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„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“
Søren Kierkegaard

Wenn Du denkst, Du denkst – und dann kommts doch wieder anders:

Guten Abend Ihr Lieben!

Also, so langsam gehen mir die Penner von der Krankenkasse echt auf den Sack.
Sorry für die derbe Ausdrucksweise, aber das musste jetzt mal raus!

Schliesslich es ist mitnichten so, dass die Angelegenheit mit der Krankenkasse nun zu einem Ende gekommen ist, denn heute wurde die nächste Runde in diesem blöden Spiel eingeleitet, nachdem ich letztens ( wohl völlig unberechtigterweise, wie sich heute herausstellte) bei der Rentenversicherung einen Antrag auf Zuschuss zur Krankenversicherung gestellt hatte und sich heute Mittag bei einem Telefonat mit meinem Sachbearbeiter bei der Rentenversicherung herausstellte, dass die Krankenkassen-Menschen bei ihren Berechnungen schlicht meine Kinder unterschlagen hatten:

Die waren nämlich stillschweigend davon ausgegegangen ( und hatten es nach eigener Aussage auch nicht geprüft oder mich gar darüber informiert, wie es ihre Pflicht gewesen wäre), dass ich infolge meiner Selbständigkeit nicht unter die 9/10 Regelung falle und demzufolge nur freiwillig bei Ihnen versichert sein könne, da ich nicht genügend Vorversicherungszeiten hätte, um gesetzlich versichert zu sein.

Tatsächlich ist es aber so, dass sie für jedes meiner vier Kinder nochmal drei Jahre auf den Versicherungsverlauf draufrechnen müssten ( also insgesamt 12 Jahre) und ich damit locker die Voraussetzungen erfülle, 9/10 meines halben Arbeitslebens (der zweiten Hälfte) pflichtversichert gewesen zu sein.
Was nicht unerhebliche Unterschiede bei meinen Krankenversicherungsbeiträgen ausmacht, denn als freiwillig Versicherter zahle ich bei gleichen Leistungen einiges mehr, als ich in der Pflichtversicherung zahlen müsste – und muss dazu auch noch jährliche Einkommensnachweise erbringen, was Pflichtversicherte nicht müssen.

Und ausserdem hätte man sich damit auch das ganze Trallafitti mit den nicht barrierefreien Formularen sparen können, wenn die Poofbären der Techniker von Anfang an ordentlich gearbeitet hätten und das getan, was ihre Aufgabe ist. – nämlich ordentlich und kundenfreundlich zu prüfen, bevor sie einen Bescheid raushauen.
Traurig, dass sich ein Sachbearbeiter bei der Rentenversicherung mit den gesetzlichen Regeln füŕ Krankenkassen offenbar besser auskennt, als die Typen bei der Krankenkasse selbst.

Natürlich hab ich das zum Anlass genommen, den Herrschaften bei der Techniker gleich nochmal kräftig auf die Füsse zu treten.
Allerdings nicht ohne gleich wieder den nächsten Knüppel zwischen die Füsse geworfen zu bekommen. Denn die Krankenkasse beharrt nun darauf, die Geburtsurkunden meiner Kinder vorgelegt zu bekommen, obwohl deren Existenz in den Unterlagen der Rentenversicherung beweiskräftig dokumentiert ist und bei ein wenig gutem Willen kein eigener Nachweis dafür nötig wäre.
Urkunden, die ich natürlich nicht habe und selbst erst kostenpflichtig beantragen muss, was zum Glück wenigstens relativ einfach Online machbar war, aber trotzdem wieder mal das Verfahren weiter in die Länge zieht.
Wo kämen wir denn auch hin, wenn eine Krankenversicherung einer Behörde wie der DRV einfach so glauben würde, was die in den Akten haben und was ihr selbst sogar schon in Kopie vorliegt???
Das geht einfach nicht, denn schliesslich muss jeder Verwaltunsgapparat sein eigenes Papierhäufchen haben….

*Grummel*

Übrigens – kleiner FunFact am Rande:
Die haben bei der Techniker tatsächlich barrierefreie Formulare!
Aber nur da, wo sie was von ihren Kunden wollen, etwa beim Mandat für Lastschriften, damit die Beiträge pünktlich eingehen.
Blos schade, dass ich dieses Mandat dann gleich mal widerrufen habe, nachdem mich der nette Sachbearbeiter bei der DRV über meine Rechte aufgeklärt hatte…
Jetzt müssen sie also nochmal ran und alles nochmal neu berechnen und bescheiden. Aber danach ist hoffentlich mal Ruhe, wenn die Sache dann endgültig geklärt ist.

