Wirklichkeit schon je dem süßen Glanz von Träumen entsprochen?
Ich muss mich heute vor niemandem mehr verantworten als vor mir selbst, und doch muss ich gehorchen – den unterschiedlichsten Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten, die auf mir lasten …
Damals war es einfacher“

aus „Irrenhaus am Ende der Welt: Die Reise der Belgica in die dunkle antarktische Nacht. “ von Julian Sancton

Denn im Grunde entspricht sein Inhalt in vielem dem, was mir mit zunehmendem Alter auch gelegentlich durch den Kopf ging:
Als junger Mann und während der Zeit meiner Ausbildung mit teils eng gesteckten Grenzen und vielen Träumen von zukünftiger Freiheit hätte ich mir nicht vorstellen können welch engen Rahmen familiäre und berufliche Pflichten in späteren Jahren stecken können – echte und vermeintliche – und welche Zwänge sich daraus ergeben würden.
Und auch der Stossseufzer „damals war alles einfacher“, der kommt mir sehr bekannt vor. Denn den habe ich gelegentlich auch getan, wenn ich mich zu den Zeiten zurück gesehnt habe, als ich nur wenig oder gar keine Verantwortung für andere Menschen ausser mir selbst tragen musste.
Insofern passt das Zitat also schon – irgendwie jedenfalls.

-_-_-_-

Aber je länger ich darüber nachdenke, um so mehr kommt auch noch ein zweiter Gedanke dazu ins Spiel:
Nämlich der, dass ich für vieles im heute ja auch selbst verantwortlich bin, zumal es ja einer ganzen Reihe von eigenen Entscheidungen bedurft hat, um dahin zu kommen, wo ich jetzt bin.
Entscheidungen, zu deren Konsequenzen auch die Pflichten und Verantwortlichkeiten gehören, die lange Teil meines Lebens waren und es zum Teil auch heute noch sind. (wobei ich ehrlicherweise eingestehen muss, dass davon nach dem Ende meines Berufslebens ja nicht mehr allzuviele übrig geblieben sind)

Was im Umkehrschluss ja auch bedeutet, dass es auch immer wieder Alternativen gegeben hätte, auch wenn die mir seinerzeit als nicht gangbar oder zu unattraktiv erschienen sind….
Will sagen: Niemand ( auch nicht „das Leben“) hat mich da zu etwas gezwungen, was ich nicht mehr oder weniger auch selbst gewollt hätte.

Deshalb „stimmt“ auch dieser Stossseufzer nur bedingt:
Es mag zwar zutreffen, dass mir das Leben früher einfacher erschien, so jung und unbedarft, wie ich war, aber rein objektiv betrachtet war es das vielleicht ja doch nicht.
Nur, dass ich mir damals vermutlich weniger Sorgen gemacht habe als ich das heute manchmal tue und vieles „blauäugiger“ angegangen bin, ohne mir Gedanken über die Folgen zu machen.

Anderseits aber – und das macht manches dann heute wieder einfacher, weil ich mir über viele Probleme von damals einfach keine Gedanken mehr machen muss – gibts dann ja auch noch das, was man „Lebenserfahrung“ nennt….

Und deshalb kann ich zumindest für mich die Feststellung treffen, dass ich – für meine Person gesprochen – heute eher das Fazit ziehen würde, dass das Leben damals nicht einfacher war, sondern „einfach anders“ – und dass man deshalb solche Vergleiche eigentlich nicht anstellen muss:
Was damals vielleicht ein Problem für mich war, ist heute jedenfalls schon lange keins mehr – und was mir heute als Problem erscheint, daran hätte ich gestern und vorgestern vermutlich nicht mal den Hauch eines Gedankens verschwendet……

Kurz und gut also:
Es war spannend und es bleibt spannend .
Und das ist auch ganz in Ordnung so.


In diesem Sinne:
Habt alle einen entspannten Sonntag – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der trotz allem im Grossen und Ganzen ganz zufrieden mit dem ist, was ist……


-810-

Wiedergefunden: Fliessende Worte

Mahlzeit Ihr Lieben

Gelegentlich stöbere ich ja auch mal ganz gerne in unseren alten Blogs herum, entweder, weil ich etwas bestimmtes suche oder manchmal – wie gerade – eher ziellos, mich von einem der alten Beiträge zum anderen treiben lassend und dem nachspürend, was mich damals wohl motiviert haben könnte, über ein Thema zu schreiben.


