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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Zurück in die Zukunft – oder vorwärts in die Vergangenheit?

Angesichts vieler, eher rückwärts gerichteter Beiträge, die ich in den letzten Tagen und Wochen in anderen Blogs gelesen habe – und auch angesichts meiner eigenen Gedanken zum Thema „Heimatgefühle“ im meinem alten Blog (welche ich sicher nochmal hier aufgreifen werde) knobele ich schon seit ein paar Tagen daran herum, wie denn meine eigene Positionierung zwischen Vergangenheit und Zukunft eigentlich aussieht.

Gedanken, die ich gerne mit Euch teilen möchte:

„Mein Leben findet im „Hier und Jetzt“ statt – nicht „Gestern“ (auch wenn es manchmal schön wäre, dahin zurück zukehren) und auch nicht „Morgen“ (weil ich nicht weiss, was bis dahin noch passieren wird).“

So jedenfalls würde ich es im Moment für mich formulieren, wenn ich über das nachdenke, was in der Vergangenheit liegt und was die Zukunft möglicherweise bringt.

Die Vergangenheit hat das aus mir gemacht, was ich heute bin.
Im guten, wie im weniger guten Sinn:
Sie hat mir Erfahrungen geschenkt, schöne Momente, Erinnerungen, an die ich gerne zurück denke – und sie hat mich gelehrt, mit Krisen umzugehen und Probleme zu lösen, wenn es einmal schwierig war. Und ja, in Manchem trage ich auch die Folgen meines Lebenswandels und des Raubbaues an meiner eigenen Gesundheit. Ich habe schliesslich nicht auf Sparflamme  gelebt und dafür die Quittung  bekommen, beispielsweise auch mit meiner Behinderung.

Aber dennoch würde ich das „heute“ nicht als „schlechter“ bezeichnen, allenfalls als „anders“, mit neuen Herausforderungen, an die ich früher keinen Gedanken verschwendet hätte.
Herausforderungen, die für mich aber bei aller Problematik kein Grund ist, jetzt mit meinem Schicksal zu hadern oder auch mir nur einen Gedanken zu machen, was ich früher hätte anders machen sollen. Kein Anlass also, mich zurück zu wünschen und noch einmal da anzuknüpfen, wo ich damals etwas „falsch“ gemacht habe oder „ominöse Umstände“ mein Leben in „ungute“ Bahnen gelenkt haben.

Denn damit würde ich nur mich selbst ad Absurdum führen, der ich mich seinerzeit  in jeder Situation (auch wenn die aus dem Aussen kam) so entschieden habe, wie ich es getan habe. Oft aus dem hohlen Bauch heraus, manchmal auch unter Druck, meist aber ohne langes Abwägen und immer nach dem guten alten DDR-Motto:

„Vorwärts immer, rückwärts nimmer“
(Erich lässt grüssen, auch wenn ich sonst mit ihm wahrlich nichts am Hut habe)

Und genau so wird es sicher auch in Zukunft sein, wenn ich die Möglichkeiten nutzen will, die ich jetzt habe (auf ein „noch“ verzichte ich hier ganz bewusst)  – auch wenn diese Möglichkeiten oft eine Frage meiner Tagesform sind, und manches nicht im ersten oder zweiten Anlauf zu erreichen sein wird – ja, vielleicht auch gar nicht erreichbar ist.
Aber ich kann (und ich will) es wenigstens versucht haben und nicht von vorneherein die Flinte ins Korn werfen.

Deshalb hat Erichs angstaubtes Motto für mich persönlich durchaus auch immer noch eine gewisse Aktualität, wenn ich auch bekennen muss, dass ich heute vorsichtiger an viele  Dinge herangehe, ja manchmal schon fast ein wenig ängstlich und darauf bedacht, bestimmte Grenzen nicht mehr als nötig zu überschreiten, über die ich früher nur gelacht hätte:
Schmerzgrenzen beispielsweise, wenn es um meine körperliche Befindlichkeit geht, und auch meine zunehmende Angst vor Stürzen stellt sich mir manchmal mehr in den Weg, als mir lieb ist.