Und dann werde ich mir wirklich ernsthaft überlegen, mich anderswo versichern zu lassen.
Denn irgendwann ist auch mein Geduldsfaden mal zu Ende…


Habt alle einen wunderbaren Abend und eine schöne Woche (und bleibt gesund und behütet)!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm,

der seine Zeit heute eigentlich ganz anders verbringen wollte, als sich wieder mal mit dem unfähigen Personal seiner kranken Kasse zu beschäftigen….


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- 12 Bemerkungen zu “Wenn Du denkst, Du denkst – und dann kommts doch wieder anders:

  1. Wenn Du Dich woanders versicherst, freut das die TK vermutlich auch noch, weil Du als chronisch Kranker ja zuverlässig Geld kostest. Wenn ich das machen würde, wäre das schon schmerzhafter. Ich zahle hohe Beiträge und bin nie krank.
    Es ist echt nicht zu fassen, was die sich da leisten.

    1. Der Wahnsinn hat zumindest insoweit Methode, als das die Frage nach Kindern und Vorversicherungszeiten von der Techniker im Zusammenhang mit dem Thema „Krankenversicherung der Rentner“ zu keinem Zeitpunkt gestellt wurde – auch nicht im einzigen Formular, was ich in dem Zusammenhang von denen bekommen hatte – eben jenem nicht barrierefreien, mit dem der Ärger anfing.
      Stattdessen berechnen die stumpf nach Versicherungszeiten, wie sie ihnen auf Grund des Sozialversicherungsverlaufes seit Beginn meines Erwerbslebens vorliegen, und lassen Informationen (wie die Daten von der DRV) einfach unter den Tisch fallen, weil sie nicht ins Schema passen.
      Insofern dürfte ich nicht der Einzige sein, der mehr Krankenversicherungsbeiträge zahlen soll, als er eigentlich müsste.

  2. Meine Güte ist das alles zäh. Ich meine, schlimm genug, dass sie dich damit nerven, aber in dieser Maschinerie sind zig Leute beschäftigt, deren Potenziale für so viel Wichtigeres eingesetzt werden könnten. Stichwort Gesundheitsamt, Windradgenehmigung, Service-Wüste Bürgeramt etc,

    1. Damit hast Du völlig recht.
      Zumal das System ja eigentlich durchlässig ist und die Krankenkassen auch Zugriff auf Daten aus anderen Quellen haben – etwa im Zuge eines Rentenantrages auch auf die Daten der Rentenversicherung. Und das hat mich gestern daran ganz besonders geärgert: Der Krankenkassen-Heini konnte mir ohne Mühe den Namen und das Geburtsdatums meines ältesten Sohnes nennen, nachdem er sich den Datensatz der DRV angesehen hat und wusste dann auch, dass ich drei weitere Kinder habe, weil deren Daten auch darin vermerkt sind…..
      Aber statt das einfach zu übernehmen wird dann noch ein Extra-Aufriss gemacht.

  3. Sag mal, Du warst doch abhängig beschäftigt. Damit hat der Arbeitgeber Beiträge für Krankenkasse und Pflegeversicherung an die TK gezahlt. Und mit Sicherheit entsprechend deiner „Elterneigenschaft“ den geringeren PV-Beitrag… womit die TK zumindest ein Kind nachgewiesen bekommen haben muss. (Falls nicht, könnten Sie ja mal die zuviel gezahlten Beiträge zurückzahlen…)
    Ich freu mich schon auf meinen Rentenantrag, dauert noch ein Weilchen, aber dann weiß ich schon mal, worauf ich mich einstellen kann, grmpf.

    1. Mein letzte Arbeitgeber hat die vollen Beiträge zu Pflegeversicherung an die Krankenkasse gezahlt, weil meine Kinder schon alle Volljährig waren, als ich den Job angetreten habe….. bzw. versicherungsrechtlich meiner Ex zugerechnet und auch auf deren Steuerkarte geführt. Ergo hatte ich auch keine Kinderfreibeträge, die ausschlaggebend für die Berechnung der Pflegeversicherung sind….