Dabei bin ich gerade bei einem Beitrag hängen geblieben, den ich im Februar 2012 geschrieben habe, nachdem ich wohl eine heftig lange Arbeitswoche und damit verbunden eine tagelange Schreibblockade (oder besser :Schreibunlust) hatte, die sich auch über die freien Tage hinwegzog, die sich an diese Arbeitswoche anschlossen. Bis, natürlich mal wieder kurz vor knapp, am Vorabend des nächsten Arbeitstages der Knoten geplatzt war und ich gar nicht anders konnte, als dieses hier zu schreiben:

Kennt Ihr das auch?

An manchen Tagen plätschern die Buchstaben leicht aus meinem Kopf in die Tastatur meines Rechners und bilden wie von selbst Worte und Sätze, die sich zu einem sinnvollen, vielleicht auch humorgespickten und lesenswerten Beitrag in diesem Blog zusammenfügen.
Oder ich habe plötzlich eine Idee, über was ich einmal schreiben könnte und bin dann selbst erstaunt, was am Ende dabei herauskommt.

An anderen Tagen wiederum scheint es mir, dass in den Tiefen meines Hirns eher eine Nebelsuppe kocht, aus der sinnhaftes herauszufiltern ein fast unmögliches Unterfangen scheint. Dann mag ich kaum Reden, geschweige denn Schreiben und habe eigentlich auch keine Lust, mich selbst in Kommentaren zu äussern.

So ein Tag war zum Beispiel heute:
Alles, was ich zustande bekommen habe, war ein wenig haushalteln und ein wenig kochen, den Rest der Zeit habe ich fernsehkonsumierend mehr oder weniger auf dem Sofa verbracht.

Und trotzdem hatte ich den ganzen Tag den Gedanken im Kopf, oder besser: ein Gefühl, da sei noch etwas, was da noch raus will.
Nur greifen konnte ich das nicht!

Doch nun, wo es eigentlich angesichts des frühen Weckklingelns angebrachter wäre, ins Bett zu gehen, steht da auf einmal die Überschrift zu diesem Beitrag vor meinem inneren Auge und fordert mit Vehemenz, zu Papier, nein, zu Tastatur gebracht zu werden:

Fliessende Worte

Auf einmal ist es auch ganz leicht!
Die Sätze rutschen fast ohne Mühe aus mir heraus und bilden ein Ganzes, eine Einheit….
Plötzlich macht Schreiben wieder Spass. Dabei ist es mir auch fast egal, ob dieser Beitrag hier Euch, unsere Gäste hier, anspricht oder nicht, denn zunächst einmal schreibe ich ganz für mich, alleine vor dem Bildschirm und ohne weitergehende Überlegungen, wie meine Sätze auf jemand anderen wirken könnten.

Und während ich diese Sätze formuliere, gehen mir schon Ideen durchs Gehirn über Dinge, die auch noch berichtenswert, schreibenswert wären –
aber nicht mehr heute, nicht mehr jetzt, denn morgen wird es wieder ein anstrengender Tag
.

Schade eigentlich….

Wobei mir jetzt zumindest Eines auffällt:
Dass es mir heute – auch ohne noch arbeiten zu müssen – manchmal tagelang noch genauso geht und mich die Unlust plagt, während da gleichzeitig das Gefühl im Hintergrund steht, da müsse etwas raus.
Bis dann, meist im ungünstigsten Moment der Knoten platzt

Schon komisch, dass sich das seit mehr als zehn Jahren offenbar nicht geändert hat…..


Und noch einmal:
Habt noch einen angenehmen Nachmittag und ein entspanntes Adventswochenende – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich über dieses olle Fundstück wirklich gerade gefreut hat……


-809-

Die Entdeckung der Langsamkeit – Roman

Hallo, liebe Buchfreunde!

Wenn ich schon Bücher über John Franklin oder Polar-Expeditionen lese, dann darf natürlich auch dieser Klassiker des Genres nicht fehlen, den womöglich einige von Euch auch schon kennen:

Die Entdeckung der Langsamkeit
Von Sten Nadolny

Wobei ich zugeben muss, dass ich dieses Buch zwar kurz nach seinem Erscheinen 1983 schon in meinem Bücherschrank stehen hatte, aber tatsächlich erst vor ein paar Jahren zum ersten mal ganz gelesen und wirklich genossen habe, nachdem ich damals in den 80ern die Lektüre schon nach ein paar Seiten abgebrochen hatte, weil ich mit Nadolnys Schreibstil auf diesen ersten Seiten wenig anfangen konnte.