Dennoch ist aus dem früher vor Selbstbewusstsein strotzenden und meist vorherrschenden Gedanken

„Geht nicht gibts nicht!“

samt lange erhaltenen „jugendlichem Ungestüm“ bisher noch kein kategorisches

„Geht nicht“

und schon gar kein jammerndes

„Das schaffe ich sowieso nicht mehr“

geworden, sondern eher die altersgemässere und bedächtigere Frage erwachsen, wie es trotzdem (trotz meiner Handicaps) gehen könnte – beispielsweise bezogen auf meine immer noch gärende Idee, zu Pilgern trotz meiner Gehbehinderung und allen Unwägbarkeiten, die dadurch zu erwarten sind (aber auch auf viele andere Träume, die ich immer noch habe).
Und inzwischen hat sich ja auch gezeigt, dass ich mit dieser Strategie nicht so ganz falsch liege – wie sich zuletzt an der Geschichte mit dem Rollerfahren erwwiesen hat, an die ich mich ja auch erst heran getraut habe, nachdem meinem inneren Bedenkenträger die Argumente ausgegangen waren (oder anders gesagt: als die Zeit dafür reif war)

Wobei ich gar nicht mal denke, dass meine inzwischen zur guten Gewohnheit gewordene bedachtsamere Gangart nur meinen realen „Behinderungen“ geschuldet ist, sondern wohl mehr auf einer Lernerfahrung beruht, die ich sowohl meinem zunehmenden Alter als auch der Chance verdanke, die in meiner sich nur langsam verschlechternden Leistungsfähigkeit liegt – beides Dinge, die mir Zeit genug lassen, mich darauf einzustellen und eine Strategie zu entwickeln (ganz anders als beispielsweise nach einem Unfall oder nach einem Schlaganfall):

Das es nämlich nichts bringt, das „heute“ am „gestern“ zu messen und in der Folge nur noch das zu betrauern, was ich „verloren habe“ und was ohnehin nicht zurück kommt.
Denn diese Blickweise kostet mich nur unnötiges Hirnschmalz und eine Menge Energie, die ich besser aufwenden kann um mir zu überlegen, welche Ressourcen ich jetzt (also heute) habe und wie ich die  Gewinn bringend für mich einsetzen kann, um die Ziele erreichen zu können, die ich gerne erreichen möchte. Wobei Faktoren wie Zeit und Kreativität (und manchmal auch Zufall und Gelegenheit) oft eine viel grössere Rolle spielen als „naturgegebene“ , krankheits-geschuldete oder vom „inneren Bedenkenträger“ suggerierte Hindernisse….

Womit für mich auch klar ist, wie die Reise weitergehen kann:
Mit einem konsequenten „Lebe den Tag“ ohne trauernden Blick auf verlorene Fähigkeiten und eine vorgeblich so viel bessere Vergangenheit (mal ehrlich: War sie wirklich so viel besser, wenn man alle Faktoren bedenkt?) und ohne den ängstlichen Blick in die Zukunft, der mich aller Chancen beraubt, die ich heute nutzen könnte, wenn ich mich nicht von etwas lähmen lasse, was vermutlich doch ganz anders kommt.


Ps.: Sorry für den Erich,der  eigentlich gar nichts mit meinem Geschreibsel zu tun hat –  aber das Bild passte gerade so gut als kleine Auflockerung für meinen Text


In diesem Sinne:
Nutzt Eure Chancen, bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns
Der Wilhelm


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- 26 Bemerkungen zu “Zurück in die Zukunft – oder vorwärts in die Vergangenheit?

  1. Mich hat es mal viel Mühe und Arbeit gekostet, einige Schatten der Vergangenheit loszuwerden. Da ist mir zum Glück, auch dank professioneller Hilfe, gelungen. Ich nehme sie nun als Teil meines Lebens, aber sie bestimmen es nicht mehr. Und wenn sie wieder auftauchen und sich breit machen wollen, habe ich Strategien, sie wieder dahin zu schicken, wo sie hingehören.
    Ich weine auch nicht mehr verpassten Chancen, mal dagewesenen Lebensentwürfen hinterher. Ich halte es wie Du, Leben hier und heute und sich auf das freuen, was noch kommt. Oder es eben in Angriff nehmen, wenn es mal wieder schwierig wird.
    Geht nicht- gibt’s nicht…. doch inzwischen schon, manchmal schlicht rein körperlich, aber nicht geht nicht-gibt’s nicht, sondern geht nicht mehr wie früher, also wird es anders gehen.
    Natürlich gibt es auch viele schöne Erinnerungen. Menschen, Orte, Erlebnisse. Sie sind ebenso ein Teil von mir. Manchmal tauchen sie auf und dann sind sie schön, aber ich klammere mich nicht an sie oder denke, was hätte werden können wenn. Heute ist heute und vieles ist gut so wie es ist und wie es gekommen ist, auch wenn ich mir das manchmal ganz anders vorgestellt hatte. Ich bin viele Umwege im Leben gegangen, aber wie sagt mal eine Therapeutin zu mir: Umwege erweitern die Ortskenntnis.