      Und was den Rentenantrag angeht, so habe ich das Verfahren der DRV – mit dem Online-Antrag, der wirklich narrensicher ist und keine Frage auslässt – als sehr kundenfreundlich und beinahe entspannt empfunden, zumal auch Rückfragen möglich sind und ich ohne Probleme auch die Durchwahlnummer der zuständigen Sachbearbeiter bekommen habe, die Fragen sehr kompetent, sehr dezidiert und mit viel Ruhe so beantworten, das auch ich als Laie alles verstanden habe.
      (Das Telefonat mit der DRV gestern hat fast eine Viertelstunde gedauert, obschon es in weiten Teilen überhaupt nichts mit der unmittelbaren Zuständigkeit der Rentenversicherung zu tun hatte, mir aber letztendlich die Informationen gebracht hat, die mir seitens der Krankenkasse vorenthalten wurden)

      Ganz anders bei der Krankenkasse, wo man jedesmal auf einen anderen , vordergründig professionell-freundlichen Menschen trifft, wenn man da anruft, aber teils auch völlig konträre Antworten auf seine Fragen bekommt – bis hin zu regelrechtem abgekanzelt werden, wenn das Gegenüber offensichtlich nicht weiter weiss – wie bei der Frage mit dem nicht barrierefreien und offenbar auch noch unvollständigen Formular….
      Da erlebe ich wenig Kundefreundlichkeit, sondern das genaue Gegenteil….. was sich auch schon seit Jahren durchzieht- angefangen mit dem Reha-Antrag vor drei Jahren, der damit endete, dass ich in einer für mich völlig ungeeigneten Klinik gelandet bin, weil die Krankenkasse mir die zwei Wochen längere Wartezeit auf den geeigneten Klinikplatz nicht zugestehen wollte……
      Und gleiches gilt auch für die Bescheide, in denen einem lediglich das Ergebnis und die zu zahlenden Beiträge mitgeteilt werden, aber die zugrundeliegende Berechnung und gesetzliche Grundlage mit keinem Wort auftaucht. Auch wieder etwas, was selbst unser Autoschrauber besser kann: der führt jede Schraube, jede Unterlegscheibe und jeden Tropfen Öl auf seinen Rechnungen auf.

  4. Da fehlte denen schlicht und einfach der gute Wille. Oder aber deine Akte hat einen internen Vermerk, so einen leicht böswilligen, bei dem jeder Sachbearbeiter sofort den Griffel fallen und sich dafür Zeit und Stolpersteine einfallen lässt. Wer da kein dickes Fell hat und sich nicht wehren kann, ist schlecht dran. Gute Nerven weiterhin und liebe Grüße,
    Elvira

    1. Das mit dem Vermerk hatte ich auch schon überlegt, kann es mir aber dennoch nicht wirklich vorstellen….
      Ich vermute ja eher, dass vieles von dem, was ich erlebe entweder auf reiner Ignoranz beruht ( die Sache mit der Barrierefreiheit) oder vom Gedanken geprägt ist, (wie bei der Geschichte jetzt) möglichst hohe Beiträge zu generieren und gleichzeitig bei bestimmten Leistungen ( wie beim Krankengeld) auch Kosten zu sparen.
      Der Unterschied in den Beiträgen bewegt sich ja bei mir schon jährlich im mittleren dreistelligen Bereich und wird bei anderen Menschen mit ähnlicher Versicherungshistorie noch höher liegen, wenn die beispielsweise auf Mieteinnahmen oder höhere Zusatzrenten auch noch Beiträge zahlen müssen, was für gesetzlich Versicherte nicht der Fall ist. Auf die Art kommt sicher auch ordentlich Geld zusammen.
      Und was das Krankengeld angeht, so haben sie zwar anstandslos gezahlt, aber mit zunehmender Zeit und bei der Sache mit der Reha wurde der Umgangston doch deutlich rauher….

    1. Danke für den Tipp.
      Aber noch ist es ja nicht soweit, dass ich über einen Wechsel ernsthaft nachdenken kann. Denn so lange die Sache mit der Versicherungsstatus nicht geklärt ist macht ein Wechsel einfach keinen Sinn.
      Danach allerdings wäre die Pronova einer der Kandidaen in der engeren Wahl, wenn ich mir deren Bewertungen so ansehe.

    1. Da sagste was…
      Ich hab auch so langsam wirklich den Kaffee auf , obwohl ich normalerweise in solchen Dingen sehr geduldig bin.
      Wenn da wenigstens einen gäbe, der wirklich mal ehrlich wäre und zugäbe, was Sache ist.
      Aber so greift man immer nur im Watte, ohne das sich je jemand festnageln liesse und klare Aussagen macht.

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