Und tatsächlich empfand ich auch diesmal diese ersten Seiten wieder als die sperrigsten, zumal dabei noch nicht klar wird, worauf die Geschichte hinausläuft.
Anderseits sind es aber gerade diese ersten Seiten, die mit ihrer (wie Nadolny selbst im Nachwort betont ) fiktiven Schilderung des jungen John Franklin und seiner langsamen Wahrnehmung und Denkweise den Schlüssel für die gesamte Handlung des Buches legen. Einer Handlung, die man im weitesten Sinne als biographischen Roman bezeichnen könnte, weil sie sich an vielen Begebenheiten aus dem Leben des echten John Franklins orientiert – einem Seemann, Soldaten und Entdecker im England des 19. Jahrhunderts, zu dessen positiven Eigenschaften wohl auch seine grosse Beharrlichkeit gehörte, die ihm schlussendlich auch zu eigenen Verhängnis wurde, als er auf seiner letzten Expedition zur Entdeckung der Nord-West-Passage scheiterte und zusammen mit allen anderen Expeditionsteilnehmern ums Leben kam.

Und so wird diese Beharrlichkeit und die systematische, langsame Denkweise des Protagonisten auch zum Kernthema des Buches, weil sie Franklin auch immer wieder ganz andere Wege gehen lässt, als schnellere Menschen sie wählen würden. Insofern passt also auch der Titel des Buches perfekt, auch wenn er auf den ersten Blick kaum etwas mit Franklins realer Geschichte und der Geschichte seiner Entdeckungen zu tun zu haben scheint. Entdeckt man doch als Leser in der Gedankenwelt des Franklin ganz andere Sichtweisen, als die meisten anderen Menschen sie haben. Und damit wird dieses Buch nicht nur zur Schilderung einiger der grossen Entdeckungen des 19. Jahrhunderts, sondern auch zur faszinierenden Mitreise bei der Entwicklung eines besonderen Menschen.

Was mich auch beim zweiten Lesen des Buches zum gleichen Fazit kommen lässt wie schon vor vier Jahren: „Für mich faszinierend die Beschreibung des langsam denkenden und bedächtig handelnden John Franklin und seines Lebensweges, der in aller Konsequenz und Beharrlichkeit seinen Weg geht, bis zum bitteren Ende im Eis.“
Denn genau das ist es, was den Reiz dieses Buches ausmacht, zumal es auch sehr konsequent die Innensicht und die Gefühle seines Protagonisten nachzeichnet, der selbst nur zu gut weis, dass er anders ist als andere Menschen und sich damit auch immer wieder zum Ziel für Hohn und Spott seiner Mitmenschen macht, ohne sich davon beirren zu lassen.

Ergo gibt es von mir auch diesmal wieder die volle Punktzahl dafür:

-_-_-_-

Der Klappentext:

„Seit seiner Kindheit träumt John Franklin davon, zur See zu fahren, obwohl er dafür denkbar ungeeignet ist, denn in allem, was er tut, ist er extrem langsam. Doch was er einmal erfaßt hat, vergißt er nicht mehr. Er geht zur Marine und erlebt den Krieg. Insgeheim aber träumt er von friedlichen Fahrten auf See und von der Entdeckung der legendären Nordwestpassage. Als Kommandant eines Schiffes begibt er sich auf die Suche … Sten Nadolnys vielfach preisgekrönter Bestseller ist auf den ersten Blick zugleich ein Seefahrerroman, ein Roman über das Abenteuer und die Sehnsucht danach und ein Entwicklungsroman. Doch hat Sten Nadolny die Biografie des englischen Seefahrers und Nordpolforschers John Franklin (1786–1847) zu einer subtilen Studie über die Zeit umgeschrieben.“

Amazon

Habt alle ein angenehmes Wochenende und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich rein literarisch erst einmal noch weiter in polaren Regionen rumtreibt….


-808-

Schon fast zuviel der Ehre ;-)

Guten Morgen Euch allen!