    1. „…sondern geht nicht mehr wie früher, also wird es anders gehen.“

      Was ja auch impliziert, dass nichts ausgeschlossen ist – mal abgesehen vielleicht von sportlichen Höchstleistungen oder sonstigen Kraftakten

      Und genau das ist der Vorteil, den ich jetzt für mich sehe:

      Dass ich solche Höchstleistungen auch gar nicht mehr bringen muss und auf Kraftakte verzichten kann, weil sie niemand – nicht mal ich selbst – von mir erwartet. Und dass damit verbunden auch das Glück verbunden ist, mich mit niemandem mehr messen zu müssen, sondern dass es nur noch darauf ankommt, was ich selbst erreichen will, wobei ich meine Grenzen selbst definieren kann. Meistens jedenfalls.

      (Wobei mir klar ist, dass es da auch Unterschiede gibt:
      Du arbeitest ja noch, während ich als Teilzeitrenter Gelegenheit genug habe, auch faul sein zu können)

  2. ich denke die Lebensplanung macht man in jungen Jahren ! Das Gefühl zu haben man stellt die richtigen Weichen und macht alles richtig täuscht ! Was einem fehlt sind die Erfahrungen !
    Ich würde ein paar Dinge heute auch anders machen aber dafür ist es leider auch zu spät. Gleichzeitig denke ich, wäre es dann heute besser ? Gut dass man es nicht weiß, denn auch dort wären Hürden aufgetaucht ! Für Grundsätzliches ist es meistens zu spät ( Familienplanung, Berufsplanung ect ). Es ist so wie es ist ! Es geht nur darum das „Beste“ aus der Ist-Sitiuation zu machen. Was die Gesundheit betrifft kommt die Einsicht meistens zu spät. Wenn man jung ist denkt man nicht an das körperliche Wohlbefinden , man hat ja keine Probleme !!!! Ratschläge und Tipps werden einfach ignoriert. Heute wo sie auftreten oder zumindest Anzeichen vorhanden sind denkt man doch “ hätte ich doch damals auf die Ratschläge gehört „“

    1. Heute wo sie auftreten oder zumindest Anzeichen vorhanden sind denkt man doch “ hätte ich doch damals auf die Ratschläge gehört “

      Den Gedanken habe ich eigentlich nie gehabt, obwohl zumindest ein Teil meiner heutigen Befindlichkeiten mit alten Fehlern zusammen hängen.
      Da geht mein Gedanke eigentlich eher in die Richtung, dass ich viele schöne Dinge wohl gar nicht erst erlebt hätte, wenn ich mich damals an solche wohlmeinenden Ratschläge.
      gehalten hätte.
      „Ganz oder gar nicht“ war lange Zeit mein Lebensmotto und Grundlage aller Entscheidungen, die ich für mich selbst getroffen habe, sowohl was meinen Beruf als auch was mein privates Leben angeht – mit allen Konsequenzen, die daraus folgten. Ratschläge habe ich immer gerne überhört, wenn sie nicht dazu passten oder ich deshalb auf etwas hätte verzichten müssen, was ich erleben wollte.

      Manche schöne Motorradtour beispielsweise, manche abenteuerliche Reise oder Wandertour und viele Hochgefühle, die daraus entstanden sind, aber auch -ganz alltäglich – viele wunderbare und genussvolle Mahlzeiten, die heute als Jahresringe auf meinen Hüften liegen, meine Gelenke belasten und meinen Colesterinspiegel so weit in die Höhe getrieben haben, dass ich verstopfte Arterieren habe und nicht mehr gut laufen kann.
      Darauf hätte ich nicht verzichten mögen (genau wie auf mein teils exzessives Arbeiten) und mag es auch heute nicht(Arbeit mal ausgenommen).
      Denn immer nur sehnsuchtvoll zugucken oder Dinge nur mit halber Kraft zu tun und dabei an rohen Möhren oder Porreestangen knabbern wäre damals nicht mein Ding gewesen und ist es auch heute nicht, wohl wissend, dass mir das nicht gut tut.

      Klar wäre mein Leben in einigen Punkten anders gelaufen, wenn ich vorsichtiger und rücksichtsvoller (und asketischer) mit mir umgegangen wäre, ab ob es auch so lebenswert gewesen wäre, ist die grosse Frage…..

