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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

2022 – das war’s dann wohl

Guten Morgen am letzten Tag des Jahres!

Eine Woche lang war es hier jetzt sehr ruhig,obwohl ich im Hintergrund (in meinem Kopf) immer wieder Ansätze gemacht habe, über dies und das noch ein paar Worte zu verlieren. Allerdings, ohne das davon nur ein Buchstabe den Weg in die Tastatur oder gar bis in den Blog geschafft hätte. Was vermutlich auch besser ist, denn angesichts meiner zur Zeit etwas misanthropischen Grundstimmung wäre daraus wohl kein Lesegenuss für Euch geworden, zumal dabei wohl vor allem meine gesundheitlichen Probleme der letzten Wochen im Vordergrund gestanden hätten.
Und das wollte ich weder Euch noch mir zumuten.

Dennoch – und das gilt es festzuhalten – war das vergangene Jahr in Gänze betrachtet für mich kein schlechtes Jahr mit seinen vielen wunderbaren Momenten:
Angefangen damit, dass ich mich jetzt als Vollzeitrentner um vieles nicht mehr kümmern muss, was vorher noch mit der einen oder anderen Unsicherheit verbunden war – über den Erwerb von Frau Honda, die mir wirklich viele kleine und grosse Momente der Freiheit beschert hat – über unsere wunderbaren Reisen nach Schleswig Holstein, nach Meck-Pomm und nach Amrum, unsere kleinen und grossen Ausflüge auf zwei und vier Rädern und und und, die nicht nur für mich echte Highlights waren und förmlich nach Wiederholungen auch im kommenden Jahr schreien.

Wobei sich allerdings gerade die Frage stellt, wie und in welcher Form sich das realisieren liesse, wenn möglicherweise vieles nicht mehr so geht, wie es noch im vergangenen Jahr ging?

Aber alles zu seiner Zeit…..
Und es kann ja auch gut sein, dass sich für viele der mir gerade problematisch erscheinenden Entwicklungen einfache Lösungen finden lassen, die mir momentan noch nicht einfallen wollen. So dass für mich der Arbeitstitel des kommenden Jahres genauso lauten wird wie der Titel eines Buches, dass ich gerade vor ein paar Wochen gelesen habe:

„Die Entdeckung der Langsamkeit“

Da bleibt es also spannend und das wird das Abenteuer sein, dass im Jahr 2023 auf uns zu kommt: Neue Wege zu finden und das in Deckung zu bringen, was gerade (bezogen auf meine Mobilität und körperliche Leistungsfähigkeit ) meilenweit auseinander klafft.

Aber – wie oben schon geschrieben: alles zu seiner Zeit!

-_-_-_-

Bleiben aber noch zwei Dinge, die im Zusammenhang mit dem vergangenen Jahr nicht unerwähnt bleiben sollen, auch wenn sei uns bisher nur mittelbar betroffen und in unserem täglichen Leben bisher keine wirklich grosse Rolle gespielt haben:
Der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden Teuerungen und wirtschaftlichen Probleme – und natürlich diese C-Geschichte, die immer noch nicht ausgestanden ist. Auch wenn beides inzwischen zum festen Bestandteil unser aller Alltags geworden ist, so dass es mich manchmal schon regelrecht erschreckt, wie abgestumpft ich selbst beidem gegenüber offenbar schon bin. So abgestumpft, dass ich inzwischen die meisten Meldungen dazu mit mehr oder weniger Schulterzucken abtue, weil ich ja sowieso nichts daran ändern kann…..

-_-_-_-

Aber mal abgesehen davon kann ich eigentlich nur wiederholen, was ich schon vor einem Jahr zum Jahreswechsel schrieb:

Bleiben also noch die Wünsche, die ich für 2023 hätte – wenig exotisch und vermutlich weitgehend deckungsgleich mit dem, was jeder von Euch sich auch wünscht:
Gesund zu bleiben, in Frieden mit mir selbst und meiner Umgebung zu leben und ab und zu mal ein kleines Highlight als Bonbon oben drauf: feine Rollertouren mit meiner Liebsten etwa oder sonnige Tage mit viel Zeit für uns irgendwo am Wasser – Viel mehr brauche ich eigentlich nicht…
Darüber hinaus lasse ich mich gerne überraschen von dem, was sich ganz unerwartet noch an Positivem im neuen Jahr ergibt.

Aber auch, wenns mal eher nicht so gut laufen sollte bin ich ja nicht alleine damit:
Gemeinsam mit meiner Liebsten werden sich auch dann gute Lösungen finden – da bin ich sicher. Zumal auch weiter das gilt, was ich in den letzten Jahren schon zum Jahreswechsel zitiert habe:

„Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr;
noch will das alte unsre Herzen quälen. noch drückt uns böser Tage schwere Last,
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen das Heil, für das Du uns geschaffen hast.
………………
Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet, so laß uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet, all Deiner Kinder hohen Lobgesang.
Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiß an jedem neuen Tag.«

(Aus Dietrich Bonhoeffer : Widerstand und Ergebung)

Insofern blicke ich dann trotz meiner aktuellen Unpässlichkeit also doch wieder einigermassen positiv gestimmt aufs neue Jahr, egal, was es für mich, für uns alle bringen wird…. verbunden mit der Hoffnung, dass wir alle auch 2023 gesund und behütet bleiben werden und beim nächsten Jahreswechsel einigermassen zufrieden darauf zurück blicken können….


So bleibt also nur noch, uns allen einen guten Übergang ins neue Jahr zu wünschen – und dass dieses neue Jahr ein gutes Jahr für uns alle werden möge. Habt also alle noch angenehme letzte Stunden in diesem Jahr – wir lesen uns nächstes Jahr wieder :bye:

Euer Wilhelm


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