Erst mal – und vorweg: Vielen Dank an Euch alle, für Eure guten Wünsche in den Kommentaren und Mails zu den letzten beiden Postings dieses Blogs.
Darüber habe ich mich wirklich sehr gefreut, zumal es auf der anderen Seite nun doch nicht so recht vorwärts gehen will:

Meine Versuche, geplant ins Krankenhaus gehen zu können, scheinen jedenfalls fürs erste gescheitert.
Aktuell herrscht im Krankenhaus in Harburg Aufnahme-Stop für geplante Aufnahmen, begründet mit dem hohen Krankenstand der Mitarbeiter durch Corona, Grippe und Co, so dass allenfalls eine Aufnahme über die Notaufnahme möglich wäre, wenn mein Zustand denn als Notfall eingestuft würde.
Fraglich also, ob ich damit Aussicht auf Erfolg hätte, zumal wir die Erfahrung vor vier Jahren ja schon mal gemacht haben, dass ich nach stundenlangem Warten in einer ähnlichen Situation dann doch wieder nach Hause geschickt worden bin, ohne dass es zu einer ausführlichen Diagnostik oder sogar Behandlung gekommen wäre.
Insofern tendiere ich gerade eher dazu, mir das nicht antun zu wollen, solange es nicht schlimmer wird als es jetzt ist , und – wenn möglich – die Zeit bis zum 16. Januar noch irgendwie zu überbrücken, wo ich ohnehin einen Termin für meine turnusmässige Kontrolluntersuchung habe….
Das ist zwar blöd, aber irgendwie muss das wohl gehen.
Und wenn nicht, steht ja trotzdem der Weg über die Notaufnahme noch offen.

-_-_-_-

Soweit also das Vorwort – und nun zu dem, über was ich eigentlich schreiben wollte:

Gestern war ja nicht nur mein Geburtstag, sondern auch – lange angekündigt – der bundesweite Warntag mit einem vielstimmigen Potpourrie an Sirenenklängen und schrillenden Warnmeldungen aus jedem Handy, so dass ich mich fast geehrt hätte fühlen können, dass zur Feier meines Wiegenfestes ein derartiger Aufwand getrieben wird.

Und immerhin: auch unsere Handys haben Laut gegeben, wie die Liebste mir berichtet hat ( ich selbst hab um die Zeit versucht, noch ein wenig Schlaf nachzuholen und habe davon kaum was mitbekommen) – oder genauer gesagt die beiden Warn-Apps Nina und Katwarn, die wir schon seit langem darauf installiert haben, weil Sirenen-Töne in unserer Wohnung dank der sehr schalldichten Fenster kaum bis gar nicht wahrzunehmen sind.

Was aber eindeutig nicht funktioniert hat, war die angekündigte Benachrichtigung per Cell-Broadcasting. Die haben wir beide nicht bekommen, was sicher nicht daran lag, dass unsere Handys hoffnungslos veraltet oder nicht mit den aktuellen Updates versehen wären. (Dem wird also nochmal nachzugehen sein….. auch wenn mich das jetzt nicht sonderlich beunruhigt, solange die beiden anderen Apps anstandslos das tun was sie sollen.)

Was ich aber durchaus beunruhigend finde, ist die bemerkenswerte Uninformiertheit und Ignoranz einer Reihe von Menschen, die im Anschluss für alle möglichen Nachrichtensendungen interviewt wurden. Manche von denen wussten nicht einmal, wozu solche Warnungen und Probealarme notwendig sind – mal ganz abgesehen davon, wie man sich im Falle einer echten Katastrophe verhält.
Da scheint wohl auf RTLII oder Sat1 nicht drüber berichtet worden zu sein?

Und noch beunruhigender:
Dass sich auch diverse Verschwörungstheoretiker und Quarkdenker mal wieder auf den Plan gerufen fühlten, um die Unwissenheit der Leute mit eigenen kruden Theorien zu fluten. Etwa, dass solche Warnmeldungen Teil staatlicher Überwachung wären, weil damit natürlich auch das Handy jedes einzelnen Empfängers geortet werden könne.

Verschwörungstheoretiker nutzen diese Verunsicherung, um Ängste zu schüren und Falschinformationen zu verbreiten. Darunter etwa die Behauptung, dass der Staat sich über die Warnmeldung unbemerkt Zugang zu Handys verschaffen könnte. In zahlreichen Telegram-Kanälen machte zuletzt diese Nachricht die Runde:

„Vorsicht!!! Warntag am 08.12.2022 und SMS!!! Wenn Ihr eine SMS bekommt, nicht öffnen! Ohne anzuschauen löschen! Der sogenannte Staat könnte sich Zugriff auf Dein Handy erschleichen!“

Quelle : Faktenfuchs des BR

Was völliger Quatsch und schon deshalb unmöglich ist, weil solche Benachrichtigungen rein technisch gesehen wie Postwurfsendungen funktionieren: Nur in eine Richtung und ohne dass der Absender eine Bestätigung bekommt, in welchem Briefkasten der Post-Christoph seinen Werbemüll im einzelnen entsorgt hat.
Wie auch schön im Faktenfux des BR nachzulesen ist, aus dem obiges Zitat stammt.