      Insofern bereue ich nichts und freue mich über das, was ich erlebt habe und auch auf das, was noch kommen wird. Selbst wenn ich weiss, dass ich dabei an Grenzen stossen und manchmal die Konsequenzen für die in den Wind geschlagenen Ratschläge spüren werde.
      Schlussendlich bin ich ja auch selbst verantwortlich für alle meine Entscheidungen – auch für die, die ich seinerzeit als richtig empfunden habe und die sich im Nachhinein als nicht so gut heraus gestellt haben – selbst verantwortlich wie übrigens auch für alle genutzten oder verpassten Chancen, die in der Zukunft liegen werden.

      1. hast sicherlich Recht mit deiner Argumentation trotzdem bleibe ich auch bei meiner ! In den jungen Jahren hat man
        nicht die Lebenserfahrung und keine Ahnung was da auf einen zukommt. Oft sind Änderungen dann nicht mehr rückgängig zu machen. Ich denke da ganz einfach an junge Frauen ( Mädchen ) die zum Teil Kinder bekommen in ganz jungen Jahren ( ohne Schulabschluss, Ausbildung ect ). Dies sind so gravierende Fehler wo einem auch die Kinder leid tun können die dann in solch einer Sitiuation aufwachsen müssen. Dies sollte nur ein Beispiel sein von Gedankenlosigkeit die man in jungen Jahren hat !

        1. Klar Manni!
          Deine Sichtweise verstehe ich durchaus und kann sie auch gut teilen, was Dein Beispiel oder viele ähnlich gelagerte angeht.
          Wobei es aber auch dabei eine Frage der eigenen Entscheidungen war – ungeschützen Sex zu haben beispielweise – auch wenn man zugrunde liegt, dass wie du richtig schreibst auch Erfahrungen ein wichtiger Bestandteil der Entscheidungsfindung sind .

          (Auf die Art ist meine Enkelin wohl auch entstanden und die Situation meiner Tochter ist ähnlich wie in Deinem Beispiel.)

          Insofern erhebe ich mit meiner Argumentation auch keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sondern betrachte sie als persönliche Essenz dessen, was ich erlebt habe und wie ich meine eigene Zukunft sehe – bezogen also nur auf meine eigenen Lebensumstände.

          Wobei meine Tochter nach anfänglichem Hadern wohl zu einer ähnlichen Einstellung gekommen ist:
          Das zu nehmen, was ist (ein liebenswertes Kind) und nicht dem nachzuweinen, was hätte sein können. Weshalb ich auch sicher bin, dass die beiden ihren Weg (einen guten Weg) im Leben finden werden.

          1. hoffe ich bin jetzt nicht ins Fettnäpfchen getreten !!
            Ich habe 2 erwachsene Kinder die beide schon über 30 Jahre alt sind und immer wieder höre ich „wenn ich das gewusst hätte“ wäre meine Entscheidung anders ausgefallen. und komischer Weise habe ich sie in jungen Jahren darauf hingewiesen aber wurde damals nicht erhört !

          2. Nee, da war kein Fettnäpfchen. :-)

            „Wenn ich das gewusst hätte“ – der Satz hätte in früheren Jahren auch gut von mir kommen können in Situationen, in denen ich über meinen eigenen Ungestüm gestolpert bin…..

            Aber mit über sechzig nehme ich inzwischen auch für mich in Anspruch, schon einen kleinen Anflug von Altersweisheit zu haben und viele Dinge mit grosser Gelassenheit betrachten zu können, über die ich mich früher mehrfach in den Hintern hätte beissen zu können.

            Zudem verfüge ich nicht nur über eigene Erfahrungen, was jugendlichen Leichtsinn angeht, sondern habe in meinen letzten Berufsjahren auch immer wieder Auszubildende an meiner Seite gehabt, die mir im Nachhinein auch viel Dinge in ganz anderem Licht erschienen liessen, als ich sie bei meinen eigenen Kindern Jahre zuvor wahrgenommen habe.
            Meinen Kindern, die alle ihren Weg machen und – jeder für sich – ihren Platz im Leben gefunden haben, wie ich aus der Ferne beobachten kann
            Auch, wenn das ein anderer Weg und ein anderer Platz ist, als ich mir das mal ausgemalt habe….

  3. Moin, alle zusammen,

    zwei Herzen schlagen da in meiner Brust. Das eine lebt im Hier und Jetzt, das andere weint – zumindest ab und zu – einigen Zeiten aus jungen Jahren hinterher. In dunklen Zeiten überkommt mich auch mal ein „was wäre wenn“ oder auch ein „hättest du doch nur“, aber diese Anflüge werden seltener und gehen immer schneller wieder vorbei.

    Ansonsten kann ich euch nur zustimmen und muss nichts mehr weiter dazu sagen, bzw. schreiben.
    Machen wir das Beste aus unseren Möglichkeiten.