Aber davon abgesehen wir nun auch spannend zu beobachten sein, welchen Zusammenhang die Schwurbler nun aus dem Warntag, dem Cell-Broadcasting und der Razzia bei den verschörerischen Reichsbürgern konstruieren, die ja gestern die zweite grosse Meldung des Tages war:
Am Ende werden da vermutlich irgendwelche Theorien stehen, dass der ganze Warntag zu nichts anderem gut war, als die künftige Elite unseres Landes kaltzustellen, genau wie Corona und die Impfungen oder die Maskenpflicht, die ja auch keinem anderen Zweck als staatlicher Überwachung und Gängelung dienen sollten…. eingestielt durch Bill Gates, Elon Musk Lauterbach, die CIA usw…..
Auf Telegram jedenfalls dürften die Kanäle der Schwurbler mal wieder heftig überschwappen zu diesen Themen…

Aber sei’s drum. Jeder Informiert sich halt in der Blase, wo er sich mit seiner Meinung am ehesten wiederfindet…. Und wenn der Aluhut alleine nicht mehr reicht, dann wird jetzt wohl auch noch die Alufolie ums Handy zur stilgerechten Ausstattung der Truppe gehören:

Es geht halt nichts über guten Strahlenschutz – auch wenn man sich damit selbst von jeder Informationsquelle abschneidet….. leider nicht nur von Telegram, sondern auch von den ggf. wichtigen echten Meldungen der Warn-Apps. :wacko:


In diesem Sinne:
Habt alle einen schönen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der gerade irgendwie zusehen muss, wie er eine schlaflose Nacht rumbekommt…….


-807-

Geburtstag, Geburtstag, Geburtstag

Ich mogel mich mal hier rein um ganz herzlich zu gratulieren. Dem besten Ehemann von allen, dem besten Partner an meiner Seite. Alles Liebe und Gute. Und vor allem etwas mehr Gesundheit, gerade jetzt, wo wir auf das Klingeln des Telefons warten und darauf, dass Du leider wieder ein Bett in der Klinik warm halten musst.

Möge es schnell besser werden und dann ein möglichst unbeschwertes Lebensjahr vor Dir liegen. Egal, was kommt, wir wuppen das zusammen und schaffen, was immer auf uns zukommt.

Ich liebe Dich und wenn die Weißkittel Dich nicht gerade heute sehen wollen, dann können wir vielleicht trotz allem einen schönen Tag gemeinsam verbringen.

-806-

Irgendwas ist ja immer :-(

Guten Tag zusammen!

Ein wenig ausserplanmässig werden wohl die nächsten Tage ablaufen.
Denn so, wie es gerade aussieht werde ich möglicherweise vor Weihnachten noch ein paar Tage ins Krankenhaus müssen, um abzuklären, woran es liegt, dass ich seit ein paar Tagen immer wieder Krämpfe im rechten Bein habe und deutlich schlechter Laufen und Treppensteigen kann als noch bis letzte Woche.

Denn die Ärztin war sich vorhin nicht wirklich sicher, was die Ursache dafür ist, zumal da gerade zwei Verdachtsdiagnosen im Raum stehen:
Zum Einen mal wieder eine – leider erwartbare – Verschlechterung der Durchblutungsituation in meinen Beinen – oder zum Anderen, von meiner veschlissenen Wirbelsäule her kommend, eine Ischialgie, die unter Belastung von der rechten Pobacke her bis in den Fuss hinein ausstrahlt und dann massive Schmerzen auslöst und mich am vorwärtskommen hindert.
Rein symptomatisch betrachtet ist wohl beides möglich, wobei ich im Falle einer Verschlechterung der Durchblutungsituation auch nicht allzulange zuwarten sollte entsprechende Massnahmen zu ergreifen.
Und leider ist es bis zum turnusmässigen Gefäss-Tüv im Januar noch zu lange hin, als dass ich darauf warten könnte.
Ergo – und weil Termine für eine ambulante Untersuchung ellenlange Vorlaufzeiten haben – muss es jetzt halt die stationäre Aufnahme sein, um die Sache etwas beschleunigter abzuklären und danach ggf. auch die Wirbelsäule nochmal per Kernspin untersuchen zu lassen.

Warum muss sowas eigentlich immer vor Weihnachten sein ?

-_-_-_-

Nebenbei bemerkt:

Eigentlich hatte ich ja gehofft, bei meinem Gang in die Praxis heute zu meinem alten Hausarzt gehen zu können. Allerdings vergeblich.
Denn, wie ich leider erfahren musste, laboriert der wohl trotz Reha immer noch an seiner Long-Covid-Erkrankung herum und es sei nicht klar, ob er „jemals wieder arbeiten könne“.
Also blieb mir nichts anders übrig, als mich von seiner Kollegin in der Praxis untersuchen zu lassen. Die wirkte zwar auch recht kompetent und gründlich in ihrem Tun, aber so richtig glücklich war ich damit trotzdem nicht. Denn leider spricht die sehr schlecht deutsch und das machte die Kommunikation nicht gerade einfacher, weil ich immer wieder nachfragen musste, so schnell und schlecht verständlich, wie die redete…

Irgendwas ist ja immer :-(


Dennoch:
Habt alle noch einen schönen Nachmittag und einen angenehmen Abend – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich zwar nicht auf den Krankenhausaufenthalt freut, aber trotzdem froh ist, dass die „Sache“ jetzt geklärt wird und hofft, dass der Rückruf wegen des Aufnahmetermines jetzt zügig kommt……


-805-


Der Nikolaus im Osterei

Guten Morgen, Ihr Lieben!

Ich hoffe, ihr habt gestern alle gründlich Eure Stiefel geputzt und heute morgen eine ordentliche Füllung darin gefunden?

Nein?
Na, ich auch nicht, was nicht nur daran liegt, dass ich gar keine Stiefel besitze, sondern auch, dass ich schon von Kindheitstagen an mit diesem Tag sehr gemischte Gefühle verbinde, die durch jährlich wiederkehrende Events bei meinem letzten Arbeitgeber nochmal neue Nahrung bekamen:

Da hatte man sich nämlich ausgedacht, dass es zwei mal im Jahr zur Stärkung des Teamgeistes einen kleinen Wettbewerb geben sollte: Jeweils zu Ostern und zu Weihnachten sollte jeder Mitarbeiter seine kunsthandwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen und ein kunstvolles Osterei oder eine mindestens ebenso kunstvolle Weihnachtskugel gestalten, die abschliessend von einer Jury (oder der gesamten Mitarbeiterschaft) bewertet werden und mit einer kleinen Prämie in Form eines Einkaufsgutscheines belohnt werden sollten.

Nun kann ich zwar gut mit Hammer, Schraubenzieher, Lötkolben und Bohrmaschine umgehen – aber leider sind das ja Werkzeuge, die zur Erschaffung filigraner Kunstwerke kaum taugen, genauso wenig wie meine Feinmotorik und meine Fantasie zur Gestaltung derartiger Gegenstände.
Weshalb ich schon als Kind einfarbige Ostereier und simpel aus Goldpapier gefaltete Weihnachtssterne am Liebsten hatte. Da konnte man wenigstens nichts falsch machen bei der Gestaltung.
Und ihr könnt Euch jetzt vermutlich auch vorstellen, dass ich deswegen derartige Events in meiner Firma auch immer gehasst habe, zumal ich mit meinen rudimentären Fähigkeiten auf diesem Gebiet kaum je ein Chance gehabt hätte, jemals über die Stufe von „unter ferner liefen“ hinauszukommen, schon gar nicht im Vergleich mit den Kolleginnen, die sich dabei voll ins Zeug gelegt haben und Techniken anwenden konnten, wie sie auch bei der Nail-Art zum Einsatz kommen – aufgeklebte Strass-Steinchen u.Ä. inklusive :wacko:

Allerdings ist mir in einem Jahr tatsächlich auch mal ein Überraschungs-Erfolg gelungen – mit einem quick&dirty zusammengeklatschten Osterei, dass auch gut als (eiförmige) Christbaumkugel getaugt hätte:

Dafür gabs dann zu meiner grossen Überraschung einen Sonderpreis für die „kreativste Lösung“ , obwohl ich damit eigentlich nicht mehr als meine Überdrüssigkeit dieser Art von Wettbewerben gegenüber ausdrücken wollte, bei denen keiner der männlichen Kollegen je ein Chance hatte, nur in die Nähe der zehn Besten zu kommen.