    Alles Liebe ♥ von
    Maksi

    1. So ganz frei von solchen Gedanken wie was wäre wenn und hättest du doch nur, ist vermutlich kaum jemand. Entscheidend finde ich, wie sehr es das Heute prägt. Erinnerungen haben ja auch die Eigenschaft, oftmals leicht oder mittelschwer verklärt zu sein. Die schöne Studienzeit oder so… ganz ehrlich, meine war nicht nur schön. Nur so als Beispiel.

      1. Das ist schon alles klar. Jedoch gibt es „Beweise“ (bei mir jedenfalls), dass die bei mir am häufigsten in die Erinnerung kommende Zeit, zu meinen glücklichsten gehört. Sie bestimmt jedoch nicht mein Heute, sie zaubert mir lediglich ein Lächeln ins Gesicht und macht mich fröhlich. Deshalb verliere ich mich gerne in dieser Erinnerung.

        1. das ist doch schön, wenn die Erinnerung an eine gewisse Zeit Dir gut tut. Es geht ja auch nicht darum, sämtliche Erinnerungen zu löschen… ich habe auch schöne Erinnerungen an vieles.

        2. Genau so ist mein Blick auf Vergangenes auch.
          Schöne Momente, von denen ich zehren kann, wenn mal ein Tag nicht so gut läuft und die mir Kraft geben, um Neues anzugehen. Manchmal auch noch verbunden mit einem „Weisst Du noch, damals…“

          Über den Rest ist schon lange Grass gewachsen und der damit verbundene Ärger verflogen, zumal ich die Zeiten auch nicht zurück drehen kann.

  4. ich stelle fest, dass mit zunehmenden Alter viele Erinnerungen auftauchen, vieles was ich nicht so gerne ansehe, aber ich schaue hin und dann lasse ich es los. Die Vergangenheit interessiert mich nur in so fern, wie sie sich vielleicht literarisch verwursten lässt. Wozu über den Schnee vom letzten Jahr jammern? Und kein Grund sich für Erich zu entschuldigen, wenn er schon einmal was vernünftiges gesagt hat, dann kann man ihn auch mal aus der Mottenkiste holen.

  5. Du sprichst mir mit deinem Blogpost sehr aus dem Herzen. Auch wenn es nach wie vor ein tägliches Bemühen darum ist, die Schatten der Vergangenheit in den Hintergrund zu drängen bzw. aus meinen Gedankengängen zu verbannen…
    Es gibt einige Ereignisse in meinem Leben, da sage ich mir in der Rückschau doch mit Bedauern: Hätte ich das doch so und so gemacht!
    Angesichts der körperlichen Behinderung habe ich mir zwei Motti zu eigen gemacht: Wer jammert, verliert (das pflegte ein früherer Arbeitskollege oft zu sagen), und eine ehemalige sehr populäre Werbung eines Auto-Konzerns – „Nichts ist unmöööööglich!“ ;-)

    1. Genau diese Einstellung bewundere ich auch immer wieder an Dir, wenn ich sehe, wo Du überall unterwegs bist.
      Was mir selbst ja leider gar nicht so gut gelingt, weil ich oft den Hintern einfach nicht vom Sessel hoch kriege…

      1. Ganz einfach: Damit ich ihn nicht schreiben muss :-) Ich hätte sicher auch einen Roman über Resilienz dazu verfassen können. Jedenfalls ist es immer angenehm zu lesen, wenn ein langer Text sich mit positivem Abgang zeigt.

  6. Ich habe eine ältere Schwester,73 Jahre alt, die immer wieder über Ereignisse in ihrer Jugend jammert und sich das Leben schwer macht. Das kann ich nicht verstehen. Denn so wie es ihr heute geht (gut) hat sie sich doch selbst erarbeitet. Auch mir gefällt nicht alles was in meiner Jugend passiert ist. Aber das ist so lange her und nicht mehr zu ändern. Ich muss mir doch nicht unnötig das Leben schwer machen. Ich lebe den Tag und sehr oft auch in den Tag hinein.Ohne Plan. Morgen ist morgen.

    1. „Morgen ist Morgen“

      Das gefällt mir gut – und reiht sich nahtlos in den Reigen der Lebensmotti ( ist das die Mehrzahl von Motto? – bin gerade zu faul zum googlen) ein, die unter diesem Beitrag in den Kommentaren zusammen gekommen sind….
      Danke dafür, Brigitte :-)

      1. Lebensmotti ( ist das die Mehrzahl von Motto?

        Besser als Motte allemal 😂

        Sorry, aber diese Steilvorlage konnte ich nicht liegenlassen *g*

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