Genausowenig wie ich, als ich im gleichen Jahr zu Nikolaus (das war immer der Stichtag vor Weihnachten) eine mit einem Osterhasen in Watteschnee gefüllte Christbaumkugel abgeliefert habe.
Das wurde dann erwartungsgemäss als nicht mehr so furchtbar witzig empfunden…..

Wie sagte doch unser alter Kunstlehrer in der Schule immer?

„Kunst kommt von Können“

Und das ich es nicht kann( jedenfalls in dieser Beziehung), dafür hätte es für mich als Mann mit seinerzeit schon über fünfzig Jahren auf dem Buckel sicher nicht zwei mal im Jahr neue Beweise gebraucht.
Man muss halt auch seine Grenzen kennen und zu seinen Schwächen stehen….


Dennoch:
Habt alle eine feinen Tag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der von diesem Osterei sogar noch ein zweites Exemplar fertigen musste, das seinerzeit seinen Platz in Leipzig fand :redheart:


-804-

Musik: Show Of Hands

Ahoi zusammen!

Das nenne ich mal ein Live-Album ganz nach meinem Herzen:

Feine, handgemachte, mtreissende und rein akustisch gespielte Folk-Musik, völlig ungeschnitten, so dass man auch viel von der Atmosphäre des Konzertes mitbekommt. Da muss man nur die Augen schliessen, um zu glauben, man sei selbst dabei gewesen.
Und dabei tut es der Sache auch keinen Abbruch (jedenfalls bei mir nicht) dass einem die Musiker völlig unbekannt sind.

Show Of Hands – wer ist das überhaupt?
Nun, dabei kann Wikipedia in diesem Fall wirklich mal helfen. – und wer es genau wissen will, der möge dort nachlesen. Wobei ich aber diesmal wirklich feststelle, dass mir herzlich egal ist, was dort geschrieben steht. Denn in diesem Fall spricht die Musik wirklich sehr für sich:

Show of Hands – Cousin Jack

So sehr, dass ich diese phänomenalen Live-Aufnahmen jedem der eher steril klingenden Studio-Alben des Duos vorziehen würde, obwohl die – für sich genommen sicher auch ihre Qualitäten haben, zumindest, soweit es die älteren Aufnahmen betrifft.
Dennoch springt auch dort der Funke nicht so über wie bei diesem und allen anderen Live-Mitschnitten der Truppe. Aber das ist ja auch kein wirklich neue Erkenntnis, zumindest nicht in Bezug auf Folk Musik, die immer dann besonders lebt, wenn sie vor Publikum gespielt wird….

(müssig zu erwähnen, dass hinter dem Bild die Album-Playlist auf Spotify verlinkt ist?)


Habt alle eine wunderbare Woche und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

bei dem momentan die ganze Zeit irgendwelche Musik vor sich hin dudelt….


-803-

Das Sonntagszitat 49/22

Einen wunderbaren zweiten Advent Euch allen!

Zur Abwechslung möchte ich Euch in dieser Rubrik heute mal keinen kurzen Text präsentieren, sondern einem Mitschnitt aus der Drehscheibe im ZDF:
Ein spontanes und von mir leicht gekürztes Interview mit einer älteren Dame, dass im Rahmen einer Reportage-Serie mit dem Namen „Expedition Deutschland“ in Berlin-Fennpfuhl entstanden ist, einem der dicht besiedeldsten Kieze in unserem Land:

Weshalb ich Euch das zeige?
Nun, im Prinzip aus zwei Gründen:

Zum einen zeigt es wunderbar, was ich bei meiner Arbeit mit älteren Menschen sehr oft erlebt habe:
Dass ein langes Leben (die Frau ist offenbar weit über achtzig) trotz allem was an Negativem darin steckt nicht zu Verbitterung führen muss – und dass es sich für uns jüngere immer lohnt, zuzuhören und vielleicht davon zu lernen. Nicht in allem, aber doch in einigen wesentlichen Aussagen – und auch, was die Lebenseinstellung angeht. Wie etwa, die erfreulichen Erfahrungen in den Vordergrund zu stellen.

Und zum anderen steckt darin ein Satz, den ich all die Essenz der Erfahrungen dieser Frau betrachten würde – und als Grund, warum sie dem Leben gegenüber so positiv eingestellt ist:

„Man lebt nur einmal – und das Leben ist es Wert zu leben!“

Gibt es eigentlich ein besseres Lebensmotto?


In diesem Sinne:
Habt alle einen feinen zweiten Adventssonntag und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der ganz fasziniert von dieser alten Dame ist……..


-802-

Der Eisige Schlaf – Sachbuch

Guten Tag Liebe Leser!

Überlicherweise – und für sich alleine stehend – hätte ich dieses Buch wohl kaum gelesen, fand es aber als vertiefende Ergänzung zu dem zuletzt gelesenen Buch von Michal Palin dennoch bisweilen recht interessant:

Der eisige Schlaf
Von Owen Beattie & John Geiger

Denn auch in diesem Buch geht es im ersten Teil noch einmal um die Expedition des John Franklin zu Entdeckung der Nord-West-Passage und um die erfolglosen Rettungs-Missionen in den Jahren danach. Sowie in einem zweiten Teil um die wissenschaftlichen Untersuchungen, die über 140 Jahre nach dem Verschwinden der Franklin-Expedition einen wesentlichen Beitrag zur Aufklärung über die Gründe ihres Scheiterns liefern konnten:
Letztendlich stellte sich dabei nämlich heraus, dass verdorbene und mit Blei aus schlechten Lötnähten verseuchte Konserven wohl ursächlich für den Tod aller Expeditionsteilnehmer waren.

Allerdings – und das fällt insbesondere im Vergleich mit Palins Buch auf – kann man solche Geschichten so oder so erzählen:
Palin (der ja im Grunde über die gleichen Ereignisse berichtet) erzählt seine Geschichte eher spannend und sehr emphatisch den handelnden Personen gegenüber, Beattie & Geiger sind dagegen eher trocken und rein faktenorientiert, so dass ihr Buch an manchen Stellen lediglich wie eine chronologische Aneinanderreihung von geschichtlichen Ereignissen und Forschungsergebnissen wirkt – ohne darüber hinaus diese Ereignisse miteinander in Beziehung setzen oder sich näher mit den Menschen zu beschäftigen, um die es darin ging.

Was sich zuzsätzlich auch noch in einem ellenlangen Anhang manifestiert, der fast ein Viertel des Buches einnimmt und den Inhalt gleich in mehreren Registern aufschlüsselt oder auf zusätzliche Literatur verweist.
Sicher schön für jemanden, der das so braucht, aber mein Fall ist es eher nicht.

Zudem gilt es auch kritisch anzumerken , dass zumindest der zweite Teil des Textes offenbar schon in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts als Artikel in den National Geographics veröffentlicht und bei Erscheinen des Buches im Jahr 2017 nicht nochmal auf den neuesten Stand gebracht wurde , also bei Weitem nicht so aktuell ist wie Palins Text, der auch noch neuere Erkenntnisse aus unserem Jahrhundert einbindet:
Während Palin auch auf das Auffinden der Wracks der beiden Expeditions-Schiffe in den Jahren 2014 und 2016 ausführlich eingeht, kommt diese (obschon im Klappentext gross herausgestrichen ) bei Beattie& Geiger überhaupt nicht vor….

Deshalb gibt es von mir auch nur eine magere Bewertung dafür:

-_-_-_-

Zum guten Schluss noch der Klappentext, der – wie auch der reisserische Titel – leider viel mehr verspricht als das Buch letztendlich hält:

Die berühmte Expedition des Polarforschers John Franklin, die 1845 auf der Suche nach der Nordwestpassage aufbrach, endete in einer rätselhaften Katastrophe: Keiner kam zurück. Knapp 150 Jahre später findet der Anthropologe Owen Beattie im arktischen Permafrost die Leichen von drei Expeditionsmitgliedern – und kommt der Wahrheit Stück für Stück auf die Spur. Jetzt scheint die Lösung eines der größten Mysterien der Seefahrt erstmals in greifbarer Nähe zu sein: Vor der Küste Kanadas stieß 2014 ein Forscherteam um John Geiger auf eines der beiden verschollen geglaubten Schiffe der Franklin-Expedition. Liegt hier der Schlüssel zu dem, was damals geschah?

Amazon

Aber wie auch immer:
Habt alle einen feinen Tag und ein erholsames Wochenende – und bleibt gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der sich nun mal einen Klassiker zum gleichen Thema vornimmt………..


